Gehäuseteile stehen unter Strom; Fehlersuche?

Feranor

Ensign
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Ahoihoi,

Ich war die Tage bei 'nem Kumpel, wo mir ein recht seltsames Problem mit seinem Rechner aufgefallen ist. Er wollte sein Smartphone über USB aufladen und hat dann eine gewischt bekommen, als er, das Telefon in der einen Hand, mit der anderen an einen Heizkörper gekommen ist. :rolleyes:

Zunächst haben wir mal vermutet, dass mit dem Handy was nicht stimmt, aber das Problem tritt nur bei diesem Rechner auf. Er meinte dann, dass er auch schon öfter mal nen kleinen Schlag bekommen hat, wenn er bspw. diese (metallenen) Schnellverschlüsse für Steckkarten anfasst (und sonst irgendwie geerdet ist).

Ebenfalls hört man ein Knacksen in den Boxen (bzw. Kopfhörer), wenn man die Deckenbeleuchtung ein- oder ausschaltet. Verschiedene Steckdosen, Steckerleisten etc. scheinen keinen Unterschied zu machen.

Auf der Schockskala liegen diese Watschen angeblich wohl irgendo zwischen "am 9-V Block lecken" und "den Viehzaun anlangen", dennoch hab ich da aber erstmal nichts weiter angefasst.

Da sein Notebook, an derselben Steckdose hängend, keine derartigen Probleme verursacht, vermute ich mal, dass es nicht an der Hausverkabelung liegt (das Haus ist ziemlich alt, aber technisch sonst eigentlich in Ordnung).

Wie könnte man da am besten Fehlersuche betreiben? Könnte da im Gehäuse selbst irgendwie ein Kurzschluss o.ä. sein? Oder wäre eher auf ein defektes Netzteil zu tippen (ist eins von Targan)?
 
Hallo hatt er sich irgendwo statisch aufgeladen das fühlt sich dann wie ein kleiner stromschlag an. Kunststoffteppichboden ectr.
 
Da kann tatsächlich das Netzteil kaputt sein!

Meines ging mal kaputt, und ein paar Tage davor hatte ich auch so komische Effekte am ganzen Gehäuse.
 
Ab und zu habe ich eine gewischt bekommen, wenn ich den Netzwerkstecker eingesteckt habe und gleichzeitig irgendwo am Gehäuse angefasst habe.
Vielleicht stimmt damit was nicht.
 
Ich war die Tage bei 'nem Kumpel, wo mir ein recht seltsames Problem mit seinem Rechner aufgefallen ist. Er wollte sein Smartphone über USB aufladen und hat dann eine gewischt bekommen, als er, das Telefon in der einen Hand, mit der anderen an einen Heizkörper gekommen ist. [...]
Ebenfalls hört man ein Knacksen in den Boxen (bzw. Kopfhörer), wenn man die Deckenbeleuchtung ein- oder ausschaltet. Verschiedene Steckdosen, Steckerleisten etc. scheinen keinen Unterschied zu machen.

Passiert mir manchmal auch, aber ist eigentlich ungefährlich. Oder ist mein Netzteil auch kaputt?
 
Das Gehäuse wird üblich durch den Schutzleiter im Netzteilstecker geerdet. Wenn das Netzteil ordentlich mit Schrauben am Gehäuse befestigt ist, sollte es geerdet sein. Falls nicht, sollte das Ganze an einer anderen Steckdose überprüft werden. Die Hausinstallation könnte nämlich auch inkorrekt ausgeführt sein. Ein überwiegend aus Kunststoff bestehendes Notebook ist leider kein Garant für eine korrekte Installation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte mal nen Spezialisten der es geschafft hat das MB ohne Abstandhalter einzubauen!! Danach kam er und hatte zu viele eingebaut! hatte dann auch so ein Problem!!

Würde mal das NT rausschrauben(aber alles angesteckt lassen und messen, fühlen ob am PC-Gehäuse immer noch Saft drauf ist!
 
Das Gehäuse wird üblich durch den Schutzleiter im Netzteilstecker geerdet. Wenn das Netzteil ordentlich mit Schrauben am Gehäuse befestigt ist, sollte es geerdet sein. Falls nicht, sollte vielleicht eine andere Steckdose ausprobiert werden.
Entschuldige, aber sollte das Gehäuse nicht über den 24pin geerdet sein?

Ich tippe erstmal auf fehlerhaft installiertes Mainboard (Abstandshalter halten das Board nicht vom Metall weg oder fehlen ganz), beschädigte Kabel oder defekte Molexstecker (passiert gerne mal).

