Geeignet zum Programmierer?

Silos

Newbie
Registriert
Okt. 2019
Beiträge
1
Guten Tag allerseits,
ich versuche gerade so viele wie möglich Meinungen zum dem Thema zu erhalten. Ein Bekannter möchte wie ich eine Umschulung zum Fachinformatiker Bereich Anwendungsentwicklung tätigen.
Es handelt sich dabei um einen Bildungsträger der einem eine normale berufliche Ausbildung ermöglicht.

Vor kurzen absolvierte er dazu einen Einstellungstest. Logische abstraktierte Tests. So wie man sie aus diversen "Logiktests" kennt. Dominosteine, irgendwelche grafischen Muster, bzw irgendwelche geometrische Formen in dem man halt irgendein Muster erkennen muss.

Er hatte den Test bestanden, wenn auch knapp. Er hatte nach seiner Aussage nur 3 Stunden geschlafen gehabt. Er programmiert seit mittlerweile ein paar Jahren und macht sich jetzt ein Kopf darüber, ob er überhaupt zum Programmierer taugt. Nur aufgrund diesen doofen Testes. Er überlegt auch, ob er das alles nun hinschmeißen soll. Ich vermute sein Ego wurde da irgendwie verletzt. In dem Punkt hat er einfach was an der Bimmel.

Ich frage mich aber, ob diese Art von Tests überhaupt zielführend, valide und daher auch aussagekräftig genug sind um zu beurteilen, ob jemand zum programmieren geeignet ist?!

In ein paar Tagen werde ich ihn wieder sehen und wollte halt bis dahin so viele wie mögliche Meinungen zu dem Thema sammeln.
Was sagt ihr zu dem Thema?

Mittlerweile interessiert mich selbst das Thema :)

Und wo wir bei dem Thema sind:

Woran erkennt man, ob jemand zum Programmierer geeignet ist?

Danke im Voraus
 
Wenn er es mag soll er es machen. Der Test ist ja für die Firma um auszusieben und die haben sich halt für diesen Test entschieden. Wenn die ihn nehmen ist doch gut. Woran erkennt man denn ob jemand zum Bäcker oder Müllmann geeignet ist!? Gar nicht und wenn jemand ein guter Bäcker ist und seinen Job gut macht heißt es auch noch lange nicht er macht es gerne.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Orcon
Ob er zum Programmierer taugt kann nur er selbst heraus finden.

Eigentlich sollte er zufrieden sein mit sich, dass er den Test bestanden hat. 👍
Es wird einige/viele geben die es nicht geschafft haben.

Herausfinden ob jemand zum Programmierer taugt?

Mit all diesen "wissenschaftlichen" TestKrams?
Manch einer lobt das himmelhoch, andere halten nix davon.
Fuer die Firmen ist es eine billige Moeglichkeit die Masse der Bewerber zu filtern.

BFF

P.S.
Wenn Dein Freund pissig ist mit sich selbst, sollte er es sein weil er sich nur 3h Schlaf gegeben hat. Und nicht weil er den Test knapp geschafft hat. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mr. Black, V!nce und Dandelion
Er programmiert schon seit 3 Jahre und ein doofer Test und deswegen will er hinwerfen?
Naja ist auch egal.

Einen guten Programmier zeichnet nicht aus das x viele Sprache kann oder x tolle Algroithmen schreibt. Das kann man alles gut lernen und relativ viel schon nach Googlen.
Es gibt wirklich eine wichtige Eigenschaft die einen guten Programmier aus macht und das ist Hartnäckigkeit. Jedenfalls das man sich wirklich nicht demutivieren lässt und immer am Ball bleibt. Weil beim programmieren wird man immer über die ein oder andere Hürde stoßen ob das nun vom Compiler, den Apis, oder sonst was kommt, wie sehr man sich dort reinbeißt und eine Lösung für die Probleme findet zeichnet wirklich gute Programmier aus.

