GPT-4: Vom MockUp zur fertigen Website & automatisierter Steuererklärung

ascer

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Ich denke, spätestens nach der OpenAI Präsentation zu GPT-4 (wir sind immerhin in wenigen Monaten von ChatGPT mit einfacher Ein-/Ausgabe zu so etwas gelangt) kann man definitiv nicht mehr davon ausgehen, dass das "nur eine Spielerei" sei.

Bei dieser Entwicklung und der Geschwindigkeit, wird es viele Steuerberater, WebDevs und Ähnliche Berufe, die hauptsächlich aus Dokumentation wälzen und anwenden oder Rechtsbuch XYZ wälzen und anwenden bestehen, in wenigen Jahren nicht mehr geben.

Natürlich ersetzt das nicht alles - für komplexe Fälle und Details wird es immernoch den "Experten" geben, aber die Masse der Jobs und die Masse (derzeit) an Aufgaben besteht ja nicht aus den komplexesten Fällen, sondern üblicher Recherchearbeit und Anwendung => Fleißarbeit.


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Content aus der GPT-4 Präsentation von OpenAI.

MockUp-Bild zu Code:
https://www.youtube.com/live/outcGtbnMuQ?feature=share&t=4238

Mit einem einzigen Foto eines einfachen, handgezeichneten MockUps wird funktionierender HTML/CSS/JavaScript code für eine Webseite erstellt.

Automatisierte Steuer:
https://www.youtube.com/live/outcGtbnMuQ?feature=share&t=4417

Hier ist die Instruktion quasi "liebe AI, les dich ausführlich in das Steuerrecht ein. Gegeben Situation ..., erstelle und erkläre die daraus folgende Steuersituation".
 
Ah, wieder eine Prognose von ascer!
Wie viele Deiner Prognosen hier aus den letzten Jahren sind wirklich so eingetreten?

Antwort: Null!

Deine Technikbegeistertheit von KI ist schon ok, nur halt nicht wirklichkeitsrelevant.
Es sei denn, "in wenigen Jahren" soll heißen "in wenigen Jahrzehnten".
 
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@ThomasK_7 also meinst du, Chatbots und Spracherkennung, die z.B. bei jedem größeren Unternehmen schon Einsatz finden, haben keinen einzigen Arbeitsplatz im Callcenter gekostet?

Oder die mittlerweile in vielen Unternehmen teil- oder vollautomatisierten Lager, haben die Anzahl der notwendigen Lagerarbeiter nicht reduziert?

Computer Vision Modelle haben keine manuelle Arbeit ersetzt, um Anschriften, Briefauswertung, ... zu automatisieren?

Die Liste könnte man lange fortführen. Der einzige Unterschied ist: bisher waren das immer von Experten erstellte Lösungen für einzelne Probleme. Nun wird das ganze größer und allgemeiner.

Ich kann auch gerne ein Beispiel aus meiner privaten Karriere geben: ich habe bis vor einiger Zeit ja bei einem der großen Schuppen im Bereich autonomes Fahren gesessen. Ein Projekt, dass man uns ebenfalls aufs Auge gedrückt hat, war per KI die Modellentwicklung zu unterstützen:
automatisches Auswerten von CAD-Modellen, Protokollen aus der Fertigung und vielerlei anderer Dinge, um die Arbeit unterschiedlicher Departments zusammen zu führen. Von ersten Plänen unterschiedlicher Ingenieure, Designer, ... bis zum ersten TapeOut und vielen weiteren Schritten bis daraus das echte Auto entsteht, ist ein sehr teurer Prozess.

Mögliche Fehlerquellen und Korrekturen von der KI analysieren zu lassen, hat den Prozess nennenswert beschleunigt...und bei unserem Mutterkonzern dafür gesorgt, dass diverse Schritte rationalisiert wurden. Einige Leute hatten dann mehr Zeit für andere Aufgaben, andere Stellen wurden aber gänzlich gestrichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, die Anzahl der Lagerarbeiter hat z. Bsp. meinen kurzen Recherchen nach in den letzten Jahren nicht ab, sondern zugenommen. Hängt aber mit dem Branchenwachstum zusammen.
Bei Steuerberatern z. Bsp. soll es zur Zeit einen Mangel geben, keine haufenweise Arbeitssuchende wegen KI.
Ok, nicht so super Beispiel wegen Standesgesetz, die werden immer (!) ihr Auskommen/Arbeit haben.

