Auf die hier im Forum immer wiederkehrende Frage, welche Kamera denn nun "bessere" Fotos macht, unter anderem, wenn es weniger Licht gibt, werde ich versuchen hier einige Beispiel anzulegen.
Ich hoffe damit dem weniger versiertem User die echten Unterschiede zwischen größerem und kleinerem Sensor, Systemkamera gegen Bridge, gegen Kompakt-Kamera und alt gegen neu zeigen zu können, damit er diese besser einschätzen kann.
Ich habe verschiedene Vergleichsfotos gemacht, welche ich noch um einige mehr erweitern werde.
Es wurde darauf geachtet möglichst die gleichen Werte und Bedingungen zu nutzen.
Die Bilder sind so, wie sie aus den Kameras gekommen sind und sollen "real Life" zeigen, statt reine Laborbilder.
Folgende Kameras wurden nacheinander auf ein Stativ gestellt:
Panasonic Lumix DMC-G1 / Panasonic G Vario HD 14-140
Eine Systemkamera aus dem Jahre 2008, ca. 750,-.
Dazu ein sehr gutes Vario-Objektiv für ca. 890,- Euro
Panasonic Lumix DMC-GF2 / Panasonic G Vario HD 14-140
Eine preiswertere Systemkamera aus dem Jahr 2010, ca. 390,-.
Ebenfalls mit den teuren Objektiv für ca. 890,- Euro getestet
Sony Cybershot DSC-F828
Zum Zeitpunkt des Erscheinens um 2003 war diese Bridgekamera mit 2/3" Sensor bei 8MPx für rund 1100,- Euro eine absolute Luxuskamera. Heute ein Großvater, jedoch mit ausgezeichnetem Objektiv.
Canon Powershot S95
Eine aktuelle, hochwertige Kompakt-Kamera mit 1/1,7" Sensor bei 10MPx. Auf dem Markt seit 2010 für einen UVP von ca. 400,- Euro
Canon Powershot SX230HS
Eine aktuelle Reisezoom-Kompakt-Kamera mit 1/2,3" Sensor bei 12 MPx, der UVP lag bei ca 360 Euro.
Casio Exilim EX-Z750
Eine inzwischen deutlich in die Jahre gekommene, damals hochwertige Kompakt-Kamera mit 1/1,8" CCD Sensor aus dem Jahr 2005, welche für 450,- Euro über die Ladentheke gereicht wurde.
Wenn Ihr euch nun die Bilder anschaut, so tut dies bitte zunächst in der verkleinerten Form, die abload anzeigt. Wie groß ist der Unterschied, den Ihr mit bloßem Auge erkennt?
Überlegt bei eurer eigenen Bewertung, wie groß würdet Ihr die Bilder anzeigen bzw. ausdrucken?!
Schaut euch dann die Bilder in ihrer Originalgröße an.
Beispielbild 1:
Schlechte Lichtverhältnisse am Abend, einheitliche Kulisse und ein starker Kontrast zum Himmel.
Wie gut lassen sich die Blätter auf den Bildern erkennen? Wie gut sind die Kontraste auseinander zu halten? Und wie schlagen sich die Kameras mit dem starken Helligkeitsunterschied zum Himmel?
ISO200, Blende f/5.6, ca. 70mm Brennweite, AWB, Mehrfeld-Messung
G1: GF2: F828:
S95: SX230: Z750:
Die Lichtsituation ist auf jeden Fall schon mal nicht ganz einfach und kein "Schönwetterbild", was die meisten Kameras irgendwie hin bekommen. Besonders die vielen Kontraste entlarven die Stärken und Schwächen.
Stellt man nun die Bilder gegenüber und lässt sie mal auf sich wirken, fällt erst einmal die unterschiedliche Farbgebung auf, obwohl alle Kameras auf AWB (Automaitc White Balance) standen. Nur im direkten Vergleich stellt man so etwas fest. Am ehesten trifft es die GF2, während die Sony F828 ins Blau sticht, und die SX230 alles sättigt, was zwar gefällig wirkt, aber nicht mehr der Realität entspricht.
Schauen wir uns die Auflösung der Blätter im einzelnen an. Während die Systemkameras, die teure Bridge und die S95 noch ansatzweise verschiedene Blätter erkenn lassen, bietet die SX230 bereits deutlich matschigere Ergebnisse. Die kleine Exilim liefert breiige Texturen.