Den Rest kann man lernen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: falauss, Bhaal3010, Oelepoeto und 2 andere
Als Wirtschaftswissenschaftler, der ein wenig Programmieren im Studium hatte, würde ich behaupten, dass es einem Spaß machen sollte sich (komplexe) Problemstellungen hineinzuarbeiten und mit einem gewissen Durchhaltevermögen zu Ende zu bringen. Man braucht schon ein wenig Frustrationstoleranz bei der Fehlersuche.

Auf so einen Test würde ich nicht allzu viel geben, in den Online-IQ-Tests schneide ich nie gut ab, weil ich bei dem 3D-Vorstellungsvermögen komplett versage. ;)

Von so einem Test seine Berufswahl abhängig zu machen, ohne es sich richtig angesehen zu haben, halte ich auf jeden Fall für übertrieben.
 
Er programmiert seit mittlerweile ein paar Jahren
Das ist definitiv der aussagekräftigste Eignungstest. Natürlich hilft es, strukturiert denken zu können. Aber das meiste ist ein Lernprozess. Und die Voraussetzung dafür, dass man das gerne macht, ist schlichtweg das Interesse daran. Und das hat er offenbar..
 
Scheiß auf den Test. Außerdem können sowieso die meisten Programmierer nicht programmieren, siehe diesen xkcd Comic: https://xkcd.com/2030/
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nsc, DefconDev, Bhaal3010 und eine weitere Person
Als Programmierer zweifelt man ständig an sich selbst, das kommt einfach mit der Arbeit. Ständig neue Sprachen, Funktionsbibliotheken, Theorien, Protokolle, Hardware, ... man meint dann oft, ja eigentlich nichts zu wissen. Bis man halt im Zuge der Arbeit ab und zu fertige Projekte sieht, die imposant sind, dann weiß man flüchtig, das man halt eben doch das Nötige hat.

Wer nach einem Test das Handtuch schmeißen will, kommt in dem Feld warscheinlich nicht sehr weit, oder wird mit der Arbeit nicht zufrieden sein.
 
hört sich nach psychologischer Instabilität an. Das ist allerdings in jedem Job hinderlich und wird schnell zum Fallstrick. Wie oben schon jemand geschrieben hat er sollte Rückgrad aufbauen oder Selbstbewußtsein und dann kann man fast alles erreichen. Wenn ihn der Test schon fast umhaut und an sich selbst zweifeln lässt, wie soll das dann in der Ausbildung und im Beruf erst laufen?
 
Diese Tests sind aus meiner Sicht nicht geeignet, um herauszufinden, ob jemand ein guter Programmierer - eigentlich ja ein guter Entwickler - werden kann oder nicht, sondern ob jemand durch diese Ausbildungen kommt oder eher nicht.

Diese Tests bauen durch Stressoren einen gewissen Eustress (gut) oder Disstress (schlecht) auf. Es wird dabei geprüft, ob ein Prüfling in der Lage ist in einer Stresssituation den Überblick über die gesamten Aufgabenstellungen zu behalten und in der Lage ist Prioritäten zu setzen. Gleichzeitig wird unter diesen Bedingungen die Auffassungsgabe getestet, wie gut man sich in die jeweiligen Aufgabenstellungen hinein versetzen und Lösungsmuster entwerfen kann. Dazu gehört dann eine strukturierte, logisch analytische Herangehensweise, wie sie bei komplexen Problemstellungen bei der Entwicklung von Software (aber auch in anderen Berufsbildern) gefragt sind.

Die Tests testen also kein spezifisches Talent für eine spezifische Aufgabe, sondern eher eine gewisse psychische Grundausstattung auf einen spezifischen Niveau und Allgemeinbildung.
Es geht ja nicht darum herauszufinden, ob er Programmieren kann, sondern ob er den Lerndruck hin zum Entwickler standhält. Die Lernkurven als Entwickler sind anfangs ziemlich steil und gehen auch nie auf komplett null zurück. Das muss man langfristig innerlich ausgleichen können.