Es geht doch um die Zeiträume Deiner Prognosen für deren Erfüllung.
Ok, es gab begründeten Zeitverlust durch Corona, aber ansonsten?
 
@ThomasK_7
Beispielsweise die CallCenter-Geschichte (kenne ich aus erster Hand, da ein Ex-Kommilitone in der Richtung arbeitet) und mein Beispiel aus dem Automobilsektor, sind tatsächlicher Ersatz von bisheriger Arbeitskraft durch KI.

Die anderen Beispiele (und da findet man recht schnell weitere) treffen doch auch zu. Beispielsweise Lagerarbeiter. Die Logistik nimmt nur deshalb zu, weil internationaler Handel zunimmt, Ladengeschäfte um die Ecke E-Commerce weichen, usw...also der Kuchen insgesamt größer wird. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sehr viele Tätigkeiten in der gesamten Kette mittlerweile automatisiert sind, also die Anzahl benötigter Arbeiter pro verschifftem (oder sonstwie versandtem) Produkt abnimmt und das eine anhaltende Tendenz über Jahre hinweg ist. D.h. das Jobs dort ersetzt werden, findet schon statt und ist nur zeitgleich durch den Globalisierungstrend verdeckt.

ThomasK_7 schrieb:
Es geht doch um die Zeiträume Deiner Prognosen für deren Erfüllung.
Ok, es gab begründeten Zeitverlust durch Corona, aber ansonsten?
In der Tat hat niemand eine Glaskugel - vollkommen richtig. Ob das also jetzt in wenigen Jahren dazu kommt oder doch 10+ dauert, weiß niemand und in der Tat bin ich enthusiastisch bei der Entwicklung.

Ich denke, dazu gibt es aber durchaus sehr guten Grund. Schau dir z.B. die rückläufige Entwicklung im Bereich der Bankjobs an, durch Einführung von Onlinebanking. Früher hattest du an jeder Ecke eine Filiale. Wer außer Oma Erna geht denn heute noch in eine Bankfiliale? Und bei egal welchem Konto-, Finanz-, Haus-, ...-Produkt gehen doch die meistens erst ins Internet und erst in Vergleichsportale usw. anstatt erst zu einem Bankberater.

Wenn du nun in Monaten die ersten KIs hast, wo du tatsächlich einfach sagen kannst: schau dir mal deutsches Steuerrecht, Immobilienrecht, ... an und nun rechne mal für folgende Kapitalanlagen von mir aus, was wäre am ertragreichsten usw.
Selbiges für Rechtsfragen oder die ganze lästige restliche Bürokratie...

Wo würdest du dann noch tatsächlich zum Anwalt, Versicherungsverkäufer, Steuermakler, ... gehen?

Oder auch als Unternehmer selbst, z.B. Steuerbüro: wenn du die Bücher für Unternehmen ABC verwaltest, warum solltest du XYZ einfache Steuerberater beschäftigen, wenn die Masse der Fleißarbeit auf Knopfdruck binnen Sekunden geschiet und du nur noch einen erfahrenen Experten benötigst, der die erstellten Dokumente gegenprüft und korrigiert?
 
Oh, jetzt sind es nur noch Monate ... :/

Onlinebanking hat fast gar nichts mit KI zu tun.
Steuerfragen und KI und auf Knopfdruck?
Versicherungen und KI?

Irgendwie erlebe ich dies täglich ganz anders.
Bei Deinen ganzen aufgeführten Bereichen erlebe ich noch die Aktion durch den Menschen, nicht von der KI.
Abgesehen von der KI-Nachfrage, "Wollen Sie auch noch Produkt XY kaufen?".
Da klappt die KI schon ganz gut. :)
 
ThomasK_7 schrieb:
Oh, jetzt sind es nur noch Monate ... :/
Monate, bis man es z.B. bzgl. Steuer in diesem Umfang erstmalig nutzen kann. Selektiv Lesen invalidiert hier ja nicht das Argument, dass die Technologie dafür sehr bald verfügbar ist, der gesamte Wandel aber natürlich länger dauern wird. Sobald die Technologie aber verfügbar ist, werden sich die ersten Unternehmer darauf stürzen, um daraus ein Geschäftsmodell zu machen.

