Hartz4 besserstellung

kobajaschy schrieb:
Das war nur ein Beispiel das Geld alleine hier nicht hilft.

Ja natürlich hilft bei Entwicklungshilfe Geld alleine nicht. Wenn du mich fragst, ist Geld im Bezug auf Entwicklungshilfe nicht der optimale Ansatz. Damit entsteht nur eine Abhängigkeit.

Aber Entwicklungshilfe dem HartzIV gleichzusetzen, indem du sagst, dass höhere finanzielle Ausgaben beim Sozialsystem zu größerer Armut führt, halte ich für eine zweifelhafte Aussage.

Es ist nicht auszuschließen, dass in Zukunft mehr Geld für das Sozialsystem locker gemacht bzw. die Verteilung besser gestaltet werden muss. Denn wenn die Entwicklung so fortschreitet wie bisher, mit zunehmender Rationalisierung und Automatisierung, ist dies unausweichlich. Zunehmende Arbeitslosigkeit aufgrund des technischen Fortschrittes - das wird unser Problem sein.

Gerade in diesem Fall wirst du mehr "Armut" haben (Ich differenziere hier zwischen relativer und absoluter Armut), wenn du das Sozialsystem nicht weiter ausbaust.
Erhöhte Investitionen im Bereich der Entwicklungshilfe oder bei der sozialen Absicherung haben komplett andere Auswirkungen. Erstere können auf Dauer gesehen der Armut nicht entgegenwirken, zweitere verhindern die Armut.
 
Trainmaster schrieb:
Gerade in diesem Fall wirst du mehr "Armut" haben (Ich differenziere hier zwischen relativer und absoluter Armut), wenn du das Sozialsystem nicht weiter ausbaust.
Erhöhte Investitionen im Bereich der Entwicklungshilfe oder bei der sozialen Absicherung haben komplett andere Auswirkungen. Erstere können auf Dauer gesehen der Armut nicht entgegenwirken, zweitere verhindern die Armut.

Sehe ich anders. Die Wirkung ist identisch. Fließen mehr Geldmittel in die Sozialsysteme, d.h. erhalten Leistungsbezieher mehr, wird sich auch ihre Anzahl erhöhen. Damit erhöht sich Armut. Gleichzeitig erhöht sich aber der Bedarf an qualifizierten Menschen am Arbeitsmarkt. "Ikea-Regale" wird es immer weniger geben, Menschen die nur diese einräumen können, jedoch mehr. Schon jetzt, wie bereits geschrieben, ist die Geburtenrate bei Menschen, die Transferleistungen erhalten, überdurchschnittlich hoch. Woran liegt das? An der schlechten finanziellen Situation unter dem Existenzminimum?

Der gesunde Verstand sollte eigentlich bewusst machen, dass es eine weniger gute Idee ist, Kinder in die Welt zu setzen, wenn man nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen.
Offensichtlich ist das aber nicht so. Daher muss der Staat hier reglementieren.

Der Hebel über Art und Höhe der Sozialleistungen sollte genutzt werden.
Plump nach einer Erhöhung der Leistung zu schreien ist kontraproduktiv. Weniger Geld, mehr Sach- und Dienstleistungen wären hier ein Anfang.
Wenn Kinder freie Schulspeisung erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit von Hunger weitaus geringer, als wenn man den Eltern 50€ mehr in die Hand drückt.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Kinder freie Schulspeisung erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit von Hunger weitaus geringer, als wenn man den Eltern 50€ mehr in die Hand drückt.

Dafür würde ich auch auf 50Euro Gehalt verzichten...
 
DugDanger schrieb:
Jährlich transferiert der Staat 700 Milliarden an seine Bürger in Form von Sozialleistungen usw....das BIP beträgt 2.200 Milliarden, also ca. 1/3.
Das ist eine enorme Summe und Deutschland hat damit einen der umfassensten Sozialstaaten weltweit.

