Hallo Jungs, Mädels und inbetweens!
Da mich die neuen 28nm Karten interessieren, habe ich mir die Mühe gemacht, ein kleines Review zu verfassen. Es wurden Messungen zum Verbrauch sowie der Leistung gemacht und das Review zeigt euch auf, wie laut die Karten in unterschiedlichen Situationen sind und was der neue 28nm-Herstellungsprozess bringt. Es treten folgende Karten an:
Sapphire HD5850 Xtreme 1GB
Sapphire HD7770 1GB
Powercolor HD7950 3GB
Impressionen
Die HD7770 ist mit 21cm die kürzeste Karte im Test, dicht gefolgt von der HD5850 mit 21,5cm. Die HD7950 fällt mit 26,5cm sehr groß aus. Zur Überraschung sticht der Lüfter der kleinsten Karte mit 85mm hervor, während die anderen Karten 75mm bieten. Dafür hat die HD7770 nur einen 6-Pin Stromanschluss, die anderen haben 2x 6-Pin, was auf einen höheren Stromverbrauch schliessen lässt.
Jeder Kühler ist mit Heatpipes ausgestattet, damit die Wärme bestmöglich abgeführt werden kann. Alle Karten bieten reichlich Schnittstellen und verzichten erfreulicherweise auf den veralteten VGA-Anschluss. Die neueren Kandidaten bieten jeweils einen Display-Port mehr als die HD5850, was aber in der Praxis für die wenigsten ein Nachteil sein sollte.
GPU-Z
Da die HD7xxx Karten auf der neuen GCN-Architektur basieren, kann man die Werte sicherlich nicht 1:1 mit der HD5850 vergleichen. Jedoch sind die Daten dennoch für einen groben Leistungseindruck nützlich.
Die HD7770 ist gegenüber der HD7950 stark beschnitten. Sie bietet nur rund 36% der Shaderanzahl (640 vs 1792), nur 33% Speichergröße und Busbreite (1GB vs 3GB und 128bit vs 384bit). Die ROP-Anzahl ist halbiert (16 vs 32). Das führt aber dazu, dass die Transistoranzahl auf nur 35% (1,500 Mio. vs 4,313 Mio.) sowie die Die-Größe auf 34% (123mm² vs 365mm²) reduziert werden kann. Das macht den Chip günstig in der Herstellung und niedrig im Verbauch.
Für einen Mittelklasse-Chip erreicht die kleine GPU beachtliche 1000MHz und damit einen neuen Rekord.
Die HD5850 ordnet sich von den Rohdaten her zwischen den beiden 28nm-Chips ein. Sie bietet ein 256bit Speicherinterface, 32 ROPs und stolze 1440 Shader-Einheiten. Der 40nm-Chip benötigt dafür aber fast die gleiche Die-Fläche wie die HD7950 (334 mm² vs 365mm²) trotz der nur 2,154 Mio Transistoren. Damit ist der 40nm-Chip in der Herstellung tendentiell ähnlich teuer. Vergleicht man jedoch die aktuellen Strassenpreise, so kostet eine HD7950 rund das 3-fache einer (nicht mehr erhältlichen) HD5850, welche im Abverkauf unter 150 Euro verkauft wurde.
Messungen - Tabelle
Ich habe eine Tabelle mit allerlei Messungen zusammengestellt, die nun separat betrachtet werden sollen.
Höreindruck
Gemessen wurden alle Karten mit MSI Afterburner 2.2 Beta11 mit jeweils gleichen %-Werten der Lüfter, was aber in unterschiedlicher Drehzahl resultiert. Für den Höreindruck ist neben der Größe des Lüfters, dessen Geschwindigkeit sowie Qualität auch das Gehäuse und die darin eingesetzten Lüfter entscheidend. Ich habe aus ca. 1m Entfernung "herausgehört", ab wann ich die Grafikkarte wahrnehmen konnte und wann sie mich störte. Das LianLi PC-8 Gehäuse ist immer geschlossen, es werkelt nur ein weiterer 12cm GentleTyphoon Lüfter auf dem CPU-Kühler, welcher nur mit 1150 Umdrehungen läuft. Sonst werden keine weiteren Lüfter eingesetzt! Das Seasonic X-660 Netzteil ist semipassiv und schaltet im Idle immer seinen Lüfter ab. Bei Last habe ich nicht gemerkt, dass dieser Lüfter zugeschaltet wurde, weil die Grafikkarten meist lauter waren oder zu wenig Strom verbraucht haben, damit er sich einschaltet.
