Ganz seltsame Plextor M5s

peljotha

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen und ein gutes, Neues Jahr!

Ich wollte hier auch mal meine Erkenntnisse bezüglich der verbauten Komponenten und auch deren Änderung zum Besten geben.

Vor über drei Jahren habe ich mir o. g. SSD zugelegt. Hat damals als 256GB Model 169 Euro gekostet.
Mich hat vor einiger Zeit von meinen SSDs interessiert, welches Herz darin schlägt und auch was die Datenbank von SSD-Z davon weiß. Dann habe ich mir meine M5s angeschaut und es kamen keinerlei Infos zum Hersteller der NANDs.
Da meine Kiste, in der sie verbaut war, den Löffel langsam abgibt, wollte ich es einfach mal wissen und habe sie aufgeschraubt.

Und was war?

Ich habe das, was ich gesehen habe mit Infos aus dem Internet und Computerbase abgeglichen.

Laut Test besteht eine M5s aus einem Marvel 9174 bld2 und 25nm NANDs von IMFT. (wie meine M4 von Crucial)

Meine M5s zeigt dazu einige Anomalien: Ich habe einen Marvel 9187 verbaut und 19nm NANDs (Toggle) von Toshiba.
Dazu ist auf dem PCB ein Aufdruck M6s zu finden. Das layout stimmt aber mit dem der M5s aus den Tests überein.
Da dachte ich, die letzten M5s sind wohl umgelabelte M6s. Aber nein, die hatte einen Marvel 9188.

Tja, es ist wohl nicht nur Kingston oder OCZ oder Intenso, die einfach in die SSD einbauen, was wirklich da ist.

Nun, tatsächlich stört es mich nicht, da die M5s wirklich eine sehr schnelle SSD ist. Dass die Haltbarkeit vielleicht nicht so hoch ist, weil sie 19nm Tos statt 25nm IMFT hat, sollte auch nicht entscheidend sein.

Aber zeigt es doch, dass man nie sicher sein kann, was wirklich in einer SSD steckt!

peljotha
 
Waren denn Toshiba Label auf den NANDs? Dann sollten es wenigstens welche mit einer für SSDs ausreichenden Qualität gewesen sein. Wenn man halbwegs sicher sein will das auch das drin ist was bei den Reviews drin war, sollte man nur SSDs von NAND Herstellern oder deren Tochterfirmen, obwohl es bei SanDisk dort auch Ausnahmen gab.
 
IMAG1777.jpg

Das ist das Bild der Platine. Habe nach der Bezeichnung auf den NAND-Chips gesucht und eben die 19nm Tos gefunden.

Und ganz oben kann man die Bezeichnung M6s auf dem PCB lesen. Die Anordnung der NANDs entspricht aber der M5s. Sehr seltsam.

peljotha
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur weil im Testexemplar Variante 1 verbaut ist, wo steht denn, dass alle ausgelieferten Modelle daraus bestehen (müssen)? Relevant ist erst einmal nur, dass das Produkt die im Datenblatt gelieferte Leistung abliefert.
Wenn Plextor eben nach nem Monat/Quartal/Jahr ein besseres Angebot für Toshiba NANDs bekommt und diese NANDs die gleiche Leistung haben: Warum sollte Plextor dann dies nicht umsetzen? Du hast ja "nur" eine Plextor M5s gekauft und nicht eine Plextor M5s mit IMFT NANDs, oder? ;)
 
snaxilian schrieb:
Relevant ist erst einmal nur, dass das Produkt die im Datenblatt gelieferte Leistung abliefert.
Es muss doch jeder beurteilen ob es für ihn nur relevant ist ob die Daten im Datenblatt eingehalten werden, oder ob er eine SSD möchte die wie in den Reviews ist und sich auch so verhält, auch bei den Messungen von Werten die so nicht im Datenblatt stehen, wie die Performance bei 4k QD1 (steht ja in kaum einem Datenblatt) oder bei parallelen Lese- und Schreibzugriffen.
 
