Nachdem die Minis gelegentlich für unter 20€ erhältlich waren, musste ich auch mal einen ausprobieren. Heute kam ein Bluetooth-Empfänger TṔ-Link HA100 ins Haus. Der Zweck der Übung mit Bluetooth war zunächst, den vorhandenen Kopfhörer
HD330 (und andere) bei Bedarf "kabellos" betreiben zu können, und das nicht nur über knapp 10 Meter Luftlinie, sondern auch durch die Decke bzw. Wände hindurch. Reichweite ist wohl die Paradedisziplin des HA100. Bei freier Sicht zwischen Sender und Empfänger bis ca. 20m, mit praktisch keiner Zeitverzögerung. Der Ausgang des HA100 passt recht gut zum HD330. Naja, Bluetooth ≧ 5.0 schickt sich an, den Markt zu übernehmen, mit ggf. größerer Reichweit.
Und dann wollte ich mal sehen, ob der Mini auch eine leidlich akzeptable Stereo-Wiedergabe auf die Beine stellen kann. Es gibt im Netz zwar diverse Anleitungen zum Einbau eines Audio-Ausganges ("Line-Out"). Aber brav in Mono. Fazit: Der Mini "kann" über Bluetooth Stereo.
Woran es liegt, dass die Wiedergabe von Spotify free über Mini zum Bluetooth-Empfänger auch bei direkter Sichtverbindung gelegentlich stockt und die von TuneIn eher nicht, werde ich ohne Testlabor wohl kaum herausfinden. Es mag u.a. an der Kodierung + Datenrate der Internet-Streams liegen, die ggf. eine größere Systemlast im Mini erzeugen.
Manchmal habe ich den Eindruck, als ob im Mini irgendwo ein kleiner Mr. Assistant hockt, nach Wechseln des Programmes bzw. bei Pausen im Stream mehr oder weniger lustvoll auf die Datenbremse tritt und sich gelegentlich köstlich über Brain 1.0 amüsiert. Aber noch fallen seine Antworten auf "Hey Google, are you SkyNet?" negativ aus.
Den Klang, den ein angehender Mittelklasse - Kopfhörer am Mini liefern
kann, ist deutlich besser, als alles, was der eingebaute Lautsprecher liefert. Hi-Fi - Liebhaber werden bei Bedarf aber anderswo fündig.
Der Leistungshunger ist angenehm niedrig:
- TP-Link HA100: Das USB-Meter hat frisch nach der Paarung an ein Galaxy S5 0.00A angezeigt, d.h. im Rahmen der Messungenauikeit irgendwas um oder unter 10mA. Es liegt dem BT-Receiver zwar ein 1A - USB - Netzteil bei, aber selbst eine kleine Powerbank sollte den Receiver tagelang betreiben können.
- Google Home Mini: benötigt im Schnitt bei Zimmerlautstärke knapp 0,3A bei 5V. Der Mini läuft hier inzwischen im Regelfall auf einer mittelgroßen Powerbank. Spracheingabe ist z.B. in der Küche mit vollen oder fettigen Händen sinnvoll einsetzbar, denn es können auch mehrere Timer mit Namen verwendet werden, wenn man das "Wie" herausgefunden hat. Dazu muss man Mr. Assistant dazu bringen, beim Alarm eines abgelaufenen Timers auch den Namen zu nennen. Und die Seiteneffekte kennen, wenn in besagtem Alarmton ein weitere Timer abläuft. Die Einkaufsliste ist vergleichsweise einfach zu ergänzen.
Kommandos für den Google-Assistant, nachdem man den Bluetooth-Lautsprecher oder -Empfänger dem Mini das erste Mal über die Home-App auf seinem Schlaufon bekannt gemacht hat:
- "Hey Google, connect Bluetooth"
- "Hey Google, disconnect Bluetooth"
P.S.: Derzeit läuft am HA100 ein 2x1W - Verstärker aus meinen Bastelvorräten und daran zwei Regalboxen (
Magnat Monitor 220). In der Home-App habe ich die Höhen leicht angehoben und die Bässe leicht zurückgedreht. Akustisch kommt das insgesamt deutlich überzeugender herüber als ein Bose Mini II in der Verwandschaft, bei dessen Audi-Wiedergabe es mich zwar leicht gegruselt hat, der aber in einer höheren Klasse als der Google Home Mini spielt.