Die HD5850 ist bis ca. 50% als leise zu bezeichnen, die HD7770 bis 45% und die HD7950 bis run 40%. Die entsprechenden Umdrehungen entnehmt ihr der Tabelle!
Im Windows Desktop sind alle Karten nicht aus dem System heraushörbar. Klasse!
Bei Starcraft 2 als Beispiel für die Spiele-Last ist nur die HD7770 unhörbar. HD5850 dreht bereits mit 2350 U/Min, ist bereits raushörbar, jedoch noch angenehm. Eine HD7950 macht ihren Job schlechter und dreht mit satten 2840 U/Min, was unangenehm laut und störend ist. Dabei hat sie unbedenkliche 68°C und könnte mit einem anderen BIOS auch leiser drehen.
Im Worst-Case Szenario unter FurMark ist die HD7770 etwas zu laut, während die anderen Karten als indiskutabel laut beschrieben werden können. Mit 79°C muss deren Lüfter aber die Abwärme transportieren. Bei der HD7770 jedoch ist folgendes festzustellen: Erst steigt die Temperatur auf ca. 63°C an, der Lüfter dreht die ganze Zeit mit rund 1200 U/Min. Dann geht er schlagartig auf 50% ( ca. 2300 U/Min) und verharrt so. Die Temperatur geht als Folge wieder auf 58°C runter und bleibt dort. Selbst nach Beendigung von FurMark dreht der Lüfter munter bei 50% weiter, obwohl die Temperaturen nur bei um ca. 30°C liegen. Daraus schliesse ich ein eindeutig eine fehlerhaft programmierte Lüftersteuerung. Hier besteht Nachholbedarf seitens des Herstellers! Würde die Lüftersteuerung sauber funktionieren, wäre der Lüfter der HD7770 nur leicht raushörbar bei maximaler Last. Aber auch so spielt sich der Lüfter kaum in den Vordergrund und ist nicht unangenehm. Sehr gute Leistung!
Verbrauch
Im Idle verbraucht die HD7770 erstaunlich wenig mit 62W, während sich die anderen Karten satte 15W darüber einordnen. Ein fabelhaftes Ergebnis!
Unter Last in Spielen enttäuscht die kleine Karte jedoch, da der Verbrauch auf 142W ansteigt und damit nur noch 36W unter der HD5850 liegt. Dafür, dass sie nur rund 1/3 der Ausführungseinheiten der HD7950 hat, aber nur rund 48W unter der großen Karte liegt, ist das ein schlechtes Ergebnis. Absolut betrachtet ist der Unterschied Idle zu Last bei der HD7770 80W (142W vs 62W) und bei der HD7950 114W (190W vs 76W). Mit anderen Worten: HD7770 verbraucht rund 70% (80 vs 114) Strom der HD7950 bei Starcraft 2. Das ist nicht wirklich verständlich und enttäuschend. Mag sein, dass es bei anderen Spielen wiederum anders aussieht.
Unter FurMark wird der maximale Verbrauch simuliert, der das Kühlsystem der Karten ans Limit bringen soll. Das tut er bei der HD5850 und der HD7950 augenscheinlich, denn diese verbrauchen im Vergleich zu den Spielen nochmals deutlich mehr Strom (240W vs 178W und 250W vs 190W). Nun kommt wieder die Sternstunde der HD7770, denn sie nimmt nur 10W mehr auf ist liegt nun satte 98W vor der HD7950 und 88W vor der HD5850. Diese Zahlen sind schlüssig, da die Architektur sehr schmal ist.