ThomasK_7 schrieb:
Onlinebanking hat fast gar nichts mit KI zu tun.
Natürlich hat es das. Der Siegeszug von Dingen wie N26 und PayPal - die Masse der Services, z.b. Fraud Detection, läuft per Algorithmik und nur noch zu sehr kleinem Teil durch reale Hände.

Mir ging es aber auch um etwas ganz anderes dabei:
die reine Möglichkeit, das Tagesgeschäft nicht mehr in der Bank sondern online zu verrichten, hat die komplette Branche transformiert und viele Banker den Job gekostet.

Und du glaubst nicht, wenn man im nächsten Schritt Onlinebanking + KI wie von OpenAI präsentiert offeriert, also eine KI, die 95% aller typischer Investitionsfragen & -rechnungen, verschiedene Finanzierungsmodelle, Rechtsfragen, ... abklärt, dass das alle bis auf die Experten für die restlichen 5% den Job kosten wird?

Selbiges Spiel für Rechtsfragen, Versicherungsmakler, den typischen Verwaltungsjob...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann machen wir bitte z. Bsp. zur Jahreswende 2023/24 Kassensturz, was alles von Deinen gestrigen Ankündigungen umgesetzt wurde & verfügbar ist!
 
Also ich gehe ebenfalls davon aus, dass durch die KI sich in den nächsten 10 Jahren einige Berufsbilder ändern werden. Dabei würde ich dies gar nicht so negativ sehen. Einige mühselige Sachen wie Dokumentation kann dann die KI erstellen, anhand der Umsetzung - sei dies nun abgeleitet vom Code oder Implementation im Netzwerk etc.
Solche Fortschritte nehmen somit den Menschen die Routine Arbeit ab, so dass sie sich mit ihren jeweiligen Expertenwissen um die Sachen kümmern können, die die Maschine nicht so einfach abarbeiten kann.
 
ascer schrieb:
Oder auch als Unternehmer selbst, z.B. Steuerbüro: wenn du die Bücher für Unternehmen ABC verwaltest, warum solltest du XYZ einfache Steuerberater beschäftigen,
Der Hauptgrund warum man das als Unternehmen oder auch als Privatperson an ein externes Büro abgibt, ist die Haftung und andere rechtliche Vorteile z.B. längere Einreichzeiten etc. Da sich das Recht und vor allem die rechtlichen Grauzonen jährlich ändern und verschieben seh ich auch nicht wie man das an eine KI auslagern könnte.
Dazu müsste der Gesetzgeber zuerst mal klarere Gesetze schreiben, aber Interpretationsspielraum gibt es ja absichtlich. Deswegen ist auch das Recht im Allgemeinen eine heikle Angelegenheit. Alles was ausjudiziert wurde und es Urteile gibt, wird eine KI gut meistern können bzw. einfach Referenzen und ähnlich gelagerte Fälle finden können. Aber das seh ich eher als Werkzeug für den Anwalt, als eine Möglichkeit den Anwalt zu ersetzen - was ja auch rechtlich wiederrum nicht möglich ist, da man ohne Anwalt vor Gericht einfach eingeschränkt ist.
 
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Die Steuererklärung ist m.E. auch ein schlechtes Beispiel für KI. Fast alle Sachen muss man ja einreichen, da reichen die Wizards von Wiso und Co aus, die einem sagen was man wo erfassen soll. Die KI weiß ja nicht, wie hoch meine Handwerkerrechnung ist und ob ich eine Vorsorgevertrag hab.

