winky_de schrieb:
2 versus 4 Spatial-Streams, Wi-Fi 6 versus Wi-Fi 5
1. Hast Du im Haus ein Gerät, dass mehr als zwei Spatial-Streams kann?
Dann hast Du tatsächlich 50 % mehr Datendurchsatz, weil ein Stream immer anliegt, bei jeder Geschwindigkeit, also kein theoretischer Wert ist. Siehst Du ganz nett im Wikipedia-Eintrag zu
802.11n … Allerdings bieten drei Spatial-Streams oft nur hochwertige Notebooks. So hat Apple das bis ins Jahr 2020 gemacht, aber inzwischen auch aufgegeben. Hast Du keinen solchen WLAN-Client, nächster Punkt:
2. Sollen mehr als ein Gerät gleichzeitig auf den Access-Point zugreifen (MU-MIMO)?
Um MU-MIMO eines WLAN-Access-Point nutzen zu können, braucht der mehr als zwei Spatial-Streams. Dazu findest Du einige Hintergrund-Artikel auf
SmallNetBuilder … wenn also Dein Partner auf der Couch Video-Streamen will und Du im Nachbar-Zimmer noch Surfen willst, dann würde ich an MU-MIMO denken. Wenn Du ein Single-Haushalt bist, nächster Punkt:
3. Nutzt Du den WLAN-Access-Point angebunden über LAN oder WLAN?
Wenn er über WLAN angebunden wird – also als reiner Repeater –, kann er selbst MU-MIMO nutzen oder im Crossband-Repeating mehr Geschwindigkeit rausholen. Auch hier wieder, keine theoretische Werte sondern Spatial-Streams liegen immer an. Wenn Du den Access-Point über LAN anbindest, nächster Punkt:
4. Wenn Du keine Wi-Fi 6 Geräte hast, dann lesen sich die maximalen theoretischen Geschwindigkeiten ganz anders: Mit zwei Spatial-Streams hast Du in 2,4 GHz maximal 144 Mbit/s (ich gehe davon aus, dass Du kein WLAN-Client hast, welches 40 MHz Kanalbreite in 2,4 GHz unterstützt) und in 5 GHz sind es 867 Mbit/s. Nach dem ganzen Protokoll-Overhead und WPA-Verschlüsselung geht man von 40 % aus. Das bedeutet, dass wenn Du direkt neben dem Access-Point stehst in 2,4 GHz gerade so einen DSL50-Anschluss auslastest. Über 5 GHz ist es ein DSL250-Anschluss bzw. ein kleiner Glasfaser-Tarif 300 Mbit/s-Anschluss.
So und das ist bei dem anderen Wi-Fi 5 Access-Point genauso, weil Du nur zwei bzw. einen Spatial-Streams in Deinem WLAN-Client hast. Allerdings findet sich in Zeitschriften wie der Heise c’t, dass durch mehr Spatial-Streams = mehr Antennen auch das Beamforming minimal besser wird – Du hast also mehr Reichweite bzw. bei gleicher Entfernung mehr Geschwindigkeit.
winky_de schrieb:
wahrscheinlich kein Problem darstellt
Du merkst, die Frage ist gar nicht so einfach. Punkt 4 ist eher ein offener Punkt und nur noch eine Frage des Stromverbrauch und Anschaffungspreises, also wieviel Geld Du bereit bist auszugeben. Oder wie nahe/dicht Deine WLAN-Access-Points liegen.
winky_de schrieb:
wollte mir einen AP von Grandstream zulegen
Die Frage ist eher, warum Du auf Grandstream gekommen bist. Weil die einen WLAN-Controller gleich eingebaut haben, also eine WLAN-Basis dann das Client-Steering für das gesamte Netz übernimmt? Aktuell haben wir einen Thread zu
TP-Link Omada versus Ubiquity UniFi. In einem anderen Thread wird
Netgear Essentials thematisiert. Die Frage ist, was Du genau erreichen willst. Hast Du LAN in jedem Raum würde ich auf Wi-Fi 6e warten. Hast Du LAN (nur) in jedem Stockwerk, würde ich auf die aktuell aufkommenden 8-Antennen-Designs setzen. Dann kostet jeder WLAN-Access-Point aber das Dreifache. Musst Du in einem Haus bisher nur Kleingeräte abdecken, würde ich rein auf 2,4 GHz setzen. Und das dann rauswerfen, wenn der Rest bezahlbar ist.