Könnte aber auch Saft auf dem Schutzleiter der Steckdose sein, das wäre dann nicht mehr "nur" für die Hardware gefährlich.
Wenn es mit trockenen Fingern so bitzelt wie 9V lecken oder Tierzaun, dann klingt das eher nach mehr Spannung, also Vorsicht.
 
@ OhNoIKilledMyHD:

Nein, das Gehäuse wird wie erwähnt durch den Schutzleiter geerdet. Dafür ist dieser schließlich da. Wenn die Netzteil-Ausgangsleitungen durch irgendeinen mechanischen Defekt Kontakt zum Gehäuse herstellen, sollte jedes mit gängigen Schutzleitungen ausgestattetes Netzteil komplett abschalten. Ebenso würde ein ohne Abstandhalter montiertes Mainboard spätestens nach dem ersten Einschalten hinüber sein ;).
 
Kausalat schrieb:
Ein überwiegend aus Kunststoff bestehendes Notebook ist leider kein Garant für eine korrekte Installation.

Auch nicht durch den Test mit dem Smartphone?

Aufladen am Desktop-PC -> Stromschlag
Aufladen am Notebook -> nix

Notebook selbstverständlich ohne Akku am Netzteil.
 
Klingt nach 220V Kriechstrom vom NT.
Weil mit 12V merkt man mit den Fingern noch nichts, wenn man sensibel ist, merkt man 24V gaaaanz leicht, an der Grenze zur Einbildung.

Warum da allerdings kein Schutz fällt ist mir ein Rätsel.
 
@ Feranor:

Wenn keine Möglichkeit gegeben ist, ein elektrisch leitfähiges Material zu berühren wie das PC-Gehäuse, ist wie Wahrscheinlichkeit, einem Stromschlag beim Einstecken zu bekommen, gering. Wie gesagt: An einer anderen Steckdose überprüfen; am besten in einem anderen Raum.
 
Kausalat schrieb:
@ Feranor:

Wenn keine Möglichkeit gegeben ist, ein elektrisch leitfähiges Material zu berühren wie das PC-Gehäuse, ist wie Wahrscheinlichkeit, einem Stromschlag beim Einstecken zu bekommen, gering. Wie gesagt: An einer anderen Steckdose überprüfen; am besten in einem anderen Raum.

Ich meine damit nur, dass das Gehäuse des Telefons (teilweise Metall) ebenfalls unter Strom steht, wenn man es an besagtem Desktop-PC aufläd; am Notebook allerdings nicht.

Sprich, wenn man nur das Telefon in der Hand hat und sich erdet reicht das schon, um eine gewischt zu bekommen. Das ist ja nur über das USB-Kabel mit dem Rechner verbunden.
 
Wie bereits gesagt 220V Kriechstrom vom Netzteil. Am Gehäuse liegt praktisch die Netzspannung über ein hochohmiges Bauteil an. Normalerweise ist das Netzteilgehäuse mit den Schutzleiter verbunden und über diesen wird diese Spannung abgeleitet. Überschreitet dieser Ableitstrom einen gewissen Wert fliegt sofort der FI-Schutzschalter raus.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Erdung des Netzteils ist unterbrochen und damit wird die Überspannung nicht abgeleitet. Damit kann der FI nicht auslösen so lange das Gehäuse nicht berührt wird. Sobald es jedoch berührt wird und dabei ein ausreichender Fehlerstrom fliest löst der FI dann ebenfalls aus.
Da dies aber nicht geschieht sollte beides Überprüft werden, das Netzteil und die Hausinstallation. Die unterbrochene Erdung kann aber auch durch ein defektes Netzkabel oder defekte Steckdosenleiste verursacht werden.

Den angeschlossenen Geräten macht die Überspannung nichts aus da sie nur zwischen Gehäuse und Erdung besteht aber nicht zwischen Gehäuse und der innenliegenden Elektronik.
 
Kausalat schrieb:
@ OhNoIKilledMyHD:
Nein, das Gehäuse wird wie erwähnt durch den Schutzleiter geerdet. Dafür ist dieser schließlich da.
Mein Gehäuse ist auch noch geerdet, wenn Netzteil draussen (auf Isoliermaterial) liegt. Evtl. háben wir sogar beide Recht. Jedenfalls funktioniert die Erdung über 24pin>Mainboard>Mainboardsockel>Gehäuse auch ;)

Wenn die Netzteil-Ausgangsleitungen durch irgendeinen mechanischen Defekt Kontakt zum Gehäuse herstellen, sollte jedes mit gängigen Schutzleitungen ausgestattetes Netzteil komplett abschalten.
Konkunktiv, in der Praxis nicht wirklich so. Auch bei Tagan nicht.

