Freeze mit R5 1600... RAM?

[Phant]

Hallo,
in der Ryzen Euphorie habe ich letztes Jahr AMD eine Chance gegeben und mir ein Ryzen System zusammengestellt. Da ich in meinem bisherigen Primär-PC 32GB Arbeitsspeicher verbaut hatte und die RAM Preise vermeintlich weit oben waren (mittlerweile sind sie ja noch teurer) verwendete ich 16 GB aus meinem alten Primär-PC für das neue Ryzen System. Am Ende landete ich dann bei dieser Konfiguration:
CPU: AMD R5 1600 [stock]
Mainboard: ASUS B350-F
RAM: https://www.amazon.de/gp/product/B00PC9H6TM/ref=oh_aui_search_detailpage?ie=UTF8&psc=1
Netzteil: Corsair RM1000x (ja überdimensioniert... dachte mal an ein 780ti SLI System)
GPU: ASUS GTX 1070

Nun zum Problem: Nach einigen Minuten (nicht wirklich exakt reproduzierbar. Können 10 Minuten sein oder auch mal 60) insbesondere unter Last beim Zocken (aber nicht nur unter Last) friert der Computer komplett ein und nichts außer einem harten Reset über den Knopf geht... es kommt kein Bluescreen oder ähnliches.
Da der Arbeitsspeicher nicht auf der Kompatibilitätsliste steht, hatte ich den in Verdacht... ich habe diverse Timings und Einstellungen im BIOS bereits probiert, aber leider gänzlich ohne Erfolg. BIOS Updates wurden mehrfach durchgeführt (Problem besteht seit fast einem Jahr), leider keine Besserung.
Memtest läuft allerdings problemlos mehrere Stunden durch.

CPU war mal übertaktet, hab ich aber direkt wieder auf zurückgesetzt als die Probleme kamen. Temperaturen sind auch unkritisch...

Habt ihr irgendwelche Ideen? Leider habe ich keinen kompatiblen RAM zur Hand und ich würde natürlich ungern neuen kaufen, wenn sich damit das Problem dann nicht lösen lässt...

Danke im voraus

Nachtrag:
Alles außer CPU und Mainboard wurde aus einem Computer übernommen, der seit Ende 2015 problemlos mit einem i7-6700k lief.

Edit: Habe den dickgedruckten Teil hinzugefügt.

 

[Nuon]

Mein erster Gedanke war das Netzteil... Wie alt ist es denn?

 

[Dracal2002]

Stell den RAM auf 2133 dann lass Karhu RAMTEST oder HCI MEMTest laufen.
Sollten hier dann fehler auftreten dann liegt es am RAM, wenn keine kommen den Takt erhöhen.
So kann man den stabilsten Takt ausloten.
Sollte dann selbst bei 3200 kein Fehler erscheinen ist definitiv der RAM nicht schuld.

Dann bleiben die üblichen Verdächtigen NT, TEMPs und Grafikkarte.

 

[Phant]

Mein erster Gedanke war das Netzteil... Wie alt ist es denn?

Sorry mir ist grad aufgefallen, dass eine wichtige Info gefehlt hat:
Alles außer CPU und Mainboard wurde aus einem Computer übernommen, der seit Ende 2015 problemlos mit einem i7-6700k lief. Also steht das Netzteil "kurz" vor seinem 3. Geburtstag

Edit: jetzt hat er sich sogar ohne nennenswerte lasst aufgehängt...

 

[Shaav]

Installier doch mal hwinfo64. Wie sind die Spannungen auf der 3,3 - 5 und 12V-Leitung?
Wie lange hast du MemTest getestet und vor allem wie genau? Ich finde Memtest recht unaussagekräftig.

 

[Phant]

MemTest habe ich durchgeführt indem ich 8 Instanzen geöffnet habe: Dabei 7mal mit 2048 MB und den letzten "all unused RAM" (müsste ja wieder 2048MB sein). Test lief dann ca. 12h und einige Male durch.

Hier ein Ausschnitt aus hwinfo64

 

[Low_End]

Lass ruhig auch mal Prime95 eine Stunde laufen im "Blend" Modus.

 

[Phant]

Stell den RAM auf 2133 dann lass Karhu RAMTEST oder HCI MEMTest laufen.
Sollten hier dann fehler auftreten dann liegt es am RAM, wenn keine kommen den Takt erhöhen.
So kann man den stabilsten Takt ausloten.
Sollte dann selbst bei 3200 kein Fehler erscheinen ist definitiv der RAM nicht schuld.

Dann bleiben die üblichen Verdächtigen NT, TEMPs und Grafikkarte.

Ab 2666 Mhz startet er überhaupt nicht mehr.

2400 läuft stabil, sogar sehr stabil:
Memtest lief mehrere Stunden und mehrere Durchläufe stabil
Prime95 im Blend Modus war 2h problemlos (dann hab abgebrochen)
Eine Stunde davon war mit parallelem Furmark.

