Gentoo, seltames Verhalten beim Booten der Install-CD

Fallaxia

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Hi Leute,

ich habe mich gestern das erste mal an Gentoo Linux drangewagt und es auch erfolgreich installiert und eingerichtet bekommen.
Eine Sache ist jedoch sehr seltsam: Beim Booten von der "minimal Install CD" dauert es eine gefühlte Ewigkeit (1-2 Minuten) bis der Kernel der CD ausgeführt wird. Also der Bootloader bietet die Auswahl, man drückt einfach Enter um zu booten, der Bildschirm wird schwarz und es passiert 1-2 Minuten nichts, gar nichts. Kein Lesen auf der CD, keine CPU-Last (in einer VMware Umgebung nachgeschaut) nix. (Mit dem System in meiner Signatur)

Jetzt habe ich die Gentoo Distri gewählt um diese auf einem alten 486er (150 Mhz) zu installieren, wofür sie ja auch laut Handbuch geeignet ist.
Der ist an dieser Stelle jetzt schon ne Stunde - kann jemand dazu Feedback geben wie lange es bei Euch so dauert bis der Kernel der CD bootet?

Andere Linux Distries brauchen an dieser Stelle ja vielleicht 1-2 Sekunden, das Umschalten des Monitors auf die ausgewählte Auflösung dauert hier wohl noch am längsten...

Grüße
Fallaxia
 
Ich hab neulich von einer minimal install CD für amd64 gebootet, ohne Verzögerung, soweit ich mich erinnern kann.
Wenn es auf dem Überrechner auch ne Weile hängt wirds wohl am Kernel oder Bootloader liegen.. spiel doch mal mit den Kernelparametern rum. acpi=off zum Beispiel.

Ich hatte vor einer Weile (>1 Jahr) auch mal Probleme mit dieser gentoo-live-CD auf einem Mobile Pentium II 233MHz mit wenig RAM. Im IRC hat man mir glaube ich gesagt, das Handbuch sei nicht ganz aktuell was die Mindestanforderungen angeht.
So oder so stelle ich mit gentoo auf dem 486er ziemlich mühsam vor. Wie bu1137 sagte, vielleicht wär es besser sich nach ner anderen Distri umzusehen. Auf dem Pentium II lief Slackware immer ganz gut.
 
486 mit 150 MHz ist schon etwas arg langsam aber es ist machbar (Gentoo wird schließlich auch im embedded-Bereich einsetzt mit noch um einiges langsameren Geräten :D )

das langsamste, worauf ich Gentoo installiert habe, war ein Pentium III mit 600 MHz (katmai)

falls die gentoo liveCD probleme macht - zur Erinnerung: für Gentoo kann jede beliebige liveCD bzw. Bootmedium genutzt werden - von Ubuntu, Slackware, Tiny, Damn Small Linux, bis zur exotischsten Distro

solange man damit eine Internetverbindung herstellen kann, der Rechner stabil damit läuft und die benötigten Tools mitgebracht werden - kann alles als Basis für das chroot genutzt werden

so und nun: viel Erfolg :)
 
Also, auf einem 486er willst du kein eigenes gentoo kompilieren - es sei denn du hast ein paar Jahre Zeit ;)
 
bu1137 schrieb:
Also, auf einem 486er willst du kein eigenes gentoo kompilieren - es sei denn du hast ein paar Jahre Zeit ;)

Naja, ganz so schlimm ist es nun auch nicht ;) Ich vermute mal, der TE steigt eh mit einem Stage 3 ein und überspringt (wie empfohlen) das Bootstrappen. Ein Blick auf distcc wäre auch nicht verkehrt.

Zu dem Problem.
Wahrscheinlich liegt es wirklich an den Kernel-Parametern (bzw. dem Kernel selbst).
Einfach mal alles was nach >1998 klingt ausschalten. Ggf. auch kein 64bit Image verwenden.