Die kann aber Anwenderhandbücher schreiben, Verfahrensdokumentationen anlegen etc. Alles Arbeiten die heute eher lästig sind aber notwendig.
Ich würde zumindest KI Systeme dort implementieren, wo Experten eher triviale Aufgaben vornehmen. Somit können die KI Systeme dann wieder diese begrenzte Ressource Mensch freischaufeln für wichtige Aufgaben. (siehe Dokumentation die erstellt werden muss vom Software Entwickler)
 
Wenn die KI den Steuerberater überflüssig machen soll, dann müsste sie in der Lage sein, alle lediglich eingescannten Rechnungen und Belege fix und fertig als Steuererklärung einzureichen. Also einmal einscannen und dann war´s das.
Wie weit wir davon noch entfernt sind, soll bitte jeder selber für sich einschätzen.
 
ThomasK_7 schrieb:
Dann machen wir bitte z. Bsp. zur Jahreswende 2023/24 Kassensturz
Bei der derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit wird GPT-4 mit allen features bis dahin ganz sicher breitflächig verfügbar sein. Sicherlich auch Konkurrenzlösungen z.B. von Google. Und nach der Technologieverfügbarkeit sehe ich das wie anfangs erwähnt und auch von @_killy_ gut ausgeführt, sprich: <= 10 Jahre.

hallo7 schrieb:
Da sich das Recht und vor allem die rechtlichen Grauzonen jährlich ändern und verschieben seh ich auch nicht wie man das an eine KI auslagern könnte.
ThomasK_7 schrieb:
Wenn die KI den Steuerberater überflüssig machen soll, dann müsste sie in der Lage sein, alle lediglich eingescannten Rechnungen und Belege fix und fertig als Steuererklärung einzureichen. Also einmal einscannen und dann war´s das.
In den YouTube Videos sind exakt solche Beispiele enthalten, die anstandslos funktionieren. Im Paper von OpenAI ist es noch detaillierter beschrieben.

Es geht bei GPT-4 (und danach) nicht mehr um Spezialfälle, sondern deutlich generalisiertere KI, die Zusatzdaten als Eingabe berücksichtigt.

Die Kurzfassung:
z.B. im Steuerfall gewährt man der KI Zugriff auf eigene Daten sowie Steuerrecht und die KI erkennt selbstständig, welche Regelung für das Steuerjahr 2022 dann relevant sind, welche Änderung es gab, und wie sich das auf den Steuerfall auswirkt. Genau diesen Fall hat OpenAI auch demonstriert.

Selbiges für das Scannen von Dokumenten. Die KI verwandelt einen handgeschriebenen Sketch in einen fertigen Webseitenprototypen (Demo aus dem Video). Genauso kannst du Rechnungen einscannen und diese dann als zusätzliche Eingabedaten für die KI verwenden und beliebiges von ihr fordern: fass es zusammen, erstelle einen Excel-Sheet, berücksichtige meine Ausgaben für die Steuer...

hallo7 schrieb:
Der Hauptgrund warum man das als Unternehmen oder auch als Privatperson an ein externes Büro abgibt, ist die Haftung
Aus Haftungsgründen und für die letzten 5%, wo der Experte konkret zur Korrektur oder "kreativen Lösungsfindung" nötig ist, wird das sicherlich auf absehbare Zeit auch so bleiben.

Aber die Masse der Arbeit und Berufe im Rechtswesen, Steuerwesen, Sekretäre, ... spielt sich nicht in diesen 5% ab, sondern dort:
_killy_ schrieb:
Die kann aber Anwenderhandbücher schreiben, Verfahrensdokumentationen anlegen etc. Alles Arbeiten die heute eher lästig sind aber notwendig.
Und das führt dann natürlich dazu, dass du z.B. als Rechtsanwaltskanzlei einen verminderten Personalbedarf hast.
 
ThomasK_7 schrieb:
Wenn die KI den Steuerberater überflüssig machen soll, dann müsste sie in der Lage sein, alle lediglich eingescannten Rechnungen und Belege fix und fertig als Steuererklärung einzureichen. Also einmal einscannen und dann war´s das.
Wie weit wir davon noch entfernt sind, soll bitte jeder selber für sich einschätzen.

