Griechen wehren sich gegen Einsparungen

Die europäische Politik hat mehrfach versagt, die Staatsdefizite und Leistungsbilanzdefizite steigen seit Jahren in den PI(I)GS-Staaten, schon lange hätte man eingreifen müssen und die unhaltbaren Defizite abbauen müssen.

Auch die weiterhin lasche Regulierung des spekulativen Finanzmarktes erweist sich als Bumerang. Hedgefonds und Banken zocken auf Kredit, zu fast Nullzinsen, auf den Zahlungsausfall von Griechenland und Portugal! Aktuell verschlimmert, gerade auch die hinauszögernde deutsche Haltung im Fall Griechenland die Probleme. Zügig und nachhaltig müssten den Märkten Signale gesetzt werden, entweder mit sofortigen Krediten an die wankenden Euro-Staaten oder auch mit dem Austritt der Problemkandidaten aus der Währungsunion. Zögerliches Handeln verschlimmert die Situation weiter, wie man täglich beobachten kann.
 
Wennn jedes EU Mitgliedsland, daß seine Kredite nicht zurückzahlen kann aus der EU rausfliegt, wird der Euro schwächer.

Warum?

Wer soll dann den 'Wackelkandidaten' in der EU die auf den Kreditmarkt angewiesen sind noch Geld zu einem schlanken Zins leihen, da sie ihn in der Folge, dem 'Rausschmiß', aller Wahrscheinlichkeit nach abschreiben müßten? Niemand.

Ergo sinkt die Kreditwürdigkeit der Mitgliedsländer und der Euro fällt.

Sieht man doch jetzt schon am Bsp. Portugal.

Offensichtlich dauert es S&P & Co mit der Zusage für Griechenlands Hilfspaket zu lang, so gerät der nächste auf der Abschußliste, Portugal ins Kreuzfeuer, zwei Noten in der Kreditwürdigkeit herabgestuft und die Anleihen sind auf über 5,5 % gestiegen.

Edit: Stefan_Sch

"Warte nur ab, die Finanzkrise..."

Kann ich dir nur zustimmen. Sowohl in Europa wie in USA läuft alles weiter aus dem Ruder.
 
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Ich denke eher das die Belastung durch die Schulden mit dem Austritt aus der Union den Euro eher stärken werden.
Da die Kandidaten so die Märkte in Europa nicht weiter in der Gemeinschaft belasten werden würden.
 
Die Frage ist für mich jetzt weniger "Leisten wir Griechenland Beistand oder nicht" sondern "Wie verhindern wir eine Umgestaltung der EU in eine reine Transferunion?"
 
Die EU hat ihre ehemaligen Grundsätze doch schon verraten, und wenn man jetzt auch noch Griechenland mit Transferleistungen aushilft, dann zementiert man den Verrat an sich selber nur noch.

Und die Krise ist noch lange nicht vorbei..!
Hat ja auch scheinbar keiner Interesse dran. Sonst würde man ja was konsequentes tun.
Für mich sieht das nach hilflosem Geruder aus, weil nur Wenige verstehen und wissen was zu tun wäre..
Es ist aber auch eine Zwickmühle..

Einerseits geht man den falschen Weg, wenn man in einer Krise meint jetzt müsse man sparen.
Im Gegenteil, gerade da muss man investieren und für Wachstum sorgen.
Andererseits ist das Schuldenmachen auch nicht der Weisheit letzter Schluss, weil die Zinsen, irgendwann überhand nehmen.
Ist ne echte Zwickmühle.

Am Ende steht der Zusammenbruch des gesamten Geldsystems, wenn da jetzt nicht mal langsam was reformiert und drastisch geändert wird.
Die Auswirkungen eines kommenden Zusammenbruchs sehen wir doch weiterhin, und es ist naiv zu denken, die Krise wäre überstanden.
Jetzt wackelt die EU weil die Mitglieder ihre eigenen Regeln nicht einhalten, in den USA kommen die nächsten Probleme angerollt..
http://www.zeit.de/online/2009/17/us-banken-ende-krise?page=2


EDIT:
Wer es noch nicht kennt:
http://www.videogold.de/frank-schaefler-fdp-packt-aus-staat-ist-erpressbar-geworden/
Kompetenter FDP Mann.
Selbst der sagt, dass es das Beste wäre wenn Griechenland aus der Währungsunion austreten würde.
Ich war sehr erstaunt, sowas aus dem Munde eines FDP-Politikers zu hören.
 
