Nur eine kurze und etwas vereinfachte Erklärung bevor ich mich mit meinem Neffen und 3 seiner Freunde in Richtung Köln auf den Weg mache (Gamescom mit 4 Jugendlichen, auweia
):
Die Namensauflösung via DNS bildet gewissermaßen eine Kette. Wenn ein Endgerät die IP-Adresse zu "computerbase.de" wissen will, schaut es in seine IP-Einstellungen und fragt den dortigen DNS. Hat dieser bereits eine gültige Antwort, antwortet er direkt. Hat er keine, reicht er die Anfrage an
seinen eingestellten DNS weiter nach oben. Das geht solange bis ein DNS eine Antwort hat - ggfs sogar bis hin zu dem einen Chef-DNS dieser Domain. Die Antwort wandert anschließend den ganzen Weg Schritt für Schritt in umgekehrter Reihenfolge zum Endgerät zurück.
Wenn du nun unter "lokaler DNS" in der Fritzbox zB die IP der Fritzbox eingibst, verteilt die Fritzbox ihre eigene IP (Standardeinstellung) als DNS an alle, die sich von der Fritzbox eine IP abholen. Dieser Part ist daher erstmal nicht DNS-spezifisch im eigentlichen Sinne, sondern nur die automatische Verteilung von IP-Einstellungen via DHCP, also ein anderes Protokoll.
Deine Geräte haben nun also alle die Fritzbox als DNS eingestellt und von nun an fragen sie die Fritzbox nach "computerbase.de" uund die Fritzbox wiederum fragt ihren DNS in den "Internet-Einstellungen", was ab Werk stets der DNS des Providers ist.
Möchte man einen eigenen, separaten DNS im lokalen Netzwerk betreiben wie Adguard oder pihole, was du ja offenbar ausprobiert hast, muss man aufpassen, dass mein keinen Loop baut. Es gibt zwei allgemeine Konfigurationsvarianten dafür:
1)
Fritz Internet DNS = Adguard
Fritz lokaler DNS = Fritzbox (Standard)
Adguard Upstream-DNS = ein public DNS
DNS-Kette = Client --> Fritzbox --> Adguard --> Public DNS
Im diesem Fall sähe Adguard nur die Fritzbox als einzigen Client, was ggfs in der Statistik, dem Log, etc. wenig aussagekräftig ist. Dafür würde Adguard auch für das Gastnetzwerk gelten, weil das Gastnetzwerk
immer Fritzbox als DNS verwendet und
diese ja letztendlich Adguard fragt.
2)
Fritz Internet DNS = Provider (Standard) oder anderer Public DNS (zB 8.8.8.8)
Fritz lokaler DNS = Adguard
Adguard Upstream-DNS = Fritzbox
DNS-Kette = Client --> Adguard --> Fritzbox --> Provider/Public DNS
Hier sieht Adguard jeden Client einzeln, aber dafür gilt dies nur für das Hauptnetzwerk und das Gastnetzwerk geht letztendlich über den Internet-DNS der Fritzbox, weil im Gastnetzwerk wie erwähnt DNS immer über die Fritzbox läuft und sie in dieser Konfiguration eben an den Provider durchreicht und
nicht an Adguard.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile und es gibt kein "besser" oder "richtiger" im eigentlichen Sinne.
Ok, so kurz ist das jetzt doch nicht geworden, aber vielleicht trägt das zum besseren Verständnis bei und hilft bei zukünftigen Ausflügen in die Welt der DNS.
Apropos Ausflug, ich muss jetzt meine Tasche packen. Have fun!