[Review] Gigabyte G1.Sniper 5
Einleitung und Danksagung
Die Firma Gigabyte ist bereits seit Langem im PC-Markt tätig und kann dem entsprechend einiges an Erfahrung vorweisen. In diesem Review soll der Mainboardsektor des taiwanesischen Herstellers im Mittelpunkt stehen. Dabei wird der Gaming-Bolide Gigabyte G1.Sniper 5 einmal genauer unter die Lupe genommen.
Mit dem GA-Z87X-OC richtete sich Gigabyte in dem Test vor einigen Wochen an die Übertakter. Heute stehen die Gamer im Mittelpunkt. Was das Gigabyte G1.Sniper 5 zu bieten hat erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Zunächst einmal gilt der Dank jedoch Gigabyte für die Bereitstellung des Testsamples und dem damit entgegengebrachten Vertrauen.
Spezifikation und Lieferumfang
Das Gigabyte G1.Sniper 5 erreicht den interessierten Kunden in einer von schwarz dominierten Verpackung, welche für einen Mainboardkarton ungewöhnlich überdimensioniert ausfällt. Die Front zieren dabei ein Detailausschnitt des inkludierten Mainboards sowie ein riesiger Schriftzug, welcher die Platine benennt. Zudem kehrt ein Untertitel "Gaming Motherboard" die Ambitionen des Mainboards hervor. Auch die Rückseite der Verpackung erweist sich als Informationsträger, so werden hier die Features aufgezeigt.
Im Inneren der Verpackung befindet sich eine Art schwarzer Koffer, welcher sich bequem an dem befestigten Henkel ans Tageslicht befördern lässt. Geschützt unter einer Kunststoffabdeckung grinst den Kunden hier auch schon das G1.Sniper 5 in all seiner Pracht an. Unter dem Mainboard wurde das umfangreiche Zubehör, eingeordnet in verschiedenen Fächern, platziert. Hier spiegelt sich auch der Preis von ca. 360€ wieder, welchen man derzeit für dieses Board zahlen muss. Im Lieferumfang befinden sich:
- 1 x SLI-Bridge
- 1 x 3-Way SLI-Bridge
- 1 x 4-Way SLI-Bridge
- 1 x Cross Fire Bridge
- 6 x SATA-Kabel
- 1 x USB3.0 Front-Panel
- 1 x I/O-Bracket
- 1 x Bluetooth4.0/Wlan-Karte
- 1 x Antenne für Bluetooth4.0/Wlan-Karte
- 1 x OP AMP Upgrade Kit
Der Umfang sprengt damit alle Dimensionen. Des Weiteren haben noch eine Bedienungsanleitung, ein Installation Guide, Treiber CD sowie eine Anleitung für die inkludierte Wlan-Karte samt Treiber CD ihren Platz im Karton gefunden.
Anders als bei den meisten anderen Boards lässt sich hier anhand der Namensgebung nicht auf den Chipsatz schließen. Der aufmerksame Leser hat aber wahrscheinlich schon den Hinweis auf den Sockel auf der Front der Verpackung entdeckt. Gigabytes Gaming-Bolide G1.Sniper 5 setzt auf Intel's aktuellen Mainstream Chipsatz Z87 Express. Mit dem Chipsatz Z87 Express hat ebenso ein neuer Sockel mit der Bezeichnung LGA1150 Einzug gefunden. Der Z87 Chips ist dabei das derzeitige Spitzenmodell und richtet sich vor allem an Enthusiasten. Der Plattform Controller Hub (PCH) verfügt über einen integrierten Ethernet Controller und auch HD Audio ist wieder mit an Board. Des Weiteren sind auch hier wieder diverse Intel Technologien anzutreffen (Rapid Storage RAID, Smart Connect sowie Rapid Start), welche bereits vom Z77er Chipsatz bekannt sind. Die große Neuerung, welche der Z87 Express Chipsatz mit sich bringt betrifft vor allem die Schnittstellen. Bis zu sechs native USB-3.0-Ports sowie sechs SATA-6-GB/s-Anschlüsse hat Intel nun im Angebot. Angetrieben wird der Chipsatz durch Intel CPU-Architektur in der 4. Generation, welche auf den Codenamen "Haswell" hört.
Layout und Anschlüsse
Beim G1.Sniper 5 geht Gigabyte andere Wege, was die Kolorierung des Mainboards betrifft. Statt dem Blau-schwarzen Anstrich ist das hier getestete Board größtenteils in schwarz gehalten und besitzt diverse grüne Applikationen. Ein Schriftzug des Herstellers Gigabyte" sowie der Schriftzug "Ultra Durable" zieren dabei die passiven Kühlkörper, welche das Board spendiert bekommen hat. Mit "Ultra-Durable" spielt Gigabyte vor allem auf die hochwertigen Komponenten an, welche auf der Platine ihren Platz gefunden haben.