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Die Frage ist nicht ob man was macht, die Frage ist wie man es macht.
Entweder man hilft Griechenland mit Krediten, was das große Chaos nur hinauszögert und verstärken wird, oder man entlässt Griechenland aus der Union und geht damit das Risiko ein einen Teil der Wirtschaft wegbrechen zu lassen, was entweder das Chaos vergrößert oder aber vielleicht etwas stabilisiert.

Weitere Probleme durch Griechenland http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,691775,00.html
 
maksim schrieb:
Wennn jedes EU Mitgliedsland, daß seine Kredite nicht zurückzahlen kann aus der EU rausfliegt, wird der Euro schwächer.

Na jedes Land will man ja nicht rauswerfen sondern nur Griechenland weil das so hoffnungslos is und man da nur Geld in nem Brunnen wirft der wohl immer leer wird.

Italien oder Spanien würd ich persönlich Geld leihn, die haben wenigstens etwas Industrie und halbwegs Ordnung in der Wirtschaft damit das in einigen Jahren wenn man an den richtigen Schrauben dreht wieder hochgeht.
 
Prinzipiell würde ich Niemandem was leihen wie es so schön ausgedrückt wird, der schon hoch verschuldet ist.
Da brauch ich keine Wetten abschließen das man das Geld eh nicht wieder sieht geschweige denn die Zinsen.
Ausserdem ist es für uns eine Zumutung als Steuerzahler auf den der Ganze Mist abgewälzt wird.
 
So langsam kommen realistischere Zahlen ans Licht.

Der IWF und die EZB rechnen mit 120 Milliarden für die nächsten drei Jahre für Griechenland.

Klar wird's dabei nicht bleiben, man sollte zu den Auflagen an Griechenland für die Kredite, aber meiner Meinung nach die Aufsicht über die Banken als eine begleitende Maßnahme mit ins Auge fassen, und zwar international, um Spekulationen und Preistreiberei ein für allemal in den Griff zu bekommen.

Lassen sie die Finanzwelt bei solchen Rettungsaktion unkontrolliert weiter agieren werden die Summen ins uferlose steigen.
 
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120 Mia, von denen wir sicher 40 Mia zahlen sollen, also 30% wie jetzt auch schon..
Na super.
Und unsere eigenen Schulden steigen selber schön weiter.
Und die FDp ist so bescheuert, und kommt jetzt auf die Tour, wenn dafür Geld da wäre, dann auch für Steuersenkungen.. :rolleyes:
Die interessiert auch nix anderes.. :freak:
 
Und nochmal: Deutschland bürgt lediglich für einen Kredit an Griechenland, das Geld wird nicht aus dem Haushalt bezahlt. Mag irrelevant klingen, ist aber ein erheblicher Unterschied. Deutschland müsste erst zahlen, wenn Griechenland pleite geht -- und dann sind wir ohenhin fällig, weil deutsche Banken zweistellige Milliarden-Beträge verlieren.

Zumal Deutschland das aktuelle Chaos mitzuverantworten hat. Hätte man früher mit einer klaren Position die Spekulantionen in die Schranken gewiesen, wäre die ganze Sache deutlich billiger -- für Griechenland, Deutschland, die EU, etc pp.

dragon= schrieb:
Selbst der sagt, dass es das Beste wäre wenn Griechenland aus der Währungsunion austreten würde.
Und dann? Glaubst du, Griechenland könnte die aktuellen Schulden mit einem Billig-Drachme begleichen? Eher nicht, und wenn Griechenland die Schulden nicht begleichen kann, verlieren allein deutsche Banken -- wie schon oben erwähnt -- zweistellige Milliarden-Beträge. Und was passiert, wenn das Banksystem kollabiert, dürften die meisten wohl noch in Erinnerung haben, ist doch erst zwei Jahre her -- da kommen dann wirklich enorme Kosten auf den Staat zu.

Davon abgesehen das ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion vermutlich auch erhebliche Folgen für Portugal, Spanien, Irland, Italien mit sich bringt.
 
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Mit eigener Währung hat man immer die Option, durch Abwertung die eigenen Schulden zu reduzieren. Verteuert zwar die Importe, aber Export und Tourismus werden begünstigt. Griechenland hat sich hier mit dem Euro kaum einen gefallen getan.

