M
McMoneysack91
Gast
Liebe Freunde,
das sind mal wieder so 4-Uhr-Morgens-Gedanken, die. Soeben zum ersten Mal The Transporter komplett angeschaut. Es stellt sich mir nun eine rechtliche Frage:
Frank, also der Transporter und Held des Films, hat klare Prinzipien bei seinen Aufträgen. Er will nichts von dem Inhalt seiner Transporte wissen und auch sonst keine Namen dran und drum. Lediglich wohin. Und das Geld. Das heißt Frank weiß in der Tat und absolut glaubhaft nie, was in aller Welt er da transportiert (ist ihm ja auch einmal fast zum Verhängnis geworden, als der einen Sprengsatz transportierte).
Angenommen er hat einen Auftrag angenommen wo er wie immer nichts davon weiß, was er da transportiert. Er wird von der Polizei angehalten. Blick in den Kofferraum. Tasche mit Mensch oder 50kg Kokain oder sonst was für unkoscheren Sachen.
Kann Frank strafrechtlich als Mittäter belangt werden?
Mein erster Gedanke war... ein Hermes Bote kriegt ja auch ein Päckchen in die Hand gedrückt, das er ohne Fragen und ohne es geröngt zu haben von A nach B bringt. Es könnte ja auch etwas schwerstens kriminelles darin sein.
Wir haben hier mal in der Runde diskutiert und Ergebnis war, dass der subjektive Befund hier die größte Relevanz hätte:
Bleiben wir beim Film und dessen Kulisse. Nizza, Villa so groß, dass sie eine eigene Postleitzahl hat, ein schmieriger Typ stets bewacht von zwei breiten Typen, alle höchst anonym. Er drückt einem einen Koffer und zigtausende Piepen in die Hand. Aus einem vorherigen Deal erfährt man im Film, dass er 40.000USD eingebracht hat. Es dürfte merklich schwierig werden, einem Richter zu erzählen, man dachte, dass man Blumen oder Amazon Bücher transportiert. Sprich: der Gesamtumstand würde für einen normal besonnenen erwachsenen Menschen den Anschein erwecken müssen, dass der Transport der Ware Teil einer kriminellen Handlungskette sei. Oder zu Gutdeutsch: dass die Sache zum Himmel stinkt.
Okay aber das ist Hollywood. Jetzt brechen wir die überspitzten Charaktere mal runter auf die "Langweiligkeit" des realen Lebens.
Jetzt sind wir nicht in Nizza und nicht der durchtrainierte Frank im 735i BMW sondern Uwe mit seinem bei der Gemeinde angemeldeten Gewerbe "Uwe Mustermann Transporte" und einem Skoda Fabia. Uwe nimmt auch nicht 40.000 Euro pro Auftrag sondern ganz bescheiden 100 Euro. Uwes Firmenmotto lautet: "Wir bringen von A nach B. Keine Fragen". Die lokalen Bösewichte denken sich och toll, ist ja klasse und eingagieren Uwe. Doch sie machen es nicht in einer Villa im Anzug mit bewaffneten Bodyguards sondern ganz langweilig im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in einer Durchschnittsgegend. Uwe kriegt eine kleine Holzbox und fährt los.
Uwe wird unterwegs angehalten und bei der allgemeinen Verkehrskontrolle sieht man, dass die Box bei der Fahrt aufgegangen ist und da sind....(eure abartigen und rechtswidrigen Fantasien sind gefragt)...drin. Uwe sagt 100% wahrheitsgemäß und wasserfest, dass er keinen blassen Schimmer hatte, was da drin sei und dass der Typ der ihm die Box übergeben hatte, wie ein gewöhnlicher Familienpapa-Normalo aussah.
Welche (rein rechtlichen) Konsequenzen hat Uwe zu fürchten wenn überhaupt welche?
Mir kommt die Serie "Shipping Wars" in den Sinn. Klar, da ist vieles gespielt und gestellt, aber diesen Markt gibt es wirklich. Da bieten sich Leute mit speziellen Fahrzeugen an, "besondere"
Ware zu transportieren. Klar, in erster Linie geht es um ganz außergewöhnliche Geschichten, die die Besitzer den Speditionen etc nicht zutrauen weil super zerbrechlich oder sonst was. Da wird auch nicht viel diskutiert, was drin ist. Manchmal holt man eine gewaltig riesige schwere Holzkiste ab und fertig. Keine Ahnung ob da eine Leiche drin ist, ein gestohlener Goldschatz oder tonnenweise Kokain.
Unser Beispiel-Uwe macht mit seinem Fabia nichts anderes. Er wirbt mit seinen sanften Fahrkünsten und seiner Sorgfalt - während die plumpen Zusteller ja Massenabfertigung betreiben. So hofft er, dass einige Leute eben einen Rubel mehr locker machen, um sicherzugehen, dass ihre "Fracht"
wohlbehütet ankommt.
