generell max. 130km/h auf Autobahnen. Wie seht ihr das?

Wärt ihr generell für ein Tempolimit?

  • Ja

    Stimmen: 100 35,1%
  • Nein

    Stimmen: 185 64,9%

  • Umfrageteilnehmer
    285
Status
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Findus schrieb:
Aber stellst du die Bremse je nach Wetter um oder bremst dein Drahtesel einfach so lausig, dass dieser nicht mal bei Regen blockiert (hört sich nach letzterem an)
Sehr genau beobachtet ... es ist ein "Renn"-Rad und noch dazu ein Oldtimer (alles noch Originalzustand, wie 1980 beim Kauf).
Zur Verdeutlichung ... die Übersetzung der untersten 2 Gänge ist so "ungünstig", dass alles unter 20km/h echt anstrengend ist ... ab dem dritten gehts dann .... da ist man aber auch schon mit über 30km/h unterwegs.

Das ist ein absolutes Schönwetter-Fahrrad.
SOWAS eben.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...sehr-schoenem-vintage-look/589520281-217-3342

Findus schrieb:
Der Punkt ist doch wenn du dann "Notbremst" machst du das eigentlich nicht, sondern bestenfalls so la la
Wenn du mit der Karre bei 50km/h so bremst, wie du dir eine Notbremsung vorstellst, dann liegts du auf der Seite (oder steigst über den Lenker ab).
Mit nem normalen Fahrrad ist man doch eher selten so schnell unterwegs.

Auf der AB hat nen Fahrrad aber nichts zu suchen.
BTT pls.
 
Zuletzt bearbeitet:
na ist halt wie beim Motorrad (ohne ABS), da machst ja auch einen Front Wheelie bevor es zum Salto kommt
ich sage ja nicht dass es nicht funktioniert, mir wäre es mir zu gefährlich absichtlich die Bremsleistung zu beschneiden nur um nicht versehentlich ein blockierendes Rad zu haben ;)
Gute Bremsen zeichnen sich halt auch durch Dosierbarkeit aus
 
Findus schrieb:
Gute Bremsen zeichnen sich halt auch durch Dosierbarkeit aus
naja ... dosierbar ist es ja ... aber seit ich die maximale Bremskraft etwas reduziert habe, hatte ich auch bei Panik-Bremsungen keinen einzigen Sturz mehr ... und das ist es mir wert, ein paar Meter früher bremsen zu müssen.

Nen Motorad wiegt auch etwas mehr, als 10kg und hat etwas mehr Auflagefläche, als nen Renrad mit 1/4 Zoll-Reifen@5-7bar.

Du hast aber Recht, bei meinem "Alltagsradel" ist die Bremsanlage auch eher auf blockieren gebürstet ;) Damit fahre ich aber halt auch keine 70km/h (keine Ahnung wo ende ist, 70 war auf dem Rennrad jedenfalls relativ entspannt, von der Trttfrequenz her .. das geht fast noch im 4. Gang)
 
Zuletzt bearbeitet:
Scheitel schrieb:
....Da fände ich es deutlich sinnvoller die Strafen auf krasse Tagessätze .....
Finnland macht das und die Finnen sind auch deswegen ein glückliches Volk. Gerechtigkeit beginnt damit, dass Bestrafungen "gerecht" sind, also jeden gleich hart treffen. Was interessiert Bill Gartes ein Ticket über 10,-€. Bei solchen Gesetzen würde es ihn interessieren
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/...es-bussgeld-fuer-anders-wikloef-a-928244.html

Ansonsten bin ich viel mehr für Fahrverbote. Im Prinzip ist zu schnelles Fahren ungefährlich, wenn man weiss, was man macht und weiss, wo man es macht. Darum halte ich, trotz meiner Meinung, dass ein generelles Tempolimit in Summe sinnvoll wäre, weil die meisten eben nicht wissen, was sie machen, nicht viel von Bestrafungen für Vergehen, die keine Folge hatten. Dafür sind mir die Vergehen nach einem Unfall viel zu weich.