Absolute Zahlen sind nur bedingt vergleichbar, betrachtet man die Staatsquote, liegt Deutschland unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten.
 
Ich sprech von der Staatsquote, nicht der Sozialquote. Und selbst die ist in den letzten Jahren prozentual zurückgegangen, die Erhöhung "seit der Einführung von Hartz 4 von 38 auf ca. 42 Milliarden" (siehe DugDanger) erscheint so auch in einem anderen Licht. Die Staatsquote halte ich in diesem Zusammenhang aber ebenfalls für erwähnenswert, da der Herr Westerwelle in dieser Woche ja mal wieder von der Rückkehr des Sozialismus fabulierte.
 
e-ding schrieb:
Die Wirkung ist identisch. Fließen mehr Geldmittel in die Sozialsysteme, d.h. erhalten Leistungsbezieher mehr, wird sich auch ihre Anzahl erhöhen. Damit erhöht sich Armut. Gleichzeitig erhöht sich aber der Bedarf an qualifizierten Menschen am Arbeitsmarkt. "Ikea-Regale" wird es immer weniger geben, Menschen die nur diese einräumen können, jedoch mehr. Schon jetzt, wie bereits geschrieben, ist die Geburtenrate bei Menschen, die Transferleistungen erhalten, überdurchschnittlich hoch.

Ich kann dieser Argumentation in keinster Weise folgen. Wieso erhöht sich die Anzahl der Leistungsbezieher automatisch, wenn mehr Geldmittel in das Sozialsystem fließt? Wieso setzt du Leistungsbezieher mit Armut gleich? Gerade der Leistungsbezug verhindert doch die wirkliche Armut. Mit "Ikea-Regale" meinst du die zunehmende Rationalisierung und Automatisierung? Wenn ja, dann hast du recht. In Zukunft werden in diesem Bereich immer mehr Menschen mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben. Der Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Empfängern von Transferleistungen ist mir neu, ich bitte um ein paar Quellen.

P.S. Den Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Empfängern von Transferleistunge könnte ich auch anders darstellen: Diejenigen, die es sich leisten können, haben überdurchschnittlich weniger Kinder als früher weshalb diejenigen, die Transferleistungen erhalten, nun als überdurchschnittlich dastehen.


e-ding schrieb:
Der gesunde Verstand sollte eigentlich bewusst machen, dass es eine weniger gute Idee ist, Kinder in die Welt zu setzen, wenn man nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen.
Offensichtlich ist das aber nicht so. Daher muss der Staat hier reglementieren.

Das ist doch schon der Fall seit Mitte der 1970er Jahre. Die Geburtenrate ist seitdem kontinuierlich gesunken und stagniert momentan bei ca. 1,4 Kinder pro Frau


e-ding schrieb:
Plump nach einer Erhöhung der Leistung zu schreien ist kontraproduktiv. Weniger Geld, mehr Sach- und Dienstleistungen wären hier ein Anfang.
Wenn Kinder freie Schulspeisung erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit von Hunger weitaus geringer, als wenn man den Eltern 50€ mehr in die Hand drückt.

Der Schrei nach einer Erhöhung der Regelsätze ist nicht plump, sondern eher darauf begründet, dass die momentanen Sätze verfassungswidrig sind. Was mich wundert, dass das erst jetzt aufkommt. Das Verfassungsgericht steht jedem Bürger offen.
Über mehr Sach- und Diensleistungen kann man sicherlich diskutieren. Das würde ich durchaus befürworten, bevor etliche Eltern bspw. die angenommenen 50€ mehr in der Hand in Zigaretten oder sonstiges investieren. Aber die Investition in Sach- bzw. Dienstleistungen schließt nicht aus, dass somit im Sozialsystem mehr investiert werden muss. Denn ob es am Ende in Form von einer direkten Geldleistung ankommt oder als Sach- bzw. Dienstleistung, ist wieder eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Herr Westerwelle hat gestern auch ein Dümmliches Kommentar gegenüber hartz4 Empfänger und ihre Soziale Hängematte geäußert. Das hat selbst in den eigenen reihen für Aufruhr gesorgt....
 
