Gibt es (echte) Alternativen zu NDAS?

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Hallo @ all,

trotz der zahlreichen Probleme und Einschränkungen verwende ich seit Jahren NDAS-Systeme sowohl beruflich wie auch privat. Für die Firma meines Stiefvaters habe ich ein VB-Programm entwickelt, welches von mehreren Clients aus auf eine auf einem NDAS System gespeicherte Access-DB zugreift.

Zuhause habe ich einerseits alle Medienbibliotheken, aber auch teilweise Windows-Systemordner (z.B. Favoriten) auf NDAS Laufwerk(e) gespeichert.

Nun musste ich leider feststellen, daß Windows 10 NDAS nicht mehr richtig unterstützt. Der Treiber läßt sich zwar auch in Win10 installieren, das LW ansprechen, doch das LW wird von einem Win10 System automatisch gesperrt, wenn das Win10 System der NDAS-Master ist (erster Client der sich am NDAS anmeldet). Sobald dann ein Win7 Client versucht beim NDAS anzumelden, kriegt er eine Aufforderung die Festplatte zu formatieren.

Wie auch immer, NDAS ist leider tot, und wurde nur hin und her verkauft und seit vielen Jahren leider nicht weiter entwickelt. Daher meine Frage:

Gibt es andere eine Möglichkeit SATA-Laufwerk(e) übers Netzwerk anzuschließen, jedem (Windows-)Client gleichzeitige Lese- und Schreib-Rechte einzuräumen, aber gleichzeitig jedem (Windows-)Client vorzugaukeln es handelt sich um eine lokale Platte?


Das Hauptproblem liegt darin, daß sich manche Windows-Systempfade nicht auf Netzlaufwerken verschieben lassen, und so manches Programm von einem Netzlaufwerk gestartet nicht richtig funktioniert, da nur direkte Adressierung akzeptiert wird aber keine UNC-Pfade. Sonst würde ich natürlich einfach auf einen Fileserver zurückgreifen.
 
Hast du es mal mit symlinks probiert? Damit kann man normal ganz gut umleiten.
 
Hmmm...es gibt mit ATA over Ethernet wohl ein ähnlich Protokoll, das könntest du dir mal ansehen

Alternativ, wenn es nur um Programme geht die unbedingt lokale Pfade benötigen könntest du dir mal mklink.exe ansehen und somit einen lokalen Pfad auf einen Netzwerkshare umleiten. Im Gegensatz zu "normalen" Verknüpfungen wird der Pfad aber nicht aufgelöst sondern man bleibt im lokalen Pfad (ist aber in Wahrheit natürlich auf dem Share)

E: Da war wohl jemand schneller :)
 
Ich suche nach einer Hardware-Lösung, nicht nach Software-Workarounds.

NDAS ist eine "ATA over Ethernet" Implementierung. Ich suche fertig verfügbare Hardware-Lösungen für Windows (7 + 10), das Prinzip ist mir hinreichend bekannt.

PS: iSCSI ist mir ebenfalls bekannt, erfüllt die Anforderungen aber nicht, bevor einer auf den Gedanken kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn direkte/UNC Adressierung nicht geht mappe einfach den UNC Pfad als Laufwerk und lass die Programme über den Laufwerksbuchstaben drauf zugreifen, das sollte eigentlich immer funktionieren.
Aber vermutlich sind Windowsboardmittel für Dich auch nur Software Workarounds ;)
Darf ich mal fragen wofür man Windows Systempfade auslagern und damit das eigene System durch Netzwerkanbindung instabiler und langsamer machen will? Ist durchaus ernst gemeint die Frage
 
Vielleicht solltest Du doch über eine Konzeptänderung nachdenken und auf einen kleinen Server mit Domain Anbindung umstellen.

Beispielsweise das Zentyal Projekt.

Das hat eine hübsche grafische Einrichtung.
Ergänzung ()

Wenn Du natürlich wirkliche Systemordner auslagerst, wie Programme oder Windows, dann geht das natürlich nicht.

Dann wäre eventuell eine Komplettvirtualisierung gangbar.
 
Echt jetzt Leute?

Ich suche nach geeigneter Hardware!

bitte nicht mehr antworten wenn man den Unterschied zu Software nicht kennt. Ich weiß daß ich alternativ einen File-Server einsetzten könnte. Doch dann würde z.B. im Geschäft mein VB6 Programm, das ich vor über 10 Jahren erstellt habe nicht mehr laufen. Ich müßte mich wieder in die Materie einarbeiten, und das Programm in einer modernen Entwicklungsumgebung neu schreiben. Hunderte von Stunden Arbeit.

