Das ist aber genau das was die Politik wollte, Hartz IV sollte billige Arbeitskraft ermöglichen und den Lohn hier und da nach unten drücken. Mit einherging die Liberalisierung und Ausweitung des Niedriglohnsektors - damit einige Hartzer auch schnell für ein paar Monate untergebracht werden können, bis sie wieder antanzen dürfen und das Arbeitskarussell von Neuem mitmachen sollen - andernfalls drohen Sanktionen. In den letzten Jahren haben die atypischen Beschäftigungsverhältnisse am meisten Zuwachs gehabt, die Normalarbeitsverhältnisse - die unseren Sozialstaat eigentlich tragen, Verluste hingenommen.
ca. 66% der Beschäftigten befinden sich im Normalarbeitsverhältnis, 22% atypisch.
Auch schön dazu: Wir brauchen Steuersenkungen, die Agaben sind zu hoch, weniger Staat ist nötig - Deutschland ist in der OECD Statistik in Sachen Abgaben in den unteren Rängen (34,7%), die nordischen Länder, wie Finnland und Schweden (49%) belegen hier die oberen Positionen. Komischerweise scheint bei denen trotzdem die Wirtschaft zu funktionieren und das mit so viel Staat! Ganz zu schweigen davon das man dort auch von Bildung nur gutes hört und die Bahn sich bei den ersten Wintereinbruch nicht KO zeigt.
Mit den Rückzug der staatlichen Fürsorge für den öffentlichen Raum, der Nullrunden der Lohnentwicklung, den Fördern des Niedrigsektors machen wir uns immer mehr zu Handlanger der Wirtschaft und entmachten uns selbst und der öffentliche Raumerhalt kollabiert.
Was das wahre neoliberale Wirtschaftskasino im Stande ist hat Chile gezeigt, was als Versuchsexperiment der Ideen dieser Wirtschaftsrichtung hinhalten musste. Abgemildert wurde es bei einer Thatcher gemacht, die die britische Bahn ua. zum kollabieren gebracht hatte, und bei uns fabriziert.
Was das "demokratische" neoliberale Wirtschaften bewirkt sieht man in der USA, wo die Infrastruktur durch die Privatisierung teilweise kurz vorm Zusammenbruch steht.
So heißt es z.B. bei Spiegel Die Brücken-Katastrophe von Minneapolis ist ein Menetekel. Mehr als 160.000 Straßenbrücken in den USA gelten als einsturzgefährdet. Fernrouten, Tunnel, Dämme und Deiche sind in so miserablem Zustand, dass Ingenieure schon lange Alarm schlagen - bisher vergeblich.
Unser deutsches Beispiel das Privatisierung öffentlichen Güter nicht funktioniert ist die Bahn, ob die S-Bahn in Berlin oder DB an sich. Bei der guten alten Bundesbahn hat es funktioneirt, die demokratische Führung von öffentlichen Räumen ist notwendig - nur so kann eine ordentliche Sicherheit, Funktionalität und Wartung gewährleistet werden. Weniger Staat bedeutet das Bluten der Allgemeinheit und tolle Gewinne für die Privatwirtschaft. PPP Verträge sind ein ebenso neues Werkzeug für die Privatisierung der Gewinne und das Aufbürgen von Verlusten der Allgemeinheit.
Dabei wird demokratische Prozesse umgangen, die Kommune die einem PPP Vertrag abschließt wird von der privaten Wirtschaft (Investoren) gezwungen diesen Geheim zu behandeln, Einsicht ist untersagt andernfalls kommt es nicht zum Abschluss.
Übrigens beliebt ist auch das man die Hartzer in sinnlosen Weiterbildungsmaßnahmen reinsteckt, wodurch die private Wirtschaft auch ihr Kuchen abbekommt schließlich bieten sie meistens solche oberflächlichen Maßnahmen an, auf Staatskosten.