Wer einen Unfall begeht, sollte meiner Meinung nach den Führerschein immer für vier Wochen verlieren, mit Körperverletzung für drei Monate und mit Todesfolge für immer.

Findus schrieb:
na ist halt wie beim Motorrad (ohne ABS), da machst ja auch einen Front Wheelie bevor es zum Salto kommt
ich sage ja nicht dass es nicht funktioniert, mir wäre es mir zu gefährlich absichtlich die Bremsleistung zu beschneiden nur um nicht versehentlich ein blockierendes Rad zu haben ;)
Da gehen die Meinungen auseinander. Wenn ich an meine aktive Zeit denke, wäre mir kein ABS ins Haus gekommen. Nichts ist fataler, als Eingriffe in die Bremsleistung, wenn man weiss, was man macht. Solange man sich auf ein Rad konzentriert, und man muss nur vorne bremsen, weil man das Hinterrad immer eine handvoll über dem Boden hält, dass schafft man das sehr gut und kann den Schlupf an Reifen, Temperatur und Asphalt anpasssen.

Wie z.B. fängt man ein slidendes Vorderrad ein? Das hängt von der Situation ab, aber es hilft in manchen Situationen minimales Bremsen vorne, weil einen das Aufstellmoment aus kritischer Situation bringt. Mit ABS geht das nicht. Man mudd dabei nur den Lenker festhalten, weil das Rad ansonsten zu stark einlenkt. Oder man bremst hinten leicht und kommt über die erhöhte Vorderradlast zu mehr Haftung vorne. Auch dann ist es tödlich, wenn einem das ABS die Bremsleistung hinten kurz nehmen würde. Als dritte Option bleibt massives Beschleunigen, damit es hinten mehr rutscht als vorne. Schwups ist es wieder ein stabiler und kontrollierter Zustand. Und dann kommt die Antischlupfdregelung und nimmt die die Leistung weg. Tödlich...

Naja, es geht nur für die kleine Gruppe, die weiß, wie man kontrollierte Vorderradslides sinnvoll einsetzt. Das sind weniger als ein Promille der Fahrer.

Findus schrieb:
Gute Bremsen zeichnen sich halt auch durch Dosierbarkeit aus
Richtig, das wird heute völlig verdrängt. Ich bin noch mit Golf 1 und älteren Fahrzeugen groß geworden, die man auch ohne ABS sehr gut dosiert bremsen konnte. Dafür hatten sie das Problem, dass eine Vollbremsung aus hoher Geschwindigkeit dafür sorgte, das danach ein paar Minuten essig war mit bremsen. So what, es sind keine Rennfahrzeuge. Wer fährt denn, wie es Autotester versuchten, jederzeit voll beschleunigend das Stilfser Joch herunter?

Als Konsequenz haben wir heute völlig überdimensionierte Bremsanlagen, die in kritischen Situationen ohne ABS völlig untauglich wären. Ich denke z.B. an einen ein wöchigen Fahrkurs in Ehra Lessien auf dem VW Gelände, um den großen Schein für alle Fahrzeuge (Problem war Bugatti) zu machen. Ich habe im Rahmen dieses Test dem Instruktor gezeigt, wie man mit einem ollen Golf 1 ohne ABS einen damals aktuellen Golf R32, mit dem wir den Kurs ablegten, auf der simulierten halbseitigen Eisbahn ausbremst.

Das Problem der ABS Systeme ist nämlich, dass die Bremsleistung mitnichten jedes Rad an der Blockiergrenze hält. Es gibt, je nach Chip, Software und Anlage, einen maximal Faktor zwischen linker und rechter Seite. Wenn man aber rechts, auf dem simulierten Eis, quasi keine Haftung hat, dann sind 10mal mehr immer noch fast nichts.

Ein altes Auto ohne ABS hatte immer einen guten Regler zwischen vorne und hinten. Die fehlen heute und darum ist heute sicheres bremsen mit abgeschaltetem ABS quasi unmöglich. Weiter hat man in solchen Situationen die Reifenseite auf Eis einfach blockieren lassen, das störte nicht weiter, solange die Reifen auf der Seite mit Haftung nicht blockieren. Das System ist bei gut abgestimmten Fahrzeugen, wie es der Golf 1 war, selbststabilisierend, das liegt am negativen Lenkrollradius. Und dann muss man nur diese Reifen an der Blockiergrenze halten. Und schwups lacht man über ABS Systeme.

