Funktionieren Dynamische Mikrofone wirklich ohne Strom?

kugelmanno

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,
Ich möchte mir ein Dynamisches Mikrofon von hama kaufen.
Allerdings verstehe ich eine Sache nicht:
Wie können diese dynamischen Mikrofone ohne Strom funktionieren?
Brauchen sie etwa Batterien oder eine sonstige Energiequelle?
Oder funktionieren diese Mikrofone wirklich komplett ohne Energie?
Aber dann kann doch die Qualität des Sounds nicht so sonderlich gut sein, oder?
Ich hoffe, ihr wisst mehr darüber.
Danke im Voraus.
MfG kugelmanno
 
Aus dem 1. Googleergebnis
Bei der dynamischen Mikrofonkapsel ist eine kleine Drahtspule an der Membran befestigt. Diese Drahtspule hängt in einem schmalen Schlitz eines Magneten.
Die Energie für den Strom wird aus der Bewegung der Membran erzeugt. Eine Batterie braucht es deshalb nicht.
 
Denke einfach bei dynamischen Mikrofonen einmal über Induktion nach ( Moving magnet = ein Magnet bewegt sich in einer Spule oder moving coil = eine Spule bewegt sich um einen Magnet) und damit ist die grundlegende Funktionsweise eines elektrodynamischen Mikrofons erklärt. Was meinst du wohl, warum man dafür einen Mikrofonvorverstärker braucht, da das Ausgangssignal (nur wenige mV/Pascal) einfach sehr klein ist. Übrigens würde ich noch einmal darüber nachdenken mir ein Mikrofon von Hama zu kaufen. Selbst von Shure gibt es (PG58 zum Beispiel) sehr günstige.
 
Theorie dahinter mal ganz einfach:
auf einen stromdurchflossener Leiter in einem Magnetfeld wirkt eine Kraft
-> andersrum:
in einen bewegten Leiter in einem Magnetfeld wird ein Strom induziert.

Physikalisch richtig wäre es über die magnetische Flussdichte beschrieben.

Aber dann kann doch die Qualität des Sounds nicht so sonderlich gut sein, oder?
dynamische Mikrofone werden hauptsächlich auf Bühnen / live Konzerten eingesetzt.
Sie brauchen einen höheren Eingangspegel, bei kleinem Eingangspegel leidet die Qualität.
Richtig laute Sachen werden über dynamische Mikrofone abgenommen.
Außerdem sind sie verdammt robust.

Fürn Heimbereich fürn Ar...h.
Außer du willst ins Mikrofon brüllen ;)
Für ne Band im Keller nicht ganz verkehrt.

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
@kugelmanno doch die Qualität ist sogar besser als die von elektrischen der Frequenzgang ist ausgeglichener deswegen wurden früher zumindest (weiß nicht ob es heute immer noch so ist) dynamische Mikrofone im Fernseh und Rundfunkbereich verwendet.
@soyd das kommt auf die Empfindlichkeit des Mikrofonverstärkers an das kann man so nicht pauschalisieren.
 
@xxxx
nope
die schwere Membran (mit Spule oder Magnet) ist schlecht fürs Impulsverhalten, gute Kondensatormikrofone haben einen viel linearere Aussteuerung, brauchen halt Strom und reagieren nicht so toll auf Erschütterungen.

Gegenvergleich:
Kondensatormikrofon Membran ist super dünn + Metall aufgedampft, die reagiert auf jeden noch so kleinen Luftdruckunterschied...

gruß
Ergänzung ()

ein Vorverstärker linearisiert nicht sondern verstärkt nur. Der Ausgangspegel des dyn. M. ist viel kleiner als der des Kond. M., dadurch sind aufwendige Verstärker von Nöten die auch jede noch so kleine Störung mit verstärken.

