Gaußscher Weichzeichner (umkehrbar?)

dedication

Cadet 4th Year
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Hey Leute,

wenn ich Bilder im Netz veröffentliche, benutze ich meistens den Gaußschen-Weichzeichner, um sensible Bereiche unkenntlich zu machen. Aber ist dies wirklich sicher? Schließlich handelt es sich ja um einen Algorithmus mit ganz speziellen Regeln, also sollte der doch in der Theorie umkehrbar sein oder nicht?

Oder verändert der Algo die Pixel in einer Art und Weise, dass Informationen fehlen und auf gar keinen Fall mehr wiederherstellbar sind (nicht mal ansatzweise)? Also ähnlich wie eine lossy Bildkompression (png -> jpg), welche auch nicht mehr umkehrbar ist.

PS: Ich brauche keine Experten-Erklärung, wie genau der Algo im Detail funktioniert. Einfach nur, ob sicher/unumkehrbar oder nicht.

Besten Dank!
 
Theoretisch möglich. Praktisch denke ich schwierig.

Statt Weichzeichnen kann man einfach überpinseln oder den Bereich löschen.
Da kann man sicher nichts mehr wieder herstellen.
 
dedication schrieb:
Also ähnlich wie eine lossy Bildkompression
Genau so denke ich funktioniert das.
Das gauscher Weichzeichnen ersetzt ja Pixel, ich denke nicht dass man da was rausholen kann, wenn es genug weichgezeichnet wurde.
Im Gegensatzt zuzm Swirl, wo der (glaub ich) BND einen Sexualstrafttäter enttarnen konnte.

Vor allem beim verlustbehafteten und komprimierten jpg...

Heist nicht, das mit weiterem Fortschreiten der Technik das nicht irgendwann möglich sein wird.
Wenn du 100% sicher sein wills, mach ein schwarzen Balken drüber...
 
Wenn du 2x mit verschiedenen Einstellungen drüber jagst ist eh unwahrscheinlich das irgendetwas wieder hergestellt werden kann.
 
Deblurring geht nur sehr begrenzt, aber es gibt dafür anscheinend sowas wie Filter.
 
Ok, das klingt sehr danach, dass es technisch theoretisch umkehrbar und damit nicht zu 100% sicher ist.
Also Bankdaten sollte man auf diese Weise eventuell nicht verschleiern.
DHC schrieb:
Statt Weichzeichnen kann man einfach überpinseln oder den Bereich löschen.
Da kann man sicher nichts mehr wieder herstellen.
Ja, meistens mach ich einfach einen schwarzen Balken darüber. Manchmal soll man aber noch erkennen können, was grob abgebildet ist, darum der Weichzeichner.
NameHere schrieb:
Wenn du 2x mit verschiedenen Einstellungen drüber jagst ist eh unwahrscheinlich das irgendetwas wieder hergestellt werden kann.
Gute Idee, werde ich in Zukunft so handhaben, 2 Algos sind sicherer als 1 Algo 👍
 
Das kommt darauf an. Wie ist das Ursprungsformat, komprimiert oder nicht, RAW, Bittiefe, Auflösung?
 
Ob es wiederherstellbar ist hängt auch von den Einstellungen des Filters ab.
Sogar scheinbar völlig unleserlich verpixelter Text lässt sich wiederherstellen (siehe z.B. hier: https://github.com/JonasSchatz/DepixHMM)

Wenn die Bereiche so geheim sind und auch bleiben sollen, entferne sie am besten komplett.
 
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dedication schrieb:
Ok, das klingt sehr danach, dass es technisch theoretisch umkehrbar und damit nicht zu 100% sicher ist.
Also Bankdaten sollte man auf diese Weise eventuell nicht verschleiern.
Richtig.
dedication schrieb:
Ja, meistens mach ich einfach einen schwarzen Balken darüber.
Das ist definitiv die sicherste Methode dafür.
dedication schrieb:
Manchmal soll man aber noch erkennen können, was grob abgebildet ist, darum der Weichzeichner.
Oder Du würfelst die Pixel mit einem Zufallsgenerator durcheinander + veränderst die Farbtiefen dazu.
 
TaskBar_Gauss.jpg

Hier mal meine Taskbar mit Gauß (Radius: 15%/Pixel so weit ich mich erinnere).
-> Mit reinem Scharfzeichnen kommt man nicht wirklich aufs Original zurück.

Format: jpg (vorher png Screenshot)
Bittiefe: 24 bits per Pixel
 
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YMiD schrieb:
Ob es wiederherstellbar ist hängt auch von den Einstellungen des Filters ab.
Sogar scheinbar völlig unleserlich verpixelter Text lässt sich wiederherstellen (siehe z.B. hier: https://github.com/JonasSchatz/DepixHMM)

Wenn die Bereiche so geheim sind und auch bleiben sollen, entferne sie am besten komplett.
Genau sowas meinte ich. Man darf nicht vergessen, daß je nach Bild viel mehr Infos gespeichert werden, als tatsächlich sichbar ist (z.B. RAW).
 