Da hat er gestaunt, der Herr Instruktur, jaja, da hat er gestaunt... :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fehler sind menschlich. Ich fände es nicht gerecht, wenn jemand, der aus einem Fehler heraus einen Unfall verursacht, bei dem ein Mensch sein Leben verliert, nie wieder in seinem ganzen Leben ein Kraftfahrzeug führen dürfte. Also ganz pauschal, völlig egal, welche Unfallursache vorliegt?

Und ist ein Parkrempler nicht auch schon ein Unfall? Dafür 1 Monat Fahrverbot? Ich bitte dich.

Solche Regelungen würden Unfall-/Fahrerflucht nur auf die Spitze treiben.

Ansonsten: einkommensabhängige Bußgelder finde ich super! Tut dann jedermann gleichermaßen weh.
 
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DerOlf schrieb:
Ich weiß, dass man mittlerweile extra drauf hinweisen muss, wenn man die Bedienung einer Handschaltung lernen möchte ... Standard ist Automatik.

Nein, dann hättest du nur einen Automatikführerschein, Standard ist und bleibt in Deutschland Handschaltung.
 
TheManneken schrieb:
Fehler sind menschlich. Ich fände es nicht gerecht, wenn jemand, der aus einem Fehler heraus einen Unfall verursacht, bei dem ein Mensch sein Leben verliert, nie wieder in seinem ganzen Leben ein Kraftfahrzeug führen dürfte.
Komisch, fährt man nachts über eine rote Ampel, wenn überhaupt gar kein Verkehr ist, und man sagt dummerweise noch, dann man genau geprüft hat, dass weit und breit niemand kommt, es also "bewusst" gemacht hat, ist der Lappen zwei Monate weg, doppelte Strafe bei bewusster Tat. Das steht in keinem Verhältnis.

Was meist Du, warum ich seit vierzig Jahren mit mehr als einer Millionen Kilometer unfallfrei fahre? Weil ich aufpasse, weil ich nicht betrunken fahre, nicht müde, keine Musik höre, die massiv ablenkt, etc. Jeder kleine Rechts vor Links Unfall könnte ein toter Fahrradfahrer sein. Die Autofahrer sollten lernen, ihre Augen auf zu machen. Und nein, es gibt Situationen, in denen sind Fehler nicht zu verzeihen und man sollte die Konsequenzen tragen.

Unfallursache ist immer überhöhte Geschwindigkeit, denn wären die Menschen langsamer gefahren, hätten sie die Situation vermutlich beherrscht. Z.B. ein ein platzender Reifen bei 130km/h viel einfacher zu beherrschen, als bei 250km/h. Und earum platzen Reifen? Weil Fahrer über Boarsteine fahren oder mit zu wenig Luftdruck. Es ist alo kein technischer Mangel, sondern es sind grobe Unachtsamkeiten und damit grobe Fahrlässigkeit.
 