Leistung
Als Testsystem kam ein Core i7-2600k zum Einsatz, der auf 4,1GHz übertaktet wurde auf einem Asus P67 Pro Mainboard. Es sind 8GB DDR3-1333 zusammen mit einer C300 SSD mit 128GB im Einsatz. Das Anzeigegerät ist ein Dell U2711 mit 2560x1440 Auflösung. Getestet wurde mit 3DMark11 im Performance-Setting. Zum besseren Vergleich habe ich jeweils spaltenweise in der Tabelle die 3DMark-Werte der drei Karten mit Standard-Taktung mit 100% normiert und davon die anderen 3DMark-Werte abgeleitet.
Trotz der ca. 1/3 kleinen Architektur gegenüber der HD7950 erreicht die HD7770 rund 52% der Leistung. Das ist gar nicht mal so schlecht, wie anhand der Rohdaten vermutet! Eine HD5850 ist nur rund 12% schneller und das trotz deutlich breiterer Architektur. Unter Starcraft 2 zeigen alle Karten selbst unter 2560x1440 mit maximalen Details ausreichend hohe Bildfolgen. Das Spiel bringt keine Karte an ihre Grenzen (ohne AA und AF).
Übertaktet man die Karten, so bekommt ihr ca. 10% mehr Grundleistung. Tendentiell lässt sich ausgerechnet die größte Karte am besten übertakten (+13%), die HD7770 tendentiell am schlechtesten.
Fazit
Ausgerechnet FurMark zeigt in diesem Test am besten, welchen Vorteil 28nm- gegenüber 40nm-Karten haben. Die HD7770 ist nur rund 11% langsamer als die HD5850, verbraucht aber unter maximaler Belastung stolze 88W weniger. Die HD7950 ist rund 72% schneller als die HD5850, verbraucht aber nur 10W mehr. Das ist großartig!
Die HD7770 besticht durch ihren ausgezeichneten Kühler, denn sie ist in der Praxis selbst unter Last nicht aus dem System herauszuhören! Vom Verbrauch enttäuscht diese in Spielen allerdings durch einen nur 10W niedrigeren Verbrauch als unter maximaler Belastung. Der geringe Unterschied ist gerade in Anbetracht der Werte der anderen Karten nicht wirklich nachzuvollziehen. Im Idle spart die Karte nochmal deutlich und setzt sich mit rund 14W weniger vor die anderen Karten. Wow!
Auch die HD7950 leistet viel, denn sie ist nur ein wenig stromhungriger als die HD5850, jedoch deutlich schneller. Kritikpunkt ist der unter Last zu laute Lüfter. Das hat mich persönlich unzufrieden gemacht. Entweder man holt sich hierfür einen alternmativen Kühler wie z.B. den AC Xtreme oder nimmt eine andere HD7950 mit besserem Kühler.
Die HD5850 ist ein wenig in die Jahre gekommen und kann mit den neuesten Boliden nur bedingt mithalten. Leistungstechnisch ist sie nicht so weit abgeschlagen, als dass sie für Spiele generell nicht mehr empfohlen werden könnte. Der Geräuschpegel ist auch im grünen Bereich. HD5850-Besitzer empfiehlt es sich kaum aus ökologischen Gründen auf eine HD7770 zu wechseln, da diese gerade unter Spielen nicht deutlich weniger verbraucht. Zudem ist sie ein wenig schneller und bietet ein allgemein gutes Paket.
Für wen sind die neuen Karten denn nun interessant? Die HD7770 ordnet sich nach der sehr "enthusiastischen" UVP seitens AMD bei ca. 130 Euro ein. Für den Preis bekam man vor rund einem Jahr die getestete HD5850. Kein wirklich guter Deal. Erst ab ca. 110 Euro würde sich die Investition für Käufer auszahlen, die nur mit FullHD-Auflösung spielen und auch gewollt sind, u.U. die Detailstufe im Spiel zu senken.
Die HD7950 wird ab ca. 390 Euro gehandelt. Das ist ein kräftiger Aufschlag im Vergleich zur HD5850, denn sie ist nicht 3x schneller, sondern nur 1,7x. Aber Enthusiasten sind hohe Preise gewohnt. Sobald Kepler denn endlich auf den Markt kommt, sollte die HD7950 stark in Richtung 300 Euro wandern, wo sie dann ein gutes PLV abgeben würde.
