Frage zu den Leasing Arbeitern

wuulf

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Hallo

Ich war vorhin paar Stunden Probearbeiten in einem Logistikunternehmen. Da dort der/die Kollegen ziemlich klasse Leute sind bin ich mit denen gleich mal detaillierter ins Gespräch gekommen. Fakt ist, dass dort 5 Mann arbeiten. Alle davon sind als Leasingarbeiter eingestellt. Ich wäre dann sozusagen der einzige fix angestellte dort mit sagen wir mal 2000€ brutto im Monat.

Jetzt hat der mir erklärt das er dort 2000€ netto bekommt, arbeitet dort schon seit 3 Jahren (natürlich über die Leasingfirma).
Da habe ich gefragt warum er sich nicht übernehmen lässt wenn er schon so lange dort geschätzt wird. Er sagte weil die direkte Firma (wo ich eben dort schnuppern war) ihm das nie zahlen würden, also die 2000€ netto die er so jetzt bekommt.
Der einzige Nachteil der er dort hat ist, dass er sozusagen einen All IN Vertrag hat. Heisst alle Überstunden die er dort macht (stetig 60 Std./Monat) sind mit inbegriffen. Keine Auszahlung oder Zeitausgleich der gemachten ÜStunden. Ok denk ich mir, dafür bekommt er auch seinen attraktiven Schotter.

Ich finde das aber alles sehr paradox.

Einerseits stellt bis jetzt (Firma wird zurzeit erheblich bis Herbst ausgebaut) die Firma rein Leasingarbeiter an die in der Stunde knapp 20€ kosten wobei mit fixen Personal die 10€ Stunde kosten erheblich gespart werden kann. Bei uns zB sind 1.300€ netto absolut OK.

Fazit:
er will nicht übernommen werden da ihm die Firma nie das zahlen würde als über Leasing, aber andererseits kostet die Bude ihm via Leasing ne Menge Schotter. Auch sage ich mal, wenn man ihm die geleisteten gratis Überstunden abziehen würde, käme er sicherlich noch mehr als ich mit meinem Lohn.
Was hat das also für einen Sinn, wenn das Team rein aus Leasingarbeitern besteht ???

Kann mir nicht vorstellen, dass die Hälfte nur die direkte Firma an den Mann zahlt und die andere Hälfte die Leasingfirma!


Das wiederspricht sich doch Voll und Ganz !
 
Darf ich mal fragen welchen Tätigkeiten diese Leute nachgehen? Ich bin selber in der Logistik tätig und kann dir sagen dass 2000€ netto selbst als Disponent wirklich ein sehr gutes Gehalt sind.

Übrigens geht es bei Leiharbeitern meist eher darum flexibel zu sein. Wenn am Dienstag nicht viel los ist, schickt man die Jungs nach Hause und muss nicht für sie zahlen. Desweiteren muss dein betrieb für die Sklaven keine Lohnnebenkosten zahlen, da sie quasi als Gewerk eingekauft werden.
In meinen Augen übrigens dubios und verbrecherisch diese Buden. ich kenn hier in Berlin eine Firma die über 20 € für nen Arbeiter / h bekommt und davon ganze 6,30 € an den Mann weiterreicht. Das ist Drogendealerprinzip.
 
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Eben, sogar Disponenten fangen nur ab zB 1.600€ netto an. Er ist sozusagen dort "normaler" Lagerarbeiter, vertritt aber dort auch den "Chef" (ist nicht der BigBoss aber der Chef von dieser Zweigstelle). Macht also auch die Vertretung.

In meiner letzten Firma habe ich auch stellvertretender Abteilungsleiter ausgeübt, aber mit 9,55€ Brutto. Normalarbeiter hat dort 8,05€ brutto bekommen.

Klar kommt es dort vor das wenn grad ein schwacher Tag ist, sie mal mittags nach Hause gehen können. Aber wie gesagt kommt er trotzdem auf seine 60+ ÜStunden locker.

Auch wenn man die gratis ÜStunden abzieht bekommt der doch sicherlich noch mehr Schotter vom Verhältnis raus als ich. Aber deswegen ist doch diese Methode teurer als Fixangestellt oder nicht ?

In meinem Fall wenn ich natürlich ÜStunden mache, nehme ich mir Zeitausgleich und wenn es auf Dauer nicht möglich ist diese zu konsumieren, dann werden diese 2x im Jahr ausbezahlt was ich eben hörte.
 
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Wo denn? In Dubai?
Also ganz ehrlich, der hat dir Mist erzählt. Nie und nimmer geht ein (austauschbarer ) Lagerarbeiter mit 2000 € nach Hause. Wie gesagt 200 € sind ca 3600 € brutto. Das bekommen bei mir grad mal 2 Leute im Unternehmen und die sind alle in leitenden Positionen.
 
Also nen schäbigen roten VW fährt er mal. Muss aber jetzt nichts heissen :D

Ich bin sicherlich kein Mensch den man alles erzählen kann wenn der Tag lang ist, aber ich hörte auch im letzten Unternehmen wo ich tätig war...
Das Leasingarbeiter die für uns Container-Ausschlicht-Arbeiten erledigten sagten, mit allem drum und drann bekommen die bis zu 2000€ netto am Ende des Monats. Haken an der Sache ist sicher das sie eben die Schlampen für Alles und Jenes sind.

Aber wie gesagt war er nicht der einzige der mir von so einem Lohn erzählte. Oder machen sich die meisten Leasings absichtlich besser im Lohn um sagen zu können "hahaha wir haben Schotter, yeahh" :D ?
 
