Freeware Lizenz

3

37

Gast
Hallo,

ich habe ein paar kleine Tools geschrieben und möchte diese nun Veröffentlichen.
Brauche ich dafür eine Lizenz oder Ähnliches?

Die Programme sollen Freeware (nicht OpenSource) und auf eigenes Risiko (also dass ich keine Haftung übernehme) sein.

Gibt es für sowas schon eine Lizenz so wie GPL?
 
Danke!

Muss ich dabei etwas beachten?
Reicht es wenn ich eine Textdatei mit der Lizenz anhänge oder muss ich diese im Programm implementieren?

Edit: Wie ist es mit dem Haftungsausschluss? Im Creative Commons stand nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reicht es wenn ich eine Textdatei mit der Lizenz anhänge oder muss ich diese im Programm implementieren?
Das ist dir freigestellt.

Edit: Wie ist es mit dem Haftungsausschluss?
In der Zusammenfassung ("Deeds") nicht, aber im vollständigen Lizenztext unter §6:
CC BY-NC-ND schrieb:
6. Haftungsbeschränkung

DER LIZENZGEBER HAFTET IHNEN GEGENÜBER IN BEZUG AUF SCHÄDEN AUS DER VERLETZUNG DES LEBENS, DES KÖRPERS ODER DER GESUNDHEIT NUR, SOFERN IHM WENIGSTENS FAHRLÄSSIGKEIT VORZUWERFEN IST, FÜR SONSTIGE SCHÄDEN NUR BEI GROBER FAHRLÄSSIGKEIT ODER VORSATZ, UND ÜBERNIMMT DARÜBER HINAUS KEINERLEI FREIWILLIGE HAFTUNG.
 
Andere Leute außer dem Urheber dürfen Software nur benutzen wen sie durch eine Lizenz das Recht dazu bekommen haben. Sonst wäre jegliche Nutzung eine Urheberrechtsverletzung.

Wenn du der Gemeinschaft den größten Nutzen geben willst, empfehle ich die GPL.
Das ist keine "Open Source" Lizenz sondern eine Lizenz für Freie Software.
 
Also muss ich bei der GPL den Quellcode nicht veröffentlichen?

Ich habe mir jetzt den Wikipedia-Artikel dazu durchgelesen und die Lizenz selbst überflogen, aber nichts Konkretes dazu gefunden.

Reicht es wenn ich schreibe, dass die Software unter der GPL steht oder muss ich die Lizenz komplett mit angeben?
 
GPL ist für deinen Wunsch nichts.
In den ersten beiden Absätzen der Wikipedia steht bereits:
- soll Ihnen die GNU General Public License die Freiheit garantieren, alle Versionen eines Programms zu teilen und zu verändern.

- Kopien des Programms dürfen kostenlos oder auch gegen Geld verteilt werden, wobei der Quellcode mitverteilt oder dem Empfänger des Programms auf Anfrage zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt werden muss.

Reicht es nicht aus, einen eigenen Lizenztext zu schreiben?
 
1.) Hast du vor mit deinen Tools Geld zu verdienen? Wenn nein, dann bringt dir eine Lizenz eigentlich nichts. Wenn du deine Tools etwas weiter verbreitest, solltest du nur eine Angabe machen, dass du keine Haftung übernimmst, aber das war es auch schon.

2.) Die GPL ist, wenn man sie genau nimmt eine genauso große Einschränkung in die Nutzung von Software, wie die kommerziellen Lizenzen, wenn nicht noch mehr. Man ist hier überhaupt nicht im Stande irgendwelche Teile der Software irgendwo einzusetzen, ohne dass man es genauso lizenziert, wie das Original. In der Realität kümmert sich hier nicht wirklich jemand, aber für große Firmen ist das eventuell schon ein Thema.

