Cytrox schrieb:
Das Problem war, soweit ich dass verstanden habe, dass Google seine "Android-JVM" (um es mal so zu nennen) als Open Source Code lizenziert hat, was Oracle nicht gefallen hat, da Sie - wie auch Sun seinerzeit - nur eine einzige zentrale Open Source Version der JVM (OpenJDK) haben möchten. Der Sinn hinter dem ganzen ist, schätze ich mal, dass Java nicht so wie unzähle andere Open Source Projekte zig Mal weitergeforkt wird und am Ende von der ursprünglichen Spezifikation so weit weg ist dass der Leitsatz "write once, run anywhere" seine Bedeutung verliert.
Sun als auch nun Oracle wollten bzw. wollen Geld haben, damit man es offiziell als JVM anpreisen kann, dazu muss man z.B. das Java TestKit bestehen, das erhält man aber nur, wenn man an Sun/Oracle Geld gezahlt hat.
Je nachdem wie der Deal aussah, den Sun vorgeschlagen hat, Fakt ist nur, dass Google es ausgeschlagen hat.
Also ging Google eben hin und hat Java nachgebaut, bzw. die Java-Implementierung Apache Harmony erweitert und als Dalvik VM inkompatibel zu Java gemacht. Gleichzeitig aber Patente genutzt (Java JIT-Compiler), die Sun nur für Java-Implementierungen freigegeben hat, aber die Dalvik VM kann eben kein Java-Bytecode ausführen, sondern nur Dalvik-Bytecode.
Das war der Auslöser, durch die Rechtsverdreher ist es dann irgendwann Richtung der Java Library abgedrifted, warum auch immer.
Mit OpenSource oder "write once, run anywhere" hat es gar nichts zu tun. Google wollte nicht die Lizenzzahlungen an Sun/Oracle zahlen und hat dadurch den DalvikVM-Weg gewählt, der war aber nicht wirklich ganz koscher.
Cytrox schrieb:
Insofern bedeutet der Sieg Googles hier für uns hier als nicht-Google Aktionäre und nicht-Google Mitarbeiter insgesammt eine Niederlage und keinen Sieg. So sehr ich Googles Open Source bemühungen auch gut heiße, das ist ein Prozess den sie hätten verlieren müssen.
Das sehe ich genauso, aber aus anderen Gründen. Den Google hat sich sehr bewusst an Sun/Oracle "vorbeigeschummelt", weil man denen nicht das Geld für eine Java-Implementierung zahlen wollte, aber gleichzeitig ein Nutznießer von der großen Verbreitung und Akzeptanz sein wollte. So sehr ich z.T. Oracles-Firmenpolitik verabscheue, hier war Google der Bad Boy und Oracle hat genau das richtige getan. Warum man aber in dem Streit auf so eine Belanglosigkeit wie die API abgedriftet ist, statt sich stärker auf die Patentverstöße zu konzentrieren ist mir ein Rätsel.