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Frage: NVMe SSDs in älteren Systemen verwenden?

suicidus

Ensign
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Hallo Community,

habe gestern Abend viel im Netz gesucht und dabei festgestellt, dass das was ich vorhabe nicht so einfach ist. Vielleicht könnt ihr mir noch weitete Ratschläge geben.

Ich baue ein älteres Haswell System auf mit Komponenten die ich rumliegen habe. Ich betreibe zudem bereits mein Spiele-System auch auf Haswell Basis mit einer GTX1070.

Die Haswell ITX Boards, einmal Q87 Chipsatz (GA-Q87N) und einmal Z97 Chipsatz (EVGA Stinger) , haben jeweils Mini PCIe bzw miniSATA, aber noch keine m-key m.2 Anschlüsse für NVMe SSDs.

Ich habe zwei solcher NVMes Zuhause rumliegen und möchte sie gerne in den Systemen verwenden.

Gibt es Adapter oder andere Möglichkeiten, damit ich die NVMe entweder bootfähig im 'neuen' PC oder per miniPCIe/SATA im Spiele PC verwenden kann?

PS: das ich leistungstechnisch die mögliche Geschwindigkeit der NVMe logischerweise nicht erreichen werde ist mir mittlerweile bewusst. :)
 
Es gibt PCIe Adapter Karten, für M.2 PCIe NVMe SSDs.
Allerdings muss das UEFI booten von PCIe NVMe SSDs unterstützen, was da meist per BIOS/UEFI Update bei manchen Boards nachgereicht wurde.

Da musst du mal in die Beschreibung zu den BIOS/UEFI Versionen gucken, ob es da irgendwo da mal ein NVMe Support gab
 
Es gibt da Adapter um NVME-SSDs in einem PCIe-Slot zu betreiben.
Leistungsmäßig ist da wohl kaum ein Unterschied zum Einbau direkt auf dem Board.
Und wie @bisy schon schrieb muss das Board das Booten davon unterstützen.

Es gibt auch welche, die einen externen SATA-Anschluss haben, also (vermutlich) wie eine normale SATA_SSD funktionieren. Nachtrag: so ein Modul unterstützt wohl eine NVME-PCIe-SSD via PCIe und eine NVME-SATA-SSD via SATA-Kabel

Welche NVMe-SSDs hast Du denn zu Hause bzw. welche Anschlüsse haben die SATA oder PCIe?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gray_ schrieb:
Leistungsmäßig ist da wohl kaum ein Unterschied zum Einbau direkt auf dem Board.
Jein. im Vergleich zu neueren Boards gibt es vom Haswell PCH nur PCIe-2.0 und ingesamt wesentlich weniger PCIe Lanes. Im besten Fall gibt es einen PCIe-2.0 x4 Slot, wenn man der GPU, die direkt an der CPU hängt, keine Lanes klaut. Statt PCIe-3.0 x4 am M2 bei Skylake oder neuer

Was bedeutet, das sich die max Schreib/Lese-Geschwindigkeit der SSD gegenüber dem Betrieb an neueren Boards verringert. Das wird man mit Benchmarks messen können, im realen Betrieb wird es aber nur in seltenen Ausnahmefällen fühlbare Unterschiede geben. Der Vorsprung zu SATA-SSDs ist dann natürlich auch kleiner. Im Vergleich zu eine theoretischen M2 mit PCIe-2.0 x4 gibt es natürlich keine Unterschiede.
 
Moin,

Du kannst die Nvme mit Adapter out of the box nutzen. Die Pcie Adapter kosten im Schnitt zwischen 8 - 15 Euro bei Amazon. Nutze davon auch einige. Habe diese bei Ivy-Bridge und Haswellsystemen im Einsatz. Bei dem Haswellsystem meiner Freundin mit einem Asus B85-E Mainboard liegen da Pcie 2.0 x4 an was in Schreib- und Lesegeschwindigkeiten um die 2000 MB/s resultiert. Also rein theoretisch deutlich schneller als Sata SSD.

Ob das am Ende einen spürbaren Unterschied bringt ist sehr stark vom Einsatzzweck abhängig. Booten kannst Du lediglich mit angepassten BIOS. Ob das für Dich bereitsteht musst Du im Netz prüfen oder Du baust Dir selbst das BIOS zusammen. Gibt etliche Anleitungen dafür.

