News Google ist Lobbying-König in der IT-Branche

Andy

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Google hat innerhalb der IT-Branche in diesem Jahr das meiste Geld für Lobbying ausgegeben, berichtet die New York Times. Die Ausgaben übersteigen dabei die Summe, die von den großen Konkurrenten Apple, Microsoft und Facebook zusammen investiert wurde.

Zur News: Google ist Lobbying-König in der IT-Branche
 
Die gestiegende Kritik bezüglich der Datensammelwut ist ja auch mehr als begründet.
Kein Wunder, dass bei steigenden Gewinnzahlen auch die Lobbykosten steigen.

Mfg
JeverPils
 
Was ist denn alles mit "Kosten zu Beeinflussung von Politikern" gemeint?

Klingt ja sehr nach Schmiergeld, wenn es dass wäre gäbe es aber sicher keine Zahlen und News darüber.
 
Ich bin entsetzt dass man das solche Zahlen so offen weiß.
Das ist doch nichts anderes wie Bestechung. Politiker sind doch alle korrupt.
 
Bin wirklich erstaunt wie offen man damit umgeht :eek: Die exakte Höhe der Schmiergelder ist bekannt, unglaublich und dann quatscht man noch warum man so viel schmieren will O_o
 
ihr wisst aber schon, dass in amerika das lobbying ganz normal ist. oder glaubt da wirklich wer, der bush oder der obama wären präsident geworden weil sie so gut sind?
 
Ja dieses Lobbying in den USA, nur zum Kopfschütteln.

Erinnere mich gerade an die, ich glaube 3te oder 4te Staffel von "The Wire", wo dieses Thema auch recht gut angeschnitten wurde.

Edit:
Lobbying gibts hier natürlich auch, aber wenigstens ist es hier deutlich, wie schwachsinnig es eigentlich ist und die Leute tun es mehr unter der Hand. Problematik dürfte dies aber in so ziemlich jedem Land sein, leider.
 
In Deutschland schreien alle wieder von Schmiergeld, wie ich das Land in dem Bezug so hasse. Meine Güte, mit den Kosten werden alle Maßnahmen bezahlt, damit man Politiker umstimmen kann. Davon werden wohl an Meisten Mitarbeiter bezahlt die aussschließlich dafür zuständig sind. In der EU haben die Politiker zB über MS gewonnen als sie das Unternehmen verpflichteten Windows "N" Versionen auf den Markt zu bringen. Aus meiner Sicht der größte Quatsch. Dagegen müssen solche Unternehmen vorgehen und Politiker überzeugen.

Bei uns ist Lobbying auch normal, wie sollte denn sonst die Solarbranche ihre Mrd. Zuschüsse bekommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@einfach ich
lobbying hat nur leider garnichts oder kaum was mit der präsidentschaftswahl zu tun
sonst wär obama wohl kaum präsident geworden

was lobbying tut ist wichtige industriefeindliche gesetze zu verhindern
 
Wie alle gleich wieder von Schmiergeldern reden. Als ob man mit 5 Millionen an Schmiergeld mal eben 200 Senatoren umstimmen könnte :rolleyes:

Das Geld von dem hier gesprochen wird, geht wahrscheinlich fast ausschließlich für das Gehalt von eigenen PR Mitarbeitern drauf, die ausschließlich für die Politiker zuständig sind. Soll heißen: Wenn Google mit einem Politiker sprechen will, dann geschieht das über diese Experten, die die Vorgänge in Washington genau kennen.

Und solche Experten sind üblicherweise Anwälte und kosten dementsprechend eben auch mal gerne 500.000+ $ im Jahr. Und einer reicht da nunmal meistens nicht.

Als ob es wirklich öffentlich bekannt werden würde, wenn ein Konzern die Geldkoffer in die Häuser der Politiker trägt. Da dürfte man bei den Amis genauso auf Schwarzgeld zurückgreifen, wie bei uns auch :D .
 
Die News ist mal richtig in die Hose gegangen.
Lobbying ist doch nicht nur "Beeinflussung der Politiker". Müssen hier wirklich manche News auf Bild-Niveau reduziert werden?
Entweder erklärt Lobbying richtig, oder lässt es ganz bleiben. Aber mit solchen dummen Stammtisch-Definitionen ist niemanden geholfen.:rolleyes:


EDIT: dgschrei hat es ja schon richtig erklärt. Lobbying ist für ein Unternehmen dieser Größe ein eigener Unternehmensbereich. Ehe man nach einem Gesetzesentschluss lange streiten muss, wird über Lobbyisten im vorhinein Informationen und Wünsche der Branche eingeholt. (natürlich ist jede Art von Information auch eine Beeinflussung)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte nicht gedacht, dass nach so langer Zeit IBM und Microsoft hier mal ihren Platz abgeben dürfen.
 
