Fortbildung/Gehalt als Senior Python Developer

te one

Lt. Commander
Registriert
Apr. 2009
Beiträge
1.255
Hi,
ich bin studierter Informatiker und nach anfänglichen Managementaufgaben (Projekt-/Produktmanagement; teils mit Personalverantwortung) in die ruhigere Softwareentwicklung gewechselt. Derzeit bin ich Senior Python Developer mit den Schwerpunkten KI und Webcrawling.

1. Da ich sehr wissbegierig bin, überlege ich, wie ich mich fachlich fortbilden kann. Ich dachte an etwas im Bereich Architektur, Data Science, o.Ä. Gibt es da Fortbildungen/Zertifikate, die Standard und in irgendeiner Form in breiter Masse anerkannt sind?
Beispielhafte Inhalte könnten sein: Architekturentscheidungen treffen und dokumentieren, Skalierende Python Microservices planen, Flask, Multitenancy in Applikationen, alles zum Bereich Data Science/KI, ...

2. Demnächst steht auch ein Gehaltsgespräch an, da sich seit dem kürzlichen Wechsel von Junior auf Senior nichts getan hat. Habt ihr eine grobe Idee bei welchem Jahresgehalt ihr mich ansiedeln würdet (32 Jahre alt; Uni-Master mit 1,0; Einige wenige KI-Publikationen; Vor dem Studium mit IT-Ausbildung bereits viele Jahre gearbeitet; Jetzt seit einem Jahr in der reinen Softwareentwicklung)

Vielen Dank bereits :)
 
te one schrieb:
Habt ihr eine grobe Idee bei welchem Jahresgehalt ihr mich ansiedeln würdet (32 Jahre alt; Uni-Master mit 1,0; Einige wenige KI-Publikationen; Vor dem Studium mit IT-Ausbildung bereits viele Jahre gearbeitet; Jetzt seit einem Jahr in der reinen Softwareentwicklung)

Ich glaube, dafür kannst du schon 6-stellig verlangen
 
@te one

Zu 1.
Software-Architektur wäre bspw. iSABQ, Enterprise Architektur Togaf. Du müsstest somit schon genauer definieren, in welchen Architektur-Bereich du eine Zertifizierung anstrebst.

Bei DataScience ... schau mal bei Kaggle rum und TowardsDataScience. Mir fällt aber da kein direktes Zertifikat ein.

zu 2.
Kommt auch immer sehr darauf an, in welcher Stadt du arbeitest und in welcher Branche. Und natürlich auch, wie dein jetziges Gehalt aussieht. Arbeitgeber tun sich m.E. nach immer sehr, sehr schwer damit, wirklich signifikante Gehaltserhöhungen an interne Mitarbeiter zu geben. Da wird lieber das Marktübliche Gehalt an den externen Einsteiger gezahlt.

Um mal sehr pauschal zu antworten - ein 6-Stelliges-Gehalt bei einem Unternehmen in Leipzig in der Medienbranche sehe ich als extrem unrealistisch an. Hingegen bei einem Beratungsunternehmen mit Sitz in München als durchaus denkbar.

edit:

Ich finde es schon sehr spannend, dass dein Arbeitgeber zwar dein Titel angepasst hat - jedoch keinerlei gehaltliche Anpassungen damit einher gingen. Da ist es natürlich auch definitiv deine Aufgabe mit, direkt nachzufragen wie es auf der finanziellen Seite aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
_killy_ schrieb:
Software-Architektur wäre bspw. iSABQ, Enterprise Architektur Togaf. Du müsstest somit schon genauer definieren, in welchen Architektur-Bereich du eine Zertifizierung anstrebst.
Dankeschön. Dazu müsstest du definieren, welche "Architektur-Bereiche" zur Verfügung stehen. Ich komme aus einem StartUp in welchem wir für alles einen eigenen Python-Microservice (GraphQL) im Kubernetes-Cluster hochgezogen haben. Im jetzigen Unternehmen ist die Hauptanwendung monolithisch (Java), wobei meine Spielwiese eher wieder kleinere Python-Services sind, die allerdings recht stark an den Monolithen gekoppelt sind (Ergebnisse eines API-Calls werden zB meist hardcoded an den Monolithen gegeben um sie zu persistieren). Ich bekomme das auch ohne Zertifikat ganz gut hin - allerdings würde denke ich offizielles Know-How in dem Bereich einerseits die Qualität erhöhen, andererseits ein guter Karriereschritt sein.
Da wir bei KI auch viel auf fertige Lösungen (gehostetes GPT etc.) setzen, würde ich DataScience erstmal ausklammern. Herausfordernd ist derzeit eher die ganze Daten-Austauscherei zwischen den Services - da hatte ich kürzlich meine ersten Berührungspunkte mit ETL-Pipelines und frage mich, ob das nicht auch schöner geht :)

