Für Hartz4 etwas tun

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Minute|Man schrieb:
... sehr viele Menschen dort mögen die Gesundheitsreform von Obama nicht...

... ich denke, es liegt eher daran, dass die Menschen dort vollkommen falsch informiert sind und bewusst falsch informiert werden. Man beachte auch, wer von den politischen Kräften dagegen ist (Republikaner) und welches Klientel die vertreten. Hat ja, wie du siehst, ähnliche Züge wie die Hartz IV Diskussion bei uns. Und wenn man sieht, dass der Urheber dieser Reform inzwischen einen sehr guten Posten in der Industrie (G. Schröder) hat und der andere (Hartz) wegen Korruption vor Gericht stand dann weiß man doch langsam, für wenn diese Reform verbesserungen brachte.
 
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@ e ding:

ja, auf solche Fragen läuft es dann hinaus, obwohl sie auch nicht ganz zielführend sind und die Antworten sind schnell gefunden:

Die Marktwirtschaft muss sozialer werden und die Unternehmer moralischer.


was wichtiger für eine Gesellschaft ist. Ist es die Solidarität?

Du siehst, um mal im ökonomischen Jargon zu bleiben, Solidarität scheint ein knappes, wertvolles Gut zu sein.
Solidarität ist nicht einfach so da, sie muss erkämpft und bezahlt werden, sich gegen Wiederstände durchsetzen usw...Ich würde den Begriff so eigentlich nicht verwenden wollen, da damit wieder zu viele Dinge verbunden werden, welche die geistige Erschließung des Sachverhaltes einschränken.

Ich würde also nicht fragen wollen, ob Solidarität oder ökonomisches Verhalten wichtiger ist denn:

Wer sich bei uns nicht ökonomisch verhält der verreckt
, wer es zu großem Reichtum gebracht hat, der wird sich trotzdem weiter ökonomisch verhalten und versuchen diesen Reichtum weiter zu vergrößeren, so läuft es in der Regel, oder habe ich da irgendwas verpasst?

Ich finde an deiner Frage sieht man ein bischen, wie wenig wir uns zum Teil über die ökonomisierun unser Selbst bewusst sind.
Als ob es da irgendeine Entscheidungsmöglichkeit gäbe, eine Alternative; die gibt es grundsätzlich nicht.
Wie gesagt, es gibt 1000 kleine Außnahmen: Der Reiche Erbe, der Lebenskünstler usw...für die breite Masse der Akteure gelten die Gesetze des MArktes, der konkurrenz.

Du siehst, ich tue mich mit der beantwortung deiner Fragen schwer, weil in ihnen nicht die richtige Kritik steckt.

Mit welchen Grenzen?

Grundsätzlich hört bei uns die Solidarität da auf, wos im eigenen Geldbeutel knapp wird; auf Makro Ebene: Die Rentner und Arbeitslosen (Empfänger) bekommen so lange Geld, wie der Staat bereit ist dafür Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen.
Meine These lautet ja, das diese Ausgaben im Zuge des Zunehmenden Konkurrenzdruckes, weiter sinken.
Diese Grenzen sind systemimmanent.

Nationale Grenzen oder global, grenzenlos?


Diese Frage stellt sich in der Tat, in einem System, in dem Nationen als wirtschaftliche Akteure in Konkurrenz stehen.

Was kostet (nicht monetär) Solidarität?

Also Außnahmsweise mal nicht monetär.

Mal angenommen es gäbe keine ökonomischen Zwänge und die NAtur des MEnschen wäre nun gerade nicht so, dass wir uns ohne das kapitalistische Korsett alle die Köpfe einschlagen, dann ist die Chance gegeben, dass es einen Begriff wie "Solidarität" nicht mehr gibt, jedenfalls nicht so wie wir ihn kennen.
Ich muss meinen Nachbarn dann nicht mehr vom Markt verdrängen nur um mich hinterher mit ihm solidarisch zu verhalten.
 
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andiac schrieb:
Das ist die Frage. Allerdings finde ich das so wie es läuft mehr als lächerlich, wenn nämlich Arbeitslose in sinnlose Maßnahmen gesteckt werden. Es geht darum sinnvolle Beschäftigungen zu finden.



Von mir aus. Bist du mit "soviele wie möglich" einverstanden?


Klar. "soviele wie möglich" in ordentlich und anständig bezahlte Arbeit bringen, einverstanden.
Stichwort: Mindestlohn!

