Geplatzter Elko Ursache für BS und Reboots - Mainboard endgültig hinüber?

Tigerfox

Commander
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Mein System leidet seit Monaten an sporadischen Reboots, BS und gelegentlichen Freezes. Da diese ausschließlich im alltäglichen Gebrauch, also beim Surfen im Internet und besonders auffällig beim Zugriff auf Dokumente und Mediendatein auf der Festplatte auftreten, selten bei laufenden Videos etc. und niemals bei eigentlich belastenden Sachen wie Zocken, vermutete ich lange ein Problem mit dem SATA Controller meines gerade 7 Jahre alten Abit KN9 Ultra und wusste mir keinen Rat.

Heute habe ich mir das Mainboard mal genauer angesehen und musste feststellen, dass einer der wohl zur Spannungsversorgung gehörenden großen Elkos direkt rechts neben dem CPU-Sockel geplatzt ist - man sieht sogar am Fenster im Seitenteil darüber braune Flecken von dem Zeug. Das dürfte dann wohl die Ursache für dieses Verhalten sein.

Nun hatte ich eigentlich vor, mir demnächst ein bis auf die Laufwerke und komplett neues S1150-System zuzulegen und das alte meinem Vater zu überlassen, der momentan noch mit einem Microstar-Rechner mit P4 HT 530, GF6600 nur mit VGA und grottenlahmer, unglaublich lauter 200GB-HDD rumrödelt und hab ihn auch schon mehr oder weniger heiß gemacht. Das hatte ich aber wieder etwas verschoben, da ich die ~ 1000€ demnächst möglicherweise für etwas wichtigeres und teureres brauche.

Nun ist die Frage was ich mache: Gebrauchtes AM2+-Board nur wegen des Athlon64 X2 5400+ BE und der 4GB OCZ Blade LV DDR2-1066 kaufen (die GF 8800GT musste ich schon 2x wieder gesund backen und obwohl sie momentan seit 2 Monaten problemlos läuft, ist sie nicht mehr besonders vertrauenserweckend)? Board reparieren? Kann das hier im Forum jemand?

Wenn es nur um mich ginge würde ich mir einfach was neues kaufen, aber meinen Vater könnte ich bestimmt nur schwer dazu bringen, selbst für ein günstiges aktuelles System (FM2+ oder S1150 mit Pentium/i3) Geld in die Hand zu nehmen, da dieses alles andere als locker sitzt. Lieber würde er sich noch weiter mit seinem grottigen System abfinden. Und ihm die nötigen Teile spendieren, dafür hab ich auch kein Geld, zumal für ein aktuelles Board wohl auch ein modernes NT nötig wäre, mein Enermax hat zwar 460W, aber nur ATX1.3. Wäre übrigens nicht so, dass CPU und RAM dann verkauft würden, hier läuft noch ein anderes AM2+-System mit x2 3800+ und 2GB DDR2-667 auf 785G, da würde dann erstmal ausgetauscht, so dass nur diese noch wertloseren Komponenten zum Verkauf stünden.

Wie lange könnte ich wohl mit meinem Board noch so weitermachen? Ich bin schon erstaunt, dass alles noch so gut läuft und das ich vor allem noch stundenlang Shogun2 und Rome2 zocken kann, die mein System auch in minimalen Einstellungen an die Grenze bringen.
 
Hi,
wenn es Dir zutraust dann tausch den Elko doch aus.
Wenn es klappt ist es doch gut fürs Ego und dem Geldbeutel.
 
Ich traue mir das ganz bestimmt nicht zu. Ich hab zwar mal im Informatikunterricht gelötet, hab mich aber als ziemlicher grobmotoriker herausgestellt. Außerdem haben wir seitdem auch glaub ich keinen funktionierenden Lötkolben mehr.
 
noja Fehlerquelle gefunden, wenns noch so weiter läuft schön und gut. Kann aber natürlich iwann komplett den Geist aufgeben und im Wurstcase andere Komponenten mit in den Tod reißen. Elkos aufm Board austauschen würd ich nur machen wenn du Erfahrung im Löten und das passende Equipment hast. Wenn ja -> kaputten Elko sauber auslöten. EXAKT gleichwertigen Elko im Elektrogeschäft besorgen (ist manchmal nicht so einfach) und sauber wieder einlöten. Prinzipiell würd ich das aber nur als Bastlerei betrachten und nen neues System besorgen (hattest du ja eh vor). Weitergeben besonders mit der defekten Grafikkarte is auch eher dämlich. Da würdeste für deinen Vater schon für 300 Euro nen neues flottes Officesystem zusammenstellen können
 
irgend ein bekannter der mit dem Lötkolben umgehen kann?
so ein Kondensator kostet <1€, nen versuch ist es wert.
 
kaputt gehen kann ja nun nichts mehr, das board ist so oder so unbrauchbar/wertlos.
versuchen kannst du es.
 