YMiD schrieb:
Sogar scheinbar völlig unleserlich verpixelter Text lässt sich wiederherstellen
Da geht es um Verpixelung, nicht Weichzeichen laut gauscher Normalverteilung.
Verpixeln folgt klaren, vorgegebenen Algorythmen. Wenn man das zugrundeliegende Muster kennt, kann man es zurückverfolgen.
Bei gauscher ist es vollkommen willkürlich...
Ergänzung ()

nutrix schrieb:
online veröffentlicht man ja kein RAW, außerdem musst du RAW entwickeln um es weiter zu bearbeiten...

hier gehts um Formate wie jpg, png etc.
 
nutrix schrieb:
Oder Du würfelst die Pixel mit einem Zufallsgenerator durcheinander + veränderst die Farbtiefen dazu.
Klingt interessant. Du kennst aber nicht zufällig eine Anwendung bzw. einen Filter, der das recht schnell automatisiert umsetzen kann oder?
Möchte jetzt nicht vor jedem Upload erstmal 10 Minuten manuell Hand anlegen müssen 😅

K-551 schrieb:
hier gehts um Formate wie jpg, png etc.
richtig, niemals RAW im Netz. Selbst bei .png bin ich vorsichtig. In 99,99% der Fälle lade ich ausschließlich .jpg öffentlich hoch. Und dabei selten die originale Auflösung. Meine 4k Screenshots breche ich vor dem Upload meistens auf 50% (1080p, full HD) runter.
 
Nimm Radialblur
 
kado001 schrieb:
Warum? Dieser Algo wird ähnlichen Regeln unterworfen sein, wie der von Gauss und damit ähnlich leicht umkehrbar sein.
Oder gibt es dort Variationen, so dass jedes Weichzeichnen unterschiedlich abläuft?
 
Du brauchst dir eig. keine Sorgen machen.
Der Weichzeicher via Gaußscher Normalverteilung unterliegt nicht zu 100% einem festen Algorythmus.
Es wird neben der eigentlichen Gaußschen Normalverteilung immer eine Varrianz mit verwendet, was eine gewisse Streuung verursacht. Daher ist jeder dieser Weichzeichnungsvorgänge absolut unikat.

Wenn das nicht so währe würden sich Muster wiederholen, und es würde aussehen wie in älteren (oder auch heute noch in günstigeren) Games. Wenn sich die Landschaftstexturen wiederholen. (Auch wenn dort ein anderer Grund der Verursacher ist.)

Dazu kommt auch noch, das es auf den Grad des Weichzeichnens ankommt.
Beispiel: Hab das Bild von Wikipedia genommen
Berlin-Brandenburg_Gate_overwiev.jpg


hier sind Weichzeichnungen von 4, 8, 12 & 16px (via Photoshop - Filter Gaußscher Weichzeichner)

Berlin-Brandenburg_Gate_overwiev-gaus4px.jpg
Berlin-Brandenburg_Gate_overwiev-gaus8px.jpg
Berlin-Brandenburg_Gate_overwiev-gaus12px.jpg
Berlin-Brandenburg_Gate_overwiev-gaus16px.jpg


Wie du siehst, kann man bei 4px noch klar was erkennen. Da hätte auch eine KI wohl keine Probleme das nachzuschärfen, aber ab spätestens 12px (hier in dem Bsp.) wirds wohl schwierig aus der Matsche noch was rauszuholen.

Aber nur mein Wissen und Meinung, Hand leg ich dafür nicht ins Feuer.
Wenn du aber schonmal mit den KI-Optionen gearbeitet hast, wirst du nach der anfänglichen Begeisterung schnell an gewissen Fehlern der KI-Funktionen anstoß finden.
Wie die Entrauschungsfunktion. Die ist echt super und du kann viel rausholen, aber auch die KI kann keine Wunder vollbringen. Wenn die Ausgangslage mies ist, wird auch das ergebniss nicht besonders.
Und so wird das auch mit den Weichzeichner sein, wenn genug Bildinformationen verschwunden sind kann man auch nichts mehr hinzuerfinden.
 
Wäre es evtl. ein Weg 2 verschiedene Weichzeichner (z.B. Gauss und Radialblur) nacheinander anzuwenden?
Wenn nicht klar ist, welcher zuerst verwendet wurde, kann man auch das Zurückrechnen vergessen.
 
Gaußsches Weichzeichnen verwirft am Ende Informationen, ein Perfektes Wiederherstellen ist also nicht möglich. Der Algorithmus ist jedoch deterministisch, daher die selbe Eingabe (E) erzeugt mit den selben Parametern die selbe Ausgabe(A). Theoretisch ist es also möglich, dass bei Wiederherstellungsversuchen künstlich generierte Eingaben (K) erzeugt werden, diese Weichgezeichnet werden. Bei einem K welches E sehr nahe kommt, ist auch A sehr ähnlich bis gleich. Das klappt nicht bis ins kleinste Detail, aber gerade bei solchen späßen wie Schrift/Buchstaben/Text ist das tendenziell recht ergiebig. Typische Buchstaben/Zahlen sind ja nur in etwa 100 verschiedene K, die ein Angreifer probieren muss.
Bzw. mit der weiten Verfügbarkeit von diesen aufgeblähnten Mustererkennungs und Replizierungsdingern (AI), kann man die auch dazu verwenden recht gut zu "raten", wenn es um Schrift, Gesichter, Landschaft geht.

Edit:
Wenn Informationen nicht nach außen gelangen sollen, ist jedes Verfahren schlecht, bei dem die Eingabe erkennbar die Ausgabe beeinflusst. Wirklich Kritisches ist mit Blur etc. also nicht zu verbergen.
Im Vergleich, bei Verschlüsselungsverfahren ist es eine harte Anforderungen, dass der Cipher von echtem Zufall nicht unterscheidbar sein darf, und dass die kleinste Änderung vom Input ein komplett anderes, unabhänigen Cipher erzeugt.
 
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