News Google einigt sich in Frankreich mit Verlagen

Unterm Strich ein Gewinn für alle: Die Verlage können beim Klassenbesten lernen, wie man im Internet Geld verdient. Und weder Google noch die Nutzer werden durch schlechte Gesetze in ihrer Informationsfreiheit beschränkt. Das Abkommen bietet beiden Seiten die Chance, mit ihren Inhalten und Geschäftsmodellen kooperativ Geld zu verdienen.

Hoffentlich schafft man es auch hier in Deutschland, eine partnerschaftliche Lösung zu finden.
 
60 Millionen?
Das ist doch irgendwie lächerlich.
Die französischen Verlage haben wohl eingesehen das sie keine Chance haben, wollten aber nicht ihr Gesicht verlieren.
Das Geld deckt vielleicht gerade einmal die Anwalts- und Marketingskosten der Verlage, mehr aber auch nicht. Google bezahlt das aus der Kaffeekasse.

Der eigentliche Gewinner ist hier ist Google.
Aber die Verlage können so ihre Niederlage als großen Sieg feiern.
Naja, wenn es beide Seiten glücklich macht dann soll es wohl so sein.


edit: Und die 60 Millionen fließen auch noch in einem Fond, der den Verlagen hilft noch mehr Adsense-Werbebanner auf ihren Internetseiten zu platzieren. :cheerlead: :evillol: :cheerlead:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich ärgert dieses Entgegenkommen seitens Google sehr!

Warum fährt da keiner mal die Hardliner-Schiene, um solchen korrupten Staatssystemen einfach mal zu zeigen, dass man sich eben NICHT immer ausnehmen lässt bis aufs Letzte. Der "kleine Mann allein" hat dazu leider kaum die Macht, auch organisiert schaffen es nur die Wenigsten, sich durchzusetzen, um etwas "Gutes" zu tun.

Google hingegen hätte hier den Stellwert einer entsprechenden Vormacht und könnte ohne Weiteres (vor Allem in Anbetracht der geplanten "Nutzerdatensteuer" - und die WIRD kommen, da bin ich mir sicher) ein dickes, fettes Exempel statuieren, tut es aus mir derzeit noch unerklärlichen Gründen jedoch nicht.

Es könnte lediglich sein, dass Google die 60 Millionen (der Betrag erscheint mir angesichts des Streitthemas allerdings auch sehr gering) so anlegt, dass der Betrag weiterhin (über welche Ecken und Gesetzeslücken auch immer) positiv auf der Bilanz erscheint.

Die ganze Thematik ist sowas von PERVERS!

X macht kostenlos Werbung für Y und verweist unentgeltlich auf Y und als Dank wird Y sauer und verlangt auch noch Geld dafür, dass X überhaupt Werbung für Y machen darf.

Ich wiederhole, ein Wort trifft dieses Treiben: PERVERS

Cya, Mäxl
 
Google hätte die Seiten besser aus dem Index entfernt.

Das hätte den Seiten bestimmt richtig weh getan, weil die dann weniger Klicks bekommen hätten und die Werbeeinnahmen weggebrochen wären.

Schade
 
Offengestanden: Ich steige nicht durch.

Anstatt das belgische Hin-und-her zu wiederholen und die Verlage ankriechen zu lassen, spendet man 60 Millionen und hilft den Verlagen noch mit der Werbung.

Kann mich bitte jemand erleuchten? :confused_alt:
 
Was in Belgien funktioniert muss nicht auch in Frankreich funktionieren. Und bei uns schon garnicht. Bei uns wird es sein wie immer: Die BRD verabschiedet gleich ein Gesetz gegen diese böse Google-Dings und wundert sich dann über eine mögliche Reaktion von Google. Clever Verbände und Regierungen warten ab bis sie den Erfolg oder Misserfolg einer Vereinbarung oder eines Gesetzes sehen und handeln dann :D
Die geplante "Nutzerdaten-Steuer" wurde sicher als Druckmittel gegen Google genutzt.
Ich hätte mich auch mit Frankreich geeinigt. Wenn die Verträge unterschrieben sind ändere ich das kostenlose Finden in kostenpflichtiges :D
Die Verlage und Co. wollen zwar Geld von Google und andere Eingeständnisse, sind aber anscheind nicht bereit einzusehen das Google eine Dienstleistung umsonst für diese Geier zu Verfügung stellt.
 