Tja, muss ich mal im Bekanntenkreis erkundigen, ob sich jemand sowas zutrauen würde, bei einigen Verwandten könnte ich es mir vorstellen.

@Janz: Ich wohne ja noch bei meinem Vater, ist also nicht so als würde ich ihn mit solchen geflickten Komponenten allein lassen. Ist aber wirklich so, dass selbst das günstigste Office System ihm zu teuer wäre, weil er ja mit seinem gammeligen Microstar-PC noch zurechtkommt und keinen einzigen € darin investieren möchte.
 
mit der entsprechenden Ausrüstung sollte der Wechsel des Elkos kein großes Problem sein.
Man solte aber schon wissen was man da macht. Mit großer Wahrscheinlichkeit hängt der Elko zumindest mit einem Beinchen an einer der Vcc oder Masse Layer der Platine. Die leiten die Wärme sehr gut ab und mit einem 5W Elektronik Kolben kann das schnell zu "spachteln" statt löten werden. Eine Lötstation wäre schon ganz praktisch, mehr braucht es allerdings nicht.

Einen passenden Typ zu bekommen sollte auch kein Problem sein. Kapazität muss passen, bei der Spannung darf es auch ruhig ein Pfund mehr sein.
Achja: auf jeden Fall die Polung beachten!!!

Allerdings habe ich noch bei der Ursache Bedenken...

Heutzutage wird ja alles auf defekte Elkos geschoben.
Klar kann es sein, dass das Teil aufgrund schlechter Qualität früher an Altersschwäche gestorben ist als erwartet (von dir, von dem Hersteller vielleicht schon :( ). Aber meistens trocknen die aus, sie können daraufhin je nach Belastung auch platzen, aber ich wäre mir eben nicht 100% sicher, ob wirklich der Elko die Ursache oder nur eine Folge ist?!?
Nur so rein theoretisch vor mich hin gesponnen, um zu verdeutlichen was ich meine: wenn vor dem Elko eine Diode ihren Geist aufgegeben hat und jetzt nicht mehr als Diode sondern wie ein Stück Draht arbeitet, dann bekommt der die Spannung "falsch herum" und das kann auch zum Platzen führen. Wenn du jetzt einen neuen Elko einlötest, dann hast du nur frisches Elektrolyt zum Verspritzen nachgefüllt :D
 
Tja aber wie find ich das heraus? Kann ich irgendwie optisch erkennen ob da sonst was nicht stimmt?
 
wenn es Dir zutraust dann tausch den Elko doch aus.
Wenn es klappt ist es doch gut fürs Ego und dem Geldbeutel.

Wird nicht funktionieren. Die Gründe hierfür in kurzform, ich hatte den Fall und ein Prozessleitelektroniker hat das für mich in Angriff genommen, das hat sogar mit Lötstation unglauliche Probleme bereitet. Dann ist ein Mainboard in "Layern" produziert und die Elkos kommen aus einer Serie um Streuungen zu vermeiden (das ist kein Videorekorder sonder ein Mainboard). Das Board war trotzdem fürn Müll, aber Versuch macht ja bekanntlich Klug.

Tja aber wie find ich das heraus? Kann ich irgendwie optisch erkennen ob da sonst was nicht stimmt?

Die Eklos müssen nicht geplatzt sein. Es muss auch nicht das innenleben herraushängen, wenn du mit dem Finger am "Popo" eines Elkos eine Delle fühlst, die seine Kollegen neben NICHT haben, isser HIN.
 
Also was nun, mit Lötstation und ein bischen Löterfahrung machbar oder eher nicht?

Das der Elko hin ist kann ich optisch sowieso erkennen, nur meinte Mickey Mouse, dass der geplatzte Elko nicht unbedingt die Ursache für meine beschriebenen Reboot-Probleme sein muss, sondern eher ein weiteres Symptom für was ganz anderes sein könnte.
 
also was nightmare25 sagt stimmt bedingt, ich kann dir allerdings versichern das ich das selber schon erfolgreich durchgeführt habe. kann also klappen, muss aber nicht. und ja auch mickey mouse hat recht, kann muss aber nicht die ursache sein. wenn das ding aber offensichtlich beschädigt bzw geplatzt ist isses schon wahrscheinlich
 
Das verleitet mich schon dazu es erst zu versuchen, wenn ich bereit bin Ersatz zu besorgen.
 
aber wie gesagt, ohne gescheites equiptment und ner ruhigen hand ist da nix zu machen. mit nem 0815 lötkolben ausm baumarkt machst du vermutlich beim auslöten schon mehr kaputt als im endeffekt heile
 
man bekommt das auch mit einem 0815 Kolben aus dem Baumarkt hin, man muss nur wissen was und wie man es tut...