DerOlf schrieb:
Wenn ich das also üben will, dann brauche ich ein Auto ohne ABS und muss es selbst lernen ... ich hab eh kleine Lust auf son vollautomatisiertes Privattaxi.
Der erste Schritt zur Selbstüberschätzung!
Rotkaeppchen schrieb:
Finnland macht das und die Finnen sind auch deswegen ein glückliches Volk.
Ja und haben die höchste Selbstmordrate in ganz Europa. Zumindest hat das mein Tutor fürs Auslandssemester vor fast 10 Jahren behauptet.
Rotkaeppchen schrieb:
Wer einen Unfall begeht, sollte meiner Meinung nach den Führerschein immer für vier Wochen verlieren, mit Körperverletzung für drei Monate und mit Todesfolge für immer.
Viel zu wenig Differenzierung! Fängt damit an dass du Körperverletzung (dürfte ab einer blutenden Wunde oder Prellung anfangen?) egal welchen Ausmaßes gleich behandeln willst fehlt mir auch der Hergang: Ist der Unfall unvermeidbar (Betriebsgefahr eines Kraftfahrzeugs!) dann kann der Fahrer herzlich wenig dafür, genauso über die Umstände. Fahre ich absichtlich über Rot und niete jemanden um dann ist das viel schlimmer als wenn sich z.B. ein Kind hinter einem Fahrzeug in allen toten Winkeln versteckt, da das eine ganz einfach vermeidbar wäre.
Rotkaeppchen schrieb:
Nichts ist fataler, als Eingriffe in die Bremsleistung, wenn man weiss, was man macht.
Genau da liegt der Haken: Wie du selbst schreibst wissen das nur die allerwenigsten.
Rotkaeppchen schrieb:
Da hat er gestaunt, der Herr Instruktur, jaja, da hat er gestaunt... :)
Dann war der nicht sonderlich kompetent - oder doch?
Rotkaeppchen schrieb:
Komisch, fährt man nachts über eine rote Ampel, wenn überhaupt gar kein Verkehr ist, und man sagt dummerweise noch, dann man genau geprüft hat, dass weit und breit niemand kommt, es also "bewusst" gemacht hat, ist der Lappen zwei Monate weg, doppelte Strafe bei bewusster Tat. Das steht in keinem Verhältnis.
Vorsätzliche Taten gehören auch nach meiner Ansicht härter bestraft. Ich würde sogar soweit gehen und die generelle Tauglichkeit an der Teilnahme im Straßenverkehr in Frage stellen wenn jemand aus Bequemlichkeit "weil eh keiner kommt" Dinge wie Stoppschilder oder rote Ampeln regelmäßig absichtlich überfährt.
Ein Grundsatz im Straßenverkehr ist es sich darauf verlassen zu können dass sich die anderen Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten können. Falls nicht steht es jedem Frei nicht aktiv als Fahrzeugführer daran teil zu nehmen!
 
@Rotkaeppchen
Heutzutage sind beim Moped für entsprechendes Kleingeld, die ABS Systeme ein gutes Stück weiter, Race ABS, Kurven/Schräglagen ABS das ist halt kein Vergleich zu früher. Natürlich sollte man auf den öffentlichen Straßen nicht unbedingt so fahren, dass einem so ein System zwingend den Arsch retten muss.
Ich mag das Verbund ABS meiner Honda und will es nicht mehr missen.

Rotkaeppchen schrieb:
Als Konsequenz haben wir heute völlig überdimensionierte Bremsanlagen
Daran sehe ich erstmal nichts negatives. Wenn die beim 10x auch kein Fading haben, ist das sicherlich besser als andersherum. Und ABS ist nun mal für mindestens 99,99% der Leute ein Sicherheitsgewinn.

Rotkaeppchen schrieb:
Das Problem der ABS Systeme ist nämlich, dass die Bremsleistung mitnichten jedes Rad an der Blockiergrenze hält.
Bei Sportwagen halt ich das für den Normalfall. Natürlich fährt nicht jeder einen^^

Rotkaeppchen schrieb:
Z.B. ein ein platzender Reifen bei 130km/h viel einfacher zu beherrschen, als bei 250km/h. Und earum platzen Reifen? Weil Fahrer über Boarsteine fahren oder mit zu wenig Luftdruck. Es ist alo kein technischer Mangel, sondern es sind grobe Unachtsamkeiten und damit grobe Fahrlässigkeit.
Die Leute, die so fahren, werden ihren Wagen mit Glück bei 50 km/h und nem Reifenplatzer vorm Totalschaden retten, aber niemals bei Richtgeschwindigkeit.

Überhöhte Geschwindigkeit ist vollkommen relativ in vielen Fällen, denn auch bei einer limitierten Strecke (egal wo das Limit liegt) ist 0,0000000000000000001km/h drüber halt schon überhöhte Geschwindigkeit. Und bei den ungenauen Tachos fahren die Leute halt, wenn sie kein Verkehrshindernis sein wollen, schon mal die 3-5km/h mehr, die das Tacho daneben liegt.