Google hätte die Seiten besser aus dem Index entfernt.

MightyDizzle schrieb:
Offengestanden: Ich steige nicht durch.

Anstatt das belgische Hin-und-her zu wiederholen und die Verlage ankriechen zu lassen, spendet man 60 Millionen und hilft den Verlagen noch mit der Werbung.

Kann mich bitte jemand erleuchten?

Ihr betrachtet die Thematik zu einseiteig! Wenn google die Verlage einfach aus dem Index entfernt, dann ist das französiche Google News im Eimer. Google kann genausowenig ohne die Verlage, wie die Verlage ohne Google.

Im übrigen würden die Verlage es liebendgerne sehen, dass Google News verschwindet. Für sie ist diese Seite ein Konkurrenzangebot. Wieso? Die zentrale Dienstleistung die die Verlage zu bieten haben ist das aufbereitete Präsentieren von Inhalten. Ein Blick auf Spon und man sieht die wichtigsten Infos des Tages. Aber genau das kann Google News auch. Man muss dazu noch nichteinmal Google Verlassen. Die Verlage würden es am liebsten sehe, dass man sie über die Google suche findet, aber Google News verschwindet. Soetwas können sie derzeit aber nicht über Robots.txt oder andere maßnahmen steuern.

60 Millionen?
Das ist doch irgendwie lächerlich.

Habt ihr überhaupt ein gefühl für Geld? 60 Mio sind keine geringe Summer, auch im Unternehmesumfeld. Zum Vergleich Deutschlands größtes Nachrichtenportal Spiegelonline macht 30 Mio Umsatz bei 3 Mio Gewinn. Da kann man mit 60 Mio gechenkt verdammt gut in die Zunkunft investieren.
 
Palomino schrieb:
Hoffentlich schafft man es auch hier in Deutschland, eine partnerschaftliche Lösung zu finden.
Das kann man bei uns vergessen. Die Verlage haben das Geld schon fest eingeplant und sind einfach zu eingebildet.
In Deutschland wird ja noch nicht mal Google in den Bundestag eingeladen um seine Ansichten darzulegen. (oder Microsoft oder Yahoo oder ...)
Die andere Seite hat praktisch schon einen Stammplatz.

Außerdem wurde in Frankreich noch kein Entwurf zu einem LSR Gesetz geschrieben.
Die Regierung hat Google dazu aufgefordert sich mt den Verlagen ohne ein Gesetz zu einigen, was dann am letzten Tag des Ultimatums gelungen ist.

In Deutschland aber versucht die Axel-Springer Lobby (allen voran Außenminister Keese und Döpfner) schon seit Jahren den Bundestag zu überreden ein Gesetz für sie zu machen.
Nach dem Motto: Wir bekommen das LSR und ihr eine gute Presse. (und bei unseren rückgratlosen Politikern funktioniert das natürlich)

Mit Google verhandelt wurde nach meinen Informationen nie. (Wieso auch, dann müsste man ja Kompromisse machen)
 
PunGNU schrieb:
Ihr betrachtet die Thematik zu einseiteig! Wenn google die Verlage einfach aus dem Index entfernt, dann ist das französiche Google News im Eimer. Google kann genausowenig ohne die Verlage, wie die Verlage ohne Google.

Das verstehe ich nicht. Google News hat nach meinem Kenntnisstand keine Werbung geschaltet. Richtig? Also ist Google News doch ehr ein Wegweiser zu den Verlagen und ihren Inhalten. Nach meinem Verständnis: Kein Google-News, keine Klicks zu den Seiten der Verlage. Keine Klicks zu den Verlagen heisst keine/viel weniger Besucher auf den Seiten der Verlage: Ergo: Wert der Werbeflächen auf den Seiten der Verlage sinkt.
Den Arbeitsaufwand hat Google. Dort werden die Daten verarbeitet und gepflegt und zur Verfügng gestellt. Ohne das die Verlage dafür etwas bezahlen müssen. Ich hoffe das ist nicht zu einseitig. Aber wie ich es betrachte sehe ich nur Vorteile für die Verlage.

PunGNU schrieb:
Habt ihr überhaupt ein gefühl für Geld? 60 Mio sind keine geringe Summer, auch im Unternehmesumfeld. Zum Vergleich Deutschlands größtes Nachrichtenportal Spiegelonline macht 30 Mio Umsatz bei 3 Mio Gewinn. Da kann man mit 60 Mio gechenkt verdammt gut in die Zunkunft investieren.