Wenn jemand vor so einer Prüfungssituation "Angst" hat, nur drei Stunden schlaf findet, usw. sagt das nichts darüber aus, wie gut oder schlecht derjenige irgendwann mal programmieren kann, sondern eher etwas darüber, wie gut oder schlecht derjenige durch die Anforderungen und Prüfungen hin zu einem Berufsabschluss kommt.

Solche Tests werden ja auch bei anderen komplexen Berufsbildern verwendet. Bis hin zu Fluglotsen und Piloten. Das Assessmentcenter der Lufthansa hat eine Freundin mal durchlaufen und ist dann in einer der letzten Aufgaben, eine Gruppenaufgabe, haushoch ausgeschieden. Traum von Verkehrspilotin geplatzt. Sie ist jetzt schon seit ein paar Jährchen Diplom Maschinenbauingenieurin und entwickelt irgend so ein neuartiges Rohrleitungsgelumpe. Diese Tests haben recht wenig Aussagekraft. Vor allem, wenn man mal "einen schlechten Tag" hat. Ich bin sicher, dass sie auch eine hervorragende Pilotin geworden wäre. Aber irgend einen Auswahlprozess muss man halt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt für mich eher nach einem Fall von Prüfungsangst in irgendeiner Ausprägung. Wenn ja, dann hätte das mit Programmierkompetenzen eher weniger zu tun.

Ob sich wirklich wer eignet... pauschal unmöglich zu sagen.
Interesse scheint ja da zu sein. Aber daraus läßt sich noch nicht ableiten, wie gut ein bestimmtes Problem erfaßt und in “Pc speak” transformiert werden kann. Effizient soll es aber auch noch sein und schnell fertig obendrein, das steht sich am Ende alles irgendwie konträr gegenüber.

Mein Vorschlag an ihn wäre, sich einfach zuhause an ein neues oder schon bestehendes Projekt zu setzen. Neu wäre vermutlich besser. Dann kommt der Spaß hoffentlich bald zurück.

Wenn man auf der anderen Seite Programmieren eher als notwendiges Übel versteht, dann wäre vermutlich Systemintegration die bessere Zweig. Imo braucht man eh beides, aber das ist nur meine Meinung.
 
hans_meiser schrieb:
Als Programmierer zweifelt man ständig an sich selbst, das kommt einfach mit der Arbeit. Ständig neue Sprachen, Funktionsbibliotheken, Theorien, Protokolle, Hardware, ... man meint dann oft, ja eigentlich nichts zu wissen. Bis man halt im Zuge der Arbeit ab und zu fertige Projekte sieht, die imposant sind, dann weiß man flüchtig, das man halt eben doch das Nötige hat.

Wer nach einem Test das Handtuch schmeißen will, kommt in dem Feld wahrscheinlich nicht sehr weit, oder wird mit der Arbeit nicht zufrieden sein.

Echt, geht dir das so? Ich arbeite als Programmierer (selber beigebracht, keine Ausbildung oder Informatik-Studium) und man braucht hauptsächlich eine Begabung Probleme abstrahieren zu können. Viele steigen schon aus, wenn es um die Abstraktion von Zusammenhängen geht (z. B. einfaches Datenbank-Schema: ein Zoo besteht aus verschiedenen Abteilungen, die verschiedene Mitarbeiter haben, die verschiedenen Tiere betreuen, wobei mehrere Mitarbeiter verschiedene Tiere betreuen können, blabla.) Daraus ohne viel Nachzudenken dann eine Management-Software zu basteln, dann das Frontend und Backend sinnvoll umsetzen zu können, ist denke ich eine wichtige Eigenschaft.

Die ständig neuen Bibliotheken oder Tools empfinde ich gar nicht mal als störend, denn in den meisten Fällen ist es nie etwas neues, es kombiniert nur bestehende Sachen. Sehr selten gibt es absolute "Neuheiten" auf dem Markt. Aber klar, man muss dazu gewillt sein, dass man am Ball bleibt.