ist einfach Prinzipbedingt so.
Da spielen Massenträgheit der Membran, Aufhängung etc. mit eine Rolle.
Da ist etwas Leichteres, mit Stützspannung einfach überlegen. Wobei die richtig Hochwertigen Kond. M. richtig ins Geld gehen, da viel aufwändiger zu bauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ist bei mir über ein Jahrzehnt her das ich mich damit beschäftigt habe aber an was ich mich erinnern kann das bei dynamischen Mikrofonen die Tiefen besser rüber kamen man aber halt näher ran gehen mußte was aber auch den Vorteil brachte das die Hintergrundgeräusche nicht so laut/nicht vorhanden waren.
 
ja bei Tiefen Tönen (energiereicher) klingen dyn. besser, oder bei lauten Umgebungen.
Aber über den ganzen Frequenzbereich gesehen sind Kond. M. linearer.

Naja ist bei mir über ein Jahrzehnt her das ich mich damit beschäftigt habe
Ich mich erst seit 5-6Jahren, seitdem nen Kumpel mich gedrängt hat nen Röhrenvorverstärker für ein paar seiner Mikrofone zu bauen.
Hat sich wohl auch was getan in den letzten 10Jahren ;)
Früher kann es gut sein das dyn. Mikrofone überlegen waren, wenn ich mir die Technik von aktuellen Kondensatmikr. so anschau, da steckt schon einiges dahinter aus Fertigungssicht.

gruß
 
Wieso das? Ein dynamisches kommt doch eben ohne einen AMP oder eine Phantomspeisung aus. Oder habe ich was entscheidendes nicht mitbekommen? :D
 
@Kani
Ich glaube ich habe das obige missverstanden, denn so wie ich es verstanden habe, braucht man auf jedenfall einen Verstärker.
Frage an Alle:
Wird jetzt nun ein Verstärker benötigt oder nicht?
Ich bin etwas verwirrt...
MfG kugelmanno
 
Ein normales Mikro (sei es ein Stand-, Clip- oder sonstwas Mikro) für den PC-Gebrauch wird keinen Verstärker brauchen.

Verlinke doch mal das von dir gekaufte Mikro, dann können wir dir das sicher sagen ;)
 
Die nicht, da solche Elektretkondensatormikrofone meist an Soundkarten keine Probleme machen und die eingebaute Elektronik genug verstärken kann. Aber Soundkarten dürften, wenn du Pech hast, mit einem dynamischen Mikrofon schon eher Probleme haben, da diese einen geringeren Ausgangspegel liefern. Die Praxis wird es wohl zeigen, ob es gut funktioniert, oder nicht.


Und nein, ein dynamisches Mikrofon kommt nicht ohne Mikrofonvorverstärker aus. Bedingt durch die Konstruktion liefert es, wie schon erwähnt wurde, einen nur geringen Ausgangspegel. Bei dynamischen Mikrofonen gilt verallgemeinernd"relativ nah an relativ laut".


Zu anderen Aussagen will ich eigentlich weniger sagen. Zum Beispiel, warum ein dynamisches Mikrofon in tiefen Frequenzen besser klingen soll als ein Kondensator.
 
Frage an Alle:
Wird jetzt nun ein Verstärker benötigt oder nicht?

Jedes Mikrofon braucht eine Verstärkung!
Nur bei Dynamischen ist die benötigte Verstärkung höher!
Das kann besonders bei billigen Vorverstärkern, wie z.b. auf Consumer Soundkarten, zu starkem rauschen führen.

Ein Dynamisches muss auch nicht gleich schlechter sein als ein Kondensator, bei letzteren gibt es auch mehr Billig-Schrott als brauchbares = ein gutes Kondensator Mikro kostet Geld (deutlich teurer als gute Dynamische), also alles eine Frage des Geldbeutels ;)
 
so dann mal noch n'bißchen genauer:

nen dynamische Mikrofon, ich nenns ab jetzt mal DM, hat meist einen Ausgangspegel von nur ~5mV, damit eine Soundkarte oder ein Endverstärker was damit anfangen kann sollten es mind. 1.2V sein
-> 1200/5 = 240

bei gleichen Bedingungen liefert ein Kondensator Mikrofon (KM) ~100mV
-> 1200/100 = 12

Faktor= 240/12 = 20
grob gesagt ein DM muss ca 20fach stärker verstärkt werden um auf den gleichen Ausgangspegel eines KMs zu kommen.