Wer ist für diesen Job zuständig? Ich glaube die Politiker.

-Anreize schaffen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessern, damit die Unternehmen mehr Leute einstellen heißt die Devise.

Nur das große WIE, darum sollen sich die Experten ihre Köpfe zerbrechen.
 
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ich kann dieses harz IV gebashe nicht mehr ertragen, wieviele der armen leute, die von hIV leben müssen, machen das wohl, weil sie keinen bock haben, laut letzter sttistik ca 5%, sich über diese 5% einen kopf zu machen, sollte man solange unterlassen, bis klar ist wie man die anderen 95% wieder in lohn und brot bringt.
warum wir in diesem land keinen mindestlohn haben werden ist klar, weil man damit komplette sektoren zerstören würde, sämtliche zeitarbeitsfirmen und dienstleister, die für andere unternehmen die "drecksarbeit" übernehmen würden pleite gehen.
das argumeent, man würde deutschland als wirtschaftsstandort uninteressant machen ist kompletter unfug, die firmen, die sich merklich auswirken würden, wenn sie ihren standort ins ausland verlegen zahlen eh mehr als den vorgeschlagenen mindestlohn von 10€/stunde.
 
... yep, sehe es auch so.
 
methadron schrieb:
...sollte man solange unterlassen, bis klar ist wie man die anderen 95% wieder in lohn und brot bringt.

das sag mal den verantwortlichen Politikern, denen man entweder Inkompetenz vorwerfen muß, oder sie bewußt nichts in dem Bereich unternehmen. (warum auch immer)

methadron schrieb:
warum wir in diesem land keinen mindestlohn haben werden ist klar, weil man damit komplette sektoren zerstören würde, sämtliche zeitarbeitsfirmen und dienstleister, die für andere unternehmen die "drecksarbeit" übernehmen würden pleite gehen.

In den Anderen 23 EU-Ländern funktioniert es tadellos mit dem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, allerdings muß man noch hinzufügen das dort der Zeitarbeitsektor im Vergleich zu Deutschland sehr stark eingegrenzt ist, dieser ist nicht so verbreitet wie bei uns.
Abschaffung von Hartz4 oder zumindest eine Anhebung der Regelsätze auf 500 Euro, sowie dem Verbot von Zeitarbeit würde Deutschland wieder dahin bringen wo es früher einmal war. Ein Land mit einem funktionierendem sozialen Sicherheitsnetz, das Land mit der höchsten sozialen Gerechtigkeit der Welt. Leider haben wir diesen Status aufgrund mieser und inkompetenter Regierungsführung vor vielen Jahren verloren.

Eine Anhebung von 5 Euro der ALG-II Sätze ist blanker Hohn und schreit nach einem erneuten Gang zum Bundesverfassungsgericht.
Gregor Gysi und seine Partei sind eines der wenigen Organe in Deutschland, die sich für die Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft engagieren und interessieren.
 
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... der massive Einfluß der Arbeitgeber Lobbyisten und Arbeitgeberanschmiegsame Politiker verhindern die Einführung des Mindestlohn. Man kann es auch als Korruption bezeichnen. Immerhin gibt es bei uns den Tatbestand der Abgeordnetenbestechung nicht.
 
@exoplanet: du führst meine aussagen einfach nur weiter und ausführlicher aus. ich bin da komlett auf deiner seite :D
 
was wäre durch einen mindestlohn gewonnen? wer profitiert (langfristig)?
 
exoplanet schrieb:
In den Anderen 23 EU-Ländern funktioniert es tadellos mit dem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn,

Was ist mit Österreich, Dänemark, Finnland und Schweden? Die haben alle keinen gesetzlichen Mindestlohn und sind trotzdem beschäftigungspolitisch erfolgreich...
Generell kann man die "erfolgreiche" Einführung von Mindestlöhnen in anderen Ländern nicht mit der Situation in Deutschland vergleichen, da unzählige Faktoren mit eine Rolle Spielen (Dynamik des Arbeitsmarktes, Kündigungsschutz, sozialstaatliche Rahmenbedingungen etc.).
 
womit würdest du, sheepshaver denn die gute beschäftigungpolitik in den genannten Ländern begründen?

ich will damit auf nichts hinaus, nur wissen wie du das siehst.
 
