Die Großbanken sollen Griechenland aushelfen, kann ich dies aus deiner Aussage entnehmen?
Ich glaube, dass er eher kund tun wollte, woran es momentan seiner Ansicht nach krankt.
Ich halte eine solidarische Hilfsaktion der EU für am sinnvollsten, wenn gleichzeitig sichergestellt wird, dass der griechische Haushalt nachhaltig saniert wird und auch andere Risikokandidaten wie Italien oder Portugal sich an der Nase nehmen müssen, was die Budgetsituation betrifft.
Allerdings hat das stark vereinfacht gesagt den Haken, dass man ja auch irgendwo sparen muss. Da gibt es dann meist zwei Optionen: erstens beim Staat selber (Verwaltungsreformen, Einsparung von unnötigen Posten [in Griechenland ist ein immenser Teil der Bevölkerung beim Staat beschäftigt], Effizienzsteigerungen in den internen Verwaltungsabläufen usw) oder zweitens beim Volk (sprich: höhere Steuern, also Massensteuern, [die aber wieder den Konsum schwächen, was auch sehr schädlich für eine wirtschaftliche Erholung ist]).
Was uns wieder zum Problem führt, dass Politker allesamt sehr gerne zur nächsten Wahl schielen und daher meist die populärere aber ineffektivere/weniger nachhaltige Methode wählen (also die Sache nur halbherzig angehen, weil zu viele Interessen betroffen wären, die, wenn sie entäuscht/beeinträchtigt werden, das eigene Wiederwahlinteresse beschädigen würden).
Dann kommt auch noch die eher niedrigere Steuermoral und die blühende Korruption und Schattenwirtschaft (Steuerausfälle) hinzu, ganz zu schweigen von einer meist ineffektiven Justiz, die für "profesionelle" Wirtschatstreibende ein Schreckgespenst sonder gleichen darstellt.
Das alles zu beheben und einen auf absehbare Zeit ausgeglichenen Haushalt zu kreieren, wird wohl sehr schwer zu realisieren sein und auch dann nur mit einem immensen Kraftakt (allgemeine umfassende Bildung, am besten viele Akademiker, da die für den Staat am "profitabelsten" sind, dann braucht es eine Wirtschaft, die diese Leute auch anlockt, sodass sie nicht ins Ausland wegziehen [Brain Drain], auch an ausgebildete Fachkräfte für die "technische" Wirtschaft muss gedacht werden, daher müssen in hohem Ausmaß hochqualitative Bildungseinrichtungen errichtet werden, an denen auch fähige Personen lehren usw.).
Zwar alles sehr, sehr schwierig, aber anzuraten wäre es dennoch, denn sonst bleibt irgendwie dann doch alles beim Alten.
EDIT:
aber was passiert eigentlich wenn die ganze EU jetzt pleite gehen würde? ISt hilfe für Afrika dann out und es heißt hilge für Europa oder wie muss ich mir das vorstellen?
Die EU ansich kann recht schlecht Pleite gehen, wenn, dann träfe es ihre Mitgliedstaaten. Staaten wie Deutschland würde wohl nicht so einfach pleite gehen, aber momentan gefährdete wie Griechenland oder Italien u.ä. schon. Das Problem, dass sich dabei stellt: Staaten wie Deutschland sind stark exportorientiert und ein Teil dieser Exporte geht auch in diese Staaten. Wenn die nun wirtschaftlich kollabieren, dann fällt für Deutschland ein Absatzmarkt weg, dadurch müssen die dort engagierten Firmen den Gürtel enger schnallen, sie setzen womöglich mehr Arbeitskräfte frei bzw. sie stellen aufgrund des vergleichsweise strengen Kündigungsbestimmungen weniger ein, was sich einerseits bei den Sozialkosten des Staates negativ niederschlägt und andererseits den Konsum schwächt, da man als Arbeitsloser ja weniger Geld zur Verfügung hat und daher auch weniger konumieren kann.
Insofern besteht die wirtschaftliche Notwendigkeit, dass man diesen momentan notleidenden Staaten auch aus der Staatskasse (eigentlich sind es ja momentan nur Kredite) hilft, da man ansonsten selber auf die Schnauze fällt, um es plastisch auszudrücken. Damit das aber nicht als Blankoscheck für unfähige Staatslenker missverstanden werden kann, muss aber auch sichergestellt werden, dass 1. die Gelder sinnvoll und nachhaltig verwendet werden, sprich nicht in dubiosen Kanälen versickern und 2. das man für die Zukunft effektive Kontrollmechanismen installiert, die in der Lage sind, einen gewissen Grad an Budgetdisziplin und Ordentlichkeit in der Verwaltung eines Staates sicherzustellen, damit derartiges nicht zur Regel wird.