GPU-Kühler in Notebook demontieren – Schrauben zu fest und mittlerweile rund

SpezNas2k15

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Guten Abend,

ursprünglich wollte ich GPU und CPU in meinem Notebook ersetzt. Dieses Vorhaben wurde jedoch wenigstens zum Teil von zwei perfiden Schrauben (M2.0) verhindert, die den Kühlkörper auf meiner GPU fixieren und sich zu keiner Zeit zu bewegen gedachten. Am Ende kam es, wie es kommen musste: Die Einkerbungen in den fraglichen Schrauben veränderten sich von kreuzförmig zu annähernd rund und auch der Rand litt durch meinen Versuch, die sich jeweils in Federn befindlichen Schraube etwas anzuheben. Nun verwende ich zwar nicht die teuersten Schraubendreher (Wera), gewiss jedoch nicht die billigsten. Zudem griffen und greifen die Schraubendreher problemlos die anderen Schrauben (insb. ebenjene zwei verbliebenen auf dem GPU-Kühler).

Der von mir geschilderte Sachverhalt ist im Allgemeinen nicht neu. Im Internet – so auch in diesem Forum – finden sich zahlreiche Diskussionen, die genau diese Schraubenproblematik zum Thema haben. Leider befindet sich die Problemzone bei mir jedoch in einem – zwangsläufig – geöffneten Notebook mit Technik zu allen Seiten. Meine überschaubare Werkzeugsammlung sowie meine tendenzielle Unerfahrenheit mit derartigen handwerklichen Arbeiten auf solch einem sensiblen Boden erleichtert die Aufgabe ebenso wenig.

Exemplarisch greife ich einmal einen Gesprächsfaden aus diesem Forum heraus, der sich der von mir dargestellten Problematik im Grundsatz annimmt: Rundgedrehte Micro-Schraube lösen

Jokeboy schrieb:
  • Mit einem feinem Bohrer die Schraube rausbohren.
  • Mit einem Dremel einen Schlitz in den Schraube schneiden und mit einem Schlitzschraubenzieher rausdrehen
  • Mit einem Linksausdreher
  • Falls schon halbwegs locker, etwas draufkleben und langsam versuchen mit angeklebtem Gegenstand rausdrehen
Für mich scheinen dabei insbesondere die ersten drei Punkte interessant zu sein.

Folgende Fragen brennen mir jetzt unter den Nägeln:
Könnt ihr mir auf Grundlage der ersten drei Punkte konkrete Empfehlungen für qualitativ ansprechendes Werkzeug geben?
Habt ihr weitere Tipps/Hinweise, um dieses Problem zu einem positiven Abschluss zu bringen?

Dem Anhang habe ich noch drei Bilder der „Baustelle“ in meinem Notebook beigefügt. Problematisch sind die beiden linken Schrauben („1“ und „4“). Die beiden rechten Schrauben lassen sich – wie oben angesprochen – anstandslos lösen.

Sollten eurerseits weitere Fragen zu weiteren Details o. ä. bestehen, so reiche ich diese gerne nach.

Besten Dank für die Hilfe und einen schönen Abend!

Gruß
SpezNas2k15
 

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Versuchs Mal mit nem dünnen Gummi (Kondom oder so) zwischen Schraube und Schraubendreher
 
Wenn die Schrauben nicht versenkt sind, könnte es man mit einer Spitzzange versuchen.
 
Hatte letztens bei OEM PCs (24Stck) das Problem die SSDs von den Trays zu lösen, da auch die Schrauben extrem festgezogen waren.
Nachdem 2 Köpfe rund waren musste der Dremel herhalten.

Also:
Handelsüblichen Dremel und ne dünne Diamanttrennscheibe.
Dann langsam senkrecht heranführen und möglichst sauber die Kerbe ziehen.
Obacht, die Reibung kann zum verziehen führen.
Vorallem schauen, ob deiner Handbewegung irgendwas im Weg ist.
Gut und komplett abkleben, du willst keine Metallspäne im Laptop rumfliegen haben.