Einfach Ich schrieb:
ihr wisst aber schon, dass in Amerika das Lobbying ganz normal ist. oder glaubt da wirklich wer, der Bush oder der Obama wären Präsident geworden weil sie so gut sind?
Da drüben läuft der Hase sowieso in eine andere Richtung.. Alleine wenn man irgendwelche Serien sieht, wo es um Wahlkampf etc. geht, und sei es nur irgend eine Standard Serie aus den USA, als erstes wird einem gezeigt was so ein Wahlkampf-Spender alles tun und machen kann, wenn er einen amtierenden unterstützt :rolleyes:

Hier in DE wird es auch diverse Politiker geben, die das Geld einstecken und dann abnicken. Bestimmt hat Angie schon ein paar Euro einkassiert für irgend welche Kleinigkeiten.. da gab es bestimmt eine gratis Breitband-Anbindung, wenn sie mal irgendwo nickt und zustimmt :D

Gruß, Domi
 
jackii schrieb:
Was ist denn alles mit "Kosten zu Beeinflussung von Politikern" gemeint?

Klingt ja sehr nach Schmiergeld, wenn es dass wäre gäbe es aber sicher keine Zahlen und News darüber.

Das nennen die Politiker "Sponsoring für Wahlen". Und genau da liegt der Teufel begraben.

Vor allem in den USA sind Politiker darauf angewiesen Sponsoren zu bekommen.
Deswegen haben wir auch solche Raubkopierer Diskussionen, die eine höhere Priorität als miserable Arbeitslöhne, Benzinpreise, Schere zwischen Arm und Reich bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach Ich schrieb:
ihr wisst aber schon, dass in amerika das lobbying ganz normal ist. oder glaubt da wirklich wer, der bush oder der obama wären präsident geworden weil sie so gut sind?

Das ist nicht nur in den USA so! Erst letztens haben sich unsere Politiker gegen ein Antikorruptionsgesetz breit gemacht. Schweinerei das Ganze ... Deutschland ist eines der korruptesten Länder der Welt.


Lustiges Video dazu aus der ZDF - Heute Show:

http://www.youtube.com/watch?v=kHt3AA2UFb4
 
Leute, wo lebt ihr denn? Das sind Ausgaben für das Personal, das das Lobbying betreibt. Auch wenn Computerbase nur eine Zwischenquelle angibt(weswegen der Artikel wahrscheinlich auch so komprimiert abgeschrieben wurde), kann man schon da lesen, dass Google Büros betreibt/beauftragt. 11 eigene Mitarbeiter dafür und 12 externe Dienstleister - da ist das Geld recht schnell ausgegeben. Meint ihr wirklich Schmiergeld, wenn es denn wirklich solches geben sollte, würde einfach so bekannt? Das würde auch strafrechtlich verfolgt. Lobbying ist in der Regel auch wesentlich effizienter als Schmiergeld(mit seinen entsprechenden Folgen).

Im übrigen ist entsprechendes Lobbying ja auch gerne mal in unserem Interesse, wenn sich Google und Co. z.B. gegen SOPA einsetzen.

Lobbyismus ist natürlich so ein schönes Buzzword. Dass Unternehmen ihre Interessen vertreten ist erstmal legitim. Man muss aber natürlich immer darauf achten in welchen Dimensionen und mit welchen Mitteln das geschieht. Darum ist da sicherlich Obacht geboten. Und auch wenn Google hier mit öffentlichen Zahlen deutlich vorne ist, kann man sich sicher sein, dass das bei den anderen(genauso und bei Google auch) nur die Spitze des Eisbergs ist.
 
Malmi schrieb:
Leute, wo lebt ihr denn?
Öhm.. *sich im Kreis dreh* Deutschland!! :D

Malmi schrieb:
Im übrigen ist entsprechendes Lobbying ja auch gerne mal in unserem Interesse, wenn sich Google und Co. z.B. gegen SOPA einsetzen.
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre ;) Und dann lass mal einen von denen, nen Furz quer sitzen haben und zack wird das alles nicht mehr so schön sein. Klar, das SOPA, ACTA Ding (und wie es nicht alles heißt) könnte als Anlaufstelle dafür genommen werden. Aber lass mal einen von denen sagen "Joa, ACTA ist ja eigentlich ganz toll..!" dann machen wir wieder alle ein dummes Gesicht.

Alles hat seine Vor- und Nachteile. Am meisten regiert der, mit dem dickeren Bankkonto und das kann auch ganz schön böse enden.
 
Diese Zahlen sind für jeden einsehbar. In den USA müssen alle Konzerne verpflichtend! Angaben zu ihren Lobbyausgaben gegenüber dem US-Senat machen. In der/den EU/Staaten ist diese Verpflichtung nicht so rigoros ausgelegt wie in den USA.