Wie seht ihr das rechtlich? Gerne auf den überspitzten Filmsachverhalt aber auch den runtergebrochenen Realitätssachverhalt mit Uwe eingehen.
Vielleicht gibt es ja einige Juristen unter euch, das wäre genial!
das sind mal wieder so 4-Uhr-Morgens-Gedanken, die. Soeben zum ersten Mal The Transporter komplett angeschaut. Es stellt sich mir nun eine rechtliche Frage:
Frank, also der Transporter und Held des Films, hat klare Prinzipien bei seinen Aufträgen. Er will nichts von dem Inhalt seiner Transporte wissen und auch sonst keine Namen dran und drum. Lediglich wohin. Und das Geld. Das heißt Frank weiß in der Tat und absolut glaubhaft nie, was in aller Welt er da transportiert (ist ihm ja auch einmal fast zum Verhängnis geworden, als der einen Sprengsatz transportierte).
Angenommen er hat einen Auftrag angenommen wo er wie immer nichts davon weiß, was er da transportiert. Er wird von der Polizei angehalten. Blick in den Kofferraum. Tasche mit Mensch oder 50kg Kokain oder sonst was für unkoscheren Sachen.
Kann Frank strafrechtlich als Mittäter belangt werden?
Mein erster Gedanke war... ein Hermes Bote kriegt ja auch ein Päckchen in die Hand gedrückt, das er ohne Fragen und ohne es geröngt zu haben von A nach B bringt. Es könnte ja auch etwas schwerstens kriminelles darin sein.
Wir haben hier mal in der Runde diskutiert und Ergebnis war, dass der subjektive Befund hier die größte Relevanz hätte:
Bleiben wir beim Film und dessen Kulisse. Nizza, Villa so groß, dass sie eine eigene Postleitzahl hat, ein schmieriger Typ stets bewacht von zwei breiten Typen, alle höchst anonym. Er drückt einem einen Koffer und zigtausende Piepen in die Hand. Aus einem vorherigen Deal erfährt man im Film, dass er 40.000USD eingebracht hat. Es dürfte merklich schwierig werden, einem Richter zu erzählen, man dachte, dass man Blumen oder Amazon Bücher transportiert. Sprich: der Gesamtumstand würde für einen normal besonnenen erwachsenen Menschen den Anschein erwecken müssen, dass der Transport der Ware Teil einer kriminellen Handlungskette sei. Oder zu Gutdeutsch: dass die Sache zum Himmel stinkt.
Okay aber das ist Hollywood. Jetzt brechen wir die überspitzten Charaktere mal runter auf die "Langweiligkeit" des realen Lebens.
Jetzt sind wir nicht in Nizza und nicht der durchtrainierte Frank im 735i BMW sondern Uwe mit seinem bei der Gemeinde angemeldeten Gewerbe "Uwe Mustermann Transporte" und einem Skoda Fabia. Uwe nimmt auch nicht 40.000 Euro pro Auftrag sondern ganz bescheiden 100 Euro. Uwes Firmenmotto lautet: "Wir bringen von A nach B. Keine Fragen". Die lokalen Bösewichte denken sich och toll, ist ja klasse und eingagieren Uwe. Doch sie machen es nicht in einer Villa im Anzug mit bewaffneten Bodyguards sondern ganz langweilig im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in einer Durchschnittsgegend. Uwe kriegt eine kleine Holzbox und fährt los.
Uwe wird unterwegs angehalten und bei der allgemeinen Verkehrskontrolle sieht man, dass die Box bei der Fahrt aufgegangen ist und da sind....(eure abartigen und rechtswidrigen Fantasien sind gefragt)...drin. Uwe sagt 100% wahrheitsgemäß und wasserfest, dass er keinen blassen Schimmer hatte, was da drin sei und dass der Typ der ihm die Box übergeben hatte, wie ein gewöhnlicher Familienpapa-Normalo aussah.
Welche (rein rechtlichen) Konsequenzen hat Uwe zu fürchten wenn überhaupt welche?
Mir kommt die Serie "Shipping Wars" in den Sinn. Klar, da ist vieles gespielt und gestellt, aber diesen Markt gibt es wirklich. Da bieten sich Leute mit speziellen Fahrzeugen an, "besondere"
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Unser Beispiel-Uwe macht mit seinem Fabia nichts anderes. Er wirbt mit seinen sanften Fahrkünsten und seiner Sorgfalt - während die plumpen Zusteller ja Massenabfertigung betreiben. So hofft er, dass einige Leute eben einen Rubel mehr locker machen, um sicherzugehen, dass ihre "Fracht"
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Wie seht ihr das rechtlich? Gerne auf den überspitzten Filmsachverhalt aber auch den runtergebrochenen Realitätssachverhalt mit Uwe eingehen.
Vielleicht gibt es ja einige Juristen unter euch, das wäre genial!