Ebenso würde ein ohne Abstandhalter montiertes Mainboard spätestens nach dem ersten Einschalten hinüber sein ;).
Auch dafür gibt es in der Praxis Gegenbeispiele. Und ich glaube einige CB-User sind ganz dankbar dafür, dass nach dem Unsinn (ohne Abstandhalter) ihr Board trotzdem noch lebt.

Megatron schrieb:
Normalerweise ist das Netzteilgehäuse mit den Schutzleiter verbunden und über diesen wird diese Spannung abgeleitet. Überschreitet dieser Ableitstrom einen gewissen Wert fliegt sofort der FI-Schutzschalter raus.
Falls vorhanden. TE schrieb ja, dass das Haus ziemlich alt ist.
Damit mindestens eine dritte Möglichkeit.

z.B. fehlerhaft angeschlossene Schutzkontakte in der Steckdose und kapazitive Effekte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ist der Schutzleiter gar nicht aktiv (2-Pol Verlängerungskabel)?

Evtl. erstmal die FI's testen (Selbsttest)! Danach evtl. Elektriker kommen lassen.
 
OhNoIKilledMyHD schrieb:
Falls vorhanden. TE schrieb ja, dass das Haus ziemlich alt ist.
Damit mindestens eine dritte Möglichkeit.

z.B. fehlerhaft angeschlossene Schutzkontakte in der Steckdose und kapazitive Effekte.

Würde ich auch sagen. Ich wohne in einem ca. 60er Jahre Haus, ich habe eine 16A (!) Sicherung für eine ganze 2-Zimmer Wohnung, die Sicherung ist noch zum Reinschrauben. FI war wahrscheinlich noch gar nicht erfunden, als das installiert wurde...

Als meine Eltern ein 60er Jahre Reihenhaus grundsaniert/renoviert haben, sagte ihnen den Elektriker, dass er auf jeden Fall die Verkabelung komplett erneuern müsse, da das so gar nicht mehr zugelassen sei. So weit ich es verstanden hatte, waren da teilweise gar keine Schutzleiter verlegt. Bin mir aber nicht sicher, ob wirklich keine Schutzleiter vorhanden waren, jedenfalls war die Verkabelung aus den 60ern wohl recht abenteuerlich.

In einem alten Haus würde ich also mit allem rechnen, aber bestimmt nicht mit einem vorhandenen FI!
 
Feranor schrieb:
hat dann eine gewischt bekommen, als er, das Telefon in der einen Hand, mit der anderen an einen Heizkörper gekommen ist.

Dann besorgt dir erstmal ein Multimeter und miss die Spannung zwischen deinem Gehaeuse und dem Heizkoerper und sag das Ergebnis hier an. Danach kann dann weiter geraten werden.
 
etheReal schrieb:
Als meine Eltern ein 60er Jahre Reihenhaus grundsaniert/renoviert haben, sagte ihnen den Elektriker, dass er auf jeden Fall die Verkabelung komplett erneuern müsse, da das so gar nicht mehr zugelassen sei. So weit ich es verstanden hatte, waren da teilweise gar keine Schutzleiter verlegt. Bin mir aber nicht sicher, ob wirklich keine Schutzleiter vorhanden waren, jedenfalls war die Verkabelung aus den 60ern wohl recht abenteuerlich.

Ich hatte in einem Haus gewohnt, was kurz nach dem 2 WK gebaut wurde und als der Vermieter neue Leitungen verlegen lassen wollte in die Wohnungen, hat jeder Elektriker es abgelehnt die Elektrischen Leitungen auch nur anzupacken, da sie Frei schnauze gelegt wurden und nicht wie man es heute gewohnt ist einfach von der Steckdose kerzengerade nach oben.

Sondern da können die Kabel von Links, von Rechts, sogar von schräg kommen, vom Fehlenden FI ganz zu schweigen.

Immerhin war dann geklärt, wieso man beim Hände waschen ein Kribbeln verspürte (Warmwasser lief über einen Durchlauferhitzer).
 
MrEisbaer schrieb:
jeder Elektriker es abgelehnt die Elektrischen Leitungen auch nur anzupacken, da sie Frei schnauze gelegt wurden und nach oben.
Allmächt, schräg verlegte Kabel, ich glaub es geht los. Hab ich ja noch nie gesehen. Da muss man dann erstmal mit der Wandfräse ran und nochmal neu verlegen - ist ja ein Alptraum.
 
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