Da mich die neuen 28nm Karten interessieren, habe ich mir die Mühe gemacht, ein kleines Review zu verfassen. Es wurden Messungen zum Verbrauch sowie der Leistung gemacht und das Review zeigt euch auf, wie laut die Karten in unterschiedlichen Situationen sind und was der neue 28nm-Herstellungsprozess bringt. Es treten folgende Karten an:
Sapphire HD5850 Xtreme 1GB
Sapphire HD7770 1GB
Powercolor HD7950 3GB
Impressionen
Die HD7770 ist mit 21cm die kürzeste Karte im Test, dicht gefolgt von der HD5850 mit 21,5cm. Die HD7950 fällt mit 26,5cm sehr groß aus. Zur Überraschung sticht der Lüfter der kleinsten Karte mit 85mm hervor, während die anderen Karten 75mm bieten. Dafür hat die HD7770 nur einen 6-Pin Stromanschluss, die anderen haben 2x 6-Pin, was auf einen höheren Stromverbrauch schliessen lässt.
Jeder Kühler ist mit Heatpipes ausgestattet, damit die Wärme bestmöglich abgeführt werden kann. Alle Karten bieten reichlich Schnittstellen und verzichten erfreulicherweise auf den veralteten VGA-Anschluss. Die neueren Kandidaten bieten jeweils einen Display-Port mehr als die HD5850, was aber in der Praxis für die wenigsten ein Nachteil sein sollte.
GPU-Z
Da die HD7xxx Karten auf der neuen GCN-Architektur basieren, kann man die Werte sicherlich nicht 1:1 mit der HD5850 vergleichen. Jedoch sind die Daten dennoch für einen groben Leistungseindruck nützlich.
Die HD7770 ist gegenüber der HD7950 stark beschnitten. Sie bietet nur rund 36% der Shaderanzahl (640 vs 1792), nur 33% Speichergröße und Busbreite (1GB vs 3GB und 128bit vs 384bit). Die ROP-Anzahl ist halbiert (16 vs 32). Das führt aber dazu, dass die Transistoranzahl auf nur 35% (1,500 Mio. vs 4,313 Mio.) sowie die Die-Größe auf 34% (123mm² vs 365mm²) reduziert werden kann. Das macht den Chip günstig in der Herstellung und niedrig im Verbauch.
Für einen Mittelklasse-Chip erreicht die kleine GPU beachtliche 1000MHz und damit einen neuen Rekord.
Die HD5850 ordnet sich von den Rohdaten her zwischen den beiden 28nm-Chips ein. Sie bietet ein 256bit Speicherinterface, 32 ROPs und stolze 1440 Shader-Einheiten. Der 40nm-Chip benötigt dafür aber fast die gleiche Die-Fläche wie die HD7950 (334 mm² vs 365mm²) trotz der nur 2,154 Mio Transistoren. Damit ist der 40nm-Chip in der Herstellung tendentiell ähnlich teuer. Vergleicht man jedoch die aktuellen Strassenpreise, so kostet eine HD7950 rund das 3-fache einer (nicht mehr erhältlichen) HD5850, welche im Abverkauf unter 150 Euro verkauft wurde.
Messungen - Tabelle
Ich habe eine Tabelle mit allerlei Messungen zusammengestellt, die nun separat betrachtet werden sollen.
Höreindruck
Gemessen wurden alle Karten mit MSI Afterburner 2.2 Beta11 mit jeweils gleichen %-Werten der Lüfter, was aber in unterschiedlicher Drehzahl resultiert. Für den Höreindruck ist neben der Größe des Lüfters, dessen Geschwindigkeit sowie Qualität auch das Gehäuse und die darin eingesetzten Lüfter entscheidend. Ich habe aus ca. 1m Entfernung "herausgehört", ab wann ich die Grafikkarte wahrnehmen konnte und wann sie mich störte. Das LianLi PC-8 Gehäuse ist immer geschlossen, es werkelt nur ein weiterer 12cm GentleTyphoon Lüfter auf dem CPU-Kühler, welcher nur mit 1150 Umdrehungen läuft. Sonst werden keine weiteren Lüfter eingesetzt! Das Seasonic X-660 Netzteil ist semipassiv und schaltet im Idle immer seinen Lüfter ab. Bei Last habe ich nicht gemerkt, dass dieser Lüfter zugeschaltet wurde, weil die Grafikkarten meist lauter waren oder zu wenig Strom verbraucht haben, damit er sich einschaltet.
