Hochzeitsfeier - Fragen zu Kosten, Anzahlung und Vertragsbedingungen

Snake86

Ensign
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Hallo zusammen,

meine Verlobte und ich sind derzeit damit beschäftigt unsere Hochzeitsfeier zu Planen. Ich würde gerne wissen ob es hier jemanden gibt, der aus der Gastronomie kommt und sich mit Preise, Vertragsbedingungen etc. von Veranstaltungen auskennt.

Konkret geht um eine Tanzschule die auch einen All-Inclusive Veranstaltungsservice anbietet. Das Essen und die Animation gehören allerdings nicht dazu.
Inklusiv sind:
Raum, Raumausstattung (Lichttechnik usw.), Tische&Stühle, Kellnern (Jugendliche Minijobber) und Getränke wie Wasser, Softdrinks, Offene Weine und Alkohol (Vodka, Rum usw. - allerdings nicht das billigste). Aufräumen müssen wir auch nicht.

Die Räumlichkeiten sind wirklich schön und gepflegt und befinden sich im Rathaus unserer kleinen Stadt. Es liegt in der nähe vom Bahnhof, etwas außerhalb von Hannover, sodass die meisten Freunde und Bekannte bequem mit Bahn an- und Abreisen könnten.

Wir haben schon Kontakt aufgenommen, die Räume besichtig alles nötige besprochen. Vereinbart wurde dann, dass die uns einen Angebot zukommen lassen. Und hier fängt das Problem an! Wir haben einen völlig unprofessionelles Schreiben bekommen, wo lediglich das Datum drauf steht, der Preis und dass wir den einen bestimmten Raum mieten. Auf Rückfrage auf eine genauere Auflistung der Dienstleistung und Preise kam dann eine etwas "detaillierte" Kostenaufstellung - mit "detaillierte" meine ich dass Sie es dann geschafft haben, die Mehrwertsteuer aufzulisten.

Ich meine, wie soll man denn bitte auf sowas reagieren? Ich bin Bürokaufmann und weiß wie ein unverbindliches Angebot auszusehen hat. Mit so einen "Wisch" kann ich nichts anfangen. Da steht nicht viele Mitarbeiter da sein werden, welche Getränke angeboten werden usw. Die Getränke stehen ja auf ihren Flyer...

Zusätzlich haben wir zum Preisvergleich bei einen anderen großen Veranstalter in Hannover angefragt und einen Kostenvoranschlag bekommen der keine Fragen offen lässt. Dieser hatte ja sogar die Stunden pro Mitarbeiter fürs Aufräumen aufgelistet und berechnet. Leider liegen seine Preise nicht in unseren Budget.

Speziell möchte ich noch auch auf folgende Punkte eingehen:

1. Wir sollen eine Woche vor der Feier 50% Anzahlung bezahlten - bei z.B. 100 Gästen wären das 2100€ Anzahlung nur für den Raum. Sind 50% Anzahlung normal?

2. Wir haben zuerst eine Uhrzeit von 18 bis 2 Uhr morgens besprochen. Jede weitere Stunde soll aber 5€ pro Person kosten. Bei 100 Gästen wären das 500€ pro Stunde (!!) Gehts noch? Sollen die Gäste um 2 Uhr morgens nochmal durchgezählt werden? Das steht auch nicht im Vertrag.

Sind diese Bedingungen normal in der Branche?

Ich habe halt Angst, etwas so Teures nicht genau vertraglich zu vereinbaren. Später kommt es zur Reklamation und ich habe nichts in Hand um zu argumentieren.

Wie soll ich mich verhalten? Lieber einen anderen Veranstalter suchen?

Danke euch schon mal für die Mühe

PS: Bitte meldet euch nur, falls ihr wirklich Ahnung und Erfahrung in diesen Bereich habt. :-)
 
Hallo,

also für solch Feiern gibt es keinen wirklichen Standard. Wir hatten damals ein Restaurant gemietet und das essen sowie Getränke waren bis zu einer bestimmten Uhrzeit inklusive. Wir wollten aber auch keine Einzelabrechnung der Getränke haben. Der DJ wurde nach Stunden bezahlt. Die Räumlichkeiten an sich nur als einmalige Pauschale mit aufräumen.

Zu deinen Fragen
1. eine Anzahlung finde ich nicht so schlimm, vor allem diese erst nur eine Woche vorher zu leisten müssen ist völlig in Ordnung
2. sind die 5€ wirklich für die Räumlichkeiten oder auch für die Getränke? Wenn da die Getränke mit drin sind fände ich es okay.