3.) Es ist viel in irgendwelchen Paragraphen geregelt, was wie urheberrechtlich geschützt ist, aber in einer normalen Kunde-Lieferanten Beziehung spielt das kaum eine Rolle, sofern diese vom Verhandlungsstandpunkt ungefähr gleichwertig sind. Hier wird nie ein Lieferant seine Kunden verklagen wegen irgendeinem kleinen Schmarrn, weil dieser sonst wo anders kauft. Hier gilt weitgehend noch das Gesetz der Vernunft, nämlich wenn du wem etwas gibst (z.B. ein Programm), dann darf dieser das auch benutzen. Wenn man einem Kunden etwas nicht zur Bearbeitung geben will (z.B. PDF Dateien), dann muss man diese entsprechend schützen.

4.) Ich würde sagen für diesen Fall wäre die "As is" Lizenz am besten. Jeder darf mit dem Programm alles machen was er will, aber der Urheber hat keine Pflichten und keine Haftung für irgendetwas.
 
andr_gin schrieb:
2.) Die GPL ist, wenn man sie genau nimmt eine genauso große Einschränkung in die Nutzung von Software, wie die kommerziellen Lizenzen, wenn nicht noch mehr. Man ist hier überhaupt nicht im Stande irgendwelche Teile der Software irgendwo einzusetzen, ohne dass man es genauso lizenziert, wie das Original. In der Realität kümmert sich hier nicht wirklich jemand, aber für große Firmen ist das eventuell schon ein Thema.

Genau darum gehts bei der GPL: Software soll frei bleiben ;)
 
@ uwe-b
Da steht ja
Kopien des Programms..., wobei der Quellcode mitverteilt [...] werden muss.
Ich dachte das bezieht sich darauf, dass wenn andere mein Programm (also Kopien davon) weiter verteilen.

@ andr_gin
Nein, ich habe nicht vor damit Geld zu verdienen. Eine Lizenz wollte ich, um mich abzusichern.

Ich werde wohl versuchen meinen eigenen Lizenztext zu schreiben.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
1.) Die GPL macht die Software gerade unfrei, weil es ein Zwang ist, dass man virenähnlich den gesamten Lizenztext für seine Arbeit auch übernehmen muss, wo es aus diversen Gründen nicht möglich ist. Wir liefern in der Arbeit auch Open Source, aber nur gegenüber dem Kunden und nicht gegenüber der Öffentlichkeit. Das ist in vielen Fällen aus sicherheitstechnischen Gründen absolut fatal. Es gibt Software in großen Unternehmen z.B. Banken, wo man bei einer Sicherheitslücke in den kompletten Server einbrechen kann, aber gleichzeitig ist das nicht so eine populäre Software wie ein Linux Kernel oder Firefox, wo man tausende Entwickler hat, die kostenlos nach Fehlern suchen und diese Ausbessern. Bei Individualsoftware für einen Kunden, schaut das anders aus. Da hat man ein Projekt, das wird abgeschlossen und dann gibt es Wartung nur mehr bei Bedarf. Da hat man nicht die Ressourcen jede Codezeile 3 Tage lang zu diskutieren. Während Standardsoftware im Schnitt mit ca. 10 Zeilen Code pro Manntag entwickelt wird (inkl. Wartung, Tests, Dokumentation, Kundengesprächen, Bugs ausbessern etc.), ist dies bei Individualsoftware nicht möglich. Bei einer Größe um die 1-2K Zeilen habe ich meistens um die 1-2 Wochen geplante Arbeitszeit. Aus Erfahrung ist man dann doch für 1 Monat belegt, aber sicher nicht ein halbes Jahr. Das würde niemand zahlen.

2.) Wie gesagt reicht hier ein einfacher Haftungsausschluss. Eventuell kannst du auch NUR diesen festlegen und die freie Verwendung inoffiziell regeln. Das versteht sich dann mehr von selbst, dass man das Recht an der Nutzung hat, wenn es kostenlos zum Download auf einer öffentlich zugänglichen Seite liegt. Beim Source handhabe ich es so, dass meine privaten Programme nur als Binärdaten ausgeliefert werden, jedoch der Source auf Anfrage meistens ausgehändigt wird. Ich will nur gerne etwas Feedback haben und wissen, wer sich wirklich dafür interessiert.
 
Zurück
Oben