Wenden wir uns der rechten, unteren Ecke zu und schauen, welche Kamera auch die versteckten Büsche noch aus dem Dickicht heraus arbeitet. Durch die leichte Überbelichtung gewinnt hier zwar die SX230, dafür fehlen aber bei ihr die leichten Wolken im Himmel. Die alte Sony F828 macht es hier am Besten, belichtet den Himmel aber auch etwas zu hell.
Doch was ist in der Ecke links Oben? Der Stamm zeigt bei der SX230 chromatische Aberrationen. Das Vario-Objektiv von Panasonic hingegen liefert hier ein gutes Ergebnis.
Beispielbild 2a
Eine neue Lokation und dieses mal Tagsüber bei teils bedecktem Himmel. Ich habe etwa 35mm Brennweite benutzt. Zunächst teste ich die Vollautomatik der Kameras. Für die Fokussierung wurde immer Mehrfeldmessung genutzt, sodass die Kameras sowohl die Brücke, als auch die Sonnenuhr erkennen mussten. Hier gab es erstaunliches zu entdecken, wer auf was fokussiert hat, was sich deutlich am Endergebnis zeigt.
Hier zunächst die Bilder im Vollautomatik-Modus:
G1: GF2: F828:
S95: SX230: EZ750:
Während sich bei den Systemkameras ISO100 bevorzugen, nutzen die Canon Kompakt-Kameras erhöhte Werte von ISO200 (SX230) und ISO160 (S95).
Die G1 zeigt das detailreichste Bild und hat mit Blende f/9 auf die hinteren Motive scharf gestellt. Ein klarer Himmel ohne Rauschen und gut erkennbare Details bei der Brücke, den Tretbooten links und dem kleinen, grauen Häuschen rechts im Bild.
Die GF2 hat lieber auf die Sonnenuhr fokussiert und nutzt Blende f/7,1. Der Himmel ist zwar ebenfalls schön dargestellt, jedoch zeigt der Hintergrund bei den Bäumen und der Brücke sichtbare Unschärfen, dafür ist die Sonnenuhr gestochen scharf. Die Bildschärfe des teuren Vario-Objektivs ist auch in den unteren Ecken einwandfrei.
Die unterschiedliche Wahl des scharf zu stellenden Motivs ist ärgerlich, da beide Kameras gleich eingestellt auf dem gleichen Stativ an gleicher Stelle standen.
Auch die Optik der 11 Jahre alten Sony F828 bietet ein gute Schärfe über das gesamte Bild. Auch sie hat die Sonnenuhr bevorzugt. Man erkennt bei ihr bereits, dass die Details des Motivs leicht verwaschen wirken. Das Gesamtbild ist trotz dieser Körung jedoch sehr gleichmäßig und gut ausgeleuchtet.
Die S95 setzt auf eine kurze Verschlusszeit bei geöffneter Blende f/4,5 und setzt den Fokus auch auf die Sonnenuhr, was zu einem eher unscharfen Hintergrund führt. Das Wasser wirkt etwas überbelichtet und es fehlt daher an Details. Dennoch ist das Gesamtergebnis sehr gefällig und die Randschärfe gut.
Die SX230 hat sich für das hintere Motiv entschieden, wobei die Automatik eine 1/1600s bei Blende f/4 nutzt. Das Wasser schaut besser aus, als bei der S95, aber die chromatischen Aberrationen sind oben rechts an der Sonnenuhr wieder erkennbar.
Offensichtlich nutzt die Automatik bei den Canon Kompakten offensichtlich lieber eine geöffnete Blende, statt langer Verschlusszeiten, was dem "Knipser" mit unruhiger Hand entgegen kommen dürfte.
Die betagte Z750 liefert ein gutes Ergebnis. Die 7.2MPx verhelfen Ihr auf den ersten Blick zu mehr Schärfe, was natürlich nur relativ stimmt, denn das Bild ist ja deutlich kleiner. Dennoch ist es für eine 7 Jahre alte Kompakt-Kamera erstaunlich dicht am Feld dran und weiß zu gefallen.
Beispielbild 2b
Nun das gleiche Motiv, jedoch mit voreingestellter Blende, dem jeweils niedrigstem ISO Wert, den die Kameras bieten und Fokus auf die Brücke. Einzig über die Belichtungszeit und den Weißabgleich können die Kameras noch entscheiden.
Die Bilder werden noch einmal neu geschossen und nach geliefert, da sich leider wieder zwei eingeschlichen haben, die unbedingt die Sonnenuhr scharf stellen mussten, trotz "Zielens" auf die Brücke. Habe dort vergessen auf den mittenbetonten Fokus umzustellen und es nicht gesehen. Grmmml. Damit es aber vergleichbar bleibt muss ich natürlich alles noch mal zu den gleichen Bedingungen machen.