Traube schrieb:
Ich glaube, dafür kannst du schon 6-stellig verlangen
_killy_ schrieb:
Kommt auch immer sehr darauf an, in welcher Stadt du arbeitest und in welcher Branche. Und natürlich auch, wie dein jetziges Gehalt aussieht.
Ich wohne in Bayern (eher ländlich, mit viel IGM-Buden; die stellen aber gerade nicht ein). Arbeitgeber sitzt weit weg in BaWü. Ich habe 100% HomeOffice. Arbeitgeber ist ein Mittelständler im Medizinbereich. Verdient sein Geld mit Consulting, wobei ein kleines Team an Entwicklern ein eigenes Softwareprodukt (weiter)entwickelt, das den Beratern und Kunden das Leben erleichtert. Die Zahl der Kunden im Softwarebereich wächst gerade. Lässt sich damit ein genaueres Gehaltsband festlegen?
Gehalt sind derzeit 65k bei 40h (Gleitzeit, 30 Tage Urlaub). Bei der Einstellung als Junior (da ich davor ja im Management war), war erstmal nicht mehr drin. Als man merkte, dass ich doch schon was kann, bin ich nach der Probezeit direkt zum Senior geworden (das inkludiert dann auch das Recht zu Code-Reviews) - aber bisher eben ohne Gehaltsanpassung. Vielleicht zu erwähnen: Wir machen jetzt keine Rocket-Science im KI-Bereich. Vieles sind ein paar Standardalgorithmen oder es wird zu GPT geworfen...

_killy_ schrieb:
Ich finde es schon sehr spannend, dass dein Arbeitgeber zwar dein Titel angepasst hat - jedoch keinerlei gehaltliche Anpassungen damit einher gingen. Da ist es natürlich auch definitiv deine Aufgabe mit, direkt nachzufragen wie es auf der finanziellen Seite aussieht.
Absolut. Ich fragte damals natürlich nach. Es gab jedoch (wirklich existierende) firmeninterne Gründe warum dies nicht möglich war. Deshalb in Kürze ein neuer "Angriff" ;)

Faluröd schrieb:
Danke, ich klicke mich gerade mal etwas durch. Allerdings finde ich mit dem Begriff "Python" nur alte Beiträge... Die Liste ist leider wirklich unübersichtlich... Aber tolle Sache, weil die Werte dort wirklich realistisch scheinen :)
 
Wenn dein jetziger Arbeitgeber nicht mehr zahlen will, musst du dich halt wo anders umsehen. Ich denke mit Uni-Master mit 1,0 solltest du kein Problem haben, einen gut bezahlten Job zu finden.
 
Du wirst vielleicht auf 70-75k kommen.. en mehr aber wahrscheinlich nicht. Wenn man schon aus betrieblichen Gründen bei der Anpassung des Titels nicht mehr Geld gibt, dann wird es später auch nichts.

Such dir was anderes wenn du mehr willst. Oder verdienen deine Kollegen beträchtlich mehr?
 
@te one

Typen von Architekten - Schwerpunkt Software:
-> Software Architekt/Solutions Architekt
-> Enterprize Architekt
-> Mobile Architekt
-> Cloud Architekt
...
Daneben kannst du dich auch noch als Daten Architekt, Security usw. spezialisieren.

Hast du weiterhin "Hands on Code" - würde ich dir den Software Architekt empfehlen. Aber wirf ruhig mal Google an, da gibts bestimmt schöne Erklärungen im Netz zu all den Unterschieden.

Wenn ich mir aber so deine Beschreibung durchlese, was du aktuell machst, würde ich mich eher auch gewisse Technologien weiterbilden, eh du dann den Schritt in Richtung Architekt gehst. Als Software Architekt beschäftigst du dich eher mit den Fragen, welche jeweilige Implementierung (Microservice, Monolith, ...) entsprechend am besten zu den Anforderungen des Business passt. Dabei nimmst du die einzelnen Anforderungsschwerpunkte schon auseinander. Du lernst aber nicht, wie man Coded oder diese zu implementieren sind. Du machst dort eine Abwägung der Pro-und-Contras und der Kompromisse die du eingehen musst. (Interface: hard-link auf DB, Webservice ...)
 
_killy_ schrieb:
Hast du weiterhin "Hands on Code" - würde ich dir den Software Architekt empfehlen. Aber wirf ruhig mal Google an, da gibts bestimmt schöne Erklärungen im Netz zu all den Unterschieden.
Klingt sinnvoll. Danke für die Auflistung :)


_killy_ schrieb:
Wenn ich mir aber so deine Beschreibung durchlese, was du aktuell machst, würde ich mich eher auch gewisse Technologien weiterbilden, eh du dann den Schritt in Richtung Architekt gehst.
Hier stellt sich mir die Frage in welcher Technologie und vor allem wie ich mich fortbilden soll. Irgendein Python-Bootcamp in dem fachfremde Menschen das schnelle Geld in der Softwareentwicklung suchen wird mir vermutlich wenig bringen, da es nur an der Oberfläche kratzt. Datenbanksysteme finde ich schwierig, da bei uns alleine schon mehrere im Einsatz sind und je nach Feature-Releases eventuell einige Wechsel stattfinden. Am ehesten könnte ich mir sowas vorstellen wie "Master Python when you have x years of Python experience" - dass man's also wirklich auf den höchsten Stand bringt. Aber eigentlich glaube ich, dass man das einfach durch Zeit/Erfahrung bekommt...
 
@te one

Um tiefer in Python einzusteigen, würde ich eher auf Hackathons setzen. Da lernst du dann Problemlösungsstrategien und Möglichkeiten. Aber ich bin auch kein Developer. Wäre nur meine Idee.

Bzgl. Zertifizierungen hätte ich bei dir eher in Richtung DevOps geschaut, du bist ja in einem StartUp. Da musst du ja neben der eigentlichen Programmier-Tätigkeit noch einige andere Themen mit lösen. Ich hätte somit in Richtung AWS, Kubernetes & Co. orientiert.

Ansonsten kannst du auch in Richtung Software-Architekt gehen, wie in den vorherigen Beiträgen schon ausgeführt.
 
Zurück
Oben