10% oder mehr Zinsen, sofern die Anleihe unter 10 Jahre ist. Dafür kann sich kein Schwein refinanzieren. Und es werden immer monatlich Tranchen fällig. Griechenland braucht Milliarden. Da ist nichts mit nur Bürgschaft. Deutschland kann sich selbst noch refinanzieren, wird bei solchen Schieberaktionen wohl aber auch schnell abgewertet. Portugal zB sollt ja auch einen Anteil leisten. Nur wie frag ich mich, wenn sie selber schon 6% berappen müssen. Es für 5% an Griechenland weitergeben? Ich empfehle da gleich die Schaufel...
 
Andy schrieb:
verlieren allein deutsche Banken -- wie schon oben erwähnt -- zweistellige Milliarden-Beträge. Und was passiert, wenn das Banksystem kollabiert, dürften die meisten wohl noch in Erinnerung haben, ist doch erst zwei Jahre her -- da kommen dann wirklich enorme Kosten auf den Staat zu.

Ja und mit was will Griechenland jemals das Geld was sie sich von den Banken wieder zurückzahlen ?

Tsatsiki nimmt wohl keiner in Mengen ;)
 
Andy schrieb:
Zumal Deutschland das aktuelle Chaos mitzuverantworten hat.

Erzähl doch nicht so einen Quatsch. Griechenland ist für seine Situation verantwortlich und nicht irgendwelche anderen Staaten, die nicht sofort fröhlich und juhu-schreiend helfen wollten.

Hätte Griechenland nicht über Jahrzehnte eine solch desolate Misswirtschaft hingelegt, müsste es keine irrsinnigen Mengen an Schulden refinanzieren...
 
Der Einfluß anderer EU-Staaten darauf, wie man wirtschaftet, ist doch zu vernachlässigen. Wirklich, im Grunde kommt es nur darauf an, was für eine Regierung man wählt und ob die es mal hinkriegen, die Schulden zu senken, oder lieber 5 Jahre gut leben und dann 3 Jahre Staatsbankrott mitmachen wollen.

Immerhin befinden wir uns gerade in einem großen Experiment: Wir sind Zeitzeugen der ersten Währungsunion, wo die teilnehmenden Länder trotz allem noch so wirtschaften können, wie sie wollen. Das ist in dieser Größenordnung einmalig auf der Welt. Ich bin mal gespannt, was das für Konsequenzen haben wird.
 
Die drei Ratingagenturen auf die die Finanzwelt hört sind nunmal halt Standard & Poors, Moodys und Fitch.

Daß diese Unternehmen in ihren Ratings Stimmungen über Fakten zur Beurteilung ihrer Ratings einfließen lassen war eigentlich auch schon vor der Finanzkrise klar.

Da nützen dann Portugal, Irland, Spanien und Italien auch alle Fakten der sogn. 'Experten' rein gar nichts.

Die eigentliche Pointe bei der Griechenlandkrise ist doch , daß nach den Buchstaben der jeweiligen Verfassungen weder die EU noch der IWF Griechenland helfen dürfte, die EU ist an die No-Bail-Out-Klausel aus dem Maastrichter Vertrag gebunden die gerade für diesen Fall die Hilfe untersagt, der IWF darf defacto nicht eingreifen, da Griechenlands Verschuldung nicht fremdwährungsbedingt sind.

Soweit die Theorie.

In der Praxis sind europaweit die Banken bis über beide Ohren an der Kreditvergabe an Griechenland beteiligt. Vorneweg Deutschland.

Ließe man nun also Griechenland 'über die Klinge springen', müßte wieder ein Rettungspaket z.B. für die Banken in Deutschland aufgelegt werden. - So rettet man halt, gegen EU und IWF Recht, u.a. die deutschen Banken über eine Direkthilfe für Griechenland - EZB und DB tragen stillschweigend diesen Entschluß mit.

Ein 'Ausstieg' aus der EU ist übrigends in den EU Vertägen gar nicht vorgesehen - zu ecu Zeiten hätte man ein Land, daß die Stablitätskriterien nicht erfüllt einfach aus dem ecu rausgenommen und driften lassen, wie bei Italien mehrfach der Fall, und gut wars. Heute für den Euro ist diese an und für sich gute Option leider nicht vorgesehen.
 
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