Rotkaeppchen schrieb:
Weil ich aufpasse
Viele Leute fahren aber leider halb blind und Gedankenverloren durch die Welt. Das wird man auch leider nicht ändern können, in sehr vielen Fällen gehts halt gut, weil andere mit aufpassen oder Leute einfach Dusel haben.
 
iamunknown schrieb:
....Fahre ich absichtlich über Rot und niete jemanden um dann ist das viel schlimmer als wenn sich z.B. ein Kind hinter einem Fahrzeug in allen toten Winkeln versteckt, da das eine ganz einfach vermeidbar wäre.
...
Soso, wenn man also jedem umfährt, der im toten Winkel war, dann kann man nix dafür, soso...
Wie wäre es mit mehr Spiegeln, wie mit Menschen, die hinter dem Fahrzeug schauen und winken.

Ein Beispiel dazu. Ein Freund fuhr aus seiner Grundstückseinfahrt. Das macht er jeden Tag. Es ist eine leichte Kurve, man sieht aber genug, um mit 50km/h fahrende Fahrzeuge nicht zu behindern. Eines Tages kam ein Polizist mit laut Unfallgutachter geschätzt 100km/h durch die Dorfstraße gefahren, ohne Blaulicht und ohne Signale. Mein Freund wurde zu 100% schuldig gesprochen und konnte seinen Totalschaden selber bezahlen. Der Richter meinte nur, er sollte, wenn er aus seinem Grundstück fährt, doch bitte jemanden auf der anderen Straßenseite positionieren, der die ganze Übersicht hat.

Scheitel schrieb:
Überhöhte Geschwindigkeit ist vollkommen relativ
Das sage ich doch. Wenn es kracht, war man zu schnell, kracht es nicht, war man nicht zu schnell. Das hat nichts mit willkürlichen Schildern zu tun.

Scheitel schrieb:
....Viele Leute fahren aber leider halb blind und Gedankenverloren durch die Welt. ....
Darum bin ich heute auch für ein generelles Tempolimit. Das reduziert die Kollateralschäden.
 
Rotkaeppchen schrieb:
Was meist Du, warum ich seit vierzig Jahren mit mehr als einer Millionen Kilometer unfallfrei fahre?
Ich möchte in keiner Weise Deine Fähigkeiten in Frage stellen, wenn ich meine, dass jedoch die Dimension der unfallfreien Verkehrsteilnahme keineswegs als Argument hernehmbar ist. Ich habe genug Menschen kennengelernt, die Ähnliches von sich behaupteten - leider stellte sich dann oft erst als Beifahrer oder Betroffener heraus, dass die so beworbene Heldentat eher nur der Aufmerksamkeit anderer zuzustehen war.

Anstatt eines Tempolimits wäre ich durchaus angetan von regelmäßigen Auffrischungen und gegebenenfalls Prüfungen, ähnlich vielleicht wie bei Lkw-Führerscheinen. Effektiv hätte ich es nur gern noch deutlich strenger, wenngleich mir die vermutlich enorme Höhe der entstehenden Kosten nicht bewusst ist.

Wenn dann jemand behaupten kann, dass er seit vierzig Jahren immer auf dem neuesten Stand war und regelmäßig im Fahrsicherheitstraining niemals falsch auf der Rüttelplatte oder bei anderen Übungen reagiert hat, würde mir das ungleich mehr Respekt entlocken. Man könnte glatt über Zertifizierungen und Achievements nachdenken. :daumen:
 
Shagrath schrieb:
Man könnte glatt über Zertifizierungen und Achievements nachdenken. :daumen:
Nimm drei - zahl zwei. Das dritte Blitzerphoto ist kostenlos, nur bis 31.09.2018 und nur solange der Vorrat reicht :schluck:! Oder wie meinst du das mit den Achievments?
 
iamunknown schrieb:
Oder wie meinst du das mit den Achievments?
Na ist doch klar ... ein paar nette Decals, die berechtigung, einzelne Tuningteile zu kaufen, neue Felgenpakete freischalten usw. ... eben typisch "Need for vorschriftsmäßiges Fahren".

