RogueSix schrieb:
Langzeitschulden sind in Null-/Niedrigzinszeiten das Nonplusultra. Warum eigenes, schönes, frisches Geld aus Gewinnen verbraten, wenn man stattdessen fremdes Geld fast zum Nulltarif aufnehmen kann, um die Zukunft zu finanzieren?
Das Geld aus den Gewinnen kann man im wahrsten Sinne des Wortes doch viel gewinnbringender anlegen für Aktienrückkäufe, Akquisitionen oder strategische Investments, die sich kurz- bis mittelfristig auszahlen.
Es wäre geradezu verblödet, wenn man seine Gewinne einfach so verpulvert. Auch die anderen großen Foundries arbeiten mit Schulden für den Bau von Fabs. Es braucht Jahre bis eine Fab hochgezogen ist und bis diese ihre Kosten wieder eingespielt hat. Kein vernünftig wirtschaftendes Unternehmen zahlt das aus der Barkasse. Dafür ist Fremdkapital da, gerade in Niedrigzinszeiten.
Zum einen habe ich ja auch schon das folgende geschrieben:
Summerbreeze schrieb:
Klar, sind da auch Langzeitinvestitionen bei, die dann über 20 Jahre abgeschrieben werden.
Natürlich finanziert man langfristige Anlagen (bei günstigen Zinsen erst recht) am Kapitalmarkt.
Andererseits darf man sich auch gern etwas wundern, da es günstige Zinsen seit fast 20 und Niedrigstzinsen von 0,5 -2% seit ~12 Jahren gibt. Intel die Verschuldung aber erst die letzten 3 Jahre hoch gefahren hat.
Interessant finde ich auch, das Intel scheinbar nicht mehr gar so leicht wie in der Vergangenheit an Geld kommt, da zwar viele Posten an Verbindlichkeiten zu 0,5 - 2,5% in den Büchern stehen, aber auch vermehrt zu 4 - 5%. Das ist zwar auch noch nicht richtig teuer, dafür muss man dann aber schon etwas Arbeiten.^^
4 - 5%, ganz ohne jede Not aufgenommen? Finde ich nicht besonders schlau.
Sie bauen demnächst neue Fabriken für ~20? Mrd. Das Geld wird natürlich finanziert. Modernisiert wird sicherlich auch noch. Soweit Klar.
Der langfristige Gesamtschuldenstand wird dann vermutlich ~60 - 70 Mrd betragen. Und das sind dann Zahlen wo man schon etwas Nachdenklich werden könnte, bei einem aktuellen Jahresumsatz von 76 -80 Mrd.
Da genügt es, wenn die allgemeinen Zinsen um 1-2 % steigen und die Bewertung 1-2 Stufen runter geht. Insbesondere wenn die Notenbanken mal etwas auf die Bremse drücken und der Geschäftsplan nicht so funktioniert wie gedacht.
Kannst dich an RWE erinnern, als sie denen ihre Gelddruckmaschinen aka AKW weg genommen haben?
Vorher auch: 30 Mrd. Peanuts!
Plötzlich: Scheiße! Wir sind Pleite!!!
Mit viel Müh und Not und Bestechung sind die dem Deibel von der Schippe gesprungen.