Man muss kein Populist sein, auch kein Anhänger der Linkspartei, ja man muss nicht einmal finden, dass die Hartz-IV-Sätze zu niedrig sind, um Westerwelles so warnende Worte als das zu sehen, was sie sind: Eine historisch unhaltbare, perfide, aus rein politischem Kalkül betriebene Beleidigung des schwächsten Teils der deutschen Bevölkerung. so heißt es bei einem Kommentar bei Spiegel Online. Link
 
Gestern in den Nachrichten haben sie sein neustes Kommentar zu aktuellen Situation gezeigt. Das war noch ein zacken schärfer. Leider findet man diesbezüglich nichts im Netz von, um die genauere Wortwahl wiederzugeben
 
@CyverdyneSystem: Meinst du das hier?
"Die Diskussion über das Hartz-IV-Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat sozialistische Züge. Von meiner Kommentierung dieser Debatte habe ich keine Silbe zurückzunehmen"

Der gute Herr Westerwelle hat ja demletzt gesagt: "Wenn man in Deutschland schon dafür angegriffen wird, dass derjenige, der arbeitet, mehr haben muss als derjenige, der nicht arbeitet, dann ist das geistiger Sozialismus."

Das hat natürlich viele Kritiker aus den Löchern gelockt, aber mal im Ernst, hat er nicht recht?

Es gibt sicherlich eine große Zahl Arbeitsloser, die seit Jahren versuchen Arbeit zu finden, dabei aber durch die Familie, das Umfeld, die Herkunft oder sogar den eigenen Körper beeinträchtigt werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen, die keinen Sinn darin sehen zu arbeiten, da es ihnen dadurch nicht besser gehen würde. Also wieso arbeiten? Der Staat versorgt die Familie und verlangt keine Gegenleistung. Draußen arbeitet gerade der Müllmann, schlägt sich durch Eiseskälte und darf deren Abfall aufräumen, bekommt im Endeffekt aber nicht mehr Geld? Das ist auch eine Form sozialer Ungerechtheit. So gesehen, finde ich Westerwelles Kritik völlig in Ordnung.

Sozialismus - auch wenn der Begriff nur eingeschränkt definiert ist - bedeutet in diesem Fall nichts anderes, als dass jeder Bürger - unabhängig seiner Leistungen - gleich gut bezahlt wird. Anders herum beschweren sich alle über die Überbezahlung von Bankern, die Milliardenbeträge auf dem Weltmarkt verzocken und dafür noch "belohnt" (Prämien) werden. Ein Hartz4-Empfänger kostet dem Staat auch Unmengen an Geld, inzwischen gibt es ja schon über 6 Millionen. Um das Fass jetzt noch zum Überlaufen zu bringen; Gibt es einen Unterschied zwischen einem Banker und einem Hartz4-Empfänger? Beide kosten dem Staat Milliarden, leisten dafür aber nichts.

Ein weiteres Zitat: "Sozialleistungen seien keine Gnadengabe, sondern Verpflichtung eines demokratischen Rechtsstaats, der die Menschenwürde garantiere."

Natürlich sind Sozialleistungen absolut notwendig, aber eine weitere Erhöhung empfinde ich nicht als gerechtfertigt. Deutschland hat Schulden, die wahrscheinlich niemals abbezahlt werden können. Weitere Kosten in Milliardenhöhe durch mehr Sozialleistungen zu produzieren, ist einfach nicht drin. Den Hartz4-Empfängern wird durch Geld, das andere für sie verdienen, ein Leben finanziert, das ihnen die Möglichkeit bietet ein Dach über dem Kopf zu haben, sich versorgen zu können und eventuell - wenn das Geld klug eingesetzt wurde - noch ein wenig Firlefanz zu kaufen. Für mehr muss es nicht reichen!

