Gebrauchtwagen kaufen - Fahrzeugbrief ist bei der Bank - Vorgehensweise

SideEffect

Lieutenant
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Hallo Zusammen,

habe folgendes Problem. Bin schon seit längerem auf der Suche nach einem 5er BMW F10 und habe endlich ein passendes Exemplar gefunden. War auch schon Vorort und habe den Wagen besichtigt bzw. eine Probefahrt gemacht. Der Wagen steht sehr gut dar und ich würde ihn kaufen. Der Verkäufer ist ebenfalls sympathisch (Ich weiß, das schützt nicht vor Betrug).

Das Problem ist, dass der Wagen finanziert wurde und sich der Fahrzeugbrief bei der Bank befindet. Ist auch noch eine Online-Bank ohne Filialen (Bank11). Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn der Verkäufer sich woanders Geld leihen und die Restschuld begleichen würde. Dazu sieht er sich im Moment aber nicht in der Lage. Also hat er angeboten, dass ich das Geld direkt an die Bank11 überweise. Vorher würde er noch eine Vollmacht an die Bank schicken, dass sie den Fahrzeugbrief nach Geldeingang an mich senden. Er hat mir auch schon ein Foto von der Restschuld gezeigt (Also der Brief von der Bank). Schaut eigentlich alles gut aus. Es würde dann folgendermaßen ablaufen.

  • Er schickt die Vollmacht an die Bank
  • Ich bekomme die Bestätigung von der Bank, dass so alles in Ordnung geht
  • Ich fahre zu ihm und überweise per Bankingapp in seinem Beisein das Geld an die Bank
  • Wir unterschreiben den Kaufvertrag
  • Daraufhin händigt er mir Schlüssel und den Wagen aus
  • Ich warte auf den Brief per Post und melde den Wagen auf mich um

Habe auch schon selbst die Bank11 tel. kontaktiert und ein Mitarbeiter meinte, es sei kein Problem. So bin ich doch eigentlich komplett gegen Betrug abgesichert, oder nicht? Habe ich irgendwas vergessen? Oder hat jemand ne Idee, wie man das ganze noch sicherer lösen könnte?

Danke schonmal!
 
Erst den Kaufvertrag.
Nichts bezahlen bis das gesamte Vorgehen (mit Pflichten beider Seiten) schriftlich festgehalten und unterschrieben ist.

Oder besser noch: Eine professionelle Rechtsberatung ersuchen und da einen Kaufvertrag entwerfen lassen, der im Zweifelsfall auch vor Gericht standhält. Es geht immerhin um einen Betrag, der vermutlich in Größenordnung von 20.000€ liegt.
 
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frag doch mal bei der Bank11 obs vlt. sogar entsprechende Formulare gibt die man dem Kaufvertrag beifügen kann (Überschreibung der Finanzierung etc - wenn du das Geld direkt an die Bank bezahlst ist das ja ein sicherer Weg in Verbindung mit Kaufvertrag + Vollmacht).
 
MrMorgan schrieb:
Überschreibung der Finanzierung etc
Kann ich jetzt nur sagen das das bei der Santander und meiner Exfrau nicht ging. Also zumindest nicht 1:1, sie hätte n Kreditantrag stellen müssen, der wäre geprüft worden und dann das irgendwie umverteilt oder so. Haben wir aber dann anders gelöst. Aber ja, wäre der einfachste Weg für dich um da auch Sicherheit zu haben.
 
SideEffect schrieb:
Das Problem ist, dass der Wagen finanziert wurde und sich der Fahrzeugbrief bei der Bank befindet.
Damit ist der "Verkäufer" gar nicht Eigentümer des Fahrzeugs, sondern die Bank. Er darf es dir gar nicht verkaufen, da ihm das Auto gar nicht gehört. Du kannst nicht einfach fremdes Eigentum verkaufen.

Die Bank kann es aber verkaufen, zum Beispiel wenn der gegenwärtige Kreditnehmer die Raten nicht mehr bedienen kann. Dann wird genau dieser BMW bei einem Fahrzeugverwerter als Gebrauchtwagen mitsamt Fahrzeugbrief wieder auftauchen. Und das ist dann auch der richtige Zeitpunkt für den Zuschlag.

Im Moment sucht jemand nur einen Dummen, der ihm bei seinen Kreditproblemem hilft. Der Kreditnehmer kann seinen Fahrzeugbrief selbst bei der Bank anfordern, muß dafür natürlich die Ablösesumme bezahlen. Kann er nicht, weil er das Geld nicht hat.