Die Gesmtzahlen aus dem Jahr 2011 (USA):
http://www.opensecrets.org/lobby/indusclient.php?id=B12&year=2011
  • Google Inc $9,680,000
  • Microsoft Corp $7,335,000
  • Hewlett-Packard $6,221,007
  • Oracle Corp $5,690,000
  • IBM Corp $4,940,000
  • Entertainment Software Assn $4,391,201
  • Intel Corp $3,815,290
  • SAP AG $2,819,764
  • Cisco Systems $2,800,000
  • Intuit Inc $2,740,000
  • Dell Inc $2,540,000
  • Yahoo! Inc $2,470,000
  • Apple Inc $2,260,000
  • Amazon.com $2,220,000
  • Texas Instruments $1,880,000
  • Applied Materials Inc $1,820,000
  • Business Software Alliance $1,820,000
  • eBay Inc $1,628,350
  • ....
Google Ausgaben aufgeschlüsselt => http://www.opensecrets.org/lobby/clientsum.php?id=D000022008&year=2011

Die Angaben von Google selbst: http://www.google.com/publicpolicy/transparency.html

Im Vergleich dazu das Transparenz Register in der EU (Google):
http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=03181945560-59
Geschätzte Kosten der direkten Lobbyarbeit der Organisation bei den EU-Organen für dieses Geschäftsjahr: >= 600.000 € und < 700.000 €

Im Vergleich dazu das Transparenz Register in der EU (Microsoft):
http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=0801162959-21
Geschätzte Kosten der direkten Lobbyarbeit der Organisation bei den EU-Organen für dieses Geschäftsjahr: >= 4.500.000 € und < 4.750.000 €

"LobbyGelder" werden z.B. ausgegeben um die Unternehmenseigenen Interessen zu vertreten bzw. Einfluss auf Gesetzesinitiativen zu nehmen.
Manchmal sind die Interessen des Unternehmens mit meinen Interessen/Überzeugungen vereinbar und manchmal nicht.
Beispielsweise ist Google gegen SOPA (Stop Online Piracy Act)
[https://www.computerbase.de/2012-01/us-zensurgesetz-sopa-vorerst-gestoppt/ ; https://www.computerbase.de/2012-01/cdu-csu-fordert-sopa-fuer-deutschland/ ]
und hat dementsprechend Geld "gegen" dieses Gesetzesvorhaben ausgegeben.

In Deutschland unterstützt Google z.B. die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht (Igel) http://leistungsschutzrecht.info/unterstuetzer . Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Dass sich die "Konzerne" nicht nur im Gerichtssaal mit Hilfe von Patenten und Geschamcksmuster bekämpfen sollte auch jedem klar sein.
Wenn man sich beispielsweise die Seite der Initiative für einen wettbewerbsfähigen Online-Markt anschaut, findet man hauptsächlich Artikel "gegen" Google:
  • Grundlegende Bedenken gegenüber Googles Geschäftsmodell
  • Warum es nicht ausreicht, “googlebar” zu sein.
  • Google Plus: Ein Minusgeschäft für die deutsche Wirtschaft
  • ICOMP: Studie zeigt Risiken der Googlisation
  • Googles Book Settlement: unfair, unangemessen und nicht zumutbar
  • ...
Finanziert wird das Ganze hauptsächlich von Microsoft und geleitet wird es von Burson Marsteller
Das Unternehmen wird dafür kritisiert, dass es die Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Regimes betreute, so zum Beispiel die argentinische Militärjunta oder das Regime des rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu. Laut einem Interview im Magazin Der Spiegel arbeitet Burson-Marsteller jedoch nicht für die Regierungen von Ländern, die vom US-Außenministerium als Schurkenstaaten klassifiziert werden.
....
Auch wurde Burson-Marsteller von der Fraport AG, Lufthansa AG sowie Condor Flugdienst beauftragt, eine Gegeninitiative zu den massiven Fluglärmprotesten am Frankfurter Flughafen zu starten. Die sollte in Form einer Gegendemonstration unter dem Motto Ja zu FRA! erfolgen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Burson-Marsteller#Kritik

Oder MS bei http://www.fairsearch.org/ ....

Oder auch Facebook => Google
Facebook beauftragt eine Agentur, um kritische Medienberichte über Google zu lancieren. Die Undercover-Meinungsmache flog auf - für Facebook wird der Fall zum PR-Desaster. Anstößig, unehrlich, feige, peinlich: Die Urteile der Fachwelt sind eindeutig.

Es ist der perfekte Sturm: Facebook hat eine PR-Agentur damit beauftragt, negative Geschichten über den Konkurrenten Google in den Medien zu platzieren. Dabei ging es ausgerechnet um den Vorwurf, dass der Suchmaschinenkonzern die Privatsphäre der Nutzer verletze - ein Bereich, in dem Facebook in den vergangenen Jahren mit eigenen Problemen für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Der geheime Deal flog auf, als ein von der Agentur angefragter Gastautor sich weigerte, Unwahrheiten über Google zu verbreiten. Erst berichtete "USA Today" über die Agentur Burson-Marsteller, dann enttarnte "The Daily Beast" den Auftraggeber. Mittlerweile haben beide Unternehmen die Affäre zugegeben.
...
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,762287,00.html
 
@Domi83: das SOPA-Beispiel habe ich ja nur gegen diese "BOAH Google bezahlt 5 Mio. $ Schmiergeld"-Getöse angebracht, damit man darüber auch mal nachdenkt. Auch wenn es zur Demokratie gehört seine Interessen zu vertreten, sehe ich das ganze in den Dimensionen natürlich auch als mehr als bedenklich an.
 
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