...so long. Ich kann die beleidigenden Kommentare zu meinem Post schon förmlich riechen... :rolleyes:

PS. Ausnahmsweise hat web.de mal einen "guten" Artikel hingelegt. Die Kritiker sind schön aufgelistet und zitiert worden. Erwartet man von dieser auf RTL2-Niveau recherchierenden Seite eigentlich nicht :p
 
Genau das meine ich ;)

aber mal im Ernst, hat er nicht recht?

Jain..., jedoch muss auf beiden seiten was passieren. Es kann nicht sein, das man versucht auf die hartz4 Empfänger zu Hetzen. In was für eine zeit leben wir heute? Wir können natürlich auch jeden Arbeitslosen ein Großes "A" auf dem Arm tragen lassen*bitte nicht ganz so ernst nehmen*

Aber genau dies versuchen doch unsere Super Politiker, die bislang nur Misst machen, und nichts weiter als Klientel Politik betreiben, und dadurch die Armut in Deutschland weiter verstärkt wird.

Man kann nicht so tun, als würde der Satz Hartz4 mehr als ausreichend sein, nur weil die Politik es versäumt hat, den Niedriglohn Sektor zu Stoppen.

PS: Und FDP ist keineswegs der unschuldige unseren Jetzigen Lage..sie haben erst dafür gesorgt, das wir heute in so einer Situation sind
 
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Trainmaster schrieb:
Ich kann dieser Argumentation in keinster Weise folgen. Wieso erhöht sich die Anzahl der Leistungsbezieher automatisch, wenn mehr Geldmittel in das Sozialsystem fließt?

Die Geburtenrate ist rückgängig. Das stimmt. Dies trifft allerdings in erster Linie auf mittlere Einkommen zu. Ein Kind bedeutet heute, leider, ein finanzielles Risiko für vollzeitarbeitende Menschen. Dieses Risiko existiert in den untersten Einkommensschichten nicht. Hier ist eher das Gegenteil der Fall. Kinder erhöhen das Haushaltseinkommen. Die Geburtenrate ist damit höher. Wird das Haushaltseinkommen weiter erhöht, gehe ich davon aus, dass sich dies auch positiv auf die Geburtenrate auswirkt (Quelle hatte ich mal, muss mal gucken, ob ich sie so schnell finde). Bildung korreliert mit Einkommen. Das Ergebnis wären, im Durchschnitt, mehr Menschen mit geringer Qualifikation.

Ein Bildungssystem, egal welcher Art, hat hier keine Chance.

Hier kommen jetzt auch die "Ikea-Regale" bzw. der heutige und zukünftige Bedarf des Arbeitsmarktes mit ins Boot, der eben nicht genug und tendenziell immer weniger Möglichkeiten im Niedriglohnsektor bietet.

Wenn ich schreibe, dass sich Armut verstärkt, dann meine ich damit die Anzahl der von Transferleistungen Abhängigen, bei Erhöhung derselben.

Mir ist das Problem des Abstandsgebotes bewusst. Auch ich bin kein Freund von 1€-Jobs.
Kurzfristig lässt sich das Problem nicht beheben.

MFG
 
http://www.destatis.de/jetspeed/por...ellenanhang__erweitert__pdf,property=file.pdf

Schau mal auf S.43ff. Zwar ist es nur sehr grob aufgeschlüsselt, aber der Trend ist eindeutig. Ganz egal welche Einkommensklasse, die Kinderzahl ist rückgängig. Gerade im oberen Bereich ist sie dramatisch zurückgegangen.

Die Korrelation von Bildung und Einkommen mag ja bisher sehr gut gepasst haben. Jedoch wird in Zukunft ein hoher Bildungsabschluss kein Garant für Einkommen sein. Leider.