Na ich weiß nicht. Habe ich so zumindest noch nicht gehört. Wie gesagt, meine Firma hat auch ab und an mal auf Leiharbeiter zurückgegriffen und die hatten nun wahrlich nix zu lachen was das Gehalt angeht. Von der Sache her würden sonst wohl auch ne ganze Menge Leute in die Zeitarbeit gehen. 2.000 € netto kriegst du heut nicht an jeder Ecke.
Und ja, viele Menschen lügen wenn es um Gehalt geht um sich besser zu stellen. Lies dir mal hier den was verdienst du Thread duch. 20 jährige mit 4k + Einkommen die Ferrari Daytona fahren?
Wir beide scheinen ja zumindest ungefähr in der selben Branche zu sein. Lagerarbeiter sind hier in berlin mit 1600 € Brutto schon 1a bezahlt. Ich kenne Fälle in denen 1200 - 1300 € normal sind. Also wunder ich mich doch schon über knapp das dreifache Brutto.
 
Ja da sind wir echt auf nen gleichen Nenner. Denn bei uns ein Lagerarbeiter mit 1.600€ brutto braucht wahrlich nicht meckern. Da sonst eher zwischen 1300-1400 gezahlt wird. Deswegen sind die 1.700€ brutto (kann ja mal ehrlich sein, kennt mich hier eh keiner :D) die ich dort bekommen würde für diese Tätigkeit ein "absoluter OK" Lohn. Auch wenn ich ehrlich gesagt nie genug haben kann und ich auch gerne mit meinen 1.600 netto nach Hause gehen würde ^^

Zwar hätt ich meine ÜStunden gerne monatlich ausbezahlt wie in der letzten Firma, aber ok eine Mischung aus Zeitausgleich und Auszahlung ist auch ok. Verlieren tun ich die garantiert nicht, dafür sorge ich.
 
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Na 1700€ brutto als Lagerarbeiter ist definitiv okay. Bist du auch hier in der Region tätig?
 
Nein ganz wo anders ^^. Österreich also Oberösterreich.
Wenn man sich die Stellen beim Lagerarbeitern besser gesagt nenn ich mich Lagerlogistiker habe dafür auch schließlich eine Lehre gemacht so ansieht, dann schwanken 90% der Firmen zwischen 1300 bis (max) 1500 brutto. Deswegen hat mich dort die Mindesangabe (in Ö Pflicht) von 1.700€ brutto auch ein kleines Lächeln gezaubert

(wollte zwar meine 1.900€ brutto haben zwecks verhandlung^^ aber konnten nicht höher gehen, was mich eben durch diese gute Mindestlohnangabe auch nicht traurig machte :D).

Denn schließlich hab ich in meinem letzten Logistikunternehmen als stellv. Abteilungsleiter nur 1.630€ brutto bekommen für einiges an Mehrverantwortung.
 
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Komisch ich hab in Wien damals während dem Studium keine Leiharbeitsfirma gefunden die mehr als 8€ brutto/h gezahlt hat.
Außerdem zahlt die Firma sehr wohl die Lohnnebenkosten, die stecken halt in der Miete drinnen, wäre ja nicht so, dass sich die Leasingfirma nicht Bruttogehalt + Lohnnebenkosten/Sozialversicherung etc. + Gewinn zahlen lassen würd.

Ich bin grad selbst von meiner eigentlichen Firma verliehen, und zwar in der Buchhaltung und ich hab auch meiner eigentlich Firma somit die Miete für mich überwiesen, mein Bruttogehalt x 2 mussten sie zahlen, also kann man sich ausrechnen das wohl eine Logistikunternehmen nicht in etwa 2000 netto + (brutto) + Lohnnebenkosten + Gewinn zahlt. Nichtmal mit nem All-in-Vertrag inkl. Überstunden.
 
Bei uns im Unernehmen laufen auch so 300 Zeithansel rum ... die verdienen mal solide 400€ netto weniger als die "richtigen" Mitarbeiter. Ich würde für unter 1000€ netto ja nicht Arbeiten gehen ;) .
Du Verdienst als Zeitarbeiter immer weniger als normale Mitarbeiter, ist auch klar die "Agentur" möchte Kräftig mitverdienen. Klar dem Unternehmen kosten Leiharbeiter nicht weniger als "richtige" aber es hat auch seine Vorteile:

Dafür kann man Leiharbeiter recht willkührlich behandeln, baut einer in der Produktion mist ist der sofort weg, geringerer Auftragseingang ? Kein Problem schicht gestrichen und 60 Leute weniger, kein Urlaubsgeld etc.pp.
 
Naja gibt ja nicht nur die Vorteile, die sich unmittelbar neg. für den Zeitarbeiter auswirken.

Vordergründig war das ja mal gedacht um zb. die Personalkosten und auch die Beschäftigten im Prinzip runterzusetzen. Jeder der ankommt und sich Bilanzzahlen anschaut, wird als erste Alternative immer mal die zu hohen Personalkosten ansprechen, mit Zeitarbeitern gehen die in den Sachaufwänden unter.
In Folge dessen ist natürlich auch die statistische Bewertung des Unternehmens besser

Umsatz(Gewinn) pro Mitarbeiter zb. und sowas schaut dann zb bei Banken auch besser aus. Weiß jeder, kennt jeder und trotzdem wirds so gehandhabt, auch wenn die Arbeitsleistung des Zeitarbeiters das Unternehmen vl. am Ende mehr kostet als wenn er ihn selsbt anstellt.
 
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