Die Versicherungen reagieren schon auf Unfallfreiheit (tun sie schon, seit ich denke).
Eventuell könnte man noch Steuervegünstigungen verteilen ... z-.B. 5% geringerer Steuersatz je 10 Jahre Unfallfreiheit. Auch das müsste selbstverständlich an die befahrene Verkehrsdichte gekoppelt werden ... 10 Jahre unfallfrei aufm platten Land ist was anderes, als 10 Jahre unfallfrei in Paris.

Aus der pädagogischen Perspektive lehne ich "Token"-System jedoch ab. Positive Verstärkung (Belohnung erwünschten Verhaltens) ist zwar schon ein leicht besserer Motivator, als Strafvermeidung (negative Verstärkung - Strafe für unerwünschtes Verhalten).
Für beide Varianten ist aber erwiesen, dass sie nur wenig zu nachhaltigem Lernerfolg beitragen ... und vor allem: Bei solchen Systemen ändert sich das Verhalten, sobald die entsprechende Konsequenz nichrt zu erwarten ist.
Manch einer "scheißt" auf Regeln, solange er nicht beobachtet wird (die Strafe ist ja dann nicht zu erwarten), und andersrum verzichtet man auf das erwünschte verhalten, wenn man dafür ohnehin keine Belohnung erhält.
Beide Systeme sind nur mit Totalüberwachung gut durchzusetzen ... und die ist noch immer ziemlich unerwünscht.

Eine intrinsische Motivation ist hier immer der extrinsischen überlegen ... und Nachhaltigkeit sollte auch beim Lernen eines der obersten Ziele des Lehrenden sein.

Die Frage ist also, wie bekommt man die Menschen dazu, sich aus eigenem Antrieb und völlig freiwillig an die Regeln zu halten ... sogar dann, wenn die Verkehrssituation ihrer Meinung nach kein regelkonformes verhalten erfordert und sie sich unbeobachtet fühlen?
Ergänzung ()

iamunknown schrieb:
Ja und haben die höchste Selbstmordrate in ganz Europa. Zumindest hat das mein Tutor fürs Auslandssemester vor fast 10 Jahren behauptet.
Ich behaupte mal, dass das nicht so viel mit ihrem Verkehrssystem oder Bussgeldern in Tagessätzen zu tun hat.
Vielleicht liegts an der Sprache (13 Fälle kann ich mir nichtmal vorstellen)?
Oder an Einsamkeit (geringe Besiedelungsdichte), Landflucht u.Ä.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versicherungen bzw. ihre Rabattstaffeln reagieren eben nicht auf Unfallfreiheit der Person, sondern auf Schadenfreiheit des Vertrags. Das ist ein wichtiger Unterschied, finde ich. ;)

Völlig richtig ist aber, dass ich mit meinem Einwurf in Richtung Zertifizierungen und Achievements nichts an der grundlegenden Motivation zur Regelkonformität leiste. Letztlich allerdings durchaus an der allgemeinen Sicherheit im Straßenverkehr; wenn ich mal frei herumspinne, dass jeder einmal im Monat eine kurze amtliche Fahrprobe (vielleicht 30 intensive Minuten :evillol: mit Gefahrenbremsungen, Ausweichen und all dem) zu absolvieren hätte, dazu Änderungen an der StVO nachweislich zur Kenntnis zu nehmen sind. Das gäbe einen Aufruhr im Rentner- und Gewohnheitstierzoo... :rolleyes:

Für absolvierte Trainings, Prüfungen, Kenntnisnahmen und sonstwas noch könnte es zeitlich verfallende Punkte geben, die wiederum zur Freischaltung von Verkehrsfeatures genutzt würden. Etwa individuell höhere Tempolimits, Nutzung der mittleren oder linken Spur :lol:, meinetwegen auch Deaktivierung von ASR/DTC, ESP/DSC, ABS oder Servolenkung (wem's Spaß macht...).

Und hier treffen sich vielleicht die beiden Konzepte, denn wer weiß wie man Fahrzeuge sicher beherrscht, verhält sich oft auch anders - nämlich vorsichtiger und vorausschauender, zudem besonnenener und routiniert wenn doch mal was rutscht.
 
Rotkaeppchen schrieb:
Mein Freund wurde zu 100% schuldig gesprochen und konnte seinen Totalschaden selber bezahlen. Der Richter meinte nur, er sollte, wenn er aus seinem Grundstück fährt, doch bitte jemanden auf der anderen Straßenseite positionieren, der die ganze Übersicht hat.

Und nu? Nichts anderes steht in §10 STVO. Freispruch geht da wohl nicht.
 
strempe schrieb:
Und nu? Nichts anderes steht in §10 STVO. Freispruch geht da wohl nicht.
Die Gefährdung ging vom Polizeiwagen aus. Jeder andere hätte bei überhöhter Geschwindigkeit eine Mitschuld oder in diesem Fall mit nachweislich 100km/h im Ort die komplette Schuld zugesprochen bekommen. Das Fahrzeug meines Freundes stand während des Einschlages.

Diese Urteile reduzieren die Hoffnung auf eine Rechtstaat.
 
Nur gilt die STVO für unter anderem die Polizei bei Erfüllung hoheitlicher Aufgaben nicht. Das ist sogar Rechtsstaatlich verankert. Nennt sich Sonderrechte und selbst dabei spricht die STVO nur von einem soll beim Anzeigen der Inanspruchnahme selbiger durch Einsatzhorn und/oder Blaulicht.

Ich sehe das als doppeltes Pech. Erstens, dass da einer mit 100km/h innerorts ankam und zweitens es noch die Polizei war.

Die Behauptung der Zuweisung der alleinigen Schuld auf "normale" Verkehrsteilnehmern bei Geschwindigkeitsüberschreitung ist meiner Meinung nach nicht haltbar. Wer aus einer Ausfahrt herausfährt hat mehrere Dinge zu beachten. Fußgänger, Fahrradfahrer auf einem möglichen Fahradweg und letzten Endes den fließenden Verkehr. Der Ausfahrende hat auszuschließen, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Das gilt sogar für die zu schnell fahrenden.
Ich lasse mich da aber liebend gerne belehren, dass es nicht so ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
strempe schrieb:
Der Ausfahrende hat auszuschließen, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Das gilt sogar für die zu schnell fahrenden.
Ist auf jeden Fall ziemlich unrealistisch. Z.b. Zufahrt zu Bundesstraße in Kurve: Entweder es kommt jemand oder es kommt keiner. Wenn keiner kommt und du fährst raus und es kommt jemand mit z.B. 150?

Soll man dann jemanden aussteigen lassen und die Bundestraße die Kurve entlanglaufen lassen und später abholen?
 
@new Account()
Wie das geht steht bereits mehrfach weiter oben. Für bedingt beschränkte Vorstellungskraft bei der Umsetzung kann ich leider nichts ;)

Wenn du mit §10 STVO nicht zufrieden bist dann kannst du von deinem Petitionsrecht Gebrauch machen. Nur zu!
 
strempe schrieb:
Nur gilt die STVO für unter anderem die Polizei bei Erfüllung hoheitlicher Aufgaben nicht. Das ist sogar Rechtsstaatlich verankert. Nennt sich Sonderrechte und selbst dabei spricht die STVO nur von einem soll beim Anzeigen der Inanspruchnahme selbiger durch Einsatzhorn und/oder Blaulicht.
vielleicht im bayerischen Polizeistaat aber generell verhält es sich wohl schon eher so
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderrechte_(Straßenverkehrsordnung)
Sie dürfen „nur unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ ausgeübt werden (§ 35 StVO), in der Regel darf es also zumindest nicht zu einer Schädigung kommen.
wäre ja noch schöner, im vorgenannten Fall wird vermutlich ein nicht genanntes Detail das Zünglein an der Waage sein, weil innerorts 150 fahren und dann noch Recht bekommen ??? ich würd den Chaoten wohl im Affekt auf der Stelle mit seiner Dienstknarre erschießen wenn der mir an die Kiste fährt :grr:
 
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