Da stimme ich voll zu. Es werden leider immer öfter Umsatzzahlen zur Argumentation verwendet und dadurch entsteht ein sehr verzerrtes Bild. Denn auch wenn Google 2012 50 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet haben soll... die Kosten und auch Rücklagen für zB schlechte Zeiten, Klagen, Schadensersatzfordergen müssen berücksichtigt werden
 
MightyDizzle schrieb:
Offengestanden: Ich steige nicht durch.

Anstatt das belgische Hin-und-her zu wiederholen und die Verlage ankriechen zu lassen, spendet man 60 Millionen und hilft den Verlagen noch mit der Werbung.

Kann mich bitte jemand erleuchten? :confused_alt:

Mit den 60 Millionen beendet Google nicht nur den Streit mit den Verlegern.

Am wichtigsten ist, das damit die Lobbyarbeit seitens der Verleger beendet werden. Momentan haben wir die Regelung: Google darf erst einmal alles zeigen, wenn du das nicht willst kannst du das per robot.txt einschränken. Die Vorstellung der Verleger war: Google darf erst mal gar nichts anzeigen, bis sie nicht von jedem einzigen sich die schriftliche Genehmigung geholt haben. Das hätte zu einem Chaos im Internet geführt und wäre nicht nur auf die Seiten der Verleger begrenzt gewesen, sondern hätte auf alle Inhalte im Internet übergegriffen.

Zweitens enden damit die negativ Kampagnen auf beiden Seiten.

Drittens bindet der 60 Millionen Fond die Verlage an Google. Man wird die Verlage gerne dafür unterstützen noch mehr Adsense Werbung zu schalten oder andere Google Dienste einzubinden. Kooperationen mit Bing oder Facebook werden aber sicherlich nicht unterstützt, höchstens erschwert.
Es ist also eine sinnvolle Zukunftsinvestition für Google. (Es könnte sogar so vorteilhaft sein, das sich das Kartellamt einschaltet ;) )

Viertens geht es hier um einen gigantischen Markt. Beide Seiten leben fast ausschließlich von der Werbung, auch die Verleger. Die Verkaufspreise der Zeitungen dienen nur zur Refinanzierung der physischen Produktionskosten. Also Produktion, Transport, Infrastruktur (Kioske und Postbooten), unverkaufte Exemplare, subventionierte Abos (für Neukunden, Studenten, Boardexemplare). Der Werbemarkt ist gigantisch (sieht man an Googles Umsätzen), da sind 60 Millionen ein Witz. Für diese geringe Summe geben die Verleger nun auf und reihen sich in die Schlange der Googleunterstützer ein.



Für Google ist der Deal super. Für 60 Millionen werden aus Feinden hilfreiche Unterstützer.
Die Verleger sind ein mächtiger Gegner, da sie auf Politiker Einfluss nehmen und den Ruf schädigen können.
Jetzt sind sie als ein nützliches Werkzeug im Googlekonzern integriert.
 
Ja, nur irgendwie klappt es nicht mit der Gema :(
 
Hawkster schrieb:
Das verstehe ich nicht. Google News hat nach meinem Kenntnisstand keine Werbung geschaltet. Richtig? Also ist Google News doch eher ein Wegweiser zu den Verlagen und ihren Inhalten. Nach meinem Verständnis: Kein Google-News, keine Klicks zu den Seiten der Verlage. Keine Klicks zu den Verlagen heisst keine/viel weniger Besucher auf den Seiten der Verlage: Ergo: Wert der Werbeflächen auf den Seiten der Verlage sinkt.

Das kann man so sehen. Die Verlage sehen das aber anders und fühlen sich durch Google News eher bedroht. Die Verlage gehen davon aus, dass die Leute, welche sich ein Nachrichtenüberblick auf Google News holen ihre Seiten direkt (bzw. über die reguläre Google Suche) ansurfen würden. Die Rechnung ist: Verbringt der User mehr Zeit auf Google News, dann verbringt er weniger auf Spon. Somit greift Google News den Verlagen "Userzeit" ab. Die Sorge der Verlage geht aber noch weiter, sie befürchten, dass Google News zu der zentralen Anlaufstelle für Nachrichten im Web wird. Für die Verlage ist dies eine horror Vorstellung: Derzeit gibt es viele Leute, die spon, zeit online oder vllt sogar bild.de als Startseite haben um morgens mal kurz zu schauen, was in der Welt so ab geht. Es geht viel Traffic verloren, wenn das alles ersteinmal an Google News geht.
 