Ich hoffe damit dem weniger versiertem User die echten Unterschiede zwischen größerem und kleinerem Sensor, Systemkamera gegen Bridge, gegen Kompakt-Kamera und alt gegen neu zeigen zu können, damit er diese besser einschätzen kann.
Ich habe verschiedene Vergleichsfotos gemacht, welche ich noch um einige mehr erweitern werde.
Es wurde darauf geachtet möglichst die gleichen Werte und Bedingungen zu nutzen.
Die Bilder sind so, wie sie aus den Kameras gekommen sind und sollen "real Life" zeigen, statt reine Laborbilder.
Folgende Kameras wurden nacheinander auf ein Stativ gestellt:
Panasonic Lumix DMC-G1 / Panasonic G Vario HD 14-140
Eine Systemkamera aus dem Jahre 2008, ca. 750,-.
Dazu ein sehr gutes Vario-Objektiv für ca. 890,- Euro
Panasonic Lumix DMC-GF2 / Panasonic G Vario HD 14-140
Eine preiswertere Systemkamera aus dem Jahr 2010, ca. 390,-.
Ebenfalls mit den teuren Objektiv für ca. 890,- Euro getestet
Sony Cybershot DSC-F828
Zum Zeitpunkt des Erscheinens um 2003 war diese Bridgekamera mit 2/3" Sensor bei 8MPx für rund 1100,- Euro eine absolute Luxuskamera. Heute ein Großvater, jedoch mit ausgezeichnetem Objektiv.
Canon Powershot S95
Eine aktuelle, hochwertige Kompakt-Kamera mit 1/1,7" Sensor bei 10MPx. Auf dem Markt seit 2010 für einen UVP von ca. 400,- Euro
Canon Powershot SX230HS
Eine aktuelle Reisezoom-Kompakt-Kamera mit 1/2,3" Sensor bei 12 MPx, der UVP lag bei ca 360 Euro.
Casio Exilim EX-Z750
Eine inzwischen deutlich in die Jahre gekommene, damals hochwertige Kompakt-Kamera mit 1/1,8" CCD Sensor aus dem Jahr 2005, welche für 450,- Euro über die Ladentheke gereicht wurde.
Wenn Ihr euch nun die Bilder anschaut, so tut dies bitte zunächst in der verkleinerten Form, die abload anzeigt. Wie groß ist der Unterschied, den Ihr mit bloßem Auge erkennt?
Überlegt bei eurer eigenen Bewertung, wie groß würdet Ihr die Bilder anzeigen bzw. ausdrucken?!
Schaut euch dann die Bilder in ihrer Originalgröße an.
Beispielbild 1:
Schlechte Lichtverhältnisse am Abend, einheitliche Kulisse und ein starker Kontrast zum Himmel.
Wie gut lassen sich die Blätter auf den Bildern erkennen? Wie gut sind die Kontraste auseinander zu halten? Und wie schlagen sich die Kameras mit dem starken Helligkeitsunterschied zum Himmel?
ISO200, Blende f/5.6, ca. 70mm Brennweite, AWB, Mehrfeld-Messung
G1: GF2: F828:
S95: SX230: Z750:
Die Lichtsituation ist auf jeden Fall schon mal nicht ganz einfach und kein "Schönwetterbild", was die meisten Kameras irgendwie hin bekommen. Besonders die vielen Kontraste entlarven die Stärken und Schwächen.
Stellt man nun die Bilder gegenüber und lässt sie mal auf sich wirken, fällt erst einmal die unterschiedliche Farbgebung auf, obwohl alle Kameras auf AWB (Automaitc White Balance) standen. Nur im direkten Vergleich stellt man so etwas fest. Am ehesten trifft es die GF2, während die Sony F828 ins Blau sticht, und die SX230 alles sättigt, was zwar gefällig wirkt, aber nicht mehr der Realität entspricht.
Schauen wir uns die Auflösung der Blätter im einzelnen an. Während die Systemkameras, die teure Bridge und die S95 noch ansatzweise verschiedene Blätter erkenn lassen, bietet die SX230 bereits deutlich matschigere Ergebnisse. Die kleine Exilim liefert breiige Texturen.
Wenden wir uns der rechten, unteren Ecke zu und schauen, welche Kamera auch die versteckten Büsche noch aus dem Dickicht heraus arbeitet. Durch die leichte Überbelichtung gewinnt hier zwar die SX230, dafür fehlen aber bei ihr die leichten Wolken im Himmel. Die alte Sony F828 macht es hier am Besten, belichtet den Himmel aber auch etwas zu hell.