Aus meiner Sicht macht einen guten Programmierer aus, dass er selbstständig Konzepte entwickeln und umsetzen kann. Ein noch besserer Programmierer macht dies auch und kann dann auch noch interdisziplinär denken. Denn ohne Datenbank-, Grafik- oder Usability-Verständnis kann der gute Programmierer auch die beste Software verhunzen. :)
 
Hatte zuletzt in meiner Fortbildung zum Techniker u.A auch zwei Jahre Softwareentwicklung (C, C++, Assembler)
Klar, war nur eines von vielen Fächern. Wenn ich aber bedenke, wie viel ich da im Detail gelernt habe und was ich damit jetzt „entwickeln“ könnte, dann ist das Ergebnis doch sehr ernüchternd.

Der punkt ist einfach, funktionierenden Code tippen kann jeder nach wenigen Wochen. Aber sinnvollen Code, selbst für einfach Probleme zu schreiben erfordert doch einiges an Wissen und tieferes Verständnis von dem was man da tut...

Problem ist eben, dass viele ihre groben Fehler nicht erkennen, solange das Programm einwandfrei funktioniert und jegliche Tests die man sich ausdenkt besteht....
War dann immer faszinierend, als uns der Lehrer unsere Fehler aufgezeigt hat, die so niemand erahnen konnte.

Gerade Anfänger, die versuchen sich Programmieren selbst bei zu bringen, werden sich wahrscheinlich einen Programmierstil aneignen, der zum davonlaufen ist...


Und ganz nebenbei gehört ja zu „Programmieren“ auch noch die eigentliche Softwareentwicklung. Heißt, sich ein allumfassendes Konzept (incl. algorithmen) ausdenken, das ein bestimmtes Problem lösen kann. Und um den Job gut zu erledigen, muss man je nach Umfang des Projekts schon wirklich was auf dem Kasten haben.
Die Leute die das drauf haben, haben meinen Respekt.

Ich kann zwar ganz passabel kleinere Programme schreiben (Daten eingeben, verarbeiten und ausgeben), hab auch ein Verständnis von Datenbanken und dank Assembler auch ein Verständnis von grundlegenden Rechenkonzepten auf Hardwarebene, aber ein umfangreicheres Projekt in z.B. C++ zu Entwickeln (>1000 Zeilen)... no way. Hätte absolut keinen Plan wie man sowas angeht. Sowas lernt man auch in den typischen Anfänger Büchern für Programmierer nicht, in der Schule kein bisschen und die ausgelernten Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, die ich kenne sind auch nicht allzu viel weiter...

Ich denke wirklich was reißen kann man dann auch erst nachm Bachelor oder besser gleich Master in Informatik. Oder man ist wirklich so verbissen in das Thema und eignet sich das alles selbst an.

Gut letzten Endes bin ich kein Softwareentwickler und kann nur so vom Rande aus meinen persönlichen Eindruck vermitteln, nachdem ich selbst Gelegenheit hatte nen Einblick zu bekommen. Aber ich denke nicht, dass „Programmierer“ bzw. softwareentwickler etwas für den typischen „PC Freak“ ist, der spaß daran gefunden hat, seine ersten Programme zum laufen zu kriegen.

Um wirklich zu wissen, obs einem Taugt, muss man meiner Meinung nach eigentlich schon programmierer sein, sonst kann man gar nicht abschätzen, was da überhaupt alles gefordert wird,

Für mich wärs definitiv nichts, obwohl Softwareentwicklung bei meiner Technikerfortbildung mein Lieblingsfach war und ich viel spaß hatte, teilweise stunden an nem Problem zu sitzen, die Lösung zu finden, auf Fehler zu testen, den code zu optimieren usw. Aber das war eben NICHTS im vergleich zu dem, was einem später im Berufsleben in diesem Bereich erwarten wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben