@ ZeroZerp
Jetzt mach aber einmal halblang!
Wie lange muss ein Durchschnittsmensch eine Geschwindigkeit beobachten um diese zumindest halbwegs vernünftig einschätzen zu können? Da reicht eben nicht ein Blick in den Rückspiegel nicht aus!
Er braucht das bewegliche Objekt und Bezugspunkte! Diese Bezugspunkte sind aber während einer Fahrt schwer zu erfassen, da man sich selbst auch bewegt und diese dann teilweise auch wieder verschwinden.
Man muss also öfters in den Rückspiegel schauen und anhand der Zeitabstände und dem inzwischen genährten Weg des von hinten kommenden Fahrzeugs
ungefähr abschätzen, mit welcher Geschwindigkeitsdifferenz er fährt.
Und das Abschätzen ist schwieriger, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz höher ist. Aber vielleicht gehörst du ja zu den einzigartigen Menschen hier auf der Welt, denen es möglich ist, mit nur einem Blick zusagen: Das Auto hinter mir fährt 197 und das dahinter 178 km/h. Glaube es aber eher nicht.
Wenn jemand sich langsamer nähert, hat jeder Verkehrsteilnehmer mehr Zeit zu reagieren!
Und zu deiner Beruhigung: Ich hatte noch nie einen Unfall und gelte im Freundeskreis als guter Autofahrer. Trotzdem bin ich mir meiner Fähigkeiten bzw. meiner Einschränkungen bewusster als anscheinend manch anderer hier.
Wo hat denn jemand bitte geschrieben, dass er ohne zu schauen auf die linke Spur rüber zieht?
Und die Vergleiche mit dem Beschleunigungsstreifen und der Ausfahrt hinken ja sowas von, von daher werde ich darauf auch nicht weiter eingehen...
Also Überholen ist kein Menschenrecht, schnelles Fahren schon? Das soll noch jemand verstehen...
@ Wintermute
Ich stimme dir ja im Grunde zu.
In einem Punkt bin ich jedoch sehr kritisch. Ich finde eben nicht, dass die meisten/einige Menschen ihr Fahrverhalten situationsbedingt anpassen können.
Kleines Beispiel:
In dem Ort aus dem ich komme gibt es einen Kindergarten. Den 99% der Leute, die diese Straße entlang fahren, kennen. Doch die meisten fahren mit 50 daran vorbei, obwohl der Teil der Straße alles andere als übersichtlich ist. Normalerweise müsste man sagen: Ok, ein Kindergarten, da gehe ich lieber etwas vom Gas. Macht aber kaum jemand.
Vor ein paar Jahren haben sie dann den Teil der Straße auf 30 beschränkt. Aber wäre diese Regel eigentlich nötig gewesen, wenn jeder mit einer der Situation entsprechenden Geschwindigkeit gefahren wäre?
In wie weit das bloße Schild die Leute zur Vernunft ermahnt, sei einmal dahingestellt. Ich gehe aber jede Wette ein, dass die Dauerhafte Positionierung eines "Blitzers" fast jeden dazu veranlassen würde, auch wirklich nur 30 zu fahren.
Da steht dann der Schutz des eigenen Geldbeutels vor dem Schutz der Mitmenschen, um es einmal sehr überspitzt zu sagen
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Auch dir werden solche ähnlichen Fälle bekannt sein.
Natürlich ist es die Frage, inwiefern eine Änderung der aktuellen Lage etwas bringen würde.
Zumindest ein entspannteres Fahren sollte möglich sein. Als Beweis nehme ich jetzt einfach mal die Fahrt auf österreichischen und italienischen Autobahnen.
Ob es zu weniger Unfällen kommt, kann keiner 100% sagen, die Logik spricht in meinen Augen aber dafür.
Ich spreche hier aber explizit von Unfällen und nicht von Verkehrstoten!
Es wäre mal ein Testlauf von sagen wir mal einem Jahr interessant. Denn im voraus lassen sich, wie du schon gesagt hast, alle Eventualitäten einfach nicht erfassen. Vielleicht in 50 Jahren, wenn wir noch leistungsstärkere Supercomputer haben, ist eine Simulation der menschlichen Denkweise und des Verhaltens annähernd möglich
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