News Gespräche mit Micron: China kämpft weiter gegen steigende DRAM-Preise

MichaG

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Chinesische Behörden hatten bereits den Marktführer Samsung wegen den hohen Preisen für DRAM kontaktiert. Jetzt sollen sich chinesische Wettbewerbshüter mit Micron, dem drittgrößten DRAM-Hersteller, getroffen haben. Erneut seien die Preissteigerungen für den von China benötigten Arbeitsspeicher thematisiert worden.

Zur News: Gespräche mit Micron: China kämpft weiter gegen steigende DRAM-Preise
 
300 Millionen US Dollar "Strafe"... das ist doch ein Witz bei den Summen, die diese Unternehmen jedes Jahr erwirtschaften!
Und genau deshalb kommt es auch immer wieder zu Preisabsprachen. Wenn man mit solchen unlauteren Methoden jährlich Milliarden einnehmen kann, dann interessieren doch mickrige 300 Mio. Strafe nicht.
Einen Imageschaden braucht man auch nicht zu fürchten. Denn es gibt ja kaum andere Hersteller, die davon profitieren könnten.

Diese "Umstellung der Fertigung" ist allerdings auch ein Schwein, das nun schon eine halbe Ewigkeit durchs Dorf getrieben wird, wenn es darum geht, hohe Preise zu erklären.
Kann doch nun wirklich nicht soooo ewig dauern, oder?
 
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Ist vielleicht eine naive Frage, aber wieso baut China nicht stattdessen eigene Fabriken? Langfristig könnte die ganze Welt davon profitieren.
 
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Drei Möglichkeiten:
1.) Vogel-Strauss-Politik
2.) In eines der 3 Marktbeherrschenden Unternehmen massiv einkaufen oder
3.) Selber DRAM fertigen!

...und die größte Marktwirtschaft der Welt hat sich logischerweise für Punkt 3 entschieden: https://www.elektroniknet.de/markt-technik/halbleiter/chinas-ic-hersteller-2018-149548.html
Zitat: "Auf die Fertigung von Speicher-ICs haben sich unter anderem Yangtze Memory Technologies Company (YMTC), Fujian Jinhua Integrated Circuit (JHICC) und Innotron fokussiert."
 
pmkrefeld schrieb:
Ist vielleicht eine naive Frage, aber wieso baut China nicht stattdessen eigene Fabriken? Langfristig könnte die ganze Welt davon profitieren.
"China" hat Fabriken für mittlere zweistellige Milliardenbeträge in Auftrag gegeben, aber die müssen erst mal gebaut werden und konkurrenzfähige RAM-Verfahren marktreif bekommen.
Hardcore-Overclocker-RAM wird da so schnell nicht herkommen.
 
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Roche schrieb:
Kann doch nun wirklich nicht soooo ewig dauern, oder?
Doch, bei aktuellen Strukturbreiten von ca. 10nm gibt es so massive Probleme, das selbst Intels exzellent ausgestattete Fabs miserable Yield-Raten haben. Was man so liest, hakt es bei Intel an der Lithografie (Deep UV / EUV). Intel investiert in den kommenden Wochen/Monaten Milliarden US$ in neue Anlagen von ASML. Mal sehen, wie es dann läuft.
Ergänzung ()

glkz schrieb:
Hardcore-Overclocker-RAM wird da so schnell nicht herkommen.
Muss ja auch nicht. Der liegt von der Menge her im Promille-Bereich. RAM für Handys, Tabletts und Office-PCs wird in rauen Mengen benötgt.
 
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Wenigstens ist RAM nichts was überlebenswichtig ist.
 
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@Roche
Es wurden halt massiv Flashspeicher ausgebaut, die noch massiver nachgefragt waren. Dort hat sich ja jetzt auch eine deutliche Entspannung gezeigt.

Das Problem ist, dass wirklich alles gleichzeitig massiv nachgefragt würde und noch wird: Flashspeicher für mobile, SSD und Enterprise, mobile dram, dram für Enterprise und vor allem auch massig GDDR für Grafikkarten. Der Mining boom hilft da auch nicht.
Preisabsprachen liegen Nahe, aber Fakt ist aber auch, dass alle Hersteller zig Milliarden in neue Fabriken investiert haben und auch weiter investieren.
 
Die westliche Wirtschaft ist nicht nachhaltig.
Wenn China jetzt anfängt Speicher herzustellen, dann werden die sich wünschen die Preise nie angehoben zu haben.
 
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glkz schrieb:
"China" hat Fabriken für mittlere zweistellige Milliardenbeträge in Auftrag gegeben, aber die müssen erst mal gebaut werden und konkurrenzfähige RAM-Verfahren marktreif bekommen.
Hardcore-Overclocker-RAM wird da so schnell nicht herkommen.


ich erinnere mich auch an den news das china eigene fabriken bauen wollte. samsung wollte auch eine nand fabrik in china bauen.

die japanische halbleiterindrustrie könnten eigentlich auch groß mitmischen, hersteller haben die genug aber von denen hört man wenig im moment.
 
