Gewährleistungs- bzw. Garantieverfall bei Neuninstallation des Betriebssystems?

ComputerMilo

Ensign
Registriert
Apr. 2018
Beiträge
165
Moin Leute,

meine Schwester hat von meiner Tante und meinem Onkel zu Weihnachten einen Laptop geschenkt bekommen (HP Pavilion 15-eg3155ng). Er wurde bei Notebooksbilliger gekauft.

Der Laptop war leider defekt. Während des Betriebs ist er regelmäßig abgestürzt und hat Bluescreens mit verschiedensten Fehlermeldungen angezeigt. Auch eine Neuinstallation von Windows hat keine Besserung gebracht. Mit den Fehlercodes ließ sich der Fehler auch auf den Hardwarebereich eingrenzen, woran es wahrscheinlich auch gelegen haben wird.

Aufgrund des Defekts haben wir den Laptop zurükcgeschickt. Das klappte auch problemlos. Notebooksbilliger hat den Laptop, dessen Festplatte ich vorher natürlich vollständig formatiert habe, um keine Datenreste zu hinterlassen, problemlos angenommen und das Geld zurücküberwiesen.

Da meine Schwester gerne den gleichen Laptop wieder haben wollte, haben wir ihn also erneut bestellt und hier kommt es jetzt zum Diskussionspunkt. Ich bin generell immer dafür, bei einem neuen Laptop das Betriebssystem neu zu installieren, um die ganze Bloatware, Spyware und sonstigen Manipulationen, die die Hersteller an Windows vornhemen, loszuwerden und ein sauberes und sicheres Windows, welches direkt von Microsoft kommt, auf dem Computer zu haben. Daher würde ich auch hier gerne ein sauberes Windows installieren.

Meine Tante und mein Onkel möchten nicht, dass ich das Betriebssystem neu installiere, weil sie Angst vor einem Garantie-/Gewährleistungsverlust haben. Sie befürchten, Notebooksbilliger würde die Rücknahme verweigern, sollten wir den Laptop erneut zurückschicken müssen, falls auch hier der Fehler auftritt.


Mein Onkel hat zudem noch mit einem ihm bekannten "Computerexperten" aus unserem Dorf gesprochen (hier absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, die Erklärung würde hier allerdings den Rahmen sprengen), der ihm davon abgeraten hat, eine Neuinstallation vorzunehmen, weil wir dadurch den Anspruch auf Garantie und Gewährleistungen verlieren würden. Außerdem würden "die Profis" sowas nicht machen, da es viel zu aufwändig wäre und keinen Vorteil bringen würde und zudem halt der Garantie-/Gewährleistungsverlust bestünde.

Das gleiche hat ihm wohl auch eine IT-Firma aus unserer Umgebung erzählt, die für die Administration des Servers und der Computersysteme auf seiner Arbeit zuständig ist, daher kennt er die.

Ich bin dort in beiden Punkten anderer Ansicht und man findet ja auch im Internet reihenweise Foreneinträge, in denen das Thema schon etliche Male durchgekaut wurde und in denen sowohl dazu geraten wird, auf neuen PCs ein neues Windows zu installieren, um die ganze Bloatware des Herstellers loszuwerden, als auch erklärt wird, dass eine Neuinstallation des Betriebssystems keinesfalls einen Garantie-/Gewährleistungsverlust zur Folge hat.

Ich verstehe also, wenn hier nicht jedem klar sein sollte, warum ich das Fass mit meinem Beitrag nochmal neu aufmache. Aber ich hoffe, dass ich doch ein paar Antworten bekomme, damit ich weiß, welcher Standpunkt nun richtig ist.

Was ist eure Meinung dazu? Was ist denn nun richtig?
 
