Große Datenmengen fehlen plötzlich

KuenJo

Cadet 1st Year
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Hallo zusammen,
ich bin gerade total verzweifelt und dankbar um jede Hilfe.
Als ich vorgestern mein Lonovo Thinkpad unter Win8.1 hochfahren wollte, blieb es beim Lenovo-Screen stehen mit dem Hinweis, dass die Festplatte repariert werde. Nach einigen Stunden kamen dann einige andere Hinweise, dass analysiert und dann nochmals repariert werden würde, und dann, dass es nicht erfolgreich war. Über die Eingabeaufforderung konnte ich srttrail.txt öffnen, wo stand, dass alle Tests erfolgreich waren, außer dass das Ladeprogramm für das Betriebssystem nicht gefunden wurde. Ich konnte jetzt von einer DVD Ubuntu starten und wollte alle Daten auf eine externe Festplatte sichern, bevor ich das System neu aufsetze, aber musste feststellen, dass ein Großteil der Daten fehlt - und zwar schinbar ganz zufällig verteilt: Es gibt noch einige Fotos, einige Dokumente etc., aber das meiste fehlt von allem. Und so eben wahrscheinlich auch wichtige Windows-Komponenten. Ich habe jetzt schon über diese Datenrettungsprogramme hier gelesen, aber möchte einfach möglichst wenig rumwursteln ohne wirklich zu wissen ob es was bringen wird, da ich z.B. Angst habe, wenn ich so ein Programm herunterlade und installiere, dass dann noch vorhandene aber nicht mehr gelistete Daten überschrieben werden. Es gibt enorm wichtige Daten auf der Festplatte, die ich aus reiner Dummheit schon viel zu lange nicht mehr gesichert habe. Die Festplatte ist 1TB groß, eigentlich ca. 75% voll, und ich habe eine 1TB externe, falls klonen oder so helfen würde. Habe jetzt erstmal alle noch vorhandenen Daten rüber kopiert, aber das ist gerade ein sehr trauriges Ergebnis.

Vielen Dank im Voraus!!
Liebe Grüße, Johannes
 
Du musst die Festplatte mit dd unter Linux klonen. Damit hast du dann eine Kopie der Daten zum jetzigen Zeitpunkt.
Aber: selbst mit diesen Datenrettungsprogrammen wirst du kaum deine Daten wiederbekommen. Vielleicht ein paar der Dateien aber kaum alle.
 
willkommen im forum,

zuerst mal brauchst du einen anderen rechner, damit du ohne stress programme installieren kannst, ohne angst haben zu müssen, dass da was überschrieben wird. also platte an einen anderen rechner und schauen was ist noch da. fehlen dort auch besagte dateien, mal mit treesize oder so schauen, ob er die auch nicht anzeigt. und dann kannst du die üblichen verdächtigen auf die platte los lassen in der hoffnung, dass sie was finden.

Es gibt enorm wichtige Daten auf der Festplatte, die ich aus reiner Dummheit schon viel zu lange nicht mehr gesichert habe.

was das angeht, müssen/mussten wir alle erstmal bluten bis wir es begriffen haben ;)
 
Es ist auf jedem Fall besser erst einmal ein "Sektor-fuer-Sektor" Image zu erstellen (z. B. mit CloneZilla) und erst dann mit irgendwelchen Tools zu arbeiten. Im Zweifel kann man nämlich vom Image wieder den ursprünglichen "kaputten" Zustand wiederherstellen und ggf. mit anderen Programmen versuchen noch etwas zu retten.
Neben dem Platz für das Image wirst Du wohl auch noch eine Platte für zurückzusichernden Daten benötigen.
Um eine weiterer Platte wirst Du vermutlich nicht herum kommen. Insbesondere wenn die aktuelle Platte im Thinkpad einen an der Klatsche hat ist diese zu ersetzen. Ich hätte jedenfalls ein ziemlich schlechtes Gefühl der Platte wieder Daten anzuvertrauen (Backup hin oder her).
 