Versuch mal folgendes:
Code:
gentoo-nofb
Das eingeben und Enter drücken. Falls das Problem immer noch besteht
Code:
gentoo-nofb acpi=off noapic nodmraid nofirewire nohotplug nosata nosmp nousb

Falls dein altes Schätzchen schon USB Anschlüsse hat, kannst du 'nousb' weglassen. Evtl. hilft auch die Option 'debug' hinzufügen.
 
Wie freak01 schon erwähnt hat, muss man Gentoo nicht über eine Gentoo-CD installieren. Ich würde sogar von der Minimal-CD abraten, da der Framebuffer die Textausgabe enorm ausbremst. Das sieht man nicht nur beim Kompilieren, sondern z.B. auch wenn man das Portage-Archiv entpackt. Das dauert mit 2D-Beschleunidung nur ein paar Sekunden, mit dem Framebuffer eher Minuten.

Da du auf dem alten Rechner wohl keine aktuelle Live-CD mit grafischer Oberfläche booten kannst, würde ich die "Installation" an einem anderen Rechner durchführen. Mit den passenden Compiler-Einstellungen für den 486er (du darfst dann natürlich nicht -march=native verwenden) sollte das kein Problem sein. Zum Schluss kopierst du dann alles auf die Ziel-Festplatte und müsstest dann nur noch mit der Minimal-CD mittels chroot in das System wechseln und Grub installieren.

mfg
aki
 
Zuletzt bearbeitet:
@aki:

Gute Idee, so werde ich es probieren.

Habe auch zwischenzeitlich die Bootparameter mal durchgetestet und ohne Framebuffer Support gebootet.

Das Ergebnis ist stets das Gleiche: Er dekomprimiert den Kernel und versucht dann ihn zu laden "Booting Kernel." Genau da passiert dann nichts mehr.

USB und SATA Support kann ich nicht weglassen. Ich verwende eine USB Tastatur sowie eine SSD als Festplatte an einem Kombi SATA/IDE/USB Controller von VIA - der arbeitet auch einwandfrei, habe ich in einem alternativen System zuvor getstet.

Es scheint wohl so als ob i486 inkompatible Flags für den Kernel der minimal x86 CD gesetzt wurden.

Ich nehme an dass ich auf dem Installationssystem dann die entsprechenden Flags in der make.conf für den 486er setze und auch die USE Flags die regulär eingestellt sind wie "mmx sse sse2" entferne oder?

Danke ud Grüße
Fallaxia
 
CFLAGS="-O2 -march=i486 -pipe"

Welche Befehlssätze deine CPU beherrscht solltest du vorher mit der Minimal-CD und dem Befehl cat /proc/cpuinfo herausfinden ;) Die CPU dürfte aber nichts damit anfangen können, also entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollte nur Bescheid geben dass es nun doch noch mit der Minimal Boot CD funktioniert hat.
Es lag an der verwendeten AMD 486 CPU. Offenbar ist sie nicht 100% i486 kompatibel und so wollte der Kernel nicht booten.
Ich habe sie durch eine Intel 486 DX4 100 ersetzt und siehe da, er bootet einwandfrei.
Bin mal gespannt wie lange er wohl beim Kernel kompilieren rumhängt - ich hoffe er schafft das bis Neujahr ;-)

Grüße
Fallaxia
 
Und, 50% schon erreicht? ;)
Im Ernst, ich hätte als erstes distcc emerged und dann damit die Compilerarbeit schnelleren Rechnern überlassen. So habe ich auch meine ersten Gehversuche unter Gentoo auf einem Pentium 1 unternommen.
 
Jupp, er ist mit dem Kernel durch und hat soeben seinen Kernel booten dürfen - funktioniert :-)

ich hatte SSH vorab gestartet um immer mal wieder einfach draufschauen zu können wie weit er denn ist - ging schneller als erwartet. Ich hatte bereits auf einer VM in meinem System alles vorbereitet und kompiliert, aber der 486er ist mir übernacht "zuvor gekommen".

Beste Grüße und Wünsche für ein gutes 2013!

Fallaxia
 
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