Um das Problem zu lösen, möchte er jetzt vom einen Kredit vom Käufer, aber ohne irgendeine Sicherheit (denn das Auto ist ja ohne Brief nutzlos als solche). Warum sollte der Käufer jemandem, der bereits in Zahlungsschwierigkeiten ist, einen ungesicherten Kredit geben?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab auch Mal ein Auto privat gekauft das noch in einer Finanzierung war.

Kaufvertrag, Geld bar gegeben. Auto und 2 Schlüssel direkt mitgenommen. Der Brief kam ca 4wochen später per post
 
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Gefährliche Vorgehensweise, das kann ins Auge gehen, ohne Brief hast du im Zweifel nichts in der Hand.

Hatte das selbe Vergnügen mit einem BMW Jahreswagen direkt vom BMW Händler.
Der Brief lag angeblich noch beim Vorbesitzer (schlussendlich wohl bei der ehemaligen Leasingbank) und war mehrere Wochen verschollen.
Eine Anmeldung des Fahrzeugs war in dieser Zeit unmöglich.
 
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Asznee schrieb:
Kaufvertrag, Geld bar gegeben. Auto und 2 Schlüssel direkt mitgenommen. Der Brief kam ca 4wochen später per post
Glück gehabt. Das hätte auch so laufen können:

1. Geld bar gegeben (an jemandem, dem das Fahrzeug gar nicht gehört)
2. Auto und 2 Schlüssel mitgenommen
3. Auto an den eigentlichen Eigentümer (den Inhaber des Briefs, also die Bank) zurückgeben müssen
4. Geld weg und Auto weg

Niemals Fahrzeuge ohne Brief handeln! Der Kaufvertrag ist ungültig. Du leihst da jemandem Geld und dir ein Auto von einem Dritten, mehr passiert da nicht.
 
Danke für die Antworten. Bin jetzt zu dem Entschluss gekommen, dass mir das zu riskant und zu stressig ist. Die Bank11 hat auch sehr schlechte Bewertungen, da warten teilweise Leute Wochen auf den Brief.
 
Also ich melde mich mal aus Verkäufer Sicht. Ich habe auch mal ein Auto (ca. 18.000€) verkauft. Brief lag auch noch bei der Bank.

Mit dem Käufer alles vertraglich festgehalten. Er nahm Auto, Schlüssel mit. Nach Auslösung meines Fahrzeugs bei der Bank habe ich ihm den Brief zugeschickt.
 
SideEffect schrieb:
Danke für die Antworten. Bin jetzt zu dem Entschluss gekommen, dass mir das zu riskant und zu stressig ist.
Solange du das Geld erst überreichst, wenn du den Brief bekommen hast, ist alles in Butter. Wie der Brief vorher zu dir kommt, kann dir egal sein, das ist das Problem des Eigentümers und Verkäufers.

@savo84 Was du vorher vertraglich mit irgendwem vereinbarst, spielt keine Rolle mehr, wenn das Geld erstmal weg ist. Das ist volles Risiko für den Zahler.

Niemals Vorkasse für einen Gebrauchtwagen leisten!
 
Hm sehe ich anders… Bei einem Vertrag kann man dann auch gerichtlich gegen vorgehen…

Aber ich kann ja auch nur von mir sprechen… ich bin halt ne ehrliche Haut! Gibt sicherlich auch böswillige Menschen die da was anderes draus drehen können.

Allerdings hatte ich zwar das Geld aber mein Auto samt Schlüssel war ja auch weg… das hat der Käufer ja direkt mitgenommen.
 
savo84 schrieb:
Aber ich kann ja auch nur von mir sprechen… ich bin halt ne ehrliche Haut!
Das versichert dir jeder Verkäufer. 🤣

Aber kein vernünftiger Mensch gibt dir 18.000 € Vorkasse für ein Auto, das dir gar nicht gehört. Du hast halt einen Dummen gefunden.

cyberpirate schrieb:
Ein freund hat mal diesen Fehler gemacht. Auto gekauft. Brief bei der Bank. 14 Tage später wurde der Wagen von der Polizei abgeholt. Ging vor Gericht. der Verkäufer hat Insolvenz angemeldet. Geld weg.
Wer versucht, ein Auto, das ihm gar nicht gehört, zu Geld zu machen, ist bereits in richtigen Zahlungsschwierigkeiten. Was erwartet man da?
 
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