Für Hartz4 etwas tun

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CyberdyneSystem schrieb:
666,75 + 323 = 989,75€uro Monatlich. Nun weiß ich nicht, wie Hoch der Betrag für die zweite Person liegt. Meine aber mal gehört zu haben, das dieser Betrag gering niedriger ist, als für die andere Person.
Ich weiß nicht, wie man da nur annähend an die 1900€uro Monatlich kommen sollte^^

Der Partner bekommt, falls erwerbsfähig, ebenfalls ALG2 und 90% des Eckregelsatzes, also auch 323 EUR. Die Kinder Sozialgeld oder ALG2, was je nach Lebensalter 215, 251 oder 287 EUR ausmacht.

Das mit den 1900 EUR kann schon stimmen, wenn man davon ausgeht, dass die Kinder ü14 sind.
 
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@CyberdyneSystem
Du hast auch noch das Kindergeld vergessen.

Edit
uups. @Exar_Kun hat es schon gesagt.
 
= Ihr vermutliche8r Anspruch:1388.80 €
+ Miete 600 € = 1988,80 €

ich hatte da mal eingegeben
2 Kinder 14-16 Jahre
Summe der Leistungen:
1220.60 €

wenn man dann noch Miete von 600 € eingibt, ergibt dies 1820 €.
 
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Danke dir, also der Rechner sagte mir folgendes...


Ich kenne ebenfalls genügend, die verheiratet sind, und Kinder haben, und keiner bekommt Monatlich 1900€uro vom Amt.

Edit: Oh mom..habe nen Fehler in der Miete
 
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Nun bei uns is es so, das du vom Arbeitsamt zu 99% nur mehr Leihfirmajobs bekommst.
Aleine 7 Stück bei uns in der Gegend und tendenz steigend.
Bei uns verdienst du teilweise als Leiharbeiter sogar mehr als als fix angestellter, da will ich eigenlich gar nicht übernommen werden dann hab ich allerdings wieder keinen fixen Job.
Derzeit bin ich zuhause, aber auch nicht auf dem Arbeitsamt gemeldet da ich absolut keinen bock mehr auf die scheisse habe.
Da werf ich mich lieber über die Brücke als mich ausbeuten zu lassen (nein das is jetzt keine Suizidankündigung) aber so is meine Einstellung derzeit.
Abgesehen vom den Englischkenntnissen von gewissen Herren in hohen Positionen die ich locker übertreffe als normaler "Hackler" , gibt es auch in den kleinenbetrieben situationen wo ich mich frage, ob ich im falschen Film bin.
Sa bekommen vorarbeiter 1/3 mehr als ich, die schon 15 jahren in einer Firma arbeiten, aber sind zu doof ne 4er Tastenkombination zu wissen um das Fliessband nach einem defekt wieder zu starten. (und ja das gehört zu deren Aufgabenbereich )
Leider durch mein Alter und auch eine rot/grün schwäche zb sind jobs wo man quasi Eignungstests absolvieren kann für mich auch nicht möglich.

BSP: Habe mich bei der Bahn als Fahrdienstleiter beworben , Eignungstest geschafft aber leider eben durch die rot/grün schwäche für alle arbeiten am und um das Gleis nicht einsetzbar.

Hatte auch als ich jünger war nach der Lehre eine Ausbildung als Diplom Krankenpfleger begonnen musste aber aus privaten Gründen diese auch abbrechen.
Zu der Zeit hatt ich sogar ne Anfrage von hardwareluxx (Dennis), ob ich nicht als Redakteur anfangen möchte, da ich mich damals excessiv mit Hardware auseinandergesetzt hatte und im Forum viel gepostet , aber da ging halt die Schule vor .

Von daher würd ich mich mal nicht als so doof einschätzen.
Aber auf dem Arbeitsamt heisst es nur sie sind leicht zu vermitteln (abgeschlossene Lehre aber seit Abschluss [15 Jahren] keine Praxis) und Führerschein C,E (aber auch ohne Praxis was die Firmen aber voraussetzen ).
Somit bekomme ich keine Umschulung, obwohl ich angefragt hatte und es bei mir wohl Sinn machen würde.

Ich habe das Glück mir etwas angespart zu haben, von daher kann ich mir derzeit den Luxus leisten nicht auf das Arbeitsamt oder den Staat angewiesen zu sein und lebe auch derzeit wieder bei meinen Eltern.

