Artikel-Update: Toshiba verkündet getroffene Vereinbarung
Inzwischen liegt ein offizielles
Statement von Toshiba vor, das die Unterzeichnung der Vereinbarung bestätigt und weitere Details enthüllt. Demnach werden Toshiba und Bain Capital nach der Transaktion der Toshiba Memory Corporation (TMC) gemeinsam die Führung der neuen Firma Pangea übernehmen. Die Anteile der jeweiligen Investoren werden wie folgt aufgeschlüsselt:
„
Toshiba 350.5 billion yen (re-investment); Bain Capital 212 billion yen; Hoya Corporation (Hoya) 27 billion yen; SK hynix, Inc. (SK hynix) 395 billion yen; US investors 415.5 billion yen.“ Zu den US-Investoren zählen Apple, Dell, Kingston und Seagate. Zusätzlich werden Kredite in Höhe von 600 Milliarden Yen von Banken angestrebt.
US-Investoren erhalten weder Aktien noch Stimmrechte
Der Anteil japanischer Unternehmen (inklusive Toshiba und Hoya) an den Pangea-Stammaktien soll über 50 Prozent betragen. Die US-Investoren sollen im Rahmen der Vereinbarung dagegen weder Stammaktien noch Abstimmungsrechte erhalten. SK Hynix ist als NAND-Flash-Hersteller direkter Konkurrent und soll keinen Zugriff auf „
proprietäre Informationen“ erhalten. Zudem wird SK Hynix für einen Zeitraum von zehn Jahren untersagt, mehr als 15 Prozent der Stimmrechte zu besitzen.
Zukunft der Joint Ventures mit SanDisk ungewiss
Unklar bleibt, was nun genau mit den Flash Ventures passiert, die Toshiba mit SanDisk unterhält. In der Vereinbarung heißt es, sollten die von Toshiba gehaltenen Anteile an den Joint Ventures nicht auf die TMC übertragen werden, werde der geschätzte Wert dieser Anteile vor der Schließung als „Kaufpreisanpassung“ abgezogen.
Der SanDisk-Mutterkonzern Western Digital hat mehrfach versucht, einen Verkauf der TMC zu verhindern, um weiterhin Zugriff auf Technik und Fertigungsstätten zu haben. Die laufenden Klagen vor der Internationalen Handelskammer und einem US-Gericht stehen dem Verkauf von TMC ebenso wie die üblichen Prüfungen durch Regulierungsbehörden noch im Wege. Sollten letztlich keine Einwände mehr bestehen, wird ein Abschluss der Transaktion für Ende März 2018 erwartet.
Seagate will sich NAND-Flash sichern
Seagate hat in einem Statement eine Investition in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar
bestätigt. Pikant ist, dass Seagate direkter Konkurrent von Western Digital ist. Das Unternehmen erhofft sich, durch die Beteiligung Zugriff auf NAND-Flash für viele Jahre zu sichern.