Mein deutlich älteres System stellt mit dem dafür angepassten BIOS volle Pcie 3.0 x4 Geschwindigkeit bereit. Also 3500 MB/s lesen und knapp 3000 MB/s schreiben. Messbarer Unterschied ? Ja. Spürbar ? In einigen Situationen. Wie bei RDR2 oder Stellaris. Die meiste Zeit aber nicht. Ist mehr Spielerrei und Machbarkeitsstudie.

Gruß
Holzinternet

970EvoBench1.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten. Echt cool :D.

Im Spiele-PC mit EVGA Z97 Stinger Mainboard habe ich auf der Herstellerseite gesehen, dass bei einem BIOS ein NVMe-Support hinzugefügt wurde. Bei dem Q87 Gigabyte Board finde ich dazu nix.

Dh. ich könnte zumindest dort per mPCIe-Adapter die NVMe einbinden und die wäre dann sogar bootable. Würde für meine Zwecke schon ausreichen, da sind jetzt 2 SATA-SSDs drin, eine davon könnte ich dann für das "neue" System verwenden.
 
Gray_ schrieb:
Es gibt da Adapter um NVME-SSDs in einem PCIe-Slot zu betreiben.
Leistungsmäßig ist da wohl kaum ein Unterschied zum Einbau direkt auf dem Board.
Das würde ich nicht so pauschal formulieren. Ich weiß was Du meinst, und im Grunde liegst Du richtig. Da ich früher aber selbst schon eine NVMe-SSD per Adapter mit einem i7-2700K betrieben habe werfe ich nur mal in den Raum: bei älteren Mainboards/CPUs kann die PCIe-Bandbreite trotz passender Anzahl Lanes geringer ausfallen. Daher hatte ich damals bei der 970 Evo nur die halbe Geschwindigkeit, die der SSD möglich gewesen wäre, aber der PCIe-Bus gab es nicht her. Es war immer noch schnell, und für mich die beste Übergangslösung bis zum Aufbau eines neuen PC. Aber dasd sollte man ggf. im Hinterkopf behalten.
 
ja das Thema mit der Geschwindigkeit ist klar. Wie sollen auch Mainboards, die 6 Jahre alt sind und andere PCI-Spezifikationen haben (und somit auch nicht die Bandbreiten, die heute möglich sind) das schaffen können.

Andere Frage, ist es theoretisch nicht auch schlau, ein externes Case zu nutzen wo die NVMe rein kommt und per USB3 anzuschließen? Von der sollte man dann doch auch booten können?
 
Ich hatte auf meinem alten X58 Board eine Samsung 970 Evo Pro auf einer M.2 Adapterplatine im PCIe-Slot am laufen. Das Board hat auch KEIN UEFI Bios
Booten der NVMe SSD geht mit einem an einen x-beliebigen USB-Port eingesteckten kleinen USB Stick ("Clover" USB Stick) und dann rennt die NVMe-SSD
Das was du vorhast ist also möglich. Die Infos wie es funktioniert:
Hier
 
NobodysFool schrieb:
Das würde ich nicht so pauschal formulieren. Ich weiß was Du meinst, und im Grunde liegst Du richtig. Da ich früher aber selbst schon eine NVMe-SSD per Adapter mit einem i7-2700K betrieben habe werfe ich nur mal in den Raum: bei älteren Mainboards/CPUs kann die PCIe-Bandbreite trotz passender Anzahl Lanes geringer ausfallen. Daher hatte ich damals bei der 970 Evo nur die halbe Geschwindigkeit, die der SSD möglich gewesen wäre, aber der PCIe-Bus gab es nicht her. Es war immer noch schnell, und für mich die beste Übergangslösung bis zum Aufbau eines neuen PC. Aber dasd sollte man ggf. im Hinterkopf behalten.

suicidus schrieb:
ja das Thema mit der Geschwindigkeit ist klar. Wie sollen auch Mainboards, die 6 Jahre alt sind und andere PCI-Spezifikationen haben (und somit auch nicht die Bandbreiten, die heute möglich sind) das schaffen können.

Andere Frage, ist es theoretisch nicht auch schlau, ein externes Case zu nutzen wo die NVMe rein kommt und per USB3 anzuschließen? Von der sollte man dann doch auch booten können?

Mein Mainboard ist über acht Jahre (Korrektur: 9 Jahre) alt und ich habe volle Pcie 3.0 Geschwindigkeit. Egal ob Sandy Bridge EP oder Ivy Bridge EP... Es liegt am Board und auch am Chipsatz. Als mein Board released wurde hatte es lediglich Pcie 2.0 Unterstützung. Dies wurde später via Update auf 3.0 erweitert.