Die HD5850 ist bis ca. 50% als leise zu bezeichnen, die HD7770 bis 45% und die HD7950 bis run 40%. Die entsprechenden Umdrehungen entnehmt ihr der Tabelle!
Im Windows Desktop sind alle Karten nicht aus dem System heraushörbar. Klasse!
Bei Starcraft 2 als Beispiel für die Spiele-Last ist nur die HD7770 unhörbar. HD5850 dreht bereits mit 2350 U/Min, ist bereits raushörbar, jedoch noch angenehm. Eine HD7950 macht ihren Job schlechter und dreht mit satten 2840 U/Min, was unangenehm laut und störend ist. Dabei hat sie unbedenkliche 68°C und könnte mit einem anderen BIOS auch leiser drehen.
Im Worst-Case Szenario unter FurMark ist die HD7770 etwas zu laut, während die anderen Karten als indiskutabel laut beschrieben werden können. Mit 79°C muss deren Lüfter aber die Abwärme transportieren. Bei der HD7770 jedoch ist folgendes festzustellen: Erst steigt die Temperatur auf ca. 63°C an, der Lüfter dreht die ganze Zeit mit rund 1200 U/Min. Dann geht er schlagartig auf 50% ( ca. 2300 U/Min) und verharrt so. Die Temperatur geht als Folge wieder auf 58°C runter und bleibt dort. Selbst nach Beendigung von FurMark dreht der Lüfter munter bei 50% weiter, obwohl die Temperaturen nur bei um ca. 30°C liegen. Daraus schliesse ich ein eindeutig eine fehlerhaft programmierte Lüftersteuerung. Hier besteht Nachholbedarf seitens des Herstellers! Würde die Lüftersteuerung sauber funktionieren, wäre der Lüfter der HD7770 nur leicht raushörbar bei maximaler Last. Aber auch so spielt sich der Lüfter kaum in den Vordergrund und ist nicht unangenehm. Sehr gute Leistung!
Verbrauch
Im Idle verbraucht die HD7770 erstaunlich wenig mit 62W, während sich die anderen Karten satte 15W darüber einordnen. Ein fabelhaftes Ergebnis!
Unter Last in Spielen enttäuscht die kleine Karte jedoch, da der Verbrauch auf 142W ansteigt und damit nur noch 36W unter der HD5850 liegt. Dafür, dass sie nur rund 1/3 der Ausführungseinheiten der HD7950 hat, aber nur rund 48W unter der großen Karte liegt, ist das ein schlechtes Ergebnis. Absolut betrachtet ist der Unterschied Idle zu Last bei der HD7770 80W (142W vs 62W) und bei der HD7950 114W (190W vs 76W). Mit anderen Worten: HD7770 verbraucht rund 70% (80 vs 114) Strom der HD7950 bei Starcraft 2. Das ist nicht wirklich verständlich und enttäuschend. Mag sein, dass es bei anderen Spielen wiederum anders aussieht.
Unter FurMark wird der maximale Verbrauch simuliert, der das Kühlsystem der Karten ans Limit bringen soll. Das tut er bei der HD5850 und der HD7950 augenscheinlich, denn diese verbrauchen im Vergleich zu den Spielen nochmals deutlich mehr Strom (240W vs 178W und 250W vs 190W). Nun kommt wieder die Sternstunde der HD7770, denn sie nimmt nur 10W mehr auf ist liegt nun satte 98W vor der HD7950 und 88W vor der HD5850. Diese Zahlen sind schlüssig, da die Architektur sehr schmal ist.