Jain. Wenn ich genau diese Anforderungen habe, dann muss ich dies aber in der Anforderung des Produkts benennen wenn ich mir vom Händler ein Angebot machen lasse bzw lasse mir diese Eigenschaft zusichern. Ist der Händler bzw. in letzter Instanz der Hersteller dazu nicht fähig, dann frage ich woanders an. Macht nur eben kaum einer, zumindest im Endkunden-Segment. Da guckt man auf Read-/Write-Werte und ggf. noch auf die IOPS-Zahlen. In 99,999% aller Fälle reicht dies aber auch für Endanwender. Habe ich solch spezielle Anforderungen muss ich eben beim Kauf darauf achten, der TE hat hier nur die Annahme gemacht, dass Produktinnenleben-im-Test = Produktinnenleben-während-Produktlebenszyklus. Relevant sind aber leider die geschriebenen Leistungsdaten und nicht das Innenleben.
Soll auch kein Vorwurf sein sondern eben nur den Hinweis auf den Fehler im Denkansatz.
 
@snaxilian

Dein Ansatz ist absolut korrekt. Wobei es schön wäre, wenn die unterschiedlichen Modelle leicht zu unterscheiden wären.
 
snaxilian schrieb:
Wenn ich genau diese Anforderungen habe, dann muss ich dies aber in der Anforderung des Produkts benennen wenn ich mir vom Händler ein Angebot machen lasse bzw lasse mir diese Eigenschaft zusichern.
Das kannst Du als Unternehmenskunde machen wenn Du Hunderte oder Tausende bestellst, aber versuche das als Privatkunde beim Kauf einer einzelnen SSD. Die kopieren die technischen Daten von der Seite des Herstellers in ihr Angebot und das war es dann. Die wissen von solchen Fällen doch auch nichts, oder denkst Du die manchen eine auf und schauen rein oder führen die ganzen Benchmarks durch?

snaxilian schrieb:
Macht nur eben kaum einer, zumindest im Endkunden-Segment.
Im Endkunden-Segment dürfte selbst kaum einer noch übertrieben sein und keiner es besser treffen, schon weil wohl kein Händler dies bei den Abnahmemenge von Endkunden machen wird.
snaxilian schrieb:
In 99,999% aller Fälle reicht dies aber auch für Endanwender.
Keine Ahnung wie vielen Prozent der Heimanwender dies genügt,
aber ich denke jeder der sich einen Review zu einer SSD durchgelesen hat, erwartet dann auch eine SSD zu bekommen die der aus dem Review entspricht und ob wirklich nicht mehr 0,0001% der privaten Käufer vorher einen Revier gelesen haben, würde ich dann doch bezweifeln.
snaxilian schrieb:
Habe ich solch spezielle Anforderungen muss ich eben beim Kauf darauf achten, der TE hat hier nur die Annahme gemacht, dass Produktinnenleben-im-Test = Produktinnenleben-während-Produktlebenszyklus.
Diese Annahme dürften die allermeisten Kunden machen und zumindest bei den SSDs von NAND Herstellern oder deren Tochterfirmen kann man davon fast immer ausgehen. Wie man aber vor dem Kauf hätte darauf achten können ob dies wirklich der Fall ist, sehe ich nicht, da man eben wohl bei keinem Händler so eine Zusicherung bekommen wird. Plextor selbst gibt für die M5s übrigens an:
Der Hersteller hält sich also beide Optionen offen und die SSD entspricht daher dessen Spezifikationen. Da bei Geizhals "Speicherzellen: 2D-NAND MLC, 25nm • Controller: Marvell 88SS9174" steht, für alle drei Kapazität der M5s, dürfte Plextor die Version mit Marvell 9187 und den Toshiba NANDs später nachgeschoben haben und Geizhals sowieso meist auch die Händler, passen dann nur selten ihre technischen Daten an.
snaxilian schrieb:
Relevant sind aber leider die geschriebenen Leistungsdaten und nicht das Innenleben.
Das ist eine persönliche Ansichtssache, darüber kann man also geteilter Meinung sein und wird sich da auf keinen gemeinsamen Nenner einigen. Mir persönlich reicht es zumindest nicht, wenn die SSD nur die Werte im Datenblatt erfüllt, sonst aber ganz andere Komponenten enthält, aber ich bin vielleicht auch zu anspruchsvoll.
 
