Gab es in der DDR Computer? Wenn ja welche? Welche Bedeutung hatten damals Computer? Welche Erfahrungen habt ihr?

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surftheweb

Gast
Hallo

ich frage mich schon mein Leben lang, ob es in der DDR Heimcomputer für den normalen Bürger gab.

War das damals auch so, dass man Heincomputer auf den Markt brachte, den man dann auch als normale Person kaufen konnte?

Wenn ja, welche ?

Welche Bedeutung hatte der Computer da in der Gesellschaft und für den einzelnen?

Welche Computer hatten Firmen im Einsatz, waren das im Grunde auch die Modelle, die jenseits der DDR verfügbar waren oder waren das spezielle Computer bzw. nur Computer einer bestimmten Art ?

Bin gespannt auf Eure Antworten und freue mich ganz besonders auf Erfahrungsberichte, die diese Zeit in der DDR wirklich miterlebt hatten ..
 
Schau mal auf heise.de, da gab es einen Artikel über Computer in der DDR und Chipentwicklung, auch im Vergleich zum Westen usw.
 
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Es gab keine West-Computer-Technik im Osten. Im Osten fandest du komplett eigene Chips, Betriebssysteme & Co. Das Raumfahrtprogramm der Udssr war ja sehr fortschrittlich und - nicht umsonst war die MIR die erste Raumstation im All - da kam einiges an Computertechnik her ... aber im Vergleich zum Westen gab es im Osten nicht wirklich sowas wie Heimcomputer.

Es herrschte Mangelwirtschaft, man konnte auch nicht in einen Computerladen oder so gehen. Eine Verbreitung wie bspw. es mit dem C64 im Westen, gab es im Osten einfach nicht.

Und ja, ich kann den Artikel aus der c't ebenfalls Empfehlen - der war auch in der c't Retro Ausgabe mit enthalten.
 
@_killy_:
Nun ja, soweit ich mich erinnern kann, gab es vom VEB Büromaschinenwerk Sömmerda und VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen und dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt schon auch Heimcomputer, die an Privat verkauft wurden, nur waren die damals für den Durchschnittsverdiener unerschwinglich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleincomputer_KC_85/2-4

Das Betriebssystem war ein wegen des West-Embargos modifiziertes CP/M (HC-CAOS V4.1) bzw. CP/A:

https://hc-ddr.hucki.net/wiki/doku.php/cpm/cpa

Programmiert wurde mit Basic, Pascal und Forte, dbase war eine bevorzugte Anwendung. Dazu gab es auch passende Nadeldrucker. Ich hatte damals mal einen, der war so schwer, dass ich ihn kaum die Treppe hochtragen konnte.

Nachlesen kann man das Thema auch hier:

https://hc-ddr.hucki.net/wiki/doku.php/start
 
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surftheweb schrieb:
für den normalen Bürger gab.

Klick (hier bei Cb), Selbstbau Rechner meines Vaters.
Als CPU diente ein Z80 Klon (mein Vater verwendete aber nicht die übliche Version für Bastler), der RAM dagegen war noch schlimmer - das waren Originale Bausteine von Texas Instruments
Der Grafikchip war meines Wissens nach, eine NEC Kopie, ein Foto dazu geistert bestimmt im Retro Thread rum.
Edit: hier ist er

_killy_ schrieb:
Es gab keine West-Computer-Technik im Osten. Im Osten fandest du komplett eigene Chips

Siehe oben
 
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Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einem Arbeitskollegen unterhalte und er meinte das der erste pc den er gesehen hat etwa 3x4 m groß war und noch mit diesen Karten bedient werden musste. Welches Jahr das war weiß ich nicht mehr genau aber al zu weit von der Wende war das nicht entfernt.
 