Wenn der Typ ein Experte wäre, dann hätte er zu einem Clean Install geraten.
Der Key ist im UEFI verankert, das Windows würde sich sowieso wieder selber aktivieren, wenn es zumindest die gleiche Version ist zB home, dann ist es quasi dasselbe Windows in besser, da sauber.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: eratiander1, CyrionX, pseudopseudonym und 4 andere
Nutze immer den Windows-Installer, den das Microsoft Media Creation Tool erstellt, damit ich eine saubere Windows-Version direkt von Microsoft habe, ohne dass was anderes da noch drin rumwerkeln kann. Das sucht sich dann ja die passende Version selber raus und aktiviert sich dann mit dem Key aus dem UEFI von selber.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Espero und Engaged
ComputerMilo schrieb:
Mein Onkel hat zudem noch mit einem ihm bekannten "Computerexperten" aus unserem Dorf gesprochen (hier absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, die Erklärung würde hier allerdings den Rahmen sprengen), der ihm davon abgeraten hat, eine Neuinstallation vorzunehmen, weil wir dadurch den Anspruch auf Garantie und Gewährleistungen verlieren würden.
Geh zu deinem Onkel und teile diesem mit, der er Schwachsinn erzählt.

Meine Empfehlung, Laptop vollständig löschen und neu installieren.

Cu
redjack
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CyrionX, Espero, ComputerMilo und 3 andere
Wer zahlt, der bestimmt. Und wenn das Notebook in den Händen Deiner Schwester ist, muss bestimmt mal eine Neuinstallation gemacht werden. Ups...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hyourinmaru
ComputerMilo schrieb:
Meine Tante und mein Onkel möchten nicht, dass ich das Betriebssystem neu installiere, weil sie Angst vor einem Garantie-/Gewährleistungsverlust haben. Sie befürchten, Notebooksbilliger würde die Rücknahme verweigern, sollten wir den Laptop erneut zurückschicken müssen, falls auch hier der Fehler auftritt.
Verstehe ich jetzt nicht. Ihr hattet doch mit dem defekten Gerät und komplett gelöschtem Datenträger auch keine Probleme. Wieso jetzt plötzlich diese Einmischung?

Mach es einfach, fertig. Zur Not vorher noch eine Image speichern. Das kannst du im Fall der Fälle einfach wieder draufklatschen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Espero, CaptainPicard, Hyourinmaru und eine weitere Person
Der einzige Fall wo ein vorinstalliertes Windows wirklich Vorteile bringt ist, wenn wirklich brandaktuelle Hardware verwendet wird da das OS Image oft schon Treiber beinhaltet an die man dann gar nicht so leicht kommt.
Bei den aktuellen Ryzen Geräten z.B. die AI Treiber.
Bei aktuellen WLAN-Karten die Treiber dafür. Da oft auch der Netzwerkport fehlt, zickt W11 bei der Installation rum und man muss, sofern man sich nicht traut die Kommandozeile zu öffnen.., mit USB Adaptern arbeiten. Die aktuellen HP250/255G10 wären solche Geräte. Wenn das dann auch noch der einzige Rechner im Haushalt ist wird's oft noch komplizierter..^^

Ansonsten: NBB muss die SSD sowieso zurücksetzen aus Datenschutzgründen. Punkt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: eratiander1
cartridge_case schrieb:
Verstehe ich jetzt nicht. Ihr hattet doch mit dem defekten Gerät und komplett gelöschtem Datenträger auch keine Probleme. Wieso jetzt plötzlich diese Einmischung?

Mach es einfach, fertig. Zur Not vorher noch eine Image speichern. Das kannst du im Fall der Fälle einfach wieder draufklatschen.
Das frage ich mich auch. Zumal, als wir den Laptop zurückgeschickt haben, gar kein Windows mehr drauf war. Ich habe die Platte vor der Rücksendung nämlich vollständig gelöscht, damit keine Rückstände von privaten Dateien verbleiben.
 
