Grundsätzlich ist und bleibt Roaming eine Entscheidung des Endgeräts. Eine WLAN-Verbindung wird
immer vom Engerät zum Access Point hergestellt und nicht andersherum.
Professionelle Roaming-Lösungen können daher nur die Rahmenbedingungen verbessern und den Client im worst case mit dem Hackebeil dazu zwingen, einen Wechsel zumindest zu überdenken.
WLAN-Controller transferieren im Prinzip nur die Anmelde-Session von einem AP zum anderen. Wenn sich ein Client zum Wechsel entscheidet, muss er sich nicht vollständig ab- und wieder anmelden, sondern die Session bleibt bestehen. Das beschleunigt den Wechsel ungemein, da im Prinzip sofort mit der Datenübertragung weitergemacht werden kann. Ein WLAN-Controller kann aber keinen Client zum Wechsel zwingen, das ist im WLAN-Standard schlicht und ergreifend nicht vorgesehen. Etwaige Hersteller-spezifische Lösungen sind für professionelle Einsatzgebiete gedacht, entsprechend teuer und in der Regel auch nur mit spezieller Hardware/Software umsetzbar (auch am Endgerät!).
Eine weitere Möglichkeit, den Wechsel zu beeinflussen, ist die minimale Signalstärke. Bei fortgeschrittenen APs kann man einstellen, dass die Verbindung zu Clients ab einer gewissen Signalstärke (eigentlich Signal
schwäche 
) gekappt wird, der Client wird also gekickt. Dadurch muss der Client zwangsläufig die WLAN-Umgebung neu bewerten und wird sich dann
meistens auch wirklich mit dem besten AP verbinden. Tut er das nicht, wird er vom AP wieder gekickt, verbindet sich erneut, wird gekickt, etc.. Daher ist diese Funktion mit Vorsicht zu genießen und sollte nur im Notfall zur Anwendung kommen - und nach intensiven Tests.
Ansonsten bleibt die Wahl beim Client. Jedes WLAN-Gerät hat intern eine vom Hersteller definierte Wechselstrategie. Es gibt Geräte, die sehr wechselfreudig sind und schon bei 51%/49% -> 49%/51% wechseln - und im worst case sofort wieder zurück, weil die Werte schwanken. Auf der anderen Seite gibt es Geräte, die sich an einen AP klammern bis die Verbindung komplett abbricht. Die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen. Ich hatte schon Geräte beider Extrema im Einsatz, einerseits zu wechselfreudig und andererseits zu träge.
Normalerweise wechselt ein Endgerät innerhalb einer SSID nach oben erwähnten Hersteller-Kriterien. Tut es das nicht oder nicht zufriedenstellend, kann man es auch mit verschiedenen SSIDs versuchen. Von einer SSID zur nächsten wechselt ein Client zwar nicht zwangsläufig automatisch - es könnte ja ein komplett anderes Netzwerk sein - aber zur Not gibt es dafür Tools, die diesen Nachteil ausräumen können. Auf meinem Android Smartphone hatte ich mal WLAN Prioritizer installiert, weil meine Schwester und meine Eltern nebeneinander wohnen und mein Smartphone immer im jeweils anderen WLAN hängen blieb, wenn ich rüberging. Mit der App kann man definieren, dass zB ab 60/40 Signal ins bessere WLAN gewechselt wird, oder bei 65/35, 71/29 oder wie auch immer man das einstellt.
Ubiquiti ist aber im privaten Bereich immer eine Empfehlung wert, weil es sich um semiprofessionelles Equipment handelt, das dennoch bezahlbar ist. Der WLAN-Controller ist nicht zwingend notwendig, wird allerdings als kostenfreie Software mitgeliefert. Man kann ihn also nach Belieben auf einem PC oder gar auf einigen NAS installieren. Alternativ kann man auch den Cloud Key von Ubiquiti kaufen, kostet ca 100€ und ist quasi ein WLAN-Controller als Stick.