Welche Erweiterung welchen IRQ belegt, hängt davon ab, wie der Mainboardhersteller die IRQ Kontroller "beschaltet". Und da gab es immer unglückliche Lösungen und gibt sie auch Heute noch, so daß es durchaus noch passieren kann, daß man testen muß, in welchem Slot PCI Karten sauber laufen.
IRQ Sharing ist zwar eigentlich kein Problem, aber wenn, wie bei manchem unsauber konstruierten Mainboard Grafikkarte und NIC und Raidkontroller alle den gleichen IRQ belegen, kann es durchaus zu stockendem Datentransfer kommen. Zumal man ja bei Onboardkomponenten keine Möglichkeit hat, die IRQ Belegung zu ändern. So weit der negative Teil der Theorie.
Seit längerer Zeit haben aber selbst Single Core CPU's einen APIC (Advanced Programmable Interrupt Controller, nicht mit ACPI zu verwechseln und früher Mehrprozessorsystemen vorbehalten), der zum Einen deutlich mehr IRQ's hat und zum Anderen das IRQ Remapping beherrscht, so daß es unter modernen Betriebssystemen keinerlei Probleme mehr geben sollte. Das Remappen erfolgt dabei auf Kernelebene (zumindest bei allen mir bekannten OS'sen) und läßt sich nicht direkt beeinflussen. Es gibt aber z.B. unter Linux den irqbalancer, der in Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Kerneltreiber das Ganze automatisch optimiert. Windows wird mit Sicherheit über ähnliche Mechanismen verfügen. Das also der positive Teil.
Es gibt also nach wie vor Mehrfachbelegungen, aber die sollten sich im Normalfall nicht auf den Betrieb auswirken. Und störrische PCI Karten, die damit Probleme haben, kann man immer noch durch Umstecken zur Mitarbeit bewegen.