ComputerMilo schrieb:
Meine Tante und mein Onkel möchten nicht, dass ich das Betriebssystem neu installiere, weil sie Angst vor einem Garantie-/Gewährleistungsverlust haben. Sie befürchten, Notebooksbilliger würde die Rücknahme verweigern, sollten wir den Laptop erneut zurückschicken müssen, falls auch hier der Fehler auftritt.
Seltsam. Da schenken sie was und machen sich dann Gedanken über den Garantieverlust?

Wenn deine Schwester die Rechnung hat, dann installiere es neu.

Weihnachten 2024 werden wohl sehr spannend sein. ;)
 
Engaged schrieb:
Wenn der Typ ein Experte wäre, dann hätte er zu einem Clean Install geraten.

Wir haben bei uns am Standort knapp 6000 Windows Autopilot Devices (https://learn.microsoft.com/en-us/autopilot/pre-provision). Die Leute bei uns im Client Management würden bei der Aussage kotzen … hier wird nichts neu installiert. Die Devices gehen wie vom OEM eingerichtet an die Angestellten.

Daher würde ich hier einfach sagen kommt drauf an … privat kann man das schon machen. Im Business eher nicht. Insbesondere was gewinnt man dadurch? Bloatware sind heute doch überwiegend die Treiber der OEMs.

Wenn bspw. alle Sonder tasten laufen sollen, dann braucht man Software XY. Wenn man alle Funktionen der Grafikkarte will braucht man ggfs. GeForce Experience oder das Pendant von AMD. Wenn man irgendwelche Einstellungen von der Soundkarte ändern will braucht man wieder irgendeine andere Software abseits vom eigentlichen Treiber. etc. pp.

Typische Bloatware wie Norton, DVD-Player-Software etc. habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.

Daher was spart man sich? Man formatiert die HDD, installiert Windows und muss dann insbesondere im Laptop Umfeld doch wieder alle Treiber und Programme vom OEM installieren. Hat dann im Endeffekt doch wieder das gleiche System wie beim Kauf.
 
blablub1212 schrieb:
Bloatware sind heute doch überwiegend die Treiber der OEMs.

[...]

Typische Bloatware wie Norton, DVD-Player-Software etc. habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.
Naja, solche Bloatware gibt es heutzutage auch noch zuhauf, wie z.B. McAfee oder irgendwelche Speed-Tools, die deinen Computer schneller machen sollen.

Wenn bspw. alle Sonder tasten laufen sollen, dann braucht man Software XY. Wenn man alle Funktionen der Grafikkarte will braucht man ggfs. GeForce Experience oder das Pendant von AMD. Wenn man irgendwelche Einstellungen von der Soundkarte ändern will braucht man wieder irgendeine andere Software abseits vom eigentlichen Treiber. etc. pp.
Die erforderlichen Treiber zieht sich Windows heutzutage alle selbst per Windows Update. Daher muss man da gar nicht mehr so viel selber machen, wie das vielleicht früher mal war.
 
ComputerMilo schrieb:
Die erforderlichen Treiber zieht sich Windows heutzutage alle selbst per Windows Update. Daher muss man da gar nicht mehr so viel selber machen, wie das vielleicht früher mal war.
Nicht immer. Da muss man schon genauer hinschauen.

Oben installierte Version. Unten Vorschlag von Microsoft als optionales Update.
1706125482233.png
 
ComputerMilo schrieb:
als auch erklärt wird, dass eine Neuinstallation des Betriebssystems keinesfalls einen Garantie-/Gewährleistungsverlust zur Folge hat.

DAS ist Schwachsinn, wir sind hier nicht in den USA.
Durch eine Installation eines Standard OS können sich keine Beschädigung an der Hardware entstehen, da dies ein ganz normaler Vorgang bei ordnungsgemäßer Funktionsweise ist.

Anders sieht es bei Bios und Firmware Updates aus, wobei dies aber idR auch kein Problem darstellt, wenn man die Programme der Hersteller nimmt und nichts mit Drittprogrammen erzwingt

Nur bei Overclocking und daraus Resultierenden Schäden kann es einschränkungen in der Garantie oder Gewährleistung geben.
 