Mir würden auch an die 1200€ reichen , Eintiegsgehalt auch weniger während der Einschulung wenn es ein fixer Job wäre den ich dann auch bis zur Pension ausführen kann.

Und ohne den "Pfusch" denkt nach was da dran hängt. Unabhängig davon das der Pfuscher Geld hat das er in die Wirtschaft investiert, spart sich auch der Häuslbauer selbst Geld das durch den Hausbau an Materialien wieder in die Wirtschaft geht und es wird den kleinen Mann dadurch auch ermöglicht eine Familie zu ernähren bei der durch die Kinder ebenfalls die Wirtschaft belebt wird und die Zukunft der Pensionen teilweise gesichert wird.

Theoretisch könnte man das nun sogar bei illegalen Kopien ähnlich sehen, wobei hier ja der nutzen eher in ausländische Firmen fliesst, trotzdem aber auch die Wirtschaft durch den Kauf der Rohlinge,Festplatten,Brenner angekurbelt wird (möchte hier aber anmerken das ich deswegen Raubkopien nicht unbedingt gutheiße).

Unterm Strich muss man aber sagen, das das System immer so war und sich wohl auch nicht ändern wird genauso wie es immer irgendwo Kriege geben wird, da sich der Mensch auch hier nicht ändert.
Früher gabs Könige die in Saus und Braus gelebt haben und die Bauern haben halt geschuftet für nix .
Heute is das ganze halt etwas anders, aber im Kern immernoch so.

Bin sehr politik verdrossen aber in der Arbetislosigkeit hat man Zeit sich auch mal ne Parlamentssitzung im tv um 14 Uhr nachmittags anzusehen , aber da vergeht einem gleich wieder alles.
Ging damals bei uns in AUT um den Fall Saliera.
Im Prinzip haben alle auf den schwarzen herumgehackt, weils es in ihrer Amtszeit passiert is und diese haben halt versucht zu dementieren,beschwichtigen soweit es ging.
Das war alles in 2 Stunden anstatt gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Und bei unserem Verdienst von damals ca. 1700 netto hatte ein Arbeitskollege der ebenfalls Präsenzdienst absolvierte auch mehr Geld pro Mont zur Verfügung durch alle Zuschüsse, als er im Schichtdienst verdiente und das bei deutlich geringerer Arbeitsleistung :D

So muss wieder weg Jobangebote durchsehen :D

Mfg
V
 
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Kindergeld wird komplett angerechnet und mindert den Leistungsanspruch. Darum wäre die Aussage, dass jemand 1900 EUR Hartz4 für seine vierköpfige Familie bekommt, nicht ganz richtig, denn tatsächlich wären davon 384 EUR Kindergeld.

Edit: Es kommt auch immer darauf an, wie man es darstellen will. Wenn man zu Ungunsten der Hartz4-Empfänger argumentieren möchte, nimmt man eben eine etwas größere Bedarfsgemeinschaften mit ü14-Kindern und kehrt das Kindergeld unter den Teppich - so wie hier geschehen - und stellt dem das Einkommen eines einzelnen Verdieners gegenüber und kehrt ebenfalls das Kindergeld unter den Teppich. Dann hat man ein Bild, das eine vermeintliche Schieflage aufzeigt...
 
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Relict schrieb:
So herum kann an es auch betrachten. Die Wirtschaft wird davon profitieren. Der Dumme bleibt der arbeitssuchende Inländer.

Du hast eine Aussage also 100% verstanden ;)
So ist es - bei wem haben "unsere" Politiker noch mal Beratungsverträge usw. ?
Wenn man unterstellt, dass grosse Firmen von Menschen geleitet werden, dann lügen die Politiker nicht mal wenn sie sagen, dass sie etwas für die Menschen tun wollen - sie meinen lediglich die oberen 10000 :evillol:

Relict schrieb:
Vorfälle gabs bereits schon einige. Die Ämter haben schon vorsorglich seit einiger Zeit aufgestockten Wachschutz.

Das hilft nicht wirklich - diese Leute verlassen auch manchmal ihren Arbeitsplatz und man sollte nie unterschätzen, wozu ein Mensch der glaubt nichts mehr zu verlieren zu haben fähig ist.

Man kann natürlich die Arbeitslosen ( arbeitslos ist für mich jeder der keine Arbeit hat... ) auch als Personenschutz einstellen, nur wäre es noch um einiges teurer.
 