So sah hwinfo nach den 2h prime und einer Stunde Furmark aus:

Sehr seltsam....

 

[Dracal2002]

Dann lass den Speicher auf alle Fälle auf 2400 und damit mal testen.
Aber wie Nuon schon gesagt hat das Netzteil ist ein Kandidat da deine Spannungen von
12V, 5v und 3,3v alle eher zu tief sind. Die kann sich auf die LLC des Ryzen auswirken.
Anscheinend hast du nämlich einen sehr genügsamen 1600.
Kannst du bitte von hwinfo den Reiter vom "Ryzen 1600 enhanced" schicken der sollte unter den RAM timings sein.

 

[Nuon]

Eine Vermutung ist, dass das NT mit den Lastwechseln in Spielen nicht mehr zurechtkommt, da das System mit synthetischer Dauerlast stabil läuft.

 

[Phant]

Dann lass den Speicher auf alle Fälle auf 2400 und damit mal testen.
Aber wie Nuon schon gesagt hat das Netzteil ist ein Kandidat da deine Spannungen von
12V, 5v und 3,3v alle eher zu tief sind. Die kann sich auf die LLC des Ryzen auswirken.
Anscheinend hast du nämlich einen sehr genügsamen 1600.
Kannst du bitte von hwinfo den Reiter vom "Ryzen 1600 enhanced" schicken der sollte unter den RAM timings sein.

Während Prime:

Netzteil habe ich zur Hand... werde ich heute mittag probieren...

Edit: AC Origins bringt ihn reproduzierbar sehr schnell zum Freeze. Hier ein Foto zum Zeitpunkt des Freeze:

 

[Mente]

Hi,
das ganze sieht schon etwas seltsam aus bei dir, hast du das Aktuell Bios drauf?
Welcher Ram ist das den genau?
Deine Spannungen für die CPU und SoC sind relativ niedrig und dagegen ist deine 12Volt Spannung schon ganz schön niedrig unter Last, es kann schon sein das das bei Laste CPU und GF dann zum Tragen kommt.
Was du Testen kannst ist Furmark und Prime laufen zu lassen das wäre auch so eine Auslastung zu sehen.

lg

 

[Phant]

Aktuelles bios ist drauf.
Furmark und Prime zusammen lief eine Stunde problemlos, dann hab ich abgebrochen.
RAM: Corsair CMK32GX4M4A2666C16 (16GB der 32 verbaut)

Netzteil hab ich getauscht (nicht unbedingt das frischste: bequiet 580W E7) mit leider genau der gleichen Problematik. Nach 3 Minuten Origins: Freeze. So sah hwinfo aus:


Die komplette Konfiguration lief bis zum Wechsel auf Ryzen mit einem i7 6700k und einem ASUS ROG Hero Board problemlos...

 

[stinger2k]

Kannst du evt. deine Bios Settings als Anhang reinstellen?
SOC Spannung erscheint etwas gering. Evt. auch mit Ryzen Timing Checker Screenshot...

 

[Phant]

Gerne:

Ryzen Timing Checker:

Bios Einstellungen:


Hab jetzt mal die RAM Riegel einzeln verwendet: friert mit jedem der beiden ein...


Was mir noch auffällt: Kurz nach einem Freeze und anschließendem Neustart ist er besonders "empfindlich"... da friert er sogar teilweise auf dem Desktop wieder ein...

Könnte das Mainboard einen Knacks beim Umbau bekommen haben?

 

[stinger2k]

Mach mal im BIOS ein speichern des Benutzerprofils dann haben wir alle wichtigen Einstellungen.
RTT-Werte zahlt sich aus händisch einzugeben. Auch den ProcODT zu verringern hilft oft bei Random Freezes.

 

[Muxxer]

Wieviel saft gibst auf den speicher ?
würd mind. 1,28V geben
und SOC auf 1,05V
CPU würd ich auch mal leicht höher stellen, hat bei meinem Bruder geholfen, wobei bei ihm haben sich freezes und BSODs abgewechselt

mfg

 

[Baal Netbeck]

Wenn der RTC recht hat, dann hast du dual ranked ram...da ist der Ram Kontroller zickiger!
0,88V für den soc werden da zu wenig sein. irgendwo zwischen 0.95V und 1,15V befindet sich in der Regel der Sweetspot.
Viele haben mit 1,05 gute Erfahrungen gemacht....versuch das auf jeden Fall.

Dann ist der Ram zwar auf 1,2V spezifiziert , aber etwas mehr kann nicht schaden. Die meisten Ram module laufen mit 1,35V. Da gefallen mir die 1,28V die Muxxer vorgeschlagen hat sehr gut.

Von wann ist denn das Bios? ist das schon Agesa1.0.0.2?

