@Odium
Da kann ich Dir nur zustimmen. Die Zahlen sind erschreckend. Daran sieht man, das es Geld alleine eben nicht bringt. Auch wirtschaftliche Produktivität und vernünftige Politik bleiben nach wie vor gefragt.
Andy schrieb:
Sprich, die Rente griechischer Beamten entspricht in etwa 50% des ehemaligen Lohns. Und schon isses gar nicht mehr so wild...
Dennoch bleibt es wild.
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Denn es bleiben immer noch deutlichst mehr Beamte als in Deutschland bei proportional deutlich weniger Bevölkerung. Auch gehen in D die wenigsten Beamten mit 50 in Rente, für eine ähnliche Pensionshöhe sind mehr Dienstjahre zu erbringen.
Gerade als mit Abstand größter EU-Nehmerstaat sollte man sich mit seinen sozialen Vergünstigungen und Staatsausgaben zurück halten und eben nicht mit Abstand größten Geberstaaten wie Deutschland auf ähnliches Level stellen.
Man muss sich eben all das auch leisten können, übrigens auch im Nachhinein das Maul aufzureißen, anderen Versäumnisse vorzuwerfen und noch scheinheilig zu barmen.
Sicher kann man der EU auch gewisse Versäumnisse vorwerfen. Auch ihr waren schließlich jahrelang zu einem Teil -der, welcher nicht gefaked war- gewisse Missstände im Land bekannt. Doch die EU ist kein totalitäres System, die eben nicht über alle Dinge in einem Mitgliedsstaat Einblick hat und darüber bestimmen kann, sie gibt überwiegend Richtlinien vor, gerade bei innenpolitischen Angelegenheiten. Umzusetzen sind sie individuell von den Staaten. Sie schreitet nur so hart wie aktuell ein, wenn es keine Alternativen mehr gibt.
Daher ist es auch immer eine Frage der eigenen Einstellung zur Gemeinschaft. Das gilt sowohl für den Staat, als auch dessen Bevölkerung zu selbigen und zur Gemeinschaft (EU). Stichwort seit Anfang an bewusste Informationszurückhaltung und Beitrittserschleichung und Steuerhinterziehung. Nur die Hand aufzuhalten und auf Zeit spielen ist schließlich keine Kunst. Den Hebel rechtzeitig zu ziehen hat in erster Linie Griechenland hier eindeutig und bewusst versäumt.
Da sollte Griechenland mal ganz kleinlaut sein und nicht noch Nazikeulen schwingen.
Schließlich fordern Griechenlands Politiker mit einer unerträglichen Arroganz und Frechheit ja gerade speziell von Deutschland die meiste Beihilfe. Und das wo wir schon jährlich am meisten Geld reinpumpen.
Da wundert es nicht, das das Ansehen immer mehr leidet und derartige Äußerungen noch mehr Wasser auf die Mühlen der Kritiker sind. Das unsere Presse auf derartigem Niveau kritisiert, ist da sicher auch zu verurteilen. Doch das ist man auch umgekehrt bei uns gewohnt, auch auf Titelblättern, bei weitaus kleineren Problemchen und Vorwürfen, von unseren Nachbarstaaten.
Daher sehe ich das gelassen. Am Ende bleibt schnelle und effektive Handlung gefragt und das in allererster Linie von Griechenland selbst.
Da führt kein Weg vorbei und da gibt es nichts zu verteidigen oder zu vereiteln. Da muss man nach den fetten Jahren eben durchs Tal der Tränen und einsichtig und aufrecht dazu stehen können. Nicht wie ein Mondkalb verdutzt aus der Wäsche glotzen.
Die Bevölkerung sollte weniger gegen Kürzungen demonstrieren, sondern besser gleich ausnahmslos ihre korrupten Politiker vom Thron stoßen, denn nur das bringt wirkliche Verbesserungen und ebnet eine Zukunft. Alles andere wird ein Fass ohne Boden, für ganz Europa.