@Cyberdyne - in der Rechnung fehlt im Grunde auch wieder das Kindergeld in Höhe von 384 EUR, das den Leistungsanspruch voll mindert. Und die Kosten der Unterkunft mit 240 EUR Kaltmiete für eine vierköpfige Familie erscheinen mir auch viel zu niedrig. Wo gibt es denn solchen Wohnraum?
 
In Berlin Köpenick :)
Der Rechner selbst ist mit auch nicht ganz schlüssig (kenne mich mit so etwas nicht aus). Und die wollen nichts von der gesamt miete wissen (kannst ja mal selbst Probieren, vielleicht steigst du da mehr durch Exar_Kun) :)

Ich bleibe dennoch dabei, und glaube, das 1900€uro für verheirate Personen und zwei Kindern Monatlich vom Amt nicht gezahlt werden. Und wenn doch, sehe ich dies als nicht schlimm an, für eine 4Köpfige Familie:)
Edit: Die Wohnung: http://www.degewo.de/content/de/immobiliensuche/expose.eid-1100-02412-0026.html#sid-1542615003
 
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Und die wollen nichts von der gesamt miete wissen, sondern nur Kalt+Nebenkosten.
Das ist auch irrelevant. Es werden nur Kaltmiete und Heizkosten zur KdU gezählt.
Warmwasser und Strom sollen ja vom "üppigen" Regelsatz getragen werden, das war bisher immer schon so. ;)

Achso ich vergaß, es sollen wohl demnächst ~6 EUR mehr für Warmwasser auf die KdU kommen, um die gerichtliche H4-Prüfungsauflage zu erfüllen. ^^
 
@cyberdine
Ja, aber da steht ja 666 EUR. In deiner letzten Rechnung aus Beitrag #49 sind KdU mit 310 EUR angegeben. Darauf bezog ich mich.
 
1900€ sind für eine 4Köpfige Familie je nach Region möglich, aber 4Köpfige Familien sind in D nicht umbedingt die Regel... und den wenigen gönne ich das Geld auch.

Wenn man das jetzt aber für 1/2 Personen umrechnet, dann bleibt da nicht viel...
 
Ohman, da bin ich Froh, das ich nicht in dieser Lage bin. Ich kann mir gut vorstellen, das dies echt nicht leicht ist, und das man jeden Cent 10x umdrehen muss.

Das schlimme ist ja, so habe ich das Gefühl, das nur die Wenigsten Berufstätigen sich drüber Gedanken machen
 
@CyberdyneSystem
Das mit 240 € + Nebenkosten ist aber eine Ausnahme.

Dort
http://immobilienbewertung.immobilienscout24.de/karten/

Wenn ich jetzt dort die Mitte nehme die bei ca. 5 € liegt, ist die Kaltmiete schon bei 90 qm * 5 = 450 €, wenn man dann noch Heizkosten hinzunimmt liegt man bei mind. 500 €.

Übrigens geht es hier ja auch nicht darum, das man den Hartz4 Satz senken soll! Nicht das dies jetzt falsch verstanden wird.
 
Metzlor schrieb:
Hallo,
Die ehrlichen Hartz4ler werden jawohl 10 Std. in der Woche für die Jobsuche bzw. Fortbildungen investieren und damit nicht zusätzlich belastet werden.


Das viele Hartz IV Bezieher zu nichts richtigem kommen liegt daran, das sie an dem Ort wo diese wohnen mehr oder weniger durch Familie, einem Haus oder (und ja das gibt es) ehrenamtlich sich engagieren, sei es im Gartenverein bis zur Feuerwehr, gebunden sind.
Verlange von einem 40 jährigen sich von seiner Heimat zu trennen, was denkst du was seine Reaktion sein wird?
Diese schauen noch nur regional und ich kenne es vom Erzgebirge, da gibt es NICHTS außer eben Leiharbeit. Sogar der regionale größte Anbieter im Erzgebirge, der Federn für Autos herstellt und knapp 800 Menschen beschäftigt, ist dazu übergegangen NUR noch Leiharbeiter einzustellen - die machen die gleiche Arbeit wie Festangestellte, bekommen aber viel weniger.
Damit wird gleichzeitig der Druck auf die Festangestellten erhöht.