Warum reichen die 100mV des KMs aus?
Da diese einen Vorverstärker meist eingebaut haben.
Wichtig dabei, man unterscheidet noch zwischen Elektret-KMs und reinen KMs, ich rede bei KMs in diesem Beitrag immer von den "billigen" Elektret KMs die schon einen Vorverstärker integriert haben. Die richtigen KMs sind hauptsächlich für Studioaufnahmen und benötigen um ihre Vorteile auszuspielen auch einen sehr hochwertigen Vorverstärker.

Warum sind dyn. Mikrofone bei lauten Geräuschen / tiefen Tönen überlegen?
-laute Geräusche
Da die Empfindlichkeit des DMs viel geringer ist, kommt es nicht so schnell zum Übersteuern, außerdem wirken sich Störsignale durch die geringere Empfindlichkeit nicht so stark aus
-tiefe Töne
sind energiereich, sie können die schwere Spule problemlos treiben, außerdem besitzt man bis zu einer gewissen Grenzfrequenz (glaube es waren 200-400Hz / nicht ganz sicher) einen verdammt linearen Frequenzgang

das prädestiniert die DMs für laute Umgebungen z.B. Bühne, Abnehmer für Schlagzeuge etc.

Für was willst du das Mikrofon denn einsetzen, und was ist der Preisrahmen?
Für z.B. Sprachaufnahmen (Skype, Gesang etc) sind Elektret Kondensator Mikrofone die beste Wahl (P/L), willste was richtig hochwertiges für Gesang wo es auch auf extreme Höhen ankommt ein Studio Kondensator Mikrofon, da fangen halbwegs gescheite ab ca 250€ an, dazu brauchst du dann aber noch nen hochwertigen Vorverstärker, der auch mind. so teuer ist, und das ist da schon die unterste Schublade.
Nen gutes Elektret Kond. Mikrofon kriegste ab ca 150€ würd ich mal behaupten, aber nach oben kaum Grenzen ;) Meistens tuts auch eins für 40-50€ je nach Einsatzzweck.

Was es auch noch zu beachten gibt ist die Richtcharakteristik des Mikrofons =) Ich weiß langsam wirds kompliziert, dann noch der Nahfeldeffekt falls du extrem nah am Mic arbeiten willst etc.

gruß
 
soyd schrieb:
so dann mal noch n'bißchen genauer:
-tiefe Töne
sind energiereich, sie können die schwere Spule problemlos treiben, außerdem besitzt man bis zu einer gewissen Grenzfrequenz (glaube es waren 200-400Hz / nicht ganz sicher) einen verdammt linearen Frequenzgang

Aha, und eine leitfähige ultraleichte Membran wird also nicht problemlos angetrieben? Sehr interessant. Weil du bist bereits der zweite, der hier Vorteile sieht, wo physikalisch keine sind. Außerdem ist der Punkt mit dem linearen Frequenzgang so verallgemeinert einfach falsch. Vielleicht einfach mal ein paar Datenblätter gängiger dynamischer Mikros und auch von Kondensatormikrofonen in die Hand nehmen und nachschauen. Klassiker wie das Shure SM57 sind alles andere als linear bis 200Hz, während ein C414 zum Beispiel schnurgerade verläuft. Gegenbeispiel, nämlich genau anders herum, als dyn. das ATM250 von Audio Technica, hat sogar einen Boost bis 200Hz. Ein Neumann TLM102 ist erst ab 80-90Hz linear und steigt bis dahin an. Vielleicht definierst du "verdammt" linear auch ein wenig anders als ich. Aber die Aussage kann man so nicht stehen lassen.


soyd schrieb:
Was es auch noch zu beachten gibt ist die Richtcharakteristik des Mikrofons =) Ich weiß langsam wirds kompliziert, dann noch der Nahfeldeffekt falls du extrem nah am Mic arbeiten willst etc.
gruß

