Gehaltseinschätzung "Online-Marketing-Manager International" nach dem Chemie Tarifvertrag?

felsi

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Hallo,

ich würde mich gerne auf oben genannte Stelle bewerben und soll eine Gehaltsvorstellung angeben.
Für die Stelle wird ein Studium vorausgesetzt und es handelt sich nicht um eine klassische Marketing-Stelle. Gefordert werden darüber hinaus noch Fertigkeiten in der Bildbearbeitung sowie der Webprogrammierung.

Der Job wäre ideal für mich, da ich all das beherrsche:
  • Adobe PS, AI, ID, HTML, CSS alles perfekt
  • PHP, Javascript beides gut

Ich habe ein Master-Abschluss (Marketing), 3,5 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium, die Position ist in BaWü und die Firma ist im Mittelstand (ca. 200 MA) und wie geschrieben: Bezahlung nach "Chemie Tarifvertrag".

Was denkt ihr, kann ich fordern?
Danke euch
 
Muss man dazu nicht noch irgendwie die Entgeltgruppe wissen? Also bei E13K wär man wohl bei ca 6K Brutto dann?
 
Dem Betrieb schwebt ne Entgeltgruppe vor und dem TE schwebt ne Entgeltgruppe vor.
Wenn der TE jetzt mit EG7 um die ecke kommt, der Betrieb für die stelle aber eigentlich EG10 vorgesehen hat, freuen sie sich. Wenn der TE mit EG11 um die ecke kommt, muss verhandelt werden.
 
florian. schrieb:
Nö, denn wenn ein richtiger TV herrscht, dann gibt es idR auch einen richtigen Betriebsrat und der unterbindet sowas.
Das einzige was sein kann ist dass man so jemanden generell nicht nimmt, weil er seinen eigenen Marktwert nicht kennt und/oder mit dem ggf was nicht stimmt, weil er sich zu billig verkaufen will.
 
Also ich habe bisher in 2 Firmen gearbeitet, die auch beide nach IG BCE zahlen. Bei beiden Firmen (eher Konzerne als Mittelstand) war es üblich Master Absolventen (nach dualem Studium, also ein biiiiischen Praxiserfahrung) in E11 einzustufen. Technisch sollte das bei ca. 55k (59k nach 2 Jahren, 64k nach 4 Jahren) und kaufmännisch bei 52k (56k nach 2 Jahren, 60k nach 4 Jahren) liegen. Da Marketing im Namen steht, gehe ich stark von der kaufmännischen Eingruppierung aus.
Ich würde also mit einem Gehalt von etwa 62-65k in die Verhandlung gehen, dass du auf ca. 60-62k kommst. Dafür dass es Mittelstand ist und dir eigentlich noch ein halbes Jahr fehlt für die 4 Jahres Grenze, finde ich das angemessen.
 
Ich würde mich wohl eher im EG10 umsehen.
@zindelino Konzerne bezahlen oft ganz anders als Mittelständler. Für einen Konzern mit Mrd-€ Umsatz ist es leichter, MA mit 60k+ Jahresbrutto anzustellen. Im Mittelstand ist das schon ein Gehalt für die leitenden Angestellten.
Ich habe bisher durch Bekannte die Erfahrung gemacht, dass die kleineren Mittelständler, auch wenn sie sich am TV orientieren, eher ein oder sogar zwei EG-Klassen niedriger ansetzen.
Wenn die Stelle z.B. mit EG9 oder EG10 ausgeschrieben ist wird auch das bezahlt. Ein verhandeln ist da dann relativ schwierig. Über Leistungszulagen etc. lässt sich dann ggf. noch was drehen.
 
Danke euch. Das Problem ist tatsächlich, dass ich mein Marktwert zur Zeit schwer einschätzen kann und dass ich mich mit Tarifverträgen nicht auskenne.

Wenn ich es richtig sehe entspricht E10 knapp 3.500 EUR? Das wäre weniger, als ich jetzt in einer relativ kleinen Firma habe.
Gibt es eventuell Unterschiede nach Bundesländern? Bei mir wäre es wie gesagt BaWü.
 
Ja, da gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Evtl. hast du ja einen bekannten, der dir die Entgelttabelle für IGBCE BaWü mal zukommen lassen kann. In Hessen jedenfalls liegst du bei E10 als Einsteig (kaufm.) bei 3504€ monatl.

Bei meiner Rechnung oben bin ich von 12,9 Gehältern pro Jahr ausgegangen. Die IGBCE regelt bei uns z.B. ein Urlaubsgeld i.H.v. ca. 40€ pro Urlaubstag. Und lt. BV ist das Weihnachtsgeld 90% eines Monatslohns. Urlaubs- und Weihnachtsgeld solltest du auch nicht vergessen und immer in das Jahresgehalt mit einbeziehen.