Ok, ich habe als Werkstudent bei einem Elektronik-Fertiger gearbeitet (auch wenn das schon zig Jahre her ist) und habe auch jetzt noch in der Firma ein Lab zur Verfügung, das mit allem Nötigen (Zwischending aus riesiger Lupe und Mikroskop unter dem man löten kann und eine Nadelspitze so groß aussieht wie eine ganze Hand, guten Lötstationen, Messgeräten usw.) ausgerüstet ist. Daher habe ich vermutlich eine andere Sichtweise auf solche Dinge.

Ein Elko ist Prinzip bedingt niemals ein "Präzisionsteil" und die müssen nicht aus einer Serie stammen. Wenn ein Ingenieur sowas für Groß-Serie entwickelt, dann wird er vermutlich nach einer Woche gefeuert.

Wenn die Möglichkeit besteht, dann probiere es aus, viel verlieren kannst du nicht!

Risiko:
wenn der Grund für den Platzer nicht die Qualität des Elkos sondern etwas anderes war, dann platzt dir der neue auch wieder
wenn der Grund für den Platzer die Qualität des Elkos war, dann zähle mal nach, wie viele andere da noch sind. Das sind alles Kandidaten für den nächsten Knall. Evtl. ist sogar ein ganz anderer Elko für die BS verantwortlich, der zwar schon ausgetrocknet aber noch gar nicht geplatzt ist? (Elkos sind immer Schuld ;) )

Aber:
Wenn es wirklich nur an diesem einen Elko liegt, dann hast du für ein paar Cent und vielleicht einen fünfer in die Kaffee Kasse das Problem erledigt
 
das kannst du nur sportlich sehen, um erfahrung zu sammeln, der nächste elko wird dann auch bald wegfliegen. aber du solltest daraus lernen und nicht wieder ein billig board alla abit, asrock, biostar und wie sie alle heißen kaufen, denn da passiert oft genug genau das oder ähnliches und das teil ist ein fall für die tonne und am ende musst du doch ein neues kaufen..
 
Erstmal war Abit damals nicht unbedingt als Billigmarke verschrien (hat ja auch 7 Jahre unter Dauereinsatz gehalten) und dann sind die Zeiten vorbei, wo Mainboards mit billigkomponenten vollgestopft sind, zumindest auf Mainstream-Boards. Heute werben sie doch alle damit, was für tolle Elkos und sonstige Bauteile nach "militärstandard" sie verbauen, zu 99.9% auch alles solid state.

Klar denke ich, hättest du damals das Asus genommen mit solid state Kondensatoren und VRMs wär das vielleicht nicht passiert. Aber ich hab die Wahl schon zweifach bereut, einmal weil ich mit dem Asus oder einem Gigabyte statt nur Athlon X2 auf einen PhenomII X4 hätte aufrüsten können, dann aber noch viel mehr weil ich von einem P965-Board noch länger was gehabt hätte bis Core2 Quad 45nm, auch wenn die Boards damals gerade neu und im Vergleich deutlich teurer waren.

Aber es ist sinnlos sich zu fragen, was gewesen wäre wenn. Vielleicht hätte ich damit wieder andere Probleme.
 
ne also die Abit Boards waren schon ok, war auch dafür einer der besten Hersteller von Boards mit den nForce Chips. Aber ja ist natürlich blöd für dich. Bin froh zu der Zeit zu Intel und nicht zu AMD gegriffen zu haben (P965 Board, das läuft heute noch astrein (bis auf den Ausfall eines Lanports...) mit nem Q9550 und wird frühestens nächste Jahr nach sieben Jahre Ehe ersetzt :D)
 
Ich hatte es bei mir mal so gemacht, dass ich den entsprechenden Elko in ebay besorgt habe (ok es war ein 10er Pack, ging nicht anders) und damit bin ich zu einem PC Laden, die auch eine Werkstatt haben und die haben mir für 5,-- den Elko ausgetauscht. Hat alles einwandfrei geklappt.
 
ELKOs auslöten geht Meist gut. Einfach mainboadr ausbauen und schauen ob auf der Rückseite an den passenden stellen zwei große lötstellen sind, dann ists nämlich eh durchgesteckt und sehr einfach auszulöten. Solange du das Umfeld nicht brätst....
Aufgelötete kleinbauteile wie sicherungen sind fieser.

ELKOs sind bei neur hardware (consumer bereich) die "Sollbruchstellen" die zum neukauf verleiten soll, besonders bei Monitoren und Fernsehern......
 
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