Mein Stiefvater ist 75, da warte ich lieber daß er stirbt. :evillol: Solange muß er dann mit Windows 7 auskommen, und ich erstehe bei eBay ein paar gebrauchte NDAS Gehäuse zur Ausfallsicherung.

Was die Systemordner angeht: Natürlich nicht Windows oder Programme, sondern Favoriten, Eigene Bilder, Eigene Musik, usw. Ich habe eine sehr große Favoritensammlung, auf die ich ohne großartige Synchronisation von jedem Gerät aus zugreifen können möchte. Allerdings werden wie angedeutet tatsächlich etliche Prozesse deutlich verlangsamt, weswegen ich langsam dazu tendiere über einen Homeserver nachzudenken. Instabil ist das Ganze eigentlich ist, wenn die systematischen Einschränkungen von NDAS alle kennt und darauf achtet, aber nervig ist dies zugegeben manchmal schon.

Der Vorteil vom NDAS war in erster Linie die Geschwindigkeit, die im Laufe der Jahre obsolet geworden ist. Vor ca. 10 Jahren mußte man ansonsten ein vielfaches ausgeben um mit bis zu 60-70 MB/s übers Netzwerk auf eine HDD zugreifen zu können. Und außerdem ist das System konkurrenzlos einfach. Einen kleinen Treiber installieren fertig. Und man kann von jedem PC daraus zugreifen als wäre die HDD im eigenen Rechner eingebaut. Warum bisher niemand diese grandiose Idee weiterverfolgt hat ist mir ein Rätsel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Schriftart/größe geändert.)
Kurzfassung zu Deiner Abschlussfrage: Weil das alles mit Freigaben genau so geht und sogar zwischen verschiedenen Betriebssystemen.
Für größere Unternehmen taugt die Lösung auch nichts, da nutzt man dynamische Datenträger.
ATA/SCSI/etc over ethernet haben auch nicht Deinen Einsatzzweck als Grundgedanken, sondern es geht darum auch auf Remoterechnern Zugriff bis direkt auf die Hardware zu bekommen.

Nimm einen Fileserver, mappe die Laufwerke auf die Buchstaben die sie mit Deiner alten Lösung hatten und es wird einfach alles wie vorher laufen (außer Du hast Programme die fest programmiert über den alten Treiber laufen, allerdings sollte man so nie programmieren).
Gleichzeitige Zugriffe auf eine Access DB? Ich hoffe Du hast die Locks ordentlich programmiert ;)

Vermutlich gibts aber noch einen Anwendungszweck den Du nicht erwähnt hast der zeigen würde wieso ein Fileserver nicht das gleiche erreichen könnte. Daher schlagen hier alle das nach Deiner Beschreibung sinnvollste vor.

Übrigens ist ein Treiber auch keine Hardwarelösung ;)

Ich wünsch Dir noch viel Glück, vielleicht kann Dir ja doch noch wer helfen eine Hardwarelösung zu finden.
 
alxtraxxx schrieb:
Übrigens ist ein Treiber auch keine Hardwarelösung ;)

Der Treiber gehört zur NDAS-Hardware. Ein Treiber ohne Hardware ist keiner, sondern ein Emulator.
 
BlackWidowmaker schrieb:
Echt jetzt Leute?

Ich suche nach geeigneter Hardware!

bitte nicht mehr antworten wenn man den Unterschied zu Software nicht kennt. Ich weiß daß ich alternativ einen File-Server einsetzten könnte. Doch dann würde z.B. im Geschäft mein VB6 Programm, das ich vor über 10 Jahren erstellt habe nicht mehr laufen. Ich müßte mich wieder in die Materie einarbeiten, und das Programm in einer modernen Entwicklungsumgebung neu schreiben. Hunderte von Stunden Arbeit.

Mein Stiefvater ist 75, da warte ich lieber daß er stirbt. :evillol: Solange muß er dann mit Windows 7 auskommen, und ich erstehe bei eBay ein paar gebrauchte NDAS Gehäuse zur Ausfallsicherung.
Hi,

Lösung hast du ja schon selbst gefunden.
Stiefvater muss bis 2020 durchhalten (dafür (mindestens) die besten Wünsche.
Und für den Rest Angebot einholen oder selber wieder einarbeiten.

Alternativen gepostet bzw. von Dir selber genannt.
 