Richtig ist das man hier von Board zu Board schauen muss. Das Alter ist allerdings kein Kriterium. Die Art der Anbindung via Adapter beeinflusst die Geschwindigkeit auch nicht.

Gruß
Holzinternet
 
Zuletzt bearbeitet:
Holzinternet schrieb:
... Es liegt am Board und auch am Chipsatz. Als mein Board released wurde hatte es lediglich Pcie 2.0 Unterstützung. Dies wurde später via Update auf 3.0 erweitert.

also maßgeblich daran, ob der Hersteller sich softwareseitig um seine Hardware auf lange Sicht kümmert.
Scheint bei dem EVGA Board auf meiner Seite somit besser zu sein als bei dem Gigabyte Board.

Boombastic schrieb:
Das was du vorhast ist also möglich. Die Infos wie es funktioniert:
Hier

Das hört sich auch sehr gut an.
Idee: Ich habe ja den mSATA-Slot. Eine ganz billige 4-16GB mSATA-Karte dort rein um die Treiber zu laden.... Das "neue" System wollte ich mit Linux betreiben. Würde das auch funktionieren mit der M.2 Adapterplatine auf PCIe x16?
 
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@Holzinternet Soviel ich weiß ist aber massgeblich die CPU daran beteiligt. Wenn die CPU kein PCIe 3.0 kann (was Sandy Bridge nicht kann) dann kann auch das Board nur das bringen was eben die CPU maximal bietet. Also bei meinem MSI P67A-GD65 hatte ich definitiv mit dem i7-2600K (hatte mich oben verschrieben mit dem 2700) nur PCIe 2.0 x4 im 2. PCIe x16 (Anbindung max. x8). Was somit hieß nur halbe Geschwindigkeit gegenüber PCIe 3.0 x4. Ivy Bridge hat ja bereits 3.0 unterstützt, aber mit Sandy Bridge war das noch nicht drin.
 
Sehr interessanter Artikel von @Boombastic Vielen Dank dafür. Habe mir nun einen PCIe 16x Adapter bestellt, wie ich den anspreche, dafür finde ich schon eine Lösung. Notfall per USB-Stick, einen 512MB-Stick habe ich sicher noch irgendwo rumfliegen.
Darüber habe ich auch Kontakt zu dem BIOS-Modding bekommen, das scheint auch kein Hexenwerk zu sein. Muss ich mich mal genauer einlesen, das ist vllt die Lösung für die Zukunft. :) Es sei denn, ich finde raus, dass Linux sich über die Methode nicht booten lässt sondern das es nur mit Windows funktioniert. Kann ich mir aber nicht vorstellen.
 
Hallo liebe Community,

um bei diesem Thema ein Feedback zu geben und somit das Thema von meiner Seite erstmal abzuschließen:
Ich kriege es nicht hin.

Habe mir jetzt einige Abende/Nächte um die Ohren gehauen. Egal mit welchem Stick ich boote, Clover, Duet, Refind, egal wo ich die Treiber dort hinterlege, in den Installationsdialogen von Linux und auch Windows ist die NVMe SSD, die über den PCIe-Adapter im PC steckt, nicht auswählbar. LED am PCIe-Adapter leuchtet, also irgendeine Funktion scheint drauf zu sein, die kommt aber am Mainboard nicht an. In der EFI-Shell wurde mir auch immer unter den "devices" die NVMe nie als aktives Gerät gelistet.

Letze Aktion nach ganz viel erfolglosem hin und her testen und BIOS-Einstellungen ändern habe ich noch den BIOS-Mod versucht. Das Update auf das gemoddete BIOS funktionierte (was für ein Glück ^^), aber die NVMe wurde mir als bootable Device nicht angezeigt. Habe die NVMe auch mal an meinem Notebook, wo sie ursprünglich drin war, erfolgreich auf Funktion geprüft, bringt aber alles nix. Also entweder ist der PCIe-Adapter mist, den ich bestellt habe, oder das von mir verwendete Gigabyte mit Q87 Chipsatz wehrt sich vehement, mich die NVMe verwenden zu lassen.

Daher werde ich jetzt versuchen, die NVMe zu verkaufen und mir dafür eine "gleichwertige" mSATA-Karte zu besorgen. Schade, dass ich es nicht hinbekommen habe, aber dafür reichen meine Debug-Fähigkeiten dann nicht aus.

Danke für Eure Hilfe und tollen Hinweise.
 
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