Die Platte hat einen Weg. Neue einbauen, neu aufsetzen, Backup von vor den Problemen einspielen.

Falls du kein Backup hast, wurde eigentlich schon alles gesagt. Platte mit dd clonen, um eine 1:1 Kopie des Status Quo zu haben und dann beliebig viel Zeit investieren um beliebig wenige Dateien zu retten.
 
Vielen Dank schonmal! Also kann ich, statt die Festplatte an einen anderen Rechner anzuschließen, auch so einen Sektor-für-Sektor-Klon erstellen, und dann bei dem Klon die Datenrettung probieren? Weil das mit dem anschließen an einen neuen Rechner würde ich notfalls natürlich machen, aber da werden sicher Kabel und Adapter jetzt erstmal fehlen, bin da nicht auf dem neuesten Stand.
Liebe Grüße
 
Die bitgenaue Kopie macht man, um einem Totalausfall zuvorzukommen, um wenigstens noch die Daten, die zZ noch übrig sind zu sichern. Schreiben solltest du auf der Platte garnichts mehr, also weder Windows starten oder irgendetwas installieren.
Rettungsprogramme arbeiten im Read-Only Modus, das austauschen der Platte (bzw an einen anderen Rechner anschliessen evt. auch mit externem Gehäuse) sollte als erstes kommen.
Die 2,5" Festplatten haben auch ganz normale Sata - Daten und - Stromstecker.
 
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Also das heißt, die Rettungssoftware sollte ich dann auf die originale Festplatte loslassen, weil sie beim Klon sowieso nichts finden würde?
 
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Danke für die Beschreibung! Den faq-Thread habe ich mir schon vorher durchgelesen. Bei den Tipps zu den zu verwendenden Programmen dort war ich mir nicht ganz sicher, weil die Beiträge ja vor langer Zeit geschrieben wurden. Ist also Testdisk für meine Situation das richtige? Und was ist dieses dd, mit dem geraten wurde, die Platte zu klonen?
 
mit dd ist ein Befehl in Linux gemeint, der dir so eine bitgenaue Kopie auf einer anderen Festplatte erstellt.
https://wiki.ubuntuusers.de/dd/ hat mir google ausgespuckt.

Mit Testdisk konnte ich mal etwas von einer Festplatte, die nach einem Stromausfall im "RAW" Format war, retten. Leider waren bei mir aber alle Ordner - Strukturen weg (Dateisystem kaputt deswegen wars RAW bei mir und nicht mehr NTFS) und die Dateien hat Testdisk auch nicht alle (glaube ich) gefunden.
 
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Vielen Dank nochmal für die Infos! Ich probiere das jetzt dann beides mal.

Hat denn irgendjemand Erfahrung mit / Ahnung von professionellen Datenrettern? Alleine hier in Würzburg gibt es wohl 2 darauf spezialisierte Unternehmen, die einen manchen es schon für unter 100€, die anderen für 300-600€. Wenn es wirklich den vollen Erfolg bringt, dann würde ich notfalls auch 600€ zahlen, weil das wäre deutlich weniger Lehrgeld als der endgültige Verlust der Daten. Aber lohnt sich das, oder lassen die auch nur die gleichen Programme drüberlaufen?
 
Normalerweise geht das bei 600€ erst los. Nach oben ist da alles offen.
 
Ich würde die Festplatte woanders anschliessen und mit Crystaldiskinfo die Smart Werte anschauen und eine bitgenaue Kopie machen (sofern die nicht schon mechanisch / elektrisch kurz vorm sterben ist). Auf der Kopie dann mit Testdisk (oder evt anderen Programmen) schauen was selbst noch zu retten ist.

Bei Datenrettungsfirmen sollte es eine seriöse Firma sein und du solltest dir einen Kostenvoranschlag machen lassen. Eventuell auch beim Hersteller der Festplatte anfragen, ob die selbst Daten retten oder Partner dafür haben.
 