Und ja, im Vertrag selbst müssen auch alle Absprachen mit drin sein, also Pauschale für Getränke, Reinigung etc.
 
Nun ja, ich denke, dass Du das ein bisschen zu eng siehst; Deine Vertragspartner sind halt wohl keine Profis in vertragsrechtlichen Fragen und haben da halt nur das reingeschrieben, was sie für notwendig erachten; muss ja aber nicht heißen, dass sie Dich damit linken wollen.

Für den Abschluss dieses Vertrages zur Raumüberlassung und Bewirtung gibt es ja im Übrigen zwei Partner, der eine sind die Anbieter, der andere bist Du als Auftraggeber !

Es ist ja nun nicht so, dass das, was im Vertrag steht, allein die eine Seite bestimmt, nämlich der Anbieter; demgegenüber bist ja letztlich Du derjenige, der als Auftraggeber letztlich reinzuschreiben hätte, was er tatsächlich in Auftrag gibt; und das gilt dann, nicht das Angebot ! Die andere Seite kann Deinen Auftrag dann annehmen oder ablehnen.

Also setze Dich hin und schreibe selbst, was Du in Auftrag geben willst; eine gute Vorlage hast Du ja anscheinend mit Deinem Alternativangebot - wenngleich Du natürlich wohl nicht so ins Detail gehen müsstest, wie dieses das zu tun scheint !

Zum Schluss fügst Du noch eine Klausel bei, die einen Gesamtpreis angibt, der nicht überschritten werden darf ! Dann erteilst Du mit damit Deinen Auftrag - und gut ists !

Was die Anzahlung betrifft, dann ist natürlich verständlich, dass Dein Partner auch eine gewisse Sicherheit haben will, dass er am Ende nicht seinem Geld nachlaufen muss; ob das letztlich 50 Prozent sind, das ist natürlich verhandelbar. Du könntest ja mal einen Gegenvorschlag machen, vielleicht 10 Prozent Anzahlung und dazu eine Bankgarantie für die Restzahlung unter der Voraussetzung, dass die Leistungen ordnungsgemäss erbracht wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

Ich war mal Koch in einem Catering-Unternehmen und bei uns wurde detailiert aufgelistet, was alles enthalten ist. Aber wie de la Cruz schon geschrieben hat, sind das evtl. keine Profis im Veranstaltungsbereich.

Was ihr euch nochmal überlegen solltet ist die Getränkepauschale. Die Meißten unserer Kunden, die das wollten, wären mit einer Abrechnung der verbrauchten Flaschen günstiger dabei gewesen. Auch wenn der Trauzeuge womöglich sein Getränkesoll erfüllt, wird der Schnitt doch oft durch die Omma mit ihren zwei Apfelschorle und nem Kaffee wieder zunichte gemacht.
Gern gewählt wird die Option, dass die Gäste Schnaps selber zahlen. Hatte ich auch als Gast selbst schon und war nie ein Problem für die Gäste.

Anzahlung ist normal, auch eine hohe. Insbesondere wenn das nicht deren Hauptgeschäft ist haben die auch Ausgaben im Vorfeld (z.B. Wäsche- und Geschirrmiete).

Mit den 5€ Überlängenaufschlag stimme ich _killy_ zu. Wenn das mit Getränken ist, passt's gut, ansonsten wäre es etwas happig. Wie das mit der Anzahl (nochmal zählen?, Gästezahl vom Anfang?) ist, solltet ihr auf jeden Fall vorher klären. Es wäre schade, wenn soetwas den Abend überschatten, weil man um 2 mit angezähltem Kopf da rumdiskutiern muss, weil's ein Missverständnis gab.
Bei uns wurden bei Veranstaltungen im Haus gerne für die Sperrzeitverkürzung nochmal 200€ verlangt. Meiner Ansicht nach ist das nicht gerechtfertigt, da das nur ein Fax an das Ordnungsamt ist und wenn ich mich recht erinner nichts gekostet hat. Kann in Niedersachsen natürlich anders sein, ich war damals in Ba-Wü.
 
In NRW beginnt die Sperrzeit für Schank- und Speisewirtschaften um 5.00 Uhr und endet um 6.00 Uhr, dafür benötigt man keine Verkürzung, kann in Niedersachsen natürlich anders sein.
 
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