@SheepShaver,

die von dir genannten Staaten haben einen funktionierenden flächendeckenden Tarifvertrag. Wobei die gesetztlichen Rahmenbedingungen (siehe z.B. Zeitarbeit in Frankreich) in diesen Ländern den Gewerkschaften unter die Arme greifen. Die von dir genannten Gründen warum ein Mindestlohn in Deutschland nicht zu vergleichen ist mit anderen Länder ist die Argumentation von arbeitgebernahen Politikern und Wissenschaflern (meist von Arbeitgeberorganisationen bezahlt) und Arbeitgeberverbänden. Alle anderen sehehen das anders.
 
@SheepShaver
Abgesehen von Österreich haben die genannten Länder von dir die höchsten Steuern in Europa und haben entgegen manch anderer Länder in der Europa wie zum Beispiel Deutschland auch einen "größeren Staat" in der Wirtschaft und im öffentlichen Eigentum.
Zwei Dinge die nach mancher Logik von Wirtschaftsexperten mit wirtschaftlichen Erfolg nicht vereinbar ist, ein schlanker - am Besten magersüchtiger Staat wäre nach deren Ansicht viel besser.

Aber im Prinzip hast du Recht, man kann nicht zwei Staaten 1 und 1 am Mindestlohn vergleichen.
Deutschland hat ein sehr kränkliches Wirtschaftssystem, es ist auf Export getrieben.
Die Nordeuropäischen Länder haben dagegen eine viel stärkere Binnenwirtschaft.
Der Staat gibt viel bzw. verpflichtet einem dazu, nimmt aber auch viel dafür.
Öffentliche Leistung hat für den "Mehrwert" seinen Preis.

Deutschland dagegen, so sagt es ein Volkswirtschaftslehrer in diesem Interview verkauft seine Leistung dagegen unter Wert.
 
... wobei klar sein dürfte warum in Deutschland der Binnemarkt schwächelt: zu niedrige Löhne.
 
Lohnerhöhungen würden aber auch nur begrenzt Wirkung zeigen
Allein die Sparquote verringert schon den Effekt, gerade in wirtschaftlich labilen Zeiten
- und warum sollten die AN
sich mit höheren Löhnen deutsche Produkte kaufen? Die meißten Konsumgüter
welche wir kaufen werden doch gar nicht mehr in Deutschland hergestellt - Der Binnenmarkt würde also nicht wirklich gewinnen, vom Zwischenhändler mal abgesehen.
 
exoplanet schrieb:
Stichwort: Mindestlohn!
Den gibt es doch schon längst. Er nennt sich ALG II aka Hartz4 und wird um 5€ pro Monat erhöht.
 
... 2,27 Euro Stundenlohn bei einer 40 Stundenwoche? Würde noch nicht mal für die Mindestrente reichen, geschweige zum Leben: ergo, der Staat müsste wieder was obendrauf packen.

@Prom07,

und wie funktioniert der Binnenmarkt in Frankreich, England usw.? Gibt es dort nur einheimische Produkte zu kaufen? Ob Konsumgüter in Deutschland hergestellt werden oder im Ausland spielt keine Rolle. Der Gewinn entsteht beim Kauf. Der Status Quo beim Warenangebot wird ja nicht verändert. Es würde nur mehr konsumiert werden. Desweiteren würden mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Jobs kommen, was wiederrum mehr Geld in den Sozialkassen des Staates bedeutet.
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Den gibt es doch schon längst. Er nennt sich ALG II aka Hartz4 und wird um 5€ pro Monat erhöht.

Mindestlohn im Bezug auf Leute die arbeiten.
Nein, er wird um 5 Euro für 2011 erhöht, NICHT pro Monat!
2012 gibt es dann noch eine respektable Anhebung um 3 Euro, wow!
Wie gnädig von der Bürgernahen und Realitätsbezogenen Frau von der Leyen!
Die ALG-II Empfänger können sich nicht wehren und müssen diese bittere Pille schlucken.
 
Naja, das ganze wird eh wieder vorm Verfassungsgericht landen, und man wird feststellen, das diese "Berechnung" mal wieder vorne und hinten Falsch sind. Das schlimme an der ganzen Sache ist allerdings, das bewusst eine Falschberechnung abgeliefert wurde, denn es geht ja nicht von heute auf morgen zum Verfassungsgericht, sondern zieht sich wieder schön in die Länge, und man kann weiterhin den Mindestlohn auf die lange Bank setzen
 
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