PunGNU schrieb:
Das kann man so sehen. Die Verlage sehen das aber anders und fühlen sich durch Google News eher bedroht. Die Verlage gehen davon aus, dass die Leute, welche sich ein Nachrichtenüberblick auf Google News holen ihre Seiten direkt (bzw. über die reguläre Google Suche) ansurfen würden. Die Rechnung ist: Verbringt der User mehr Zeit auf Google News, dann verbringt er weniger auf Spon. Somit greift Google News den Verlagen "Userzeit" ab. Die Sorge der Verlage geht aber noch weiter, sie befürchten, dass Google News zu der zentralen Anlaufstelle für Nachrichten im Web wird. Für die Verlage ist dies eine horror Vorstellung: Derzeit gibt es viele Leute, die spon, zeit online oder vllt sogar bild.de als Startseite haben um morgens mal kurz zu schauen, was in der Welt so ab geht. Es geht viel Traffic verloren, wenn das alles ersteinmal an Google News geht.

Ok, dem kann ich folgen. Nur, was wenn Google beschliessen sollte,dass das "finden" solcher gewinnorientierter Unternehmen, nach Einführung eines Gesetzes (wie das wohl bei uns der Fall sein wird), kostenpflichtig macht. Also das finden und/oder den "Klick" auf den entsprechenden Link mit einer "Gebühr" belegt.
Dann ist der Aufschrei wieder groß auf Seiten der Verleger. Google wird dann wieder beschuldigt seine Marktsituation auszunutzen. Der Pressfreiheit entgegen zu wirken und solche Dinge. Letztlich ist dann wohl Google immer der Verlierer und darf zahlen und darf für seine Dienstleistung nicht berechnen.
Das soll freie Marktwirtschaft sein? Da bin ich nicht sicher. Und selbst das Argument des Quasi-Monopols ist nur bedingt richtig, denn es gibt Alternativen.
 
Man braucht nicht über die aktuelle Rechtslage nachdenken oder diskutieren.
Sie ist ja so flexibel wie Freiheit, Eigentumsrechte oder die Grundrechte, in einer Demokratie.
Nämlich abhängig von der aktuellen Meinung oder Habgier des Pöbels und deren Führer.
Demokratie ist eine unglaubliche veraltete Gesellschaftsordnung,
eine geordnet scheinende Diktatur von Gaunern (Führern) und Sklaven.
 
PunGNU schrieb:
Google kann genausowenig ohne die Verlage, wie die Verlage ohne Google.


Google kann sehr wohl ohne die Verlage leben, aber die Verlage nicht ohne Google.

An Googles Seite hätte ich mich jedenfalls geweigert, wenn niemand ausser mir dafür zahlen müsste. Gibt ja noch andere Suchmaschinen, warum müssen die nix zahlen?


Winder schrieb:
Die Gema verlangt auch keine 60 Millionen ;)

Stimmt, die wollen DAUERHAFT Geld sehen...
 
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.....
 
Hawkster schrieb:
Das soll freie Marktwirtschaft sein? Da bin ich nicht sicher. Und selbst das Argument des Quasi-Monopols ist nur bedingt richtig, denn es gibt Alternativen.

Quasi-Monopol ist hier auch nicht richtig - eigentlich ist Monopol hier völlig fehl am Platz, da wie du selber sagt Alternativen bestehen.
Marktbeherrschende Stellung ist das Stichwort.
In der EU gibts Regelungen für solche Unternehmen ab 50% Marktanteil - siehe Microsoft, die haben auch kein Monopol aber eben eine Marktbeherrschende Stellung, deswegen
haben sie bis jetzt auch immer "nur" ein Bußgeld verhängt bekommen. (-> Browserauswahl zB)
 
Aber wo soll hier eigentlich der Nachteil der marktbeherrschenden Stellung genau sein? Sonst hat man ja irgendwelche Nachteile oder Probleme, wenn man nicht das Produkt des Monopolisten/Marktbeherrschers nutzt. Aber welche Probleme hab ich wenn ich bei Bing was suche statt bei Google? Da gibts höchstens qualitative Nachteile aber das hat mit dem Monopol ja nix zu tun.
 
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