Der Kabelbinder schrieb:
Es gibt auch Geräte, die dies bloß der Praktikabilität halber anbieten, intern jedoch unsymmetrisch (single ended) arbeiten. Auch gibt es einige Geräte, die nicht vollsymmetrisch sondern lediglich "impedance balanced" ohne den invertierten Signalweg arbeiten.
das mag im "Profi-Bereich" vielleicht anders sein. Oben steht aber "Heimkino und HiFi" drüber und da ist vollsymmetrische Signal
Verarbeitung (ich rede nicht von
Übertragung!) die absolute Ausnahme!
ich habe sogar mal die Schaltung von einem (alten) Denon CD Spieler gesehen, bei dem zwei DAC (pro Kanal) differentiell verbaut waren und so tatsächlich ein vollsymmetrisches Signal generiert wurde, das dann per OPs in ein unbalanced Signal umgewandelt wurde (das auch an den RCA Buchsen ausgegeben wurde), aus dem dann für die XLR Ausgänge mit einer weiteren Batterie an OPs wieder ein symmetrisches Signal generiert wurde. Die letzte Wandlung auf einer extra Platine "aus dem Baukasten-Regal" mit einfachsten Bauteilen, die wohl bei verschiedenen Denon&Co. Geräten verbaut wurde. Hauptsache die Kisten haben einen XLR Ausgang.
ich selber habe eine Yamaha CX-A/MX-A AV-Vor/Endverstärker Kombi mit XLR Aus/Eingängen. Beide Geräte arbeiten intern "natürlich" rein asymmetrisch und nur für die ollen XLR Buchsen wird das unbalanced Signal kurz mal in ein symmetrisches umgewandelt, durch die 30cm Kabel gejagt und muss wieder zurück gewandelt werden.
Kurz: Schwachsinn! Aber es macht was her...
noch als Erklärung, warum ich mich darüber so aufrege:
mir wollte damals der lokale Händler die Kombi verkaufen, zum Listenpreis von exakt 5000€ aber auf den Kabelsatz für 1100€ (11 Kanäle a' 99€ pro Kabel) hätte er mir 50% Rabatt gegeben. Natürlich mit den Bemerkungen, dass ich massiv an (Klang) Performance verliere, wenn ich die Geräte nicht mit hochwertigen XLR Kabeln verbinde.
und es gibt bestimmt viele Leute, die sich das einreden lassen und auf diesen Nepp rein fallen, daher bin ich da wie gesagt schnell aufgeregt, bitte nicht böse nehmen!
Der Kabelbinder schrieb:
Davon abgesehen ist eine technisch korrekt umgesetzte symmetrische Verbindung nach Möglichkeit immer vorzuziehen.
das sehe ich pauschal nicht so!
genau die Leute, die viele Kilometer entfernt von Hochspannungs- und Starkstromleitungen ihre Geräte im HiFi Rack oder gar auf dem Schreibtisch verkabeln (im Gegensatz zu mehreren 100m Leitung auf einer Bühne mit Beleuchtung usw.), streiten sich ja auch gerne darüber ob jetzt ein Operationsverstärker vom Typ OPAxyz besser klingt als ein TL0xx. Und eben genau die "merken gar nicht", dass intern maximal einige NE3234 (wenn sie wirklich Glück haben) direkt im Signalpfad mehrfach vorkommen. Ich finde sowas immer lustig
Der Kabelbinder schrieb:
Das muss aber natürlich nicht heißen, dass Geräte mit XLR praktisch immer überlegen sind.
symmetrische Übertragung hilft gegen Störungen/Einstrahlungen, nicht mehr und nicht weniger.
hat man diese Einstrahlungen nicht (woher sollen die kommen?), dann hat man vielleicht sogar Nachteile, auf jeden Fall keine (klanglichen) Vorteile.