chrigu schrieb:
formatieren=1
installieren von windows= je nachdem, zwischen 1-6 pro datei..
Ein bis 6 Zyklen pro Datein? Nein, eine Windows Installation kostet weniger als einen P/E Zyklus im Schnitt, denn die SSD sollte schon um einiges größer sein als bei der Installtion geschrieben wird!
Die Anzahl der verbrauchten P/E Zyklen ergibt sich aus der Geschriebenen Datenmenge * der Write Amplification / der NAND Kapazität der SSD.
Die Write Amplification ist die Unbekannte und ergibt sich vor allem aus dem Controller, der FW, dem Füllstand der SSD, der Art und dem Ziel der Schreibzugriffe, TRIM oder nicht. Die ändert sich also auch ständig, bei Consumer-SSDs von Heimanwendern ist oft so 2 bis maximal 4 zu beobachten, nur die alten Indilinx Barefoot landen weit höher.
loack schrieb:
und wenn jetzt im wiki steht "3.000 bis zu mehreren 100.000 löschzyklen"
was genau ist jetzt ein zyklus? wenn jede zelle 1 mal überschrieben wird dann ist das 1 zyklus?
Vergiss mal die 3000 bis 100.000, da die Anzahl der Zyklen von der konkret verbauten Qualitätsstufe der NANDs abhängt und vom konkreten NAND Typ (Hersteler, Fertigungsverfahren) hängt es ab, wie viele Zyklen diese NANDs im besten Fall maximal durchhalten.
Der Fertigungsprozess läuft nicht für alle Wafer und nicht einmal für alle Stellen auf dem Wafer (das eine Scheibe von 30cm Durchmesser) gleich ab. Bei eine CPU oder RAM Fertigung wäre dann eine CPU oder RAM Chip gut übertaktbar, die braucht mehr Spannung und erreicht nicht so hohe Frequenzen, oder funktioniert gar nicht. Bei den NAND Dies ergeben sich damit unterschiedlichen Zyklenfestigkeiten und Data Retention Zeiten, also wie lange die Daten im Speicher erhalten bleiben. Das können die für jedes Die prüfen und tun das auch um die konkrete Qualitätsstufe des einzelnen Dies zu bestimmen, was man binnen nennt. Das geht von Dies, denen nicht mehr als ein einmaliges Beschreiben zugetraut wird bis zu den allerbesten, die dann als eMLC für Enterprise SSDs verwendet werden. Da waren die 25nm eMLC von Micron mit 30.000 Zyklen spezifiziert. Die gibt es nicht mehr, die aktuellen 20nm sollen als eMLC noch mit 10.000 Zyklen angegeben sein, aber das sagt kein Hersteller offiziell, die Spezifikationen werden fast wie Staatsgeheimnisse gehütet. Samsungs 3d-V-NAND werden ebenfalls 30.000 Zyklen nachgesagt.
Für die eigenen Enterprise SSDs werden genau solche NANDs verbaut, die eben die beste Qualitätsstufe erreichen und früher wurden die auch noch in deren Consumer-SSDs verbaut, weil Enterprise SSDs damals nur SLC NANDs hatten. Heute werden bei den Consumer SSD der NAND Hersteller i.d.R. NANDs mit 3000 garantierten P/E Zyklen eingesetzt, wobei Samsung für die TLC der 840 Evo 1000 Zyklen garantiert, da bei 3 Bit pro Zelle die Haltbarkeit prinzipiell geringer ist als bei 2 oder nur einem Biit (SLC).
Was für Qualitäten die SSD Hersteller ohne eigenen NAND Fertigung verbauen, kann man nicht wissen, denn die NAND Hersteller verkaufen auch NANDs, die eben weit weniger P/E Zyklen erreichen werden und oft in Form von Restwafern, also solchen, wo die guten NAND Dies entnommen worden sind, das gibt es zumindest von Micron. Micron und Toshiba verkaufen aber auch ganze Wafer, wo also alle Qualitäten gemischt drauf sind, die der Kunden dann selbst binnen und in Chipgehäuse verpacken muss, dafür kann er selbst bestimmen, welche er verwendet und sein eigenes Logo auf die Chips schreiben, was z.B. OCZ und Kingston machen. Damit wissen auch nur die, was für Qualitäten da nun drin stecken.
loack schrieb:
und bei windows installation können da gleich bis zu 6 zyklen verbraucht werden?
Nein, das wäre nur möglich, wenn man entsprechend viele Fehlerversuche hat!
loack schrieb:
das ist aber schon viel, oder? ich musste windows 8 nämlich schon 4 mal neu installieren. das wären dann so ca 120GB? kann ich das teil also schon wegschmeissen?
Ach was. Im
Dauerschreibtest auf xtremesystems.org hat die
Samsung 840 120GB mit dem TLC NANDs für die Samsung 1000 P/E Zyklen garantiert,
432.92 TiB geschrieben und 3556 Zyklen durchgehalten,
mindestens 2626 davon ohne jeden Fehler.
Dagegen haben die OCZ Octane 128GB nur 303,82TiB und die OCZ Vertex4 nur 393,86TiB geschafft und die Patriot Torqx2 64GB nur 140TiB. Die hat nur halb so viel NAND und müsste mit 128GB von daher das Doppelte schaffen, liegt aber trotzdem hinter der 840er und nur die ersten OCZ Vertex Turbo 64GB war mit 116,43TiB noch schlechter.
Damit haben selbst die schlechtesten SSD im Test noch 1000x so viel geschrieben wie Deine 120GB, Du hast also bisher den Bruchteil von einem Prozent des möglichen Schreibvolumens Deiner SSD verbraucht!
loack schrieb:
flash emmc ist ja nicht gleich ssd oder?
Nein,
das ist eMMC von Samsung (das ist SLC und MLC, aber wohl nur Pseudo-SLC drin), bzw.
das bei Micron. eMMC steht eigentlich für embedded Multimedia Card und ist praktisch ein universell einsetzbarer Massenspeicher mit NAND und einem eigenen Controller, der direkt auf die Platine gelötet wird. Ähnlich einer SSDs, aber nicht den gleichen Anschlüssen und Normen entsprechend, dafür einfacher, langsamer und billiger.