Ich denke auch nicht, dass eine alleinstehende HartzIV Empfängerin sich überlegt, Kinder in die Welt zu setzen damit das Haushaltseinkommen steigt. Nachdem viele ihren Kleinen heutzutage einen gewissen Lebensstandard bieten wollen, den sie eventuell nicht erreichen können, geht das oftmals nach hinten los.

Der Niedriglohnsektor muss meiner Meinung nach soweit aufgewertet werden, dass es sich lohnt zu arbeiten und nicht weniger in der Tasche zu haben, als ein Empfänger von Transferleistungen. Gleichzeitig sollten die Hartz IV Regelsätze überprüft werden, ob diese wirklich noch angemessen sind in der heutigen Zeit bzw. die Hartz Reform grundlegend neu strukturieren. Darüber hinaus muss die Wirtschaft endlich einsehen, das mit zunehmenden Fortschritt Arbeitsplätze vermehrt wegfallen werden. Dies erfordert gerade zu, sich über neuartige Arbeit Gedanken zu machen. Mit Kapitalismus werden wir dieses Problem nicht bekämpfen. (Und mit Kommunismus erst recht nicht)

Ich finde es sehr bedauerlich, dass heutzutage Armut mit dem Erhalt von Transferleistungen gleichgesetzt wird. Muss das sein? Armut meint im eigentlichen Sinne, den Mangel an lebenswichtigen Gütern. Ein Dach über dem Kopf, Essen, Kleidung ... aber scheinbar wird in der heutigen Gesellschaft darunter verstanden, einen iPod oder sonstiges zu besitzen.

Wie du bereits sagst, lässt sich kurzfristig dieses Problem nicht lösen. Und in meiner Hinsicht ist dies ein äußerst komplexes Problem, bei dem viele Faktore zu berücksichtigen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
sc00ty schrieb:
Der gute Herr Westerwelle hat ja demletzt gesagt: "Wenn man in Deutschland schon dafür angegriffen wird, dass derjenige, der arbeitet, mehr haben muss als derjenige, der nicht arbeitet, dann ist das geistiger Sozialismus."

Das hat natürlich viele Kritiker aus den Löchern gelockt, aber mal im Ernst, hat er nicht recht?


...so long. Ich kann die beleidigenden Kommentare zu meinem Post schon förmlich riechen... :rolleyes:


Woher kommt wohl der Spitzname Schwätzerwelle?

Die sollten sich besser mal darum kümmern, Arbeitsplätze zu schaffen, anstatt niveaulose, irrelevante und nicht zielführende Diskussionen zu führen. Westerwelle: "der arbeitet, mehr haben muss als derjenige, der nicht arbeitet" -dann führt doch endlich den Mindestlohn ein. Einen Niedriglohn den der Staat aufstocken muß, DAS sind sozialistische Züge.

Außerdem sollte die FDP mal definieren was sie unter Arbeit versteht, Sektfrühstück mit Lobbyisten? Sinkende Umfrageerbnisse mit Hetze auf die schwächsten einer Gesellschaft kompensieren zu wollen, ist verwerflich und dekadent.
 
DAU II schrieb:
Westerwelle: "der arbeitet, mehr haben muss als derjenige, der nicht arbeitet" -dann führt doch endlich den Mindestlohn ein. Einen Niedriglohn den der Staat aufstocken muß, DAS sind sozialistische Züge.

Außerdem sollte die FDP mal definieren was sie unter Arbeit versteht, Sektfrühstück mit Lobbyisten? Sinkende Umfrageerbnisse mit Hetze auf die schwächsten einer Gesellschaft kompensieren zu wollen, ist verwerflich und dekadent.

Mindestlohn ist auch wieder ein anderes Paar Schuhe. Aber ich denke, dass der Druck der Medien und der Gesellschaft in den nächsten Jahren zu einem gesetzlichen Mindestlohn führen wird/muss. Daraus folgende Probleme sind dann allerdings eine steigende Inflation (logisch, alle Niedriglöhner haben mehr in der Tasche -> Preise steigen an). Da vom Mindestlohn Sozialhilfe-Empfänger nicht betroffen sind, sind diese im Endeffekt wieder die Leidtragenden, die mit weiterhin wenig Geld höhere Kosten tragen müssen. Und somit stehen wir dann wieder vor der gleichen Problematik, wie heute.