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KuenJo schrieb:
wollte alle Daten auf eine externe Festplatte sichern
Vom Sichern von Daten spricht man, wenn man Backups anlegt bevor man Probleme hat, was hier leider unterblieben ist. Schon in dem Moment und erst recht jetzt geht es um Datenrettung!

Hier eine Liste empfehlenswerter Datenrettungsfirmen, man wendet sich besser gleich an eine von denen, bevor man nur Geld los wird, dafür aber keine Daten zurückbekommt und die Chancen für einen echten Profi hinterher noch was zu Retten auch noch versaut werden.
 
Holt schrieb:
Vom Sichern von Daten spricht man, wenn man Backups anlegt bevor man Probleme hat, was hier leider unterblieben ist.

Das ist ja bei sämtlichen Threads über dieses Thema immer eine Antwort, und es stimmt natürlich: Ich hätte regelmäßig sichern müssen. Und ich habe mir das Thinkpad sogar extra besorgt, weil die HDD vom PC in kritischem Zustand war und meine Backup-HDDs langsam alt wurden. Und dann dachte ich, mindestens ein halbes Jahr würde die im neuen Thinkpad schon halten, zumal das praktisch nie den Schreibtisch verließ und auch jetzt nicht heruntergefallen ist oder irgendwas in der Art. Ich habe es ausgeschaltet, als alles ok war, habe es eingeschaltet, und dann war plötzlich alles hinüber. Aber scheinbar war ich da zu naiv :(
Hat jemand eine Ahnung, woher in diesem scheinbar völlig stabilen Zustand plötzlich so ein Problem kommen kann? Habe überlegt, ob es vielleicht eine Spannungsspitze gab (Netzteil war nämlich angeschlossen)? Oder dass zuerst wirklich nur eine winzige Windows-Komponente einen winzigen Fehler hatte, und dann bei den vergeblichen Reparaturarbeiten einiges überschrieben wurde?

Liebe Grüße,
Johannes
 
Schalk666 schrieb:
Windows da "reparieren" zu lassen war aber wohl keine gute Idee.
Ja. Unter den Daten, die ich in meinem ersten Rettungsversuch schnell auf die Externe HDD gezogen habe, war auch der Ordner "found.000", in dem sich tatsächlich schon eine Menge der Dateien wieder fand, die irgendwo anders fehlen. Und das ist ja meines Wissens der Ordner, in den Windows bei Reparaturarbeiten meist eigentlich überflüssige Sicherungen o.ä. speichert. Ist ein riesiges Durcheinander mit neuen Namen, falschen Datumsangaben und allem was dazugehört, aber ich bin um jede Datei dankbar. Ich ziehe jetzt gerade diese Daten auf den PC, damit ich dann morgen auf die externe HDD klonen kann. Ich werde berichten.
 
Die Windows Filesystemreparatur chkdsk ist aber eben kein Datenrecoverytool, zumindest kein gutes, sondern versucht nur irgendwie das Filesystem wieder geradezuziehen und wirft dabei eben über Board bzw. sammelt in oft unbrauchbare Dateien was im Wege zu sein scheint. Wenn man wirklich wichtige Daten auf der Platte hat und Windows will eine solche Reparatur starten, dann sollte man dies besser nicht machen und im Notfall die HDD ausbauen und mit echte Recoverytools wie z.B. Testdisk die Daten retten von denen es kein Backup gibt.
 
Hat jemand Erfahrungen, wie lange das klonen einer 1Tb-Festplatte über USB3.0 mit dd dauert? Habe keine weiteren Optionen angegeben, also wird wahrscheinlich in Einheiten von 512 Bytes übertragen. Ich kann mir schon denken, dass das lange dauern wird und habe ach keine Eile, aber möchte es nur wissen damit ich nicht ewig warte während es eigentlich nur irgendeinen Fehler bei der Übertragung gibt.
[EDIT]
Nur für falls das jemand in Zukunft liest mit der gleichen Frage: Man kann immerhin den Fortschritt über pkill -USR1 -x dd abfragen.
 
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