Leistung
Als Testsystem kam ein Core i7-2600k zum Einsatz, der auf 4,1GHz übertaktet wurde auf einem Asus P67 Pro Mainboard. Es sind 8GB DDR3-1333 zusammen mit einer C300 SSD mit 128GB im Einsatz. Das Anzeigegerät ist ein Dell U2711 mit 2560x1440 Auflösung. Getestet wurde mit 3DMark11 im Performance-Setting. Zum besseren Vergleich habe ich jeweils spaltenweise in der Tabelle die 3DMark-Werte der drei Karten mit Standard-Taktung mit 100% normiert und davon die anderen 3DMark-Werte abgeleitet.
Trotz der ca. 1/3 kleinen Architektur gegenüber der HD7950 erreicht die HD7770 rund 52% der Leistung. Das ist gar nicht mal so schlecht, wie anhand der Rohdaten vermutet! Eine HD5850 ist nur rund 12% schneller und das trotz deutlich breiterer Architektur. Unter Starcraft 2 zeigen alle Karten selbst unter 2560x1440 mit maximalen Details ausreichend hohe Bildfolgen. Das Spiel bringt keine Karte an ihre Grenzen (ohne AA und AF).
Übertaktet man die Karten, so bekommt ihr ca. 10% mehr Grundleistung. Tendentiell lässt sich ausgerechnet die größte Karte am besten übertakten (+13%), die HD7770 tendentiell am schlechtesten.
Fazit
Ausgerechnet FurMark zeigt in diesem Test am besten, welchen Vorteil 28nm- gegenüber 40nm-Karten haben. Die HD7770 ist nur rund 11% langsamer als die HD5850, verbraucht aber unter maximaler Belastung stolze 88W weniger. Die HD7950 ist rund 72% schneller als die HD5850, verbraucht aber nur 10W mehr. Das ist großartig!
Die HD7770 besticht durch ihren ausgezeichneten Kühler, denn sie ist in der Praxis selbst unter Last nicht aus dem System herauszuhören! Vom Verbrauch enttäuscht diese in Spielen allerdings durch einen nur 10W niedrigeren Verbrauch als unter maximaler Belastung. Der geringe Unterschied ist gerade in Anbetracht der Werte der anderen Karten nicht wirklich nachzuvollziehen. Im Idle spart die Karte nochmal deutlich und setzt sich mit rund 14W weniger vor die anderen Karten. Wow!
Auch die HD7950 leistet viel, denn sie ist nur ein wenig stromhungriger als die HD5850, jedoch deutlich schneller. Kritikpunkt ist der unter Last zu laute Lüfter. Das hat mich persönlich unzufrieden gemacht. Entweder man holt sich hierfür einen alternmativen Kühler wie z.B. den AC Xtreme oder nimmt eine andere HD7950 mit besserem Kühler.
Die HD5850 ist ein wenig in die Jahre gekommen und kann mit den neuesten Boliden nur bedingt mithalten. Leistungstechnisch ist sie nicht so weit abgeschlagen, als dass sie für Spiele generell nicht mehr empfohlen werden könnte. Der Geräuschpegel ist auch im grünen Bereich. HD5850-Besitzer empfiehlt es sich kaum aus ökologischen Gründen auf eine HD7770 zu wechseln, da diese gerade unter Spielen nicht deutlich weniger verbraucht. Zudem ist sie ein wenig schneller und bietet ein allgemein gutes Paket.
Für wen sind die neuen Karten denn nun interessant? Die HD7770 ordnet sich nach der sehr "enthusiastischen" UVP seitens AMD bei ca. 130 Euro ein. Für den Preis bekam man vor rund einem Jahr die getestete HD5850. Kein wirklich guter Deal. Erst ab ca. 110 Euro würde sich die Investition für Käufer auszahlen, die nur mit FullHD-Auflösung spielen und auch gewollt sind, u.U. die Detailstufe im Spiel zu senken.
Die HD7950 wird ab ca. 390 Euro gehandelt. Das ist ein kräftiger Aufschlag im Vergleich zur HD5850, denn sie ist nicht 3x schneller, sondern nur 1,7x. Aber Enthusiasten sind hohe Preise gewohnt. Sobald Kepler denn endlich auf den Markt kommt, sollte die HD7950 stark in Richtung 300 Euro wandern, wo sie dann ein gutes PLV abgeben würde.