Vor dem Kauf sollte man sich bereits darüber klar sein, dass das G1.Sniper 5 nicht den üblichen ATX-Standard besitzt. Alle mitgebrachten Funktionen vereint man auf dem E-ATX-Standard, was die Kompatibilität zu vielen Gehäusen doch teils erheblich beeinflusst auch wenn das G1.Sniper gerade einmal 20mm breiter ist als Boards mit dem ATX-Standard.
Start-/Reset- und ein ClearCMOS-Button gehören mittlerweile mit zum guten Ton bei Enthusiastenboards, so wundert es nicht das diese Knöpfe auch auf dem Gigabyte G1.Sniper 5 zu finden sind. Neben den besagten Buttons lassen sich noch zwei Schalter ausmachen. Einer aktiviert / deaktiviert das Dual-Bios Feature, mit dem zweiten Schalter kann in eines der beiden BIOS gebootet werden. Des Weiteren haben auch wieder einige Spannungsmesspunkte ihren Platz gefunden. Ein entsprechendes Messgerät vorausgesetzt lassen sich hier verschiedene Spannungen abgreifen. Zu guter Letzt thront noch ein DEBUG-LED zwischen dem 24-Pin ATX-Anschluss und den Spannungsmesspunkten.
Die Vielfalt der internen Anschlüsse überzeugt auf ganzer Linie. Das G1.Sniper 5 bekommt vier PEG-Slots sowie drei PCIe x1-Slots spendiert. Ein Blick auf die Kehrseite des Mainboards verrät mit wie vielen Lanes die vier PEG-Slots angebunden sind. Von oben nach unten ergibt sich daraus die folgenden Anbindung: 16, 8, 16 und 8 Lanes. Damit eine derartige Anbindung überhaupt realisiert werden kann ist ein extra Chip von Nöten. Die Anbindung der vier PEG-Slots geschieht dabei über den PLX PEX8747-Chip, welcher sich unter einem der passiven Kühlkörper versteckt. Insgesamt 48 Lanes können so realisiert werden. 16 Lanes genehmigt sich hiervon die CPU. Die verbleibenden 32 Lanes stehen für die vier PEG-Steckplätze zur Verfügung. Ein Multi-GPU-Setup mit zwei Karten ist so mit 16facher Anbindung möglich, sofern die Karten in den ersten und dritten Slots gesteckt werden. Ein Setup mit mehr als zwei Karten ist immerhin noch mit einer 8fachen Anbindung möglich.
Links neben dem PEG-Slots wurde der Soundchip platziert. Dabei setzt Gigabyte diesmal nicht auf die Standardlösung von Realtek. Beim G1.Sniper 5 hat eine Soundlösung von Creative den Platz des Standardchips eingenommen. Hierbei setzt Gigabyte auf den Sound Core 3D. Unter dem, durch die Vergoldung edel anmutenden Chip verbirgt sich ein Multi-Core-Soundprozessor, dieser besteht aus vier unabhängigen Kernen. Die verbaute Lösung ist in der Lage den Sound über sechs Kanäle auszugeben. Unterstützt wird außerdem das CrystalVoice-Feature, einer Technologie von Creative zur Verbesserung der Sprachübertragung. Dadurch können Stimmen in hoher Qualität übertragen werden, Hintergrundrauschen soll dabei unterdrückt werden. Bei den um den Soundchip platzierten Kondensatoren handelt es sich um High-End Modelle von Nichicon, diese kümmern sich um die einzelnen Kanäle. Über den zwei goldenen Kondensatoren befindet sich der Verstärker für die Soundlösung. Die Besonderheit hier ist, dass dieser austauschbar ist. Gigabyte legt hierfür einen weiteren Verstärker samt Werkzeug mit in den Lieferumfang. Der Bereich der verbauten Soundlösung wurde vom Rest des Boards separiert, dies zeigt sich im laufenden Betrieb an einer grün beleuchteten Leiterbahn.
Seinen Gaming-Charakter zeigt das G1.Sniper 5 auch bei der verbauten Netzwerkslösung, denn auch dieses ist, wie schon die Soundlösung nicht der übliche Standard. Neben einem GB-LAN-Kontroller von Intel findet sich auf der Platine ein weiterer Chip von Qualcomm Atheros welcher die Bezeichnung E2200 trägt. Der Killer-Netzwerkchip ist vor allem auf die Bedürfnisse von Online-Spielern optimiert. Bei einer schlechten Leitung kann man auch hier keine Wunder erhoffen.