Das Problem in Deutschland ist das Arbeit und Sparen als das Heil aller betrachtet wird und Hartz IV bewirkt genau dies, niedrige Entlohnung wird gefördert es besteht überhaupt keinen Anreiz für eine gerechte Entlohnung und Beschäftigung.
Der Arbeitgeber hat durch Hartz IV und den Arbeitsdruck einen riesige Auswahl an Arbeitskräfte.

Das sich Deutschland damit kaputt macht, die Binnenwirtschaft miserabel ist, spielt für die "Exportnation" Deutschland keine Rolle. Dumm nur das der Export auch nicht funktioniert, siehe den Stand der EU Schuldner geg. Deutschland.

Im Zeitraum vom ersten Quartal bis dritten Quartal 2010 ist das Lohnsteuereinkommen von Deutschland -17,3% unter dem Niveau von Q1 bis Q3 i Jahre 2000 gewesen!! Quelle.
Das Statistische Bundesamt hat auch festgestellt das die real die Löhne nun sinken, statt nur stagnieren!
So jetzt holen wir uns noch die Aufschwung-Nachrichten von Spiegel ins Gehöhr, erinnern uns was die GfK noch verbreitet hat dann kann man nur festhalten das die BA und die Wirtschaftsinstitute nichts anderes machen als reine Propaganda unters Volk zu streuen und die Medien spielen das Spiel noch fabelhaft mit.
Die Einnahmen aller Steuern sinken und Deutschland wird dadurch mehr handlungsunfähiger - vor allem die Kommunen und warum? Sparen, Steuern senken aber auch durch den Niedriglohnsektor. Geringe Entlohnung spielt wenig in die Kassen des Staates.
Müssen die Arbeiter dann noch mit Hartz IV aufstocken, zecht Deutschland gleich zwei mal.

Das Problem ist nicht das Hartz IV zu viel bietet, sondern es bei der Entlohnung des Arbeiters eine gewaltige Schieflage gibt. Diesen Artikel empfehle ich dazu jedem: Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone läuft weiter auseinander.

Und Arbeitslose gehören in einem automatisierten Wirtschaften dazu.


Metzlor schrieb:
Würde jede Schwarzarbeit durch ehrliche Arbeit ersetzt werden, würde es auch viele neue Stellen geben.

Wer Hartz IV Bezieht und einer 400€ Tätigkeit oder dergleichen nachgeht, sieht von dem erarbeiteten Geld so gut wie nichts. Aus diesem Grund ist Schwarzarbeit sehr sehr attraktiv.


Metzlor schrieb:
Gerade bei jüngeren Hartz4 Empfängern < 35 wäre diese Regelung sehr zu empfehlen
Gruß Metzlor

Gerade für junge Menschen (im SGBII unter 25) gibt es eine drastische Maßnahme/Arbeitspflicht.
Ich hab es durch gemacht als ich nach meiner Ausbildung zum Techniker für Informatik Fachgebiet Datenbanken den ersten Termin in Juni mit meiner Betreuerin bei der ARGE hatte. (Gemeldet hatte ich mich beim Arbeitsamt und ARGE schon in März).
Meine zuständige Sachbearbeiterin reimte mir gleich unter die Nase, laut SGBII für U25 ist kein einziger Tag Arbeitslosigkeit zulässig.
Was macht ein Sachbearbeiter der sich exakt an diese Regelung hält? Man steckt den Menschen in irgend eine Maßnahme. Der Nutzen dieser Praxis ist zweifelhaft und Missbrauch der Bildungträger für die Umorientierung gibt es auch. Ein Bericht.

Ich hatte Glück und die Dame räumte mir Zeit ein, mich erst einmal weiter Bewerben zu dürfen da es in den vier Wochen wo ich mich beworben hatte noch nichts getan hatte. Die Betreuerin war erfreut darüber das ich mich in ganz Deutschland bewerbe.
Ab September dann muss ich eine Maßnahme und jedwede Arbeit annehmen, andernfalls wird sanktioniert.
Ich hatte Glück und in Juli, also nur ein paar Tage nach dem Gespräch mit meiner Betreuerin zu meiner Lage erhielt ich schon einmal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Schnell zur ARGE wegen den Reisekosten, ich wurde wieder zur Betreuerin geschickt und nun auf einmal wurde mit Raunen die Einladung zum Vorstellungsgespräch empfangen. Der Grund: 700 km Distanz.
Die Reisekosten musste ich, wie es beim Amt üblich ist (nichts wird vom Amt vorgestreckt), erst einmal selbst tragen und das konnte ich nur da ich zuvor als ich den Techniker gemacht hatte mein Bafög nicht sinnlos ausgegeben hatte aber das Amt war zügig mit der Erstattung. (jeder ALGII Bezieher hat etwas Budget für Reisekosten zu Vorstellungsgespräche, wie viel wollte mir meine Betreuerin nicht sagen).