Das ist nicht kompliziert, sondern unnötig. Er wird garantiert in dem Bereich in dem er sucht nur selten über eine Acht oder Kugel stolpern, sondern nur Nieren/Super-Nieren finden. Kurze Zusammenfassung:

Nahbesprechungseffekt hast du nur bei Mikrofonen, die KEINE Kugel sind, also Nieren/Supernieren/.../Achten. Das bedeutet für dich bei einem Abstand unter sagen wir mal 50cm einen Boost der tiefen Frequenzen um bis zu 20-30dB (das ist dann aber sehr tief und sehr nah, quasi 5cm Abstand bei 50Hz) (Beispiel, das eher relevant ist bei einer Niere: 5cm Abstand Frequenz 200Hz ca. +8dB)
 
Zuletzt bearbeitet:
Klassiker wie das Shure SM57 sind alles andere als linear bis 200Hz, während ein C414 zum Beispiel schnurgerade verläuft
du vergleichst hier nen SM57 <100€ Mic mit nem AKG c414 Großmembran ~800€ Mic
durch technische Finesse kann man so Einiges bewirken ;)
Nen günstiges dynamisches muss nicht besser sein in Tiefem Bereich, theoretisch kann es aber
Bin leider nicht daheim da hab ich nen paar Frequenzgang Aufnahmen, aber hauptsächlich für den professionellen Bereich >600€

Nahbesprechungseffekt hast du nur bei Mikrofonen, die KEINE Kugel sind, also Nieren/Supernieren/.../Achten.
Nahfeldeffekt tritt bei allen Mics auf, Distanz <4-8cm..., durch geschickte Charakteristika kann man das kompensieren -> wird meist teuer.

Meine Beschreibungen sind ziemlich allgemein gehalten und nicht spezifiesch.

aus den vorangegangen Beschreibungen frag ich ja nach dem Einsatzzweck ;)

Man muss dazu sagen, ich bin kein Audiotechniker, hab mich aber gut eingelesen und machs nach Spezifikationen für bestimmte Mics (Tonstudio Vorgaben / u.A im Vertärkerbau -Simulation tätig Nebenberuflich).

gruß
 
Mal grundlegend, ein Nahbesprechungseffekt tritt nur bei gerichteten Mikrofonen auf. Und was ist eine Kugel? Nicht gerichtet, genau. Und was ist die Kugel außerdem? Ein Druckempfänger. Gerichtete sind Druckgradientenempfänger (bis zu einer bestimmten Frequenz der Wellenlänge Lambda die Hälfte des Membrandurchmessers ist, danach arbeiten sie alle als Druckempfänger). Eine Kugel mit Nahbesprechungseffekt ist zusammengesetzt aus einem Doppelmembrankondensatormikrofon, also nach wie vor von der Bauart ein Druckgradientenempfänger und eine Ausnahme, wenn du sagst , dass auch Kugeln den Effekt haben.

Und zu meinem Vergleich, was soll ich dann miteinander vergleichen? Ich habe lediglich an vier (!) Mikrofonen aufgezeigt, dass die Aussage so falsch ist. Auch wenn Herstellerspezifikation immer natürlich kritisch zu sehen sind, da sie in reflexionsarmen Räumen mit 0° Einsprechrichtung gemacht werden und so gekünstelt sind.

Auch ein Sennheiser MD421 (400€) ist nicht linear. Und das sind langsam Preisregionen, denen man bei dynamischen Mikros einfach nur selten begegnet. Und falls es dich beruhigt, auch ein Oktava MK 105 ist schnurgerade im Frequenzgang in den tiefen Frequenzen und kostet nur knapp über 300€... Und ich betone noch einmal, es geht hier nicht um das Einzelmikro, sondern falsche verallgemeinere Aussagen. Ich wäre also dann eher erfreut, wenn du es richtig beweisen kannst anstatt rumzukritteln.
 
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