Gibt es günstige IPMI ähnliche Lösungen für Homeserver?

crogge

Lt. Commander Pro
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Mittlerweile gibt es viele günstige ITX Mainboards mit Quadcore CPUs für circa 100 Euro welche dazu noch 10W oder weniger TDP haben und daher in der Regel passiv gekühlt werden. Manche diese Boards laufen auch im 24h Betrieb sehr stabil, es besteht dennoch das Risiko das solch ein Server einfriert und nur teure Boards (z. B. von Supermicro) haben IPMI und daher die Möglichkeit einen Remote-Reset durchzuführen.


Gibt es mittlerweile in Produkt welches für kleines Geld zumindest rudimentäre IPMI ähnliche Funktionen bietet?


Persönlich habe ich diverse Varianten mit Microcontrollern entwickelt welche z. B. auch die HDD LED überwachen und außer dem LAN/WLAN Reset auch Auto-Reset (Watchdog) Funktionen bieten. Stromversorgung über ATX 5V Dauerstrom (+5VSB), der Verbrauch liegt im kleinen mA Bereich.
 
crogge schrieb:
Persönlich habe ich diverse Varianten mit Microcontrollern entwickelt [...]

IPMI/BMC ist auch nichts gravierend anderes. Im Grunde ist's auch nur ein kleines System, was vom eigentlichen Board bis auf Spannungsversorgung und ein paar I/Os abgekoppelt ist.

Einige Boards im SOHO-Segment bieten IPMI/BMC, sind auch nicht signifikant teurer. Was spricht dagegen?
 
Intel AMT wäre keine Option?
 
Intel AMT ist nur bei Business Chipsätzen ala Q67, Q75, Q77, Q87 dabei und somit für ITX Boards mit SoC's (Atom, Pentium, Celeron) nicht verfügbar. ITX Boards mit Xeon-D SoC's gibts dann wieder mit IPMI (aber die sind weit entfernt von "günstig")
 
Der Preis ist meistens das Problem und gebrauchte Hardware benötigt oft sehr viel Strom oder teure Komponenten und bietet häufig keine Garantie.

Mein kleiner Datenwürfel nutzt z. B. ein ASRock J3710-ITX Board, das hatte ich mal für 99 Euro gekauft. Da ich mehr SATA Ports benötige habe ich einen Mini PCIe Adapter für 10 Euro gekauft (AC696 mit ASM1061) und so nun 6x SATA3. Der "Große PCIe" Slot wäre weiterhin frei für eine LAN/WLAN Karte oder einem SATA Controller mit bis zu 10 Ports (Dabei muss jedoch die Bandbreite von PCIe 2.0 1x beachtet werden). Das ganze ist in einem Fractal Design 304 Würfel und bietet daher ausreichend Platz für 6 3,5" Laufwerke + SSD(s).

Jedenfalls gibt es kaum Boards für 99+10 Euro die 6x SATA3 bieten und dazu USB 3.0, HDMI, Displayport und sogar bis zu 16GB RAM unterstützen (DDR3L-1600). Die CPU Leistung reicht für alle gängigen Heimserver-Anwendungen aus und bietet sogar ausreichen Reserven für Kodi 1080p H264/H265 Streaming und mehrere Kameras via Zoneminder, selbst dann ist die CPU bei weitem nicht auf Vollast.

Der Nachfolger (J4205) hat sogar HDMI 2.0, weitere HW Dekoder, spürbar mehr CPU Leistung und DDR3-1866 Unterstützung. Hier wurde jedoch der Mini PCIe Slot leider durch einen M2 Slot ersetzt weshalb für Controller nur der normale PCIe Slot zur Verfügung steht.


Was fehlt ist eines der in diesem Thema genannten Systeme um solch ein Gerät extern neuzustarten bzw. zu überwachen. Würde es dafür eine günstige/einfache Lösung für jedermann geben könnte dies einige teure Lösungen zumindest für Privatanwender oder kleine Unternehmen überflüssig machen.
 
Gibt es keine "Smart Home" Steckdosen, die sich ins Wlan Netz hängen und somit den PC aus- und wieder anschalten könnten?
 
Hallo32 schrieb:
Gibt es keine "Smart Home" Steckdosen, die sich ins Wlan Netz hängen und somit den PC aus- und wieder anschalten könnten?