Eine Woche später, erhielt ich genau von dem Arbeitgeber die Zusage! Ich hatte also den Job aber jetzt ging der wahre Traum bei der ARGE los. Die machten allen ernstes Anstalten das ich fortziehe und mit bei der Beihilfe für die Umzugskosten. Ich sollte mir drei Wohnungen suchen und die Kosten (mit Nebenkostenplan) im Amt einreichen. Das ich im Umkreis der Arbeitsstelle die billigste Wohnung (Warm) genommen hatte, spielte keine Rolle, ich soll die drei Wohnungen einreichen. Außerdem wurde gesagt, ich zitiere "ist der Heizungsanteil in den Nebenkosten" zu hoch unterstützen wir Sie beim Umzug nicht.
Allerdings mit den wiederholten "es war die billigste Wohnung!" hatte die Dame nachdem ich das Zimmer verlassen hatte wohl mit meiner Betreuerin telefoniert (ich selbst konnte meine Betreuerin nie direkt anrufen) und es wurde darüber hinweggesehen das es nur die eine Wohnung ist und auf den Nebenkostenplan hat man auch verzichtet.

Ich habe mich gefragt was das Amt mit den Kosten der Wohnung zu tun hat? Ich arbeite da Vollzeit, habe gute Entlohnung und bezahle es von dem erwirtschafteten Geld. Was kümmerts der 700 km entfernten ARGE?

Bis das Amt mit meinem Umzug durch war, saß ich in meiner neuen Wohnung in Baden-Württemberg vier Wochen lang ohne Möbel!
Auch hatte die ARGE die Umzugskosten nicht voll getragen. Zuerst hatte meine Betreuerin des maximal machbaren an Reisekosten von 1200€ gesprochen, schließlich wurde es nur die Hälfte. Erneut durfte ich drauflegen und dazu hab ich bei der ARGE noch nicht einmal die Kaution und Provision, was beides im Vergleich zu meiner alten Wohnung in Sachsen wesentlich höher war eingereicht. Das konnte ich nur da ich vom Bafög sparsam gelebt hatte und auf meinem Konto den Höchstbetrag an gesparten was ich in meinem Alter als ALGII Bezieher haben durfte, hatte.
80€ blieben mir dann im September zum überleben.
Und erwarte ja nicht von einer Stelle bei klammer Kasse DEIN Geld wiederzubekommen, die Kaution meiner alten Wohnung in Sachsen wird mindestens 6 Monate Bearbeitung brauchen.

Ich konnte von großen Glück reden, das meine Vermieterin die im selben Haus lebt sehr sehr nett war und mir da einiges anbot.
Zum abschließenden Gespräch zu meiner Lage durfte ich mir den Vorwurf anhöhren "musste ich soweit fortziehen. Ich hätte hier bleiben sollen".
Die Arbeit die ich angenommen hatte ist unbefristet und gut entlohnt.
Was habe ich daraus gelernt?
Ich hatte eine gute Betreuerin gehabt, die sich nicht explizit an das Hartz IV Gesetz gehalten hat aber die ARGE hatte meine Initiative nicht begrüßt, fand meine Anstellung nicht toll und wollte mich am Liebsten in Leiharbeit in der Region sehen.
Da ich noch jung nahm ich das ganze mit möglichst viel Humor hin, sehe es im Nachhinein als eine tolle Erfahrung an aber ich bin mir sicher eine ältere Dame oder Herr wird da anders sein.

CyberdyneSystem schrieb:
Wie teilweise in den Ämtern mit dem Empfängern umgegangen wird, wundert es mich nicht, das es zu Drohungen kommt.

Wenn man aufs Amt geht darf man nie vergessen, es sind auch nur Menschen wie du und ich die da arbeiten. Das Problem ist nicht der/die Angestellte sondern das Regelwerk der BA und SGB.
 
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Die Leute sind doch auch ein bisschen selbst dran Schuld!

Wer einen ordentlichen Beruf erlernt und sich Mühe gibt, darf sich nicht ausnutzen lassen.

