HDD Langsam oder verweigert den dienst

[Masterloxy]

Hi,

Ich habe seit ein paar Tagen das Problem, das meine Seagate E Platte (Barracuda ST3000DM001 interne Festplatte 3TB) merkwürdige Macken aufzeigt.

Das ganze fing am Tag des win 10 Releases an (nein ich habe nicht geupdatet aber das Symbol ist erstmals aufgetaucht). Ich habe noch einmal alle Updates geladen die es für win 8 gab und alles lief relativ normal. Doch gestern dauerte der Windows Start auf einmal fast 10 Minuten (ich boote Windows von einer SSD). Der Taskmanager verriet, dass die E platte zu 100% ausgelastet sei.

Ich habe also neu gestartet und nun war meine E platte ganz verschwunden. Nach ein paar weiteren Neustarts war sie wieder da und die Windows Hdd Fehler Behebung schien den Fehler dann auch endgültig korrigiert zu haben.

Heute Morgen dann allerdings wieder dasselbe Spiel. Schnelles booten bis zum anmelde Screen, doch beim Wechseln aufn den Desktop war die die komplette Taskleiste leer, nichts leis sich öffnen oder Starten und ein blick auf den Taskmanager zeigte Erneut die 100% Auslastung bei E. Nach etwa 20 Minuten ließ sich dann die Windows 8 Metro Oberfläche öffnen, doch diese konnte ich auch nur mit der mause hin und her schieben aber nicht wirklich etwas eintippen oder öffnen.

Als Test habe ich das Sata Kabel gegen ein neues Ausgetauscht und bekam sofort eine Verbesserung. Für gut 1h ging alles normal, vielleicht etwas langsamer als üblich aber nur minimal. Bis dann, angefangen bei Java, ein Programm nach dem andren zu reagieren aufhörte und sich auch nicht mehr mit dem Task Manager schließen ließ. Zum Schluss stürzte dann auch noch der Dienst „Microsoft Windows“ ab, während mein auf C installiertes Icq nach wie vor funktionierte.

Ich habe dann noch einmal die Sata Kabel von SSD und Hdd fest in die jeweilige Hardware gesteckt. Und bisher scheint es zu funktionieren.

Ich habe sowohl die Windows Festplatten Fehler Prüfung als auch eine von Seagate darüber laufen lassen und beide Platten sind angeblich voll in Ordnung.

Irgendeiner von euch eine Ahnung woran das liegen kann? Vielleicht ein defektes Update? Oder muss ich wirklich mit dem Tod meiner HDD rechnen (backup läuft gerade)

 

[HominiLupus]

komplette Ausgabe von Crystaldiskinfo zeigen (beim Screenshot das Programmfenster aufziehen).

 

[SpiII]

CrystalDiskInfo nutzen und mal den kompletten Inhalt per Screenshot zeigen.

 

[Masterloxy]

Das wäre dann diese Hier

 

[Arzaiel]

Da bleibt wohl als einziger Rat, sofort alle Daten auf der Festplatte zu sichern und sich eine neue zuzulegen. Die Platte scheint wohl sehr wahrscheinlich bald den Geist aufzugeben.

 

[abdayd]

12000 stunden betrieb

ich würde mal langsam daten sichern und austauschen bevor es zu spät ist

 

[Masterloxy]

Okay vielen Dank. Ich hab’s ja fast befürchtet.

Ergänzung (1. August 2015)

Sorry für den Doppelpost aber ich wollte dann doch nochmal fragen ob ihr vielleicht einen Tipp für eine Ersatzplatte habt? Lese hier gerade die Rezessionen zu meiner durch und ich scheine da wohl kein Einzelfall zu sein mit dem Defekt.

Am besten wieder 3 Terra und von der Geschwindigkeit vielleicht vergleichbar.
Wäre sehr dankbar über jeden tipp (lohnt eine Nas platten?)
und vieleicht noch irgendwie bezahlbar...

 

[Holt]

12233 Stunden Betrieb bei nur 1113 Einschaltungen, da liegt das Problem! Die ist nicht für so einen Dauerbetrieb gemacht.

Realistisch gesehen erwarten wir, dass die Nutzungsdauer für HDDs in der Desktop-Umgebung durchschnittlich etwa 2.400 Einschaltstunden/Jahr mit etwa 6,5 Stunden/Tag beträgt. Für die Nearline- oder geschäftskritischen Umgebungen erwarten wir, dass die Festplatte 100 % der Zeit (24 Stunden/Tag), also 8760 Einschaltstunden/Jahr, genutzt wird. Es ist eindeutig vorauszusehen, dass Nearline- und geschäftskritische Festplatten unter der Belastung einer viel höheren Nutzungsdauer betrieben werden. Daher werden bei der Entwicklung und beim Test von HDDs deren Design- und Testprotokolle gemäß ihren voraussichtlichen Betriebsbedingungen, einschließlich Zeit, Temperatur und Workload, ausgewählt.

Hier am Beispiel von Toshibas Produktpalette was die HDDs der Kategorien wie Desktop, Cloud, Nearline neben dem Preis noch so unterscheidet:

Man beachte auch das Confidential unten rechts auf der Seite, so offen wollen offenbar nicht alle Hersteller solche Angaben so offen kommunizieren, aber Seagate ist da recht offen, so steht für die Seagate ST3000DM001 im Product Manual auf Seite 9:

Rated workload: Average rate of <55TB/year. The AFR specification for the drive assumes the I/O workload does
not exceed the average annualized workload rate limit of 55TB/year. Workloads exceeding the
annualized rate may degrade the drive AFR and impact product reliability. The average
annualized workload rate limit is in units of TB per year, or TB per 8760 power-on hours.
Workload rate limit = TB transferred × (8760/recorded power-on hours).

Und wie viele Power-On-Hours die Platte pro Jahr haben sollte, steht auch schon in den Spezifikationen:

Reliability/Data Integrity
Power-On Hours: 2400

Gerade bei HDDs die zu mehreren in einem Gehäuse betrieben werden sind auch die Vibrationen ein Problem, also welche Schutzmechanismen die HDD da bietet. Hier gibt es z.B. in der NAS Drive Selection Guide von Seagate eine schöne Übersicht:

Seagate ® NAS, 1 to 5 drive bays, Vibration Tolerance Features: Dual-Plane Balance
Seagate Constellation® CS 6 to 8 drive bays, Vibration Tolerance Features: RV Sensors
Seagate Constellation ES.3 9+ drive bays, Vibration Tolerance Features: RV Sensors and TCA Motor

Sowas steht genau wie die Workload in keinem Preisvergleich, kann aber eben bei entsprechend vielen HDD in einem Gehäuse einen Unterschied machen und die billigen, einfachen Desktop HDDs haben da natürlich i.d.R. gar nichts, die sind dafür gedacht alleine in einem Gehäuse zu sitzen. Selbst wenn man sich das Bild oben von Toshiba ansiehst, so steht da auch zur MC Serien nur was von 1 oder 2 HDDs im RAID 1 zu sehen, für viele HDDs zusammen ist die MG Serie gedacht. Die HDDs verweigern natürlich nicht sofort den Dienst weil eine HDD mehr drin ist, aber die Auswirkungen Fehlerraten, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit sind dann eben u.U. nicht zu übersehen.

Generell ist Datensicherheit ja sowieso nur durch Datensicherung zu erzielen, als dadurch die gleichen Daten auf mehreren unabhängigen Datenträger zu halten die möglichst in unterschiedlichen Gehäuse stecken sollten.