Der größte Informationstechnologiehersteller in der DDR war Robotron mit Sitz in Dresden.
Ich habe sogar jemanden in der Familie der mit an der Entwicklung von Prozessoren gearbeitet hat und sich auch noch immer an Fachforen beteiligt. Vor ein Jahren hat er sogar ein Angebot von einem amerikanischen Prozessorentwickler erhalten. Das Grundprinzip von Prozessoren (Transistoren und Schaltungen) und deren Probleme hat sich nicht wirklich geändert. Mit ausreichend Fachwissen spielt es keine wirkliche Rolle ob West oder Ost. ^^
 
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Du meinst Lochkarten?
Hey, die US Army hatte bis vor kurzem noch asbach alte Disketten in Nutzung, nicht die Neumodischen in 3,5"

Von daher 😎
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Shader schrieb:
Ich habe sogar jemanden in der Familie
Psst: Leserartikel

Das schreit förmlich danach 👍🏽
 
_killy_ schrieb:
Es herrschte Mangelwirtschaft, man konnte auch nicht in einen Computerladen oder so gehen. Eine Verbreitung wie bspw. es mit dem C64 im Westen, gab es im Osten einfach nicht.

This. Viele vergessen auch, das man sich zb für einen Trabant (das Standard"auto" im Osten, für die Jüngeren) anmelden musste um ihn zu bekommen. Und es dann auch gern mal 18 JAHRE gedauert hat bis man ihn bekommt.

Sozialismus halt.
 
Mein Vater hat Schulungen genutzt um an Bauteile zu kommen.

Edit: aus einem begonnen Taschenrechner ist, soweit ich weiß, nichts mehr geworden. Die Reste sind leider verschollen.
 
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Hier auch mal ein kurzer Erfahrungsbericht eines DDR-Bürgers:
Robotron war der größte Name für Computer in der DDR. Solche Technik war aber selbst in seltenen Fällen anzutreffen. Mein Vater arbeitete bis zur Wende in einer LPG. Selbst da gab es keine IT.
Die Kommunikation lief ortsübergreifend analog über das Fernmeldeamt. Man landete dann in der Vermittlung, wo Frauen die Verbindung zum Empfänger schalteten.
Grundsätzlich war Technik extrem teuer. Ein Farbfernseher kostete 4000-7000 DDR-Mark. Das war gemessen am Verdienst so viel wie heute ein Auto. 80% hatten bis 1990 nur Schwarz-Weiß-Fernseher.
Was funktionierte war der Vertrieb von Mopeds. Da Autos veraltet, überteuert und nicht verfügbar waren, fuhren viele mit 50 ccm. Durch die Besonderheit in der DDR fuhren z.B. Simson Schwalbe KR50 bis KR51/2, Habicht, Spatz oder Simson S50/S51 60 km/h.
Auf dem Bild ist meine Schwalbe. Wenn der Vergaser richtig eingestellt ist, ist sie zu 98% zuverlässig.
 

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downforze schrieb:
Selbst da gab es keine IT
In großen Betrieben, wie z.B. die Neptun Werft in Rostock, war es von der älteren Generation gar nicht gewollt, der Neumodische Kram.
Da standen die Rechner, noch verpackt, auf dem Flur.
 
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Das habe ich noch in meinem Bilderarchiv von 2016 gefunden:

1. Melkus RS 1000 Sportwagen
2. Motorräder der DDR von Jawa bis AWO 425
3. Trabant Protoyp (einer von mehreren)
4. Wartburg 313-1 Coupé
Melkus_RS_1000.jpg
Motorräder_DDR.jpg
Trabant_Prototyp.jpg
Wartburg_313_1_Coupe.jpg
 
Bei manchen Prototypen gab es immerhin eine elektronische Einspritzung, z.B. Trabant 601 irgendwann in den 80ern.
 
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Hat jemand von euch Infos zur Farbgrafikkarte in der DDR?
Oder kennt jemanden, der die mal genutzt hat? Suche Infos zu dieser.

Gerne auch per PN
 
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