Ich kenne Leute, die arbeiten für unter 1500 Euro BRUTTO in einer Vollzeitbeschäftigung.

Ich mache unter 2000 keinen Finger krum, entweder bekomme ich das oder ich lass es halt.

Wenn mehr Leute so denken würden, hätten wir kein Mindestlohn Gelaber.

Das aber zum Beispiel eine Teilzeitkraft, die nur die Hälfte arbeitet, dann nicht wie Vollzeit bezahlt werden kann, sollte klar sein.


Ich war übrigens noch garnicht arbeitslos und bekomme deutlich mehr als 2000 in einem kaufmännischen Beruf als ausgelernter.

Wer natürlich nichtmal eine Ausbildung im Handwerk oder Büro fertig bringt (und das ist leider bei vielen Jugendlichen so, da einfach Disziplin und Ordnung fehlt) dem kann man nicht mehr helfen.


Ich bin mal gespannt wie das in 30 Jahren aussieht, aber besser wird es wohl nicht werden.
 
Um auf die Ursprungsfrage hin zu kommen.
Sicherlich wäre ein Ansatz für eine Beschäftigung vorhanden, aber in der Tat müsste der sinnvolle Einsatz auch gerechtfertigt sein und von der Qualifizierung her passen.

Dieser Aufgabenbereich würde aber nur in dem vom Staat befindlichen Organisationen möglich sein. Hausmeister in der Schule, Lehrer, Kinderbetreuer, behördlicher Dienstbote, usw..
Nur wäre auch eine Aufstockung des Gelds bis hin zu einer Festanstellung mit Gehalt notwendig.
Es geht darum letztlich benötigtes soziales Dienstleistungswachstum zu schaffen. Dann brauchen wir auch keine Bildungsscheine.
Auch die Bahn und die regionalen Töchter könnten sehr gut Personal vertragen, welches auch Dienstleitungen anbietet, statt an die Börse zu gehen.
Auch leiden viele Stadtreinigungsdienstleister an Personalmangel.
Früher war selbst bei Schnee dieser Dreck undenkbar. Hier wären die Steuergelder gut aufgehoben. Selbst ich wäre mir bei gutem Gehalt um diese Arbeit nicht schmutzig.

Aber wie schon von Marius gesagt, liegen die Probleme in der Volkswirschaft.
Wer als Staat nun keine Kaufkraft durch Arbeitsplätz und Entwicklungsstandorte die Wirtschaft in die Pflicht nimmt, macht unweigerlich Schulden. Schlimm nur, das es sich auch die vielen Chefetagen nicht bewusst sind.
 
Robo32 schrieb:
1900€ sind für eine 4Köpfige Familie je nach Region möglich, aber 4Köpfige Familien sind in D nicht umbedingt die Regel... und den wenigen gönne ich das Geld auch.

Wenn man das jetzt aber für 1/2 Personen umrechnet, dann bleibt da nicht viel...

Nach Abzug der Miet- und Heizkosten bleiben ca. 1200 EUR. Davon gehen nochmal Strom, Telefon, Internet, ggf. ÖPNV-Abo runter. Was bleibt, muss reichen, um einen Monat lang vier Mäuler zu stopfen, wobei es sich bei diesem Beispiel um über-14 jährige Kinder handeln muss, die man nicht mit einem Heißwürstchen satt bekommt. :D Dazu Klamotten, Medikamente, Reparaturen... usw.

Dieses Zahlenwerk wirkt nur auf den ersten Blick als sei es ein gutes Einkommen. Denn tatsächlich reicht es nur zum überleben, anders als einem von Politik und Medien suggeriert werden soll.

Ein echtes Problem könnte übrigens der Auszahlungsmodus sein. Die Transferleistung wird für die gesamte Bedarfsgemeinschaft an den Vertreter (i.d.R. der Antragsteller) ausgezahlt. Ich war kürzlich bei einem Vortrag des IAB, wo Zwischenergebnisse einer Studie vorgetragen wurden. Dort kam man zum Ergebniss, dass es innerhalb von Bedarfsgemeinschaften zu Umverteilungsprozessen kommt, wodurch sich einzelne Mitglieder der Armutsproblematik besonders ausgesetzt sind, obwohl ihr Bedarf statistisch gesehen abgedeckt sein müsste. Ein Problem, was man vermutlich schnell übersieht, wenn man sich auf die nackten Zahlen konzentiert.
 
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