@Khaotik ja du hast schon recht, dass es hier um den Mittelstand geht. Aber felsi hat auch schon Erfahrung in genau dem Bereich vorzuweisen. Würde er jetzt bei einem Konzern anfangen, würden die sich mit Sicherheit auch auf Leistungszulagen oder einen außertariflichen Aufschlag einlassen. Ich bin damals ohne Berufserfahrung mit Master in E11T geladet mit einem kleinen außertarifl. monatl. Aufschlag.
 
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Danke dir. Ich denke, an Hessen kann ich mich auf jeden Fall orientieren. Ungeachtet von Urlaubs- und Weihnachtsgeld usw. wären 3,5k trotzdem weniger als bisher. Wechseln würde ich in meiner momentanen Situation wahrscheinlich nur für die oben von dir genannten 62k. Ansonsten habe ich zur Zeit nämlich eigentlich einen perfekten Job, bis eben auf das Gehalt.
 
Wo liegt denn dann dein Gehalt aktuell ca.? Ich kenne die Entgelttabellen auch nicht auswendig, hatte aber (warum auch immer) im Kopf, dass die EG10 bei irgendwas um die 4000€ liegt. Also Grundgehalt ohne Zulagen (UG,WG, Leistungszuschlag)
Reden wir eig von 35 oder 40h? Finde das auch immer noch einen wichtigen Punkt bei Vergleichen.
 
felsi schrieb:
Ungeachtet von Urlaubs- und Weihnachtsgeld usw. wären 3,5k trotzdem weniger als bisher.

Und deswegen nimmt man ja auch keine Monatslöhne, um Gehälter zu vergleichen! Ich verstehe nicht, warum das immer noch ~50% der Leute so machen. Seid ihr einfach zu faul zum rechnen oder woran liegt das? Wie @zindelino schon geschrieben hat, machen bei tarifvertraglich orientierten Unternehmen die Zuschüsse oft einen erheblichen Teil des Gehalts aus. In meinem Unternehmen beispielsweise kommen so 14 Monatslöhne auf´s Jahr zusammen mit Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, (durchschnittliche) Leistungszulage, Gewinn/Umsatzbeteiligung und allem drum und dran. Da werden aus den genannten 3500€/m mal schnell 49.000€/a. Jemand mit 12*4000€ = 48.000€ wäre also sogar schlechter gestellt, trotz 500€ "mehr" im Monat.

Und wie schon von @Khaotik richtig bemerkt, solltest du Urlaubs- und Arbeitszeiten nicht vergessen, hier haben Angestellte nach Tarifverträgen häufig deutliche Vorteile.
 
4badd0n schrieb:
Und deswegen nimmt man ja auch keine Monatslöhne, um Gehälter zu vergleichen!

Mache ich sonst auch nicht, aber ich habe die Tariftabellen nur als Monatslohn gefunden.

Und ganz richtig ist die Rechnung auch nicht. Wenn ich jetzt 3.800 EUR habe und davon meine monatlichen Rechnungen bezahle, dann ist es zwar gut, wenn ich mit 3.500 + sämtlichen Zulagen am Ende des Jahres mehr habe, aber trotzdem muss ich erst mal meine monatlichen Rechnungen bezahlen. Nicht, dass mein Gehalt am Ende des Monats knapp werden würde, aber ganz außer acht sollte man es meiner Meinung nach trotzdem nicht lassen.
 
Das ist dann aber eher eine Frage von dem eigenen Umgang mit seinem Geld als dem, dass man monatlich alles zahlen kann. Dann darf man eben nicht sofort jenes Geld ausgeben was dann durch die Boni mit einem Schlag zusätzlich kommt.
Lieber ein niedrigeres Monatsbrutto und dafür am Ende vom Jahr mehr Gesamtnetto als anders rum. Man muss hier aber ganz zwingend darauf achten, ob es sich bei den Zulagen um FREIWILLIG gezahlte handelt. Die könnten einem im Fall der Fälle fix gestrichen werden und dann hat man doch wieder das nachsehen. Zulagen sind in dem Sinne also ein zweischneidiges Geschäft. Lieber ein hohes Grundgehalt um nicht von den Zulagen abhängig zu sein.
 
zindelino schrieb:
Evtl. hast du ja einen bekannten, der dir die Entgelttabelle für IGBCE BaWü mal zukommen lassen kann.

sind die nicht öffentlich?
Die IG Metall ERA Tabellen find ich zumindest für jedes Bundesland.
 
Also nach kurzer Recherche sind die Tarifergebnisse nur den Mitgliedern zugänglich. Man benötigt zumindest einen Login dafür.
 
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