Wie bereits erwähnt wird die CPU mit insgesamt 16 Phasen versorgt, diese liegen verborgen unter den passiven Kühlerkörper rund um den Sockel. Gigabyte setzt hier auf hochwertige sowie leistungsfähige Komponenten aus dem Hause IR mit der konkreten Bezeichnung IR 3550M. Die 16 Phasen werden durch einen IR3563B Spannungsregler reguliert, dieser ist links neben den RAM-Slots zu finden. Die Gesamtbelastbarkeit der verbauten Phasen ist mehr als ausreichend dimensioniert um auch bei einer stark übertakteten CPU nicht schlapp zu machen. Gut zu sehen sind an dieser Stelle auch die verbauten die Black Cap Kondensatoren, welche eine besonders hohe Effizienz und Lebensdauer aufweisen sollen. Wenn es nach Gigabyte geht sogar bis zu 10.000 Stunden bei 105°C Betriebstemperatur. Diese Kondensatoren sind ein Teil der Gigabyte Ultra-Durable-Technologie.
Der verbaute Kühlkörper kann aktiv mit Wasser gekühlt werden, Anschlüsse sind bereits vorinstalliert. Leider sind die Anschlüsse fester Bestandteil des Kühlers, schöner wäre hier eine austauschbare Lösung gewesen. Dies ist allerdings Kritik auf hohem Niveau. Neben der Bereitschaft für die Wasserkühlung sorgt ein 40mm Lüfter zusätzlich für den Abtransport der entstehenden Abwärme. Der Lüfter könnte auch einfach durch ein anderes Modell ersetzt werden. Die vier Schrauben welche den Lüfter fixieren sind schnell gelöst, allerdings befindet sich der Anschluss des Lüfters unter dem Kühlkörper. Bei dem Mini-Lüfter handelt es sich um ein Exemplar von Power Logic mit der Modelbezeichnung PLA04007S12L. Seinen Dienst verrichtete der Mini in diesem Test lautlos.
Die vier Steckplätze für den DDR3-Speicher haben wie üblich im oberen rechten Bereich ihren Platz gefunden und können im Dual-Channel-Modus betrieben werden. Insgesamt fasst das Board bis zu 32 GB Speicher. Auch das XMP wird unterstützt.
Nahe des ersten PCI-Express x16 Slots fällt noch ein USB3 Hub ins Auge. Dieser ist von Renesas und trägt die Bezeichnung D720210. Insgesamt finden sich zwei dieser Hubs auf dem Mainboard verbaut. Auf diese Weise realisiert Gigabyte auf dem G1.Sniper 5 insgesamt 10 USB 3.0 Anschlüsse, sechs am ATX-Panel sowie vier über zwei interne USB 3.0 Header. Der Z87 Chipsatz ist dabei in der Lage bis zu sechs Ports nativ anzusteuern.
Von den zehn verfügbaren SATA3 Ports werden vier mit Hilfe eines Marvell 88SE9230 Controllers realisiert. Sechs der SATA3-Port werden nativ vom Z87-Chipsatz bereitgestellt. Die vier adoptierten Ports sind durch ihre graue Färbung zu erkennen. Alle SATA-Ports sind um 90° abgewinkelt und so jederzeit gut zu erreichen, auch wenn die Grafikkarte(n) mal etwas länger ausfallen sollten. Der zusätzliche SATA-Power-Anschluss, welcher rechts neben den SATA-Ports thront , dient der Stromzufuhr der Grafikkarten für den Fall eines Multi-GPU-Setups.
Neben den SATA-Ports wird der Chipsatz von einem weiteren passiven Kühlkörper verdeckt. Der Schriftzug G1.Killer sowie ein Totenkopf zieren diesen. Wem das an dieser Stelle noch nicht klar sein sollte, G1.Killer bezeichnet die Gamingserie von Gigabyte's Mainboards. Während des Betriebs erstrahlt der Schädel auf dem Kühler im gelben Schimmer. Unter dem Kühlkörper verbirgt neben dem Chipsatz noch ein Super I/O Chip von ITE mit der Bezeichnung IT8728F. Über diesen wird der PS2-Anschluss am Rear-Panel realisiert.
Am ATX-Panel findet man sonst, neben den Anschlüssen für die Soundkarte, noch die üblichen Verdächtigen. Als da wären sechs USB 3.0 Anschlüsse, die Anschlüsse für die Netzwerkkarten (Intel und Qualcomm Atheros), ein PS/2 Anschluss für ältere Eingabegeräte, ganze zwei HDMI Anschlüsse, einen Displayport sowie zwei USB 2.0 Anschlüsse. Die Anschlüsse der Audiolösung wurden vergoldet um eine entsprechend hochwertige Signalübertragung zu gewährleisten.
Das Layout ist sehr durchdacht, hier macht sich die jahrelange Erfahrung von Gigabyte im Mainboardsektor bemerkbar, so sind alle wichtigen Anschlüsse stets gut zu erreichen. Des Weiteren kommen auf dem G1.Sniper 5 nur hochwertige Komponenten zum Einsatz, weshalb die Platine einen sehr positiven Gesamteindruck hinterlässt. Vor allem die verbaute Sound- und Netzwerklösung sind hier Spitzenklasse.
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