Doch was ist in der Ecke links Oben? Der Stamm zeigt bei der SX230 chromatische Aberrationen. Das Vario-Objektiv von Panasonic hingegen liefert hier ein gutes Ergebnis.
Beispielbild 2a
Eine neue Lokation und dieses mal Tagsüber bei teils bedecktem Himmel. Ich habe etwa 35mm Brennweite benutzt. Zunächst teste ich die Vollautomatik der Kameras. Für die Fokussierung wurde immer Mehrfeldmessung genutzt, sodass die Kameras sowohl die Brücke, als auch die Sonnenuhr erkennen mussten. Hier gab es erstaunliches zu entdecken, wer auf was fokussiert hat, was sich deutlich am Endergebnis zeigt.
Hier zunächst die Bilder im Vollautomatik-Modus:
G1: GF2: F828:
S95: SX230: EZ750:
Während sich bei den Systemkameras ISO100 bevorzugen, nutzen die Canon Kompakt-Kameras erhöhte Werte von ISO200 (SX230) und ISO160 (S95).
Die G1 zeigt das detailreichste Bild und hat mit Blende f/9 auf die hinteren Motive scharf gestellt. Ein klarer Himmel ohne Rauschen und gut erkennbare Details bei der Brücke, den Tretbooten links und dem kleinen, grauen Häuschen rechts im Bild.
Die GF2 hat lieber auf die Sonnenuhr fokussiert und nutzt Blende f/7,1. Der Himmel ist zwar ebenfalls schön dargestellt, jedoch zeigt der Hintergrund bei den Bäumen und der Brücke sichtbare Unschärfen, dafür ist die Sonnenuhr gestochen scharf. Die Bildschärfe des teuren Vario-Objektivs ist auch in den unteren Ecken einwandfrei.
Die unterschiedliche Wahl des scharf zu stellenden Motivs ist ärgerlich, da beide Kameras gleich eingestellt auf dem gleichen Stativ an gleicher Stelle standen.
Auch die Optik der 11 Jahre alten Sony F828 bietet ein gute Schärfe über das gesamte Bild. Auch sie hat die Sonnenuhr bevorzugt. Man erkennt bei ihr bereits, dass die Details des Motivs leicht verwaschen wirken. Das Gesamtbild ist trotz dieser Körung jedoch sehr gleichmäßig und gut ausgeleuchtet.
Die S95 setzt auf eine kurze Verschlusszeit bei geöffneter Blende f/4,5 und setzt den Fokus auch auf die Sonnenuhr, was zu einem eher unscharfen Hintergrund führt. Das Wasser wirkt etwas überbelichtet und es fehlt daher an Details. Dennoch ist das Gesamtergebnis sehr gefällig und die Randschärfe gut.
Die SX230 hat sich für das hintere Motiv entschieden, wobei die Automatik eine 1/1600s bei Blende f/4 nutzt. Das Wasser schaut besser aus, als bei der S95, aber die chromatischen Aberrationen sind oben rechts an der Sonnenuhr wieder erkennbar.
Offensichtlich nutzt die Automatik bei den Canon Kompakten offensichtlich lieber eine geöffnete Blende, statt langer Verschlusszeiten, was dem "Knipser" mit unruhiger Hand entgegen kommen dürfte.
Die betagte Z750 liefert ein gutes Ergebnis. Die 7.2MPx verhelfen Ihr auf den ersten Blick zu mehr Schärfe, was natürlich nur relativ stimmt, denn das Bild ist ja deutlich kleiner. Dennoch ist es für eine 7 Jahre alte Kompakt-Kamera erstaunlich dicht am Feld dran und weiß zu gefallen.
Beispielbild 2b
Nun das gleiche Motiv, jedoch mit voreingestellter Blende, dem jeweils niedrigstem ISO Wert, den die Kameras bieten und Fokus auf die Brücke. Einzig über die Belichtungszeit und den Weißabgleich können die Kameras noch entscheiden.
Die Bilder werden noch einmal neu geschossen und nach geliefert, da sich leider wieder zwei eingeschlichen haben, die unbedingt die Sonnenuhr scharf stellen mussten, trotz "Zielens" auf die Brücke. Habe dort vergessen auf den mittenbetonten Fokus umzustellen und es nicht gesehen. Grmmml. Damit es aber vergleichbar bleibt muss ich natürlich alles noch mal zu den gleichen Bedingungen machen.
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