Viel Erfolg
 
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Da sind doch schon 1000 und mehr Metallspaene von den Schrauben im Gehaeuse gelandet! ;)
Hast Du da einen Kreuzschlitz in Torx bohren lassen oder umgedreht?

BFF
 
Leider geriet dieses Thema situationsbedingt in Vergessenheit, weshalb ich erst jetzt das finale Ergebnis meiner Anstrengungen (im wahrsten Sinne des Wortes) kommunizieren kann. Zunächst möchte ich mich jedoch für die Beiträge bedanken.

Vorab: Bei allen fraglichen Schrauben des Kühlblockes handelt(e) es sich um Kreuzschlitz- und nicht um Torx-Schrauben.

Die Idee mit einer reibungserzeugenden Kombination aus Gummi und Schraubendreher klang zwar interessant, hatte in meinem Fall allerdings eine verpuffende Wirkung.

Ein Akkuschrauber war gerade leider nicht greifbar.

Für die Zukunft werde ich mir die Hinweise bezüglich der Arbeit mit einem Dremel merken.

Die schlussendliche Lösung brachte noch am selben Abend… rohe Gewalt und der Hinweis mit der Spitzzange. Da die Schraubenköpfe glücklicherweise nicht versenkt waren und ein anständiger Zugriff auf diese nur durch eine Umrandung aus Metall verhindert wurde, trug ich besagte Umrandung sukzessiv mittels Spitzzange ab. Währenddessen lies ich immer wieder den Staubsauger die Metallsplitter aufsaugen.
Nachdem ich beide Schrauben für sich greifen konnte, benötigte ich dennoch geschlagene 30 Minuten pro Schraube, um diese herausdrehen zu können. Möglicherweise war die Vorrichtung der zwei Schrauben an/unter der GPU verkeilt. Anders erschließt sich mir nicht, wieso die zwei Elemente so unfassbar festsaßen.

Im Anschluss an Demontage und Montage säuberte ich das Notebook abermals mittels Staubsauger, fügte alle Bauteile wieder zusammen, schaltete es ein und… es geschah nichts, außer ein kurzes Aufleuchten der Netz-LED bei jedem betätigen des Einschalters. Nach einem halben Nervenzusammenbruch aufgrund der Befürchtung, dass mir doch ein oder mehrere Metallpartikel entkommen sind und der nachfolgend leisen Hoffnung, dass in diesem Fall wohl kein Strom mehr fließen würde, recherchierte ich im Internet nach einer Lösung.

Kurz und knapp für die Interessierten:
Folgender Verweis brachte wieder Leben in das Notebook: https://www.dell.com/community/Lapt...et-nicht-Power-LED-leuchtet-kurz/td-p/5224184
Nach dem Ausbau des Arbeitsspeichers, dem Bedienen des Start-Knopfes und dem anschließenden Neueinsetzen des RAMs arbeitete das Notebook wieder normal – und das bis zum heutigen Tag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass Du das Notebook "retten" konntest, aber:

SpezNas2k15 schrieb:
Für die Zukunft werde ich mir die Hinweise bezüglich der Arbeit mit einem Dremel merken.

Der Dremel ist nur der allerletzte Notbehelf!

Viel wichtiger ist es, folgende Dinge vorab zu beachten:
Sobald ein Kreuzschlitz abrutscht, versuch es mit mehr Druck und einer anderen Kreuzschlitz-Größe, ggf. etwas Gummi zur Hilfe nehmen (wie schon beschrieben).
Merkst Du auch dann ein Abrutschen, ändere sofort wieder Druck und Größe! Ggf. kann ein Spray am Gewinde helfen, sofern es punktgenau aufgebracht werden kann.
Wenn die Köpfe erst einmal rund sind, ist es für die meisten Tips zu spät. Viele Versuche hat man bei manchen Schrauben nicht, bevor sie unwiderbringlich hinüber sind!
 
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