Da gibt es einige Varianten, dies wäre jedoch die "Họlzhammermethode" und das Mainboard muss "Always on" unterstützen.

Außerdem sind die günstigen Steckdosen unsicher, die teuren setzen weitere Smarte Hardware voraus und letztendlich wäre alles sehr primitiv.


Ein Microcontroller kann zumindest die LEDs überwachen und Power/Reset Knöpfe steuern, daher auch als Watchdog dienen und sogar das Netzwerk selbst überwachen und/oder darüber angesprochen werden. Es könnte sogar eine serielle Konsole weitergeleitet werden, die Möglichkeiten sind da fast unbegrenzt und erlauben wie beschrieben IPMI ähnliche Möglichkeiten für kleines Geld.
 
@crogge

Dass das die Holzhammermethode schlechthin ist, ist mir bekannt. Für die Leute die wenig "basteln" und mit einen µC evtl. schon überfordert sind dürfte es aber eine einfach umzusetzende Lösung sein.

Mit einen µC kannst du natürlich viel mehr umsetzen und eine umfangreichere Lösung realisieren, die sich exakt an deinen Bedürfnissen anpasst.
 
Mal etwas (zugegeben etwas ketzerisch) gefragt: Wie kommst du auf die Idee, dass es Out-of-Band-Management gratis geben sollte?

Und so teuer ist IPMI jetzt auch wieder nicht. Das ASRock Rack J1900D2Y gibt's für 185€. Das sind zum ASRock J3710-ITX 80€ Aufpreis bei etwa vergleichbarer Leistung.
Wenn ich als kleines Unternehmen keine 80€ ausgeben kann für ein Gerät das offensichtlich wichtig ist (sonst müsste man es ja nicht aus der Ferne neustarten), dann hab ich andere Probleme. Und zu selbst gebauter Überwachung kann ich da niemanden raten.

Für den Privatanwender bleiben dann Bastellösungen alla "smarte Steckdose" oder eben per externem Gerät (wie auch immer gearteter Mikrocontroller oder auch ein Raspberry Pi). Dass ein IPMI-BMC der direkt auf dem Board sitzt immer mehr Möglichkeiten bieten wird dürfte klar sein.

Ich glaub einfach, dass es für das was du dir wünscht keinen besonders großen Markt gibt. Unternehmen setzen auf Standardlösungen wie IPMI oder AMT und Privatanwender brauchen es entweder nicht oder können es sich selbst bauen (wie ja schon erwähnt).
 
TheCadillacMan schrieb:
Mal etwas (zugegeben etwas ketzerisch) gefragt: Wie kommst du auf die Idee, dass es Out-of-Band-Management gratis geben sollte?

Und so teuer ist IPMI jetzt auch wieder nicht. Das ASRock Rack J1900D2Y gibt's für 185€. Das sind zum ASRock J3710-ITX 80€ Aufpreis bei etwa vergleichbarer Leistung.
Wenn ich als kleines Unternehmen keine 80€ ausgeben kann für ein Gerät das offensichtlich wichtig ist (sonst müsste man es ja nicht aus der Ferne neustarten), dann hab ich andere Probleme. Und zu selbst gebauter Überwachung kann ich da niemanden raten.

Für den Privatanwender bleiben dann Bastellösungen alla "smarte Steckdose" oder eben per externem Gerät (wie auch immer gearteter Mikrocontroller oder auch ein Raspberry Pi). Dass ein IPMI-BMC der direkt auf dem Board sitzt immer mehr Möglichkeiten bieten wird dürfte klar sein.

Ich glaub einfach, dass es für das was du dir wünscht keinen besonders großen Markt gibt. Unternehmen setzen auf Standardlösungen wie IPMI oder AMT und Privatanwender brauchen es entweder nicht oder können es sich selbst bauen (wie ja schon erwähnt).

Niemand hat in diesem Thema die Aussage getroffen das es solche Funktionen gratis geben sollte?

Das ASRock J1900D2Y ist in der Tat relativ günstig, jedoch bietet es kaum Schnittellen und hat eine langsame CPU.

Dann sollte sich das ändern, ich werde mal eine einfache / kostengünstige Lösung als "Aufrüstset" entwerfen, wird mal wieder Zeit ein paar Platinen zu ätzen :)
 
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