Mir stellt sich das nicht als großes Problem dar, da die alte Kiste, in der die SSD verbaut war, sowieso am sterben ist. Ich vermute auch, dass in meinem Fall nur eine bedingte Verschlechterung der nicht zugesicherten Produkteigenschaften gegeben ist ( vermutlich kürzere Lebensdauer der NAND ). Leider habe ich keine fundierten Performance-Tests gemacht, die zeigen können, wie sie sich verändert hat. Muss jetzt eher über eine neue Verwendung nachdenken. Leider hat die SSD durch den defekt des Systems nun 2200 Einschaltungen bei 280 h Laufzeit ( der 9187 hat gegenüber dem 9174 ja dev sleep!). Aber sie hat die Ein-Aus-Schaltungen wohl gut überstanden.
Wovon ich über Kingston gelesen habe, dass dort später auch langsamerer Speicher verbaut wurde, hat mich schon irritiert. Die Frage ist wirklich, ob man sich durch die oben beschriebene Vorgehensweise vor Nachteilen schützen kann.
peljotha
 
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Den Toshiba Flash würde ich nicht unbedingt als Verschlechterung sehen.

Ja, Kingston hat in diesen Fall ein negatives Beispiel geliefert.
 
peljotha, die SSD funktioniert noch? Dann poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die SSD, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Es gab mal in einem anderen Forum eine M5 Pro die auch recht früh gealtert ist und wo nach 8TB der verfügbare Reservespeicher aufgebraucht war.
 
Plextor.JPG

Das ist der CDI-Wert. Hoffe, das ist, was Du benötigst. Die 1500 falschen Ausschaltungen resultieren aus dem Defekt des Systems. Das hat sich durch die iAMT-Funktion ständig selbst aus und ein geschalten. Oft, ohne das OS zu booten und dann einfach hart aus.

peljotha

as-ssd-bench PLEXTOR PX-256M5 02.01.2018 19-59-23.png
Dazu noch ein Test mit assd im Esprimo P700 mit boot von der Samsung 840 in Win10. Die Werte in dem sterbenden System eines Core2Duo E8500 waren vorallem in den 4k Q1-Tests deutlich besser. So bei ca 26k für lesen und 52k für schreiben. Die geringeren im P700 schreibe ich wohl richtigerweise den Energiesparmechanismen zu?
as-ssd-bench PLEXTOR PX-256M5 01.05.2016 11-41-38.png
 
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Die meldet sich also eindeutig als M5S und nach den Spezifikationen von Plextor passt dies ja auch, es gibt eben von der M5S zwei Ausführungen. Pass mit dem Datenkabel auf, da gibt es einen Ultra-DMA CRC Fehler, sollte der Rohwert von Attribut C7 steigen, dann dürfte es da ein Problem geben. Die nicht korrigierbaren Fehler von Attribut BB sind jedenfalls noch 0 (Rohwert) und der Aktuelle Wert beim Reservespeicher ist noch auf 100 und bei den Plextor SSDs zumindest aus dieser Zeit scheinen dies die einzig aussagekräftigen Werte zu sein.
 
Danke Holt.
Das System mitsamt dem Kabel läuft ja aktuell nicht mehr. Das System hatte auch noch 2 mal 250GB HDDs. Deshalb auch weniger auf die SSD geschrieben. Die ist trotz ihrer drei Jahren noch wie neu. Ist dann wegen der NAND auch egal, welche drin sind. Die 25 mm IMFT wären halt toll gewesen, da Sie ja mal ihre Haltbarkeit bewiesen haben.
Peljotha
Ach ja, was mich auch wundert, wie ich der Sache eigentlich auf die Spur kam, war ja SSD-Z. Da gab es keinen Hinweis auf den NAND-Hersteller. Da ja bei Plextor selbst der Hinweis auf Tos/IMFT steht, warum ist das dann nicht in der Datenbank der App? Bei anderen SSDs hatte ich schon gesehen, dass SSD-Z mehrere Hersteller an der Stelle listet.
 
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Man kann den Hersteller des Controllers oder des NANDs nicht auslesen, die entsprechenden Informationen über den Controller und die NANDs kommen daher aus einer Hintergrunddatenbank von SSD-Z. Woher die kommen und wie zuverlässig diese Angaben sind, kann man daher nicht sagen, im Zweifel sind sie wohl auch nur ergooglet.
 
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