Ich verstehe allerdings nicht, wo du eine "Hetze" siehst? Er kritisiert einfach das Vorhaben Hartz4 zu erhöhen? Worin liegt dabei die Hetze? Zudem darf man nie vergessen - und das wird irgendwie bei solchen Diskussionen immer vergessen: Deutschland ist pleite. Weitere Ausgaben treiben uns nur noch mehr in die Misere. Klar sollte man an anderen Ecken sparen, als bei den Sozialleistungen, aber momentan muss einfach überall gespart werden.

Die FDP ist übrigens nicht die einzige Partei, die auf Gegenleistung Spenden empfängt. Die CDU hat nach den Bankenaffären unglaubliche Summen erhalten und blieb dann in der "Bestrafung" der Banker ruhig. Das sagte auch schon Steinmeier damals beim TV-Duell. Allerdings hat man danach nie mehr etwas davon gehört... da empfinde ich die Spendenaffäre der FDP noch als kleineres Übel...
 
Jedes Jahr gehen Spenden Gelder an SPD/CDU/CSU/FDP/Grüne, und das nicht erst seid gestern, sondern seid zich Jahren...aber das ist jetzt hier auch nicht das Thema.

Du Schreibst, das Deutschland Pleite ist, und es muss gespart werden. Warum werden dann Milliarden von €uro da rein gesteckt, wo sie nicht hingehören? Warum wird nicht eine Vernünftige Politik gemacht, wo Millionen €uro im Jahr eingespart werden, die man dann wunderbar einsetzen kann, wo sie auch notwendig ist? Könnte man von einer Börsensteuer wunderbar auffüllen lassen.

Die banken haben Milliarden Steuergelder von uns bekommen, und müssen nicht einen Cent zurück zahlen. Selbst Obama hat das Problem erkannt, und treibt jetzt von Banken jeden Cent wieder ein, der dem Volk geschuldet wird.
 
sc00ty schrieb:
Ich verstehe allerdings nicht, wo du eine "Hetze" siehst? Er kritisiert einfach das Vorhaben Hartz4 zu erhöhen? Worin liegt dabei die Hetze? Zudem darf man nie vergessen - und das wird irgendwie bei solchen Diskussionen immer vergessen: Deutschland ist pleite. Weitere Ausgaben treiben uns nur noch mehr in die Misere.

Blödsinn, gerade im internationalen Vergleich steht Deutschland sogar recht gut dar. Schulden ja, aber pleite noch lange nicht. Und Hetze ist es auf alle Fälle, wenn man eine Erhöhung der Hartz-4-Sätze mit spätrömischer Dekadenz vergleicht.
Entsprechenden Link dazu gabs ja bereits von Shader:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,druck-677225,00.html

Man kann diskutieren, man kann überlegen wie man Hartz 4 umgestaltet, aber bitte nicht auf dem Niveau des Herrn Westerwelle. Er beleidigt Hartz-4-Empfänger und sorgt erneut für gespaltene Lager, aber manch einer kommt wohl aus seiner Oppositionshaut nicht raus.
 
sc00ty schrieb:
Mindestlohn ist auch wieder ein anderes Paar Schuhe. Aber ich denke, dass der Druck der Medien und der Gesellschaft in den nächsten Jahren zu einem gesetzlichen Mindestlohn führen wird/muss. Daraus folgende Probleme sind dann allerdings eine steigende Inflation (logisch, alle Niedriglöhner haben mehr in der Tasche -> Preise steigen an).