Roche schrieb:
300 Millionen US Dollar "Strafe"... das ist doch ein Witz bei den Summen, die diese Unternehmen jedes Jahr erwirtschaften!
Und genau deshalb kommt es auch immer wieder zu Preisabsprachen. Wenn man mit solchen unlauteren Methoden jährlich Milliarden einnehmen kann, dann interessieren doch mickrige 300 Mio. Strafe nicht.
Einen Imageschaden braucht man auch nicht zu fürchten. Denn es gibt ja kaum andere Hersteller, die davon profitieren könnten.

Diese "Umstellung der Fertigung" ist allerdings auch ein Schwein, das nun schon eine halbe Ewigkeit durchs Dorf getrieben wird, wenn es darum geht, hohe Preise zu erklären.
Kann doch nun wirklich nicht soooo ewig dauern, oder?


naja man muss aber auch sagen das 300mio vor knapp 15jahren keine 300mio von heute sind .)

ansonsten bin ich spätestens seit der vw/autoabgas sache wo ja offensichtlich doch fast alle mitgemacht haben
nicht nur die unternehmen haften sollten und damit am ende des tages die angestellten und die bürger wenn sie arbeitslos werden (weil was passiert nach strafzahlungen ? mitarbeiter fliegen wegen kosten einsparungen)

sondern auch viel mehr die chefs mit privatvermögen haften sollten(und da natürlich auch die familie wenn es da hin und her geschoben wird) und noch viel mehr gefängnisstrafen geben sollte und nicht nur 1-2jahre auf bewährung sondern angepasst an die summe usw.

so wie es jetzt ist ist es halt ein witz und für die unternehmen und der chefs nur ein spiel ist halt nicht ihr geld
 
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Ich fresse einen Besen wenn da KEINE Preisabsprachen vorliegen. Alles andere wäre ein Wunder. Ganze 3 Firmen, die sich einen so großen Markt teilen. Das kann nicht gut gehen. Leider wird das bei immer mehr Produkten so laufen. 2-3 große Konzerne und keine wirkliche Konkurrenz. Siehe AMD und Intel, AMD und Nvidia die DRam-Branche, Festplatten usw.

jimpannse schrieb:
...sondern auch viel mehr die chefs mit privatvermögen haften sollten(und da natürlich auch die familie wenn es da hin und her geschoben wird) und noch viel mehr gefängnisstrafen geben sollte und nicht nur 1-2jahre auf bewährung sondern angepasst an die summe usw.

so wie es jetzt ist ist es halt ein witz und für die unternehmen und der chefs nur ein spiel ist halt nicht ihr geld

Genau das ist es. Die großen Manager und Politiker quasseln immer von ihrer immensen Verantwortung, besonders wenns um die Rechtfertigung ihrer astronomischen Gehälter geht. Aber am Ende heißt Verantwortung zu übernehmen höchstens mit einer fetten Abfindung aus dem Unternehmen zu gehen (oder gar nur zu einer anderen Tochter zu wechseln) und evtl. ein Sabbatical einlegen bevor man beim nächsten Konzern die selbe Scheiße wieder abzieht.
Wer ein Unternehmen führt, der muss haften, und zwar uneingeschränkt. Denn sonst hat man gar keinen Grund wirklich sauber zu bleiben. Strafen zahlt ja "das Unternehmen" sprich vor allem die Kunden und die kleinen Angestellten. Und die Justiz ist in diesen Dingen ohnehin eine Lachnummer sobald die Firma etwas größe als ein kleiner Handwerksbetrieb ist. Von den sogenannten systemrelevanten Konzernen ganz zu schweigen.
 
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Warum soll ich als Firma nicht die Preise erhöhen, wenn alle wie verrückt kaufen?
Vor einiger Zeit war der Ram mal gaaaanz unten. Da verkauften die Firmen angeblich schon mit Verlusten.
Erinnert sich noch wer daran? Das ist jetzt der Ausgleich.
Dann wird es in 3-4 Jahren mal wieder ein Tief geben.
 
Moep89 schrieb:
Ich fresse einen Besen wenn da KEINE Preisabsprachen vorliegen. Alles andere wäre ein Wunder. Ganze 3 Firmen, die sich einen so großen Markt teilen. Das kann nicht gut gehen. Leider wird das bei immer mehr Produkten so laufen. 2-3 große Konzerne und keine wirkliche Konkurrenz. Siehe AMD und Intel, AMD und Nvidia die DRam-Branche, Festplatten usw.