Warum sollte Windows neu installieren die Garantie oder Gewährleistung beeinflussten? Du hast Garantie (wenn überhaupt) und Gewährleistung auf die Hardware, nicht auf die Software.

Ok, Garantiebestimmungen kann der Hersteller relativ frei definieren. Da könnte theoretisch drin stehen, dass man das Betriebssystem nicht neu installieren darf. Aber das wäre ja totaler Schwachsinn, denn eine Installation des Betriebssystems kann immer mal einen Defekt haben. Oder es kommt eine neue OS-Version raus...

Die Gewährleistung darf davon auf keinen Fall beeinflusst werden.

Du kannst auf einem Notebook installieren was du willst, solange davon keine Schäden an der Hardware entstehen. Klar, wenn du ein Übertaktungstool installierst und damit die CPU grillst, ist das dein Problem.
Aber Windows neu installieren (oder auf Linux wechseln) ist kein Problem.

Ist ja auch dein gutes Recht die Festplatte zu formatieren aus Datenschutzgründen, bevor du das Gerät einschickst...
 
oicfar schrieb:
Oben installierte Version. Unten Vorschlag von Microsoft als optionales Update.
Ist ja nur ein Optionaler Treiber, der nicht installiert wird,
sondern dir angeboten wird, falls es Probleme geben sollte mit dem bereits installierten.
Steht sogar dort geschrieben.
Die GPU Treiber auf den Windows Update Server sind immer älter als aktuelle.
 
Also ich weiß nicht was es für ein Gerät war, aber die Elitebooks, XPS und auch die Thinkpads haben keine Bloatware drauf. das einzige was kommt ist O365, aber da wir das eh nutzen ist das kein Thema. Wäre mir auch persönlich zu blöd jedes Mal bei einem neuen Laptop das Betriebssystem zu installieren.

wie bereits einige erwähnt haben, geht die Garantie nicht verloren.
 
blablub1212 schrieb:
und muss dann insbesondere im Laptop Umfeld doch wieder alle Treiber und Programme vom OEM installieren. Hat dann im Endeffekt doch wieder das gleiche System wie beim Kauf.
Ich bin seit einigen Jahren, sowohl beim PC als auch beim Notebook, mittlerweile dazu übergegangen, mir sämtliche Treiber und Software von den Herstellern der jeweiligen Komponenten zu ziehen, sprich Intel, AMD, nVidia, Realtek, Synaptics, etc..., und nicht mehr von der Homepage des OEM. Besonders, wenn der PC oder das Notebook schon ein älteres Semester ist, macht das Sinn, da hier die Treiber beim OEM auf der Webseite irgendwann auch nicht mehr geupdated werden.
Mit Ausnahme von vllt. so Special Sachen wie das erwähnte Ryzen AI o.ä., wo man die Treiber nur sehr schwer bekommt.

Windows traue ich diesbezüglich, was Treiber angeht, nicht über den Weg. Die werden bei mir nach wie vor schön von Hand installiert.

Davon ab kann Bloatware aber eben auch sowas wie dm Druck Service, dm Bilder Service, HP Druckservice, Aldi irgendwas Service und so sein. Das muss nicht immer der 3rd Party Virenschutz, die Testversion einer Office Suite oder ein Tuning Tool á la TuneUp sein.
 
redjack1000 schrieb:
Meine Empfehlung, Laptop vollständig löschen und neu installieren
Meine Empfehlung an @ComputerMilo :
Raushalten! Dein Onkel hat seinen Experten gefunden und egal was irgendwann an dem Laptop mal ist, es wird für ihn mindestens unausgesprochen daran liegen, dass nicht der Rat des Experten befolgt wurde.

Und sobald du sowas machst, bist du die Supportansprechperson. Willst du das? Jetzt kann dein Onkel immer schön zu seinem Experten, weil es alles nach seinem Rat läuft.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CyrionX
Zurück
Oben