Dafür braucht es nicht mal eine KI. Sowas kann heute schon ein SAP System, wo man die Belege per OCR noch auswertet und dann werden Lieferantenrechnungen automatisch bezahlt. Wobei man ja selbst durch die KI nicht wirklich eine Zeitersparnis hat. Ob ich nun per Wizard gefragt werde, wie viel ich für mein Altersvorsorgevertrag pro Monat zahle oder ich den Beleg einscanne und die Software ermittelt den Wert. Für mich als Anwender hab ich hier kaum eine Zeitersparnis.

Wirklich interessant sind doch KI Anwendungen, wo der Anwender möglichst wenig Daten erfasst, sondern bestehende Daten auswertet. Dies kann Code sein, Netzwerkinfrastruktur, alles was heute schon digital vorliegt. Die KI soll den Mitarbeitern die "lästige" Arbeit abnehmen, dass sie dann wieder mehr Zeit haben um wirklich wichtige Aufgaben zu erledigen. Die Arbeitgeber müssen sich ja dem Fakt stellen, dass in Zukunft deutlich weniger Mitarbeiter auf dem Markt verfügbar sind und somit heutige manuelle Prozesse automatisiert werden müssen. Und dies können auch Prozesse sein, welche zwar erledigt werden müssen - aber diese kaum zur Wertschöpfung beitragen.

@ascer

Also ich bin kein Rechtsanwalt, darf aber dennoch Handbücher, Dokumentationen und ähnliches erstellen. Grad in der Softwareentwicklung gibt es einige Dokumente, wo es wichtig ist, dass diese existieren und auch aktuell sein sollten, die aber nur nervig sind zu erstellen, da sie eher selten gebraucht werden.

Die KI kann den Rechtsanwälten ggf bei der Recherche und Auswertung von Dokumenten helfen. Eine Verschlagwortung sowie Index-Erstellung kann hier schon eine große Hilfe sein, um Transparenz zu schaffen welche Informationen vorliegen.
 
@_killy_ klar, es ist selbstredend auch sehr nützlich für allerhand Schreibarbeit, Zusammenfassungen, Dokumentationen, ...

@ThomasK_7 @hallo7 das neue GPT-4 findet jetzt schon Verwendung in https://donotpay.com => ein "AI lawyer" => selbst als absoluter Laie wird man dort durch den gesamten Prozess geführt, z.B. Abmahnungen ohne Anwalt selbst zu bekämpfen bis hin zu, ganz neu, selbst Abmahnungen und Klageschriften aufzusetzen.

Die Möglichkeiten sind schon extrem explodiert, von Dingen wie Trademarks/Patente anmelden bis hin zu Beratung und Anfragen zu medizinischen Rechnungen (insbesondere in den USA natürlich relevant).

DoNotPay hat bereits über 150k bezahlende Nutzer. Alles Kunden, die vorher zu einer Rechtsversicherung und/oder Anwalt gegriffen hätten.
 
Du glaubst wirklich, das man damit Patente erfolgreich anmelden kann? :(
Halte ich derzeit für weltfremd.
Ich gebe zu, Chat-Bots erlebe ich in der Praxis bislang nur in den Callcenter-Vorauswahlfragen.
Alles andere findet für mich nur in der Presse statt.
 
ThomasK_7 schrieb:
Du glaubst wirklich, das man damit Patente erfolgreich anmelden kann? :(
Natürlich ist das ein neuer UseCase, natürlich wird es Anpassungen benötigen...aber die Tatsache, dass das jetzt schon geht, zeigt doch auf (1) wohin die Reise geht und (2) wie schnell dieser Prozess ist.

Die Gegenfrage lautet doch: glaubst du tatsächlich, selbst wenn das aktuell noch eine geringe Erfolgsquote hat, dass es mehr als 10 Jahre dauert bis du das breitflächig im Einsatz siehst? Wie gesagt: schon jetzt 150.000 bezahlende Kunden.

Wie viele Kunden landen damit schon jetzt auf einer Webseite, anstatt einen Anwalt dafür zu bezahlen? Wie viele in wenigen Jahren?

