druckluft schrieb:
@MADman_One Eventuell liest die App auf dem Smartphone die Geräte-ID aus, aus irgendeiner anderen Quelle ist die wiederum mit deinem Klarnamen verknüpft und schon kann man die Fitness/Gesundheitsdaten dir eindeutig zuordnen.
Eventuell ja, stimmt. Aber auf dem Level kannst Du dann nahezu gar kein Gerät mehr benutzen, es kann immer etwas schief gehen. Der Fingerabdrucksensor ist dann wie gesagt tabu, auch der Web Browser verrät immer noch mehr als einem lieb ist da viele Blockmöglichkeiten die auf einem PC gehen funktionieren auf einem Smartphone nicht immer klappen, Nachrichtenverläufe in Messengern können viel privatere Daten beinhalten und auch geleakt werden, E-Mail Clients ausgelesen und verknüpft usw.
Ich persönlich sehe nicht, wie da ein Puls zu einer bestimmten Zeit oder Kalorienverbrauch pro Tag eine schädlichere Wirkung entfalten sollten als vieles was wir ganz alltäglich über unsere Smartphones in diverse Clouds schieben (ob wissentlich oder unwissentlich). Das Restrisiko, das irgendwann in der ganzen Kette von Datenmißbrauch, Hacks, gebrochenen Gesetzen und Verträgen dann irgendwann mal ein Datensatz ensteht, der bei meiner Versicherung landet, die mir deswegen keine guten Konditionen mehr bietet, rangiert in meiner persönlichen Risiko-/Nutzenanalyse aber so niedrig, daß der Nutzen der Fitness Uhr für mich persönlich einfach überwiegt.
Aber da zieht jeder eben seine persönliche Grenze, daher soll meine Meinung auch keine Kritik an Deiner Ansicht darstellen. Mir war nur wichtig, daß beim Thema Datenschutz auch differenziert betrachtet wird und nicht jedes Datenmerkmal pauschal als "extrem sensibel" eingestuft wird.
Ich habe u.a. beruflich viel mit dem Thema Datenschutz zu tun und sehe daher oft Fälle in der Praxis, wo entweder unnötig extrem oder viel zu lax agiert wird, eben weil nicht differenziert wird. Denn unsere Welt funktioniert ohne Daten nicht mehr, es ist völlig utopisch zu glauben man könne sich da sicher abkapseln ohne sich gleichzeitig aus der Gesellschaft zu entfernen. Daher muss eine differenzierte Betrachtung stattfinden, wo ich maximalen Schutz ohne Wenn und Aber brauche und wo es nur den Anschein hat als wäre es zwingend nötig. Aber da es sich bei den persönlichen Daten eben um persönliche DInge handelt muss wie gesagt jeder selbst entscheiden wie er das Risiko für sich sieht und auf wieviel Komfort er dafür bereit ist zu verzichten.
axl foli schrieb:
Soweit ich weiß bietet die Samsung Gear Fit 2 Pro genau das. Wobei es mehr eine Smartwatch als ein Fitnesstracker ist. Sie lässt sich aber ohne Konto betreiben.
Ein Gerät von Samsung kann das ? Ok, das hätte ich jetzt eher nicht erwartet. Wobei für ein Spionageverhalten und eine Rückverfolgung nach dem von druckluft skizzierten Szenario auch kein Konto notwendig wäre um Datenmißbrauch zu betreiben, eine ID des Gerätes würde dazu völlig reichen. Sobald die Uhr eine dazugehörige App ist theoretisch Mißbrauchspotential gegeben.