Genau das ist es. Die großen Manager und Politiker quasseln immer von ihrer immensen Verantwortung, besonders wenns um die Rechtfertigung ihrer astronomischen Gehälter geht. Aber am Ende heißt Verantwortungzu übernehmen höchstens mit einer fetten Abfindung aus dem Unternehmen zu gehen (oder gar nur zu einer anderen Tochter zu wechseln) und evtl. ein Sabbatical einlegen bevor man beim nächsten Konzern die selbe Scheiße wieder abzieht.
Wer ein Unternehmen führt, der muss haften, und zwar uneingeschränkt. Denn sonst hat man gar keinen Grund wirklich sauber zu bleiben. Strafen zahlt ja "das Unternehmen" sprich vor allem die Kunden und die kleinen Angestellten. Und die Justiz ist in diesen Dingen ohnehin eine Lachnummer sobald die Firma etwas größe als ein kleiner Handwerksbetrieb ist. Von den sogenannten systemrelevanten Konzernen ganz zu schweigen.


Ja leider da kommt es einen immer vor wie in einen thriller wo halt am ende des tages alle unter einer decke stecken und deswegen keiner was dagegen tut und die die dann vlt doch mal was dagegen tun würden/wollen werden mundtot oder anders tot gemacht :D

aber ansich habe ich mein alu hut nicht auf aber dumm ist es trotzdem das einfach keiner den arsch in der hose hat da mal richtig aufzuräumen und alle mal für 10+ jahre ins gefängnis steckten
solche vlt absprachen gibts ja fast überall (bier/kaffee/matrazen/autos und und und) und meistens wird einfach dem unternehmen das geld abgezogen.

zumindest in korea sind ja einige dann doch mal verurteilt wurden.
 
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Sollen die kommunistische Erzkapitalisten vergessen haben was Angebot und Nachfrage ist?

Zitiert die KP die Ölscheichs zur Rapport wenn der Ölpreis steigt?

Wenn sich mit DRAMs goldene Nasen verdienen lässt, mitmachen. Eigene Fabrik hochziehen. Die Alternative lautet doch nur, Preise deckeln und auf lange Lieferzeiten einstellen. Auf preisgedeckelten Trabbis hat man ja auch gerne 20 Jahre gewartet statt von geldgierigen Koreanern abgezockt zu werden.

Was gab es doch für ein Heulen und Zähneklappern als die RAM Preise in den Keller gingen. Auch da haben sie mutig ihre Fabriken hochgezogen. Warum unternehmerische Risikobereitschaft belohnen?
 
Wattwanderer schrieb:
Was gab es doch für ein Heulen und Zähneklappern als die RAM Preise in den Keller gingen. Auch da haben sie mutig ihre Fabriken hochgezogen. Warum unternehmerische Risikobereitschaft belohnen?

Ähm, als die Rampreise im Keller waren, haben viele schnellstmöglich auf Flash umgestellt wo es nur ging um da den Boom mitzunehmen. Nur um dann kurzzeitig Überkapazität zu haben und die fallenden Flashpreise zu beweinen und natürlich wieder zu Ram zu schwenken als es sich da wieder lohnte. So groß war die Risikobereitschaft nun wirklich nicht. Das sind keine Helden ;)
 
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Die Preiskämpfe der vergangen Jahre sind schon lange vorbei und es sieht in der Tat so aus, dass die drei Hersteller, sich sich den Markt aufgeteilt haben, gar nicht daran denken gegeneinander zu konkurrieren.
Das wäre dann ein Kartell.
 
pmkrefeld schrieb:
Ist vielleicht eine naive Frage, aber wieso baut China nicht stattdessen eigene Fabriken? Langfristig könnte die ganze Welt davon profitieren.

Wie schon erwähnt sind sie schon dabei zu bauen. Daher habe ich nur einen kleinen Nachtrag. Der Grund warum das diesmal so ewig dauert bis was verwertbares raus kommt liegt daran das die Technik dahinter extrem komplex ist. Selbst wenn sie schon ein Design hätten würde das wenig bringen da die Auftragsfertiger alle eh schon ausgelastet sind. Und sie stehen natürlich vor dem Problem das der Speicher schon zu Tode patentiert ist (ibm, rambus, Intel, micron, hynix, ...., Unendlich) und ohne Abkommen die Lizenzgebühren das ganze unrentabel machen, und diesmal jucken sie die Patente auch denn China möchte exportieren (und zwar in Länder in den die Patente gelten was bedeutet keine Anerkennung ist gleich Verkaufsstopp)
 
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rob- schrieb:
Die westliche Wirtschaft ist nicht nachhaltig.
Wenn China jetzt anfängt Speicher herzustellen, dann werden die sich wünschen die Preise nie angehoben zu haben.

Was hat das mit westlicher Wirtschaft zutun?
Sowohl Samsung als auch SK Hynix sitzen in Südkorea. Und selbst Micron als US Unternehmen fertigt die meisten Chips in Asien.
 
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