ThomasK_7 schrieb:
Ich gebe zu, Chat-Bots erlebe ich in der Praxis bislang nur in den Callcenter-Vorauswahlfragen.
Ich denke, dass ist das Problem. Von Vielen.

Nehmen wir als Beispiel Autos. Natürlich sind die Kritiken korrekt: noch fahren die Autos keine 200, nicht mal 100, noch gibt es keine breitflächig verfügbaren Autobahnen. Aber wie viele Jahre ab der Serienproduktion von Autos hat die Verdrängung vom Pferd und allem anderen gedauert? Das ist der Punkt.

Und die Serienproduktion von KI läuft jetzt.

MS hat jetzt gerade "CoPilot" für die komplette MS Suite vorgestellt. Es designed Präsentationen für dich, schreibt Berichte, fasst Texte zusammen, es bereitet dich auf Meetings vor...und es nutzt alle Daten, die du jemals mit MS Tools verwendet hast. Durch meinen Beruf konnte ich die Beta davon testen: das funktioniert bereits jetzt so gut, dass definitiv ein großer Teil aller typischen Büroarbeiten erschlagen wird. Und was bleibt dann für den Sekretär, Verwalter, ... noch?
 
ascer schrieb:
Und was bleibt dann für den Sekretär, Verwalter, ... noch?
Ja bei uns blicken einige auch recht hoffnungsvoll drauf, aber derzeit dürfen diese Features nicht genutzt werden. Und das in einem US Konzern auf der US Seite - wer weiß was auf der EU Seite noch an rechtlichem Bedenken kommen könnten.

Das Problem mit dem Urheberrecht ist nicht zu unterschätzen. Basiert ein Produkt, interne Roadmap Präsentation etc. auch nur auf einem Teil von solchen "Helfern" und der Gesetzgeber hebt das Urheberrecht darauf auf hast du den Salat.

Also 2 Punkte:
  • Daten dürfen nicht zurück zum Anbieter fließen, auch nicht fürs weitere Training
  • Rechtlich muss alles was man damit erzeugt, auch dem Nutzer gehören

Bevor das nicht geklärt ist, werden diese Co-Pilots in Konzernen kritisch gesehen.
 
ascer schrieb:
Natürlich ist das ein neuer UseCase, natürlich wird es Anpassungen benötigen...aber die Tatsache, dass das jetzt schon geht, zeigt doch auf (1) wohin die Reise geht und (2) wie schnell dieser Prozess ist.
Im Gegensatz zu Dir schenke ich den Werbeversprechen laut Deinem link nur geringen Glauben und vertraue mehr den realen Erfahrungsberichten und da kenne ich aktuell: Null

Ein paar Vollmachten in abgewandelter Form ausstellen ok, Entschädigungsleistungen Flugverspätung usw. auch ok, aber bei manch anderen Dingen?

Rufe doch zum Test einfach einmal die Unterpunkte der angeblich rechtssicheren Dienstleistungen auf und lese Dir die Beschreibungen dazu durch! Allein die anscheinend automatisierte Übersetzung lässt meiner Meinung nach klar zu wünschen übrig. Daraus schlussfolgere/vermute ich eine genau so qualitative Umsetzung des jeweiligen Hauptanliegens.
Wenn von den 150.000 zahlenden Kunden z. Bsp. 75.000 eine Reisevollmacht für Ihre Kinder o.ä. ausgedruckt haben, dann beweist dies für mich nichts in Sachen hochanspruchsvoller Anwendung.
 
ascer schrieb:
@ThomasK_7 @hallo7 das neue GPT-4 findet jetzt schon Verwendung in https://donotpay.com => ein "AI lawyer" => selbst als absoluter Laie wird man dort durch den gesamten Prozess geführt, z.B. Abmahnungen ohne Anwalt selbst zu bekämpfen bis hin zu, ganz neu, selbst Abmahnungen und Klageschriften aufzusetzen.

https://twitter.com/KathrynTewson/status/1617930994346250240

Abmahnungen bekämpfen, Abmahnungen schreiben und Klageschriften, kannst du doch jetzt schon ohne Anwalt selbst machen. Dazu gibts easy Formularbücher, Vorlagen und Muster. :daumen:
 
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