Nur interessehalber, würde sich nicht ein Lösungsweg mit NAS und ISCSI-Betrieb hierfür anbieten ?

Der ISCSI-Betrteb ist für heutige bessere Nas-Geräte Standard und ISCSI-Treiber in Windows auch, hierbei kann auch ein Nas als Initiator agieren, sofern erforderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
iSCSI hat er doch schon ausgeschlossen
 
Danke für den Hinweis zu ISCSI.

Wie ist es mit Thunderbold bzw. einem Nas mit Thunderbold-Karte ?

Treiber unter Windows gibt es ja für Thunderbold.
 
Zuletzt bearbeitet:
BlackWidowmaker schrieb:
Gibt es andere eine Möglichkeit SATA-Laufwerk(e) übers Netzwerk anzuschließen, jedem (Windows-)Client gleichzeitige Lese- und Schreib-Rechte einzuräumen, aber gleichzeitig jedem (Windows-)Client vorzugaukeln es handelt sich um eine lokale Platte?
Nein, das ist nicht möglich. NDAS arbeitetet mit blockbasierten Zugriffen und behandelt die NDAS-Devices wie lokale Datenträger. Du kannst aber nicht mit mehreren Rechnern gleichzeitig auf eine Festplatte zugreifen, da das NTFS-Dateisystem bei konkurrierenden Zugriffen zerstört werden würde.
 
Evil E-Lex schrieb:
Du kannst aber nicht mit mehreren Rechnern gleichzeitig auf eine Festplatte zugreifen, da das NTFS-Dateisystem bei konkurrierenden Zugriffen zerstört werden würde.

Das stimmt so nicht ganz. Lesend gibt es keine Probleme. Für Schreibzugriffe fordern die meisten Programme erst Exklusivrechte für eine Datei und locken dann diese. Denn schließlich gibt es da ja auch einen BS-Schutz auch für lokale Datenträger, da ja unterschiedliche Prozesse gleichzeitig darauf zugreifen können. Für ein Programm ist es z.B. kein Unterschied, ob ein lokaler Prozeß auf eine Datei zugreift, oder ein Prozeß der auf einem anderen Client im Netzwerk läuft.

Wenn man also auf eine DB zugreift, können mehrere Clients zeitgleich darauf schreibend zugreifen, aber nicht auf den gleichen Datensatz. Die Daten werden auch nur aktualisiert, wenn die jeweilige "Sicht" auf bestimmte Daten aufgefrischt wird. So ist es dann natürlich unter Umständen möglich, daß wenn zwei Clients auf einen Datensatz zugreifen, die Änderungen des Clients, der als erster den Zugriff beendet, durch die Änderungen des 2. Clients verworfen werden. Will man aber z.B. per Access die Definition einer Tabelle ändern, dann müssen erst alle anderen Zugriffe auf diese beendet werden. Aber das richtig zu erklären würde hier zu weit führen.

Allerdings gibt es da schon etliche Einschränkungen, die man kennen und beachten muß. Fährt man z.B. einen einzelnen Client runter, dann wird auch die HDD im NDAS heruntergefahren und deren Lesekopf geparkt. Dies kann unter extremen Umständen zu Abstürzen und Datenverlust auf den anderen, noch aktiven Clients führen. Ein Fehler in der NDAS Software, der obwohl hinreichend bekannt, immer verschwiegen wurde und nie behoben.

Auch die Tatsache das es so etwas wie ein Masterlaufwerk gibt, wird nirgendwo erwähnt, nicht einmal auf Wikipedia oder bei den diversen Herstellerfirmen. Der erste Client der sich bei einem NDAS anmeldet wird zum Master. Er hat volles Zugriffsrecht und die meisten Optionen. Alle anderen Clients haben Nachteile. Klickt man z.B. auf Eigenschaften des LWs oder eines Ordners, bekommt man keine Informationen über Größe, freien Speicherplatz usw. Das geht nur mit dem Master-LW.

Daher ist die NDAS-Technik nie gut genug gewesen für Netzwerke mit >=10 Clients. Bei dieser Technik geht es allein um Konnektivität, während Sicherheit praktisch keine Rolle spielt. Will man z.B. einen reinen Homeserver haben, um Filme, Serien und Musik zeitgleich auf allen Windows Clients zugänglich zu machen, ist es mMn immer noch die beste Option, solange man mit einer HDD auskommt. Aber wenn man die ganzen Eigenarten von NDAS nicht kennt, gerät man als Laie sehr schnell in Verzweiflung.
 
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