Dann solltest du den Geardownmode mal aktivieren und gucken ob sich was bessert. Eigentlich ist der schneller als 2T und dabei stabiler...und eigentlich sollte der ab 2666 auch automatisch an sein. Wenn er Automatisch an geht und du Probleme hast, kann man natürlich auch versuchen ihn manuell aus zu machen
Wenn du bei Lastwechseln Probleme hast, kannst du auch "PowerDown" disablen. Eigentlich sollten auch das auf auto schon aus sein, aber wenn nicht, dann auf jeden Fall ausmachen.

Mir fallen auch noch ein paar andere Dinge an deinem RTC Screenshot auf.
Die Timings sind für Auto teilweise ziemlich scharf gewählt. Ob das so mit 1,2V(oder überhaupt) geht ist fraglich.
Ich kann jetzt nur mit meinen für 3200MHz CL14 optimierten Timings vergleichen, aber dafür habe ich auch Samsung B-die Chips und keinen CL15er Ram.

tRRDS undtRRDL sind mit 5 und 7, so wie es für mich die Stabilitätsgrenze ist. Beide um einen hoch könnte gut sein ohne Leistung zu kosten.

tWRTL musste ich bei mir auf 9 anheben.

tRDRDSCL undtWRWRSCL sind mit 4 nicht schlecht aber eher konservativ. Ich würde es erstmal so lassen, aber wenn du nachher alles stabil hast, kannst du hier mal 3 und 2 probieren...das bringt recht viel lese und schreibleistung.

tCWL musste ich auf 14 anheben. ..kannst du auch mal probieren.

Und jetzt der glaube ich wichtigste Punkt! tWRRD ist bei dir auf 0....das kommt mir sehr komisch vor. Bei mir ist es auf 1 so gerade eben stabil und nicht viele Leute konnen das auf 1 betreiben...viele gehen eher auf 2-3 und mit Geardown aus eher 3-4. Man kann hier relativ viel Leistung verlieren aber es ist auch eines der Timings mit dem größten Stabilitätseinfluss. Setz das zum testen auf jeden Fall ersmal auf 4 hoch und guck ob das hilft.
Du kannst nachher immer noch wieder runter gehen.

Auch tWRWRSC/DD und tRDRDSD/DD sind mit 6 6 und 4 4 ziemlich niedrig. Kann man anheben aber ich denke die sollten auch so gehen.

Wenn das alles nichts bringt, dann müsste man an die ProcODT und die RTT sowie Cad Bus werte ran.
Das ist aber von Mainboard zu MAinboard und von Ram Kit zu Ramkit unterschiedlich....auch passen nur bestimmte Kombinationen und die Cad Bus Werte verschieben die Stabilität je nach temperatur.
So ermöglichen manche kombis zuverlässige Kaltstarts aber sind dann bei last oder bei neustarts nach Last instabil.
Andere Kombis haben Probleme den PC zu starten, laufen dann aber im Betrieb super....da kommen wir in sehr kompliziertes Territorium.

Und eigentlich sind neue Bios Versionen ganz gut darin geworden diese zumindest für gängige Ram Kits passend zu wählen.

Ich kann mal sagen wa ich da probieren würde....ist aber eher ein Schuss ins blaue:
ProcODT 60 passt,
RTTnom= RZQ/7, RTTWr=RZQ/3, RTTPark= RZQ/1
Cad bus krams in absteigender Reihenfolge 20 20 30 30.....das wären die Sachen dir für meinen dual ranked Ram passend ist, aber das sind 16GB riegel und nicht 8GB...daher bin ich skeptisch ob meine Werte für deinen Ram passen.

Edit:
Was mir noch eingefallen ist...tCKE ist das Timing, was das aufwachen des Ram aus dem Stromsparen regelt.
Eigentlich braucht man das Timing nicht mehr, weil PowerDown auf Auto aus sein sollte(hat eh nur 1W ersparnis gebracht). Daher sieht man das öfter auf 1. realistische Werte sind eher 8-10.
Ich hatte das dann auch mal auf 1 gesetzt und Probleme mit dem Standby bekommen.
Daher würde ich das auch auf 8 setzen.

 

[Muxxer]

Das nenn ich ne Anleitung aber auf dem SF-Pro mit der virtuelle tasta macht schreiben kein spass,
Aber wie Baal sagt, würd ich auf jedenfall testen, hat schon bei vielen geholfen alles selbst einstellen.
Die Board-Bastler (designer kann man ja nicht mehr sagen bei dem schund was die manchmal raus hauen) müssen doch nur noch gaming und blingbling mit gaming raushauen und die Gamingkiddys machen nen Purzelbaum aufm schreibtisch. Das Bios / UEFI ist auch oft verbuggt und bescheiden eingestellt von werk aus zwecks Balkenlänge, früher war alles auf stabilität ab werk eingestellt und wer mehr wollte konnte manuell-oc oder Auto-OC mit Grill-Spannungen laufen lassen.

mfg

 

[Phant]

Wow Wahnsinn!
Leider kann ich erst am Wochenende wieder testen Werde mich dann melden!

Vielen, vielen Dank für eure Ratschläge!