Ein Mindestlohn kann eine Hilfe sein, muss es aber nicht zwangsläufig.
Was gebraucht wird ist, das derjenige der den niedrigsten Lohn für Arbeit anbietet keinen Pool an Arbeiter bekommt. Das also eine Art marktwirtschaftliches Mechanismus "Nachfrage nach höheren Löhnen" führt zu mehr Angebot an höheren Löhnen.
Wodurch wird dieser Mechanismus, den es vor Hartz IV ohne Zweifel gegeben hat, ausgehebelt?
Durch Hartz IV, den Zwang jedwede Arbeit annehmen zu müssen ansonsten droht die Keule (Sanktionierungen). Dem sollte man sich auch bewusst werden, nur dadurch wurde es möglich den Niedriglohnsektor anfeuern zu können und eine Schieflage im Arbeitsmarkt erzeugen zu können.

sc00ty schrieb:
Ich verstehe allerdings nicht, wo du eine "Hetze" siehst?

Die Formulierungen von Westerwelle könnten aus der Zeit des Kalten Krieges, als es hieß gegen den bösen Kommunismus anzukämpfen. Der Zeitgeist den dieser Mensch um sich hat ist in heutiger Zeit Hetze. Wenn hier etwas an römischen Absturzverhältnissen zu tun hat dann jene wie man die Elite behandelt - wie die Römer soll auch heute die Elite (nicht die Mittelschicht) weiter in Prunk leben, egal ob aus dem Osten Barbaren über das römische Reich herfielen und die Unterschicht vor Aussichtlosigkeit sich erhob.

sc00ty schrieb:
Zudem darf man nie vergessen - und das wird irgendwie bei solchen Diskussionen immer vergessen: Deutschland ist pleite.
Weitere Ausgaben treiben uns nur noch mehr in die Misere. Klar sollte man an anderen Ecken sparen, als bei den Sozialleistungen, aber momentan muss einfach überall gespart werden.

Haben wir eine (Hyper)Inflation? Haben die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit von Deutschland herabgestuft? Nein - dann sind wir auch nicht Pleite.
Die Hartz IV "Hetze" scheint zu fruchten (vor allem Die Welt prischt hier voran, die jenen Politikern ein Sprachrohr bietet die sagen Hartz IV Sätze müssen runter), unser Sozialstaat vernichtet uns - das dem dt. Staat die Bankenhilfe mehr Wert ist als die Wiedervereinigung Deutschlands will man z.B. nicht sehen. Barack Obama will mit einem vernichtend niedrigen Zins von der Bankrettung (etwa 0,15% auf Geldbewegungen) etwas Geld zurückholen - das hat die USA aber auch wirklich bitter nötig, der Staatsdefizit der USA ist gigantisch: 380,7 Mrd. US-Dollar. Die Reserven der FED? Welche Reserven? - wie man da in anbetracht dessen den Dollar als stabil und Leitwährung sehen kann, naja.
Wie unsere Politiker und Finanzleute ein weiter so mit den Schulden propagieren, notfalls mit Geld drucken (wieder FED) - kann ich nicht nachvollziehen. Griechenland soll nun gerettet werden, es geht dabei nicht um Griechenland sondern um uns - unsere Deutsche Bank ist mit der größte Gläubiger Griechenlands. Schon mal hinterfragt wie die Deutsche Bank so gut über die Krise kam? Weil der Staat die Bank mit Milliarden indirekt gestützt hat, die HRE Abwicklung ging z.B. über die Deutsche Bank.
Frankreich will in Verbindung einer möglichen Rettung Griechenland gleich noch militärische Ware nach Griechenland verkaufen, Wirtschaft auf Pump!

sc00ty schrieb:
Die FDP ist übrigens nicht die einzige Partei, die auf Gegenleistung Spenden empfängt

Deswegen wird gefordert das jegliche große Spenden transparent veröffentlicht werden müssen.
Der Register in der EU ist ein Lacher, schließlich läuft er auf frewilliger Basis.
